An jenter Stätte ragt neben dem Parlament mit seiner goldfroßenden Kuppel auch eine Säule gen Himmel.
Sie ist verziert mit Kanonenrohren, die weithin leuchtend uns an die Lage des militaristischen Deutschlands erinnern
Auch die bekannte Allee mit ihren Figuren erinnert uns lebhaft an jene Lage, wo jener Mann in Holland uns herrlichen Zeiten entgegenführen wollte.
Hier also findest du alles verkörpert! Die goldstrohende Kuppel
Die Kanonenrohr verzierte Säule Die Figurenallee
= Kapitalismus Militarismus
= Monarchismus
und die Bildwerke am Sodel der Säule, die größten Erfolge diefer brei Untiere, nämlich den Krieg.
Aber auch etwas anderes befand sich in der Nähe. Ein Wesen, nicht goldstrogend und trußig, sondern ein Opfer jener brei Ungeheuer, eine Bettlerin.
Ein Weib, eine Mutter!
Bitternd und frierend, in Lumpen gehüllt, stand die Frau da. Ohne wärmenden Mantel, im fadenscheinigen Rock. Zu beiden Seiten zwei halberforene Kinder.
Die Blicke richten sich bittend auf die vorübergehenden Menschen und mühsam mit dünner Stimme flehen diese drei unglücklichen Menschen um ein Almosen.
Sie hatten jedenfalls geglaubt, in dieser vornehmen Gegend mit leidige Menschen zu finden, die ihnen von ihrem leicht verdienten Gewinn etwas abgeben würden.
Bielleicht glaubten sie auch an das Bibelwort: Was Du tuest einen meiner geringsten Brüder, das hast Du mir getan."
Sie waren im Wahn, daß wahre Religion von denen, die am meisten die Kirche im Munde führen, am ersten befolgt würde. Oh arme Frau!
Wende deinen Blick zur Siegesallee , Siegessäule, zur goldstrozenben Ruppel des Reichstags, dort findest du die Antwort.
Du gabst für Militarismus, Monarchismus und Kapitalismus im Kriege alles.
Du hast gehungert, gedarbt und gefroren. Deine Kinder blieben geistig und förperlich zurück, alles für das dankbare Baterland. Und der Dank? Du darfst betteln!
Während du um ein Stück Brot bettelst, während deine Klassengenossen fast dasselbe Schicksal teilen, verjubelt eine fleine profit
„ Es nüht ja doch nichts!"
So antworten uns in voller Mutlosigkeit arme, überarbeitete und schlechtgenährte Frauen und Männer, wenn wir sie zur Wahl, zum Kampf für Verbesserung unserer Cebensverhältnisse aufrufen.
D, wie mir diese Aermsten leid fun, die feinen Ausweg aus ihrem trostlosen Dasein sehen, die teine Hoffnung auf ein Besserwerden, feinen Glauben an sich selbst und ihre Kraft mehr befihen. Und wie ich dieses Wort hasse:„ Es nüht ja doch nichts." Es fegt sich wie Mehltau auf Herz und Geist! Es erffidt in uns jede Begeisterung, ohne die nie ein Werk gut gedeihen fann, es zerbricht unser fraftvolles Wollen, ohne das wir es nie zu tatkräftigem Hanbeln bringen, nie Großes und Gutes leisten werden. Und darum sollst Du, liebe Freundin, nicht hören auf dieses böse Wort, das einem Bampyr gleich Dir Muf, Energie und Ausdauer aus den Adern faugt. Bewahre Dir den Glauben an Dich selbst und an Dein Können. Zukunftsfreudig sehe diesem bösen Wort Dein 3h will" entgegen. Und alsbald wirst Du erkennen, daß Dein Wollen und Dein Handeln, in Gemeinschaft mit dem Wollen und Handeln Gleichgefinnter, nicht nur etwas, sondern sehr viel nüht. Freilich fönnen wir die Welt nicht in einem Tage, nicht in wenig Wochen und Monaten modeln; aber wir werden es um so schneller fönnen, je größer die Zahl derer ist, die sich uns anschließen. Darum folge unserem Ruf und auch Deine Wünsche werden durch den Mund unserer Vertrefer beredten Ausdruck finden. Cuise Zieg
Auferstehung.
