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Partei- Nachrichten. Die ,, Sächsische Arbeiterzeitung"

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erlegen.

Die Katastrophe in Paris  ,

haben? Der Reichstag   hat alle Ursache, sich gerade die Motive recht schnell von ftatten. Sie gebieh bis zu§ 8. Als wesentlichste Ber  - schamverlegende Szene in threm Gefühl getränkt werden mußten. genau anzusehen. Man tönnte ja lächeln über die Jdee, in einer schlechterung ift hervorzuheben, daß auf Andrängen der Das Gericht fah diese Angaben als erwiesen an, nur nicht, daß Zeit, die im Zeichen des Verkehrs steht, die Auswanderung vom Regierung, dem Geifte Stumm's folgend, die einzige der betreffende Lieutenant die Absicht gehabt habe, die Arbeiter= grünen Tische aus lenten zu wollen, wenn die Sache nicht auch ihre wesentliche Aenderung, welche die Kommission in erster frauen zu beleidigen. Würde aber angenommen werden, daß eine fehr ernste Seite hätte. Warum hat die Regierung die so vielfach Lesung beschloffen hatte Herabsehung der Karenzzeit folche Absicht ihm garnicht nachgesagt sei, so bliebe eine formelle begehrte Auskunftei nicht eingerichtet? Weil sie die Verantwortung von 13 auf 4 Wochen aufgehoben wurde. Als Beleidigung übrig. für die Auskünfte nicht tragen wollte. Bei der Lenkung des völlig unzureichender Ersatz wurde beschlossen, den Krankenkassen  -In Erfurt   wurde Genosse iertelar, früher vers Auswandererstromes handelt es sich aber noch um ein ihre von der fünften Woche ab gemachten Aufwendungen bis zur antwortlicher Redakteur der Thüringer Tribüne", in der Be­viel größeres Maß von Verantwortung. E3 find uns öhe des gefeglichen Mindestbetrages des Kranken- leidigungstlage des Ex- Rechtsanwalts Hans Blum freigesprochen. ja in der Kommission einige Proben über die vom Ausgeldes zu ersehen. Dieses Zurückweichen der Kommission ist für die wärtigen Amt ertheilten Auskünfte mitgetheilt worden. Aber diese reaktionäre Neigung der bürgerlichen Parteien bezeichnend. Nächste Auskünfte sind so ausgefallen, wie fie ausfallen mußten, d. h. die Frage- Sigung heute Vormittag 10 Uhr. steller find nach Empfang der Auskunft genau so flug gewesen wie vor­über die wir gestern im Depeschentheil unseres Blattes furz be­her. Ich mache daraus dem Auswärtigen Amt   keinen Vorwurf, es richteten, erweist sich als noch furchtbarer, als nach den ersten Nach­tann fich bei seinen Auskünften nur allgemeiner Formeln be= richten anzunehmen war. Der Wohlthätigkeitsbazar zählte 22 Ver­dienen. Deshalb find aber auch die Auskünfte, die den Aus­faufsstellen; in einigen derselben befanden sich 40-50 Damen, wanderungsluftigen von Freunden und Bekannten aus dem Aus­- so schreibt man uns fast alle der Aristokratie oder der Hochfinanz angehörend; die Be­lande zugehen, viel werthvoller, weil sie bestimmte Antworten auf führt in ihrer legten Nummer lebhaft Beschwerde, daß bei der fucher segten sich überhaupt naturgemäß fast ausschließlich aus diesen bestimmte Fragen geben. Und je nachdem diese Mittheilungen aus Debatte über die Zollinterpellation am Montag tein Redner der Gesellschaftstreifen zusammen. Unter den Todten befinden sich u. a. dem Auslande lauten, je nachdem die wirthschaftliche Konjunktur sozialdemokratischen Fraktion eingriff. Zur Aufklärung über dieses die Herzogin von Alençon  , eine Schwester der Kaiserin von in den Auswanderungsländern eine beffere beffere oder schlechtere Vorkommniß möchten wir folgendes anführen. Als vorige Woche Desterreich, eine Schwester und eine Schwägerin des Baron Macka u; ift, fteigt oder fällt die Auswanderungsziffer. In dieser die Fraktion zusammentrat, schien die Interpellation durch die Er- ferner die Frau Haußmann; ein Bantier Hostier verlor in Weise hat sich bisher die Answanderung vollzogen und frankung" des Grafen Kanit ein für alle Male erledigt. Ein Redner der Katastrophe seine Frau und seine Tochter. Unter den Verlegten daran werden auch alle Bestimmungen dieses Gesetzes in Zukunft wurde deshalb nicht bestimmt. Als am Freitag Abend die Anfrage befindet sich die bekannte Gönnerin des General Boulanger  , die nichts ändern. Was nügen alle diesbezüglichen Verordnungen, wenn unerwarteterweise auf die Tagesordnung gesetzt wurde, waren fast Herzogin von Uzès  . die Auswanderer es vorziehen, ihren eigenen Weg zu alle Genoffen schon auf dem Wege nach ihren Wahlkreisen zur Mai- Die Verwundeten wurden zunächst in der Umgebung des Bazars geben und beispielsweise über die holländischen Häfen, feier. Am Montag traf der größte Theil der Fraktion erft allmälig untergebracht, ein großer Theil konnte nach ihren Behausungen ja sehr bequem สิน erreichen find, auswandern mit den Berliner   Zügen ein. Der Gen. Schippel war anwesend transportirt werden, mehrere find noch den erlittenen Brandwunden Oder wenn sie am Bestimmungsorte angekommen, sich doch nach und bereit, zu sprechen, fühlte sich aber, als sich die Sigung endlos einem Gebiete wenden, für das der deutsche Reichskanzler feine bingog, fehr abgespannt. Alle Bertagungsversuche scheiterten tros der Die ganze Nacht hindurch haben sich herzzerreißende Szenen Ronzession ertheilt hat? Das Gesetz wird und muß somit in gestellten Anträge, und ein zweiter Genosse war im Augenblick für im Industriepalast abgespielt. Die Agnoszirung der meisten Leichen seinen wesentlichsten Bestimmungen wirkungslos bleiben. Aber die Debatte nicht vorbereitet. war bisher unmöglich. In vielen Fällen ist es sogar un­das darf uns nicht abbalten, gegen die Teudenz des Gefeßes Berichte über die Maifeier sind uns noch zugegangen aus möglich, zu erkennen, ob man einen männlichen oder weiblichen Front zu machen. Wir haben es unterlassen zu den§§ 3 und 11 weißwasser in Schlesien  ( drei überfüllte Lokale, Glasarbeiter, Leichnam vor sich habe. Die Identität mancher Leichen wurde Berbefferungsanträge zu stellen, weil dies die Abgg. Barth Maurer und Porzellanarbeiter feierten von nachmittags 6 Uhr an), durch Kleiderrefte oder Kleinodien festgestellt. Häufig jedoch boten und Frese haben, deren Auträge fich mit unferen Stolpmünde in Pommern  ( in dem zirka 2000 Einwohner auch die Schmuckfachen keinerlei Anhaltspunkte, da dieselben voll­den§§ 14 und 19 gestellten Anträgen decken. zählenden Orte find die Arbeiter aus Furcht vor Maßregelungen fo Auch die Leiche der Herzogin von Alençon   hat noch nicht feſtgeſtellt ständig geschmolzen sind. Viele Leichen sind gänzlich verfallen. Als politische Partei wiffen wir ein Lied davon zu fingen, eingeschüchtert, daß eine öffentliche Feier zur Zeit aussichtslos werden können, dagegen ist die ihr gehörige Uhr aufgefunden welchen Gebrauch die Verwaltungsbehörden von diskretionären wäre; die Parteigenoffen feierten deshalb den 1. Mai im worden. Seit 5 Uhr früh ist die ganze Umgebung der Unglücs­Befugnissen machen. Sollte es uns nicht gelingen, die von uns be- engeren Streife), Mülhausen   i. E.( zwei Versammlungen, stätte von großen Menschenmengen belagert. Die nach und worden. Seit 5 Uhr früh ist die ganze Umgebung der Unglücks­antragten Kautelen zum Schuße der Agenten gegen Willkürafte der zirka 1200 Theilnehmer, darunter auch die italienischen Behörden in das Gesetz hineinzubringen, dann würden wir ge- Arbeiter; Reden durften nicht gehalten werden), Münden   in nach aufgehobenen Leichen werden zum Zwecke der Rekognos­zwungen sein, gegen das ganze Gesch zu stimmen.( Bravo bei den Hannover  ( guter Besuch der Versammlungen am 2. Mai, Heinrich Straßen besetzt haltenden Massen fortwährend anwachsen und die zirung im Industrie- Palast ausgestellt, 100 die sämmtliche Sozialdemokraten.) Schulz aus Berlin   referirte), Borne( wegen Mangels eines Saales wurde die Feier in einer Privatwohnung begangen), zahlreichen Leichenwagen umdrängen, welche beständig tommen und Quedlinburg  ( abends 200 Theilnehmer; am Zuge am 2. Mai gehen, um die Opfer der Katastrophe hinwegzubringen. Vor dem über 1000 Theilnehmer), Ratibor  ( fein Saal; die Feier Haupteingange des Palastes find ungefähr 100 Särge in dreifacher wurde im engeren Kreise durch einen Ausflug begangen), Reihe aufgestellt, um die verkohlten Leichenüberreste aufzunehmen; Königsberg  ( früh mehrere Versammlungen in fleinen im Palast selbst herrscht eine fürchterliche Atmosphäre, denn Lokalen, große Lokale sind nicht einmal zu Festlichkeiten zu die schrecklich zugerichteten Leichen verbreiten einen un­baben; von den Maurern feierten 300, von den Tischlern 400; nach: zerreißende Szenen ab, immer und immer wieder sieht man die aufs erträglichen Pesthauch. Ununterbrochen spielen fich sich herz­mittags und abends trafen sich die Mai- Manifestanten in verhöchfte erregten Angehörigen unter lauten Schmerzensausbrüchen sich schiedenen kleineren Lokalen), Kempten   in Bayern  ( gute Be- höchste erregten Angehörigen unter lauten Schmerzensausbrüchen sich theiligung), Rottbus( Lokal abgetrieben; am 1. Mai Ausflug von über die von ihnen rekognoszirten Todten werfen. Im Industriepalast 100 Personen, am 2. Mai Ausflug von 2000 Personen), Gering 3 dauert die Untersuchung der Leichen auf ihre Identität immer noch mittag: 400 Theilnehmer, Kommers am Abend: 500). walde i. S.( Vormittageversammlung verboten, Ausflug am Nach- fort, denn in der bereits theilweise niedergerissenen Halle desselben liegen noch über dreißig Verunglückte, deren Persönlichkeit wohl Die Arbeiter des Vulkan" in Bredow bei Stettin   be- niemals festgestellt werden dürfte; derart sind diefelben zu einer gingen ihre Maifeier am 4. Mai, gelegentlich des Stapellaufs des formlosen Masse verbrannt. Der Direktor des Gemeinde- Labora Schiffes Kaifer Wilhelm der Große" durch eine stark besuchte toriums Girard hat die Besprengung der Leichen mit Sublimats Versammlung am Nachmittag, wo Kör   sten und Naether auslösung angeordnet, um den furchtbaren Verwefungsgeruch, welcher Berlin   referirten. den Industriepalast erfüllt, zu mildern. Von 150 Leichen waren bis Gegen 6 Uhr früh begaben sich Die Nachricht der Köln  . 3tg.", die Maifeier in Nippe 3 gestern Vormittag erst 40 erkannt. babe mit einer Prügelei der Theilnehmer geendet, ist erlogen. Die 500 Polizei- Agenten nach der Unglücksstätte, um die Ordnung zu Mai- Demonstranten hatten sich gegen eine Rotte Burschen aus dem sichern. Nur die nächsten Berwandten der Vermißten werden zu. Lager der Staatserhaltenden zu wehren, die sich vor dem gelaffen. Versammlungelofal aufgestellt hatten und unsere Genossen be in dem Bolizeitommiffariat auf den Champs Elysees   niedergelegt. Die zahllosen, aus dem Schutt ausgegrabenen Gegenstände sind schimpften und bedrohten. Die Wegelagerer verdufteten, als sie ein Unter diesen Gegenständen befindet sich ein Portefeuille mit 50000 Fr. paar Büffe bekommen hatten. Bankbillets, die fast unversehrt sind.

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Darauf wird um 51/2 Uhr die Debatte vertagt. Abg. Bachem( 3.) beantragt, morgen nicht diese Berathung fortzusetzen, sondern einen Schwerinstag abzuhalten und den Margarine- Antrag zu berathen, da das Haus beschlußfähig sei. Abg. v. Levetow( f.) unterstützt diesen Antrag. Abg. Singer( Soz.) hält es für unzweckmäßig, die Be rathung über das Auswanderungsgesetz abzubrechen; diese Berathung fei ebenso wichtig wie das Margarinegefeß. Die Herren, die nach Berlin   gekommen feien, könnten wohl noch einen Tag länger Abg. v. Marquardsen empfiehlt ebenfalls, die Erledigