Feieraberd

Feierabe

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Mr. 8.

( 8)

Interhaltungsbeilage.

Die verherte Gtadt.

alle dit

Eine beitere Gpigbubengeschichte von Karl Ettlinger  .

Der Maharadscha flatschte zweimal leise| leichten, stummen Verbeugung aus der Ver­in die Hände und gab das Zeichen zu allgelegenheit, meinem, stürmischem Beifall. Dann drückte er seine halbgerauchte Zigarette an der Lo­genbrüstung aus und warf den Stummet ins Parkett.

Er fiel einer Dame in den Busenaus­schnitt, die nuch heute ihren Enkeln stolz von dieser Auszeichnung erzählt.

Ob men ihr seine Visitenkarte in die Loge fchidt?" wandte sich der Bankdirektor an den Fliegerleutnant.

Lieber Freund, Sie wissen doch, ich

schwachen Stunden meiner Mitmenschen!" texſiere nich grundsählich nicht für die gab dieser ein wenig ärgerlich zurück.

Natürlich, Ihnen geht nur das große Flugfest im Kopfe herum, das unser findiger Kurdirektor ausgefnobelt hat. Sie faden schon im Geiste den ersten Preis ein. Aber gönnen Sie doch unsereinem seine Triumphe! Ich schicke ihr meine Karte. Ueber mein Scheckbuch sind schon mehr Tugenden gestol­pert, als über ihre Uniform."

" Dieser Gedante tommt Ihnen für eute zu spät. Eben ist die Cantell: fortge­gangen."

Jetzt schon? Merkwürdig."

sohim si Sus Er hatte offenbar bereits gelernt, daß diese leichte stunine Verbeugung in allen Sie tuationen, in die ein Fürst geraten kann, und auf alle Ansprachen, die ihm zustoßen kön­neit, die passendste Gegenäußerung ist.

Der zweite Aft stieg. Ortrud impfte Tel­ ramund   mit der Lymphe des Hasses und der Rachsucht, Elsa läßt sie ahnungslos in ihre Semenate, und nun beginnt die herrliche Szene des Tagesanbruchs.

aus dem Burgbrunnen, und immer heller, immer Morgenlieb, Senechte schöpfen Waffer me das

lichter wird die Bühne.

Aus dem Innern der Burg, aus dem

Burgtor strömen Edle und Mannen, den jungen Tag zu begrüßen. Da versagte plötzlich das elektrische Licht.

Jäh wurde die Bühne stockfintibet, Affle Einzellampen im Hause erloschen.

Der Bürgermeister fuhr zusammen. ,, Kurzschluß!" murmelte er. Auch das noch!" Maharadscha fragend an ihn. Gehört das dazu?" wandte sich der

Die Orchestermusiker, die keine Noten " Sie wird halt im Orpheum aufzutre- mehr sehen konnten, brachen ihr Spiel ab. Im Zuschauerraum entstand beunruhigendes

ten haben."

Ein unvorhergesehene Störung, Ho­

ufer abserviert wurde und der nächtliche Während auf der Bühne das Schelde. Bischeln.

1925.

Copyryght by Georg Müller oor Verlag A.-G. München  .

Eine Dame im Parkett bekam einen Weinkrampf.

,, Gustav, kneif mich doch nicht so!" quiette es im Fistelton auf der Galerie. Ver­einzeltes Lachen lohnte den Spaßmacher.

Der Bürgermeister war entfeßt darüber, wie wenig Rücksicht gewisse Menschen auf die Anwesenheit eines braunhäutigen Fürsten nehmen. Es gibt keine Sitte und seine Tu­gend mehr!" dachte er bekümmert.

Assessor Funke war beim Berlöschen des Lichtes sofort aus der Logé   gerannt und

stand ein Telephonautomat, den suchte er. taſtete sich im Dunkeln die Treppe hinunter. In der Eingangshalle des Theaters

Wäre er nur zwei Minuten länger in

der Loge geblieben, jo hätte er hören können, wie eine Stimme aufschrie: Bas fällt

Ihnen ein? Das ist meine Uhr!"

ten.

Ein wilder Tumult folgte diesen Wor­

Aber nochmals gelang es dem energi­schen Stadtkommandanten, die Rube herzu­stellen. Nehmen Sie doch Rücksicht auf den hohen Gast!" donnerte er in die Finsternis. Ich verbürge mich, daß die Störung in wes nigen Minuten beseitigt ist, oder Sie in Ord nung bei Notlicht das Haus verlassen kön nen!"

,, Bravo!" hieß es wieder.

Und auf der Galerie hub eine Baß­schlafen." s

haber des Schauspielensembles vor den Vor- Das Spiel geht gleich weiter." Burghof erstand, trat der jugendliche Lieb- be it," flüsterte der Bürgermeister bebend. ftimme an: Still ruht der See, die Böglein bang, um nach einem allseitigen Psst!" ein Schade!" dachte der Maharadscha. Ich Begrüßung gedicht an den Maharadscha zu dachte, es sei fertig."

" 1

richten. Es war von der Gattin des Majors

Der Stadtkommandant trat an die Lo­

Führen Sie mich zum Telephonauto­maten!" schrie Funke einen der Theaterdiener on, die mit Notkerzen und Lämpchen auf den

Klingenberg verfaßt, die ein Reimlexikon be- genbrüstung und rief mit seiner militärischen Gängen umberliefen. Und er wics feine Po­faß und auch sonst eine funstbegeisterte Dame Stimme: Bleiben Sie ruhig auf Ihren geimarke vor. war, und begann selbstverständlich mit den Plägen! Es ist nicht das Geringste passiert.

Worten: ber!"

"

Nur eine eine Störung in der elektrisch.n

Es dünfte ihn eine Ewigkeit, bis er end­

Aus Indiens   fernen Gauen kommst u Beleuchtung. Die Notlampen werden sofort lich in der Telephonzelle stand und die Num

Ich verstehe kein Wort! Die Leute

angezündet."

wiffen doch, daß ich nur englisch spreche!" fum.

" Bravo!" rief es hie und da im Publi

mier 90 anrufen forutte,

Sier Kriminalpolizei." Funke hier. Ich spreche vom Kurthea­Kommissär Kräher."

Aber die Unruhe wuchs von Augenblic ter aus. Wer ist am Apparat?"

Ich, als nach Beendigung des nahezu lebens- it Augenblick.

Die Inhaber der Eckpläße wollten das

fen wurde und die indische Nationalhymne Theater verlassen. Sitzenbleiben!" erschollen verfügbaren Beamten hierher. Hier hat plötz erschmetterte. Jedoch zog er sich mit einer Rufe. Keine Aufregung! Sigenbleiben!"

lich das elektrische Licht versagt."