Nun rüstet wieder sich zur Blütenpracht Die alte Welt in ihrem em'gen. Werden. Zu neuem Leben ist sie aufgewacht Ein helles Jubellied flingt rings auf Erden. Bom Tod erlöst! Der wilbe Frühlingssturm Riß fie empor aus nächtedunklen Gründen Und jede Knospe, jeder kleinste Wurm Will nun das hohe Lieb des Lebens fünden. Und ihr, die ihr den Lenzesjubel hört Abseits vom Weg in euern dumpfen Hütten, Ihr, die von Sehnsucht nach dem Licht verzehrt, Wacht auf! Ihr habt so lange schon gelitten.
Lüfterne Gesellschaft in einer Nacht soviel, daß du bequem mehrere Der Weg war schwer, so schmal und nebeldicht,
Monate davon leben fönntest.
Man sinnt auf neue Kriege, auf neue Profite! Die zwei Ungeheuer, Militarismus und Monarchismus sollen durch den Dritten im Bunde, den Kapitalismus, neu gebildet werden.
Deine Bettelei soll verewigt werden, deine Kinder sollen vergehen. So will es die bürgerliche Gesellschaft!
Wende dich ab und blicke auf die aufgehende Sonne. In ihrem blutigen Rot foll eine neue, beffere Zeit entstehen.
Am 4. Mai ist Gelegenheit!
Auch an Euch, Ihr Männer und Frauen, richte ich die Bitte: Geht zur Wahl und denkt dabei an die
Bettlerin im Tiergarten".
Wählt die Partei, die für Freiheit, Frieden und Recht fämpft, wählt VSPD.
In Eisenketten seid ihr stumm gegangen. Der Tag erwacht
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es steigt der Sonne Licht, Laßt euch vereint von ihrem Glanz umfangen. Dein Auferstehungsfest, dein Frühling naht, Drum rüste dich, mein Bolt, zum großen Tage. Gefät ward längst des Menschtums goldne Saat. Nun hilf, mein Bolt, daß sie dir Früchte trage. Erwache du aus deiner dunklen Nacht, Zum stolzen Flug heb deines Geistes Schwingen. Stürm himmelan, hin, wo die Sonne lacht. Du selbst sollst dein Erlösungswerk vollbringen.
Ein Bekenntnis zum Sozialismus
muß die Abgabe des sozialdemokratischen Stimmzettels am 4. Mai sein! Bekräftigt dies Bekenntnis auf die Dauer: Werdet Mitglied der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei!
Left das sozialdemokratische Parteiorgan!
Beitrittserklärung.
Ich abonniere den Borwärts" mit der illustrierten Sonntagsbeilage Bolt und Zeit", der Unterhaltungsbeilage Heimwelt" und der Bellage Frauenstimme" in Groß- Berlin täglich zweimal frei ins Haus.
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Hiermit erkläre ich meinen Eintritt in die Vereinigte
-)
An Beiträgen entrichte ich: Eintritte geld 1 Wochenbeitrag Wochenbeiträge männl. 20, weibl. 10 Bf, Sa.
Name
907.
den.
1924.
Wohnung:
Bor- und Zuname:
geb. am
zu
Staatsangehörigkeit:
Stand:
Wohnung:
( Bet der Aufnahme ist sehr erwünscht, daß außer dem Eintrittsgeld miubestens die Beiträge für einen Monat 14 Wochen] gezahlt werben)
Straße Nr.
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Hof Quergeb. Seltenfl.
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Tr. lints- rechts
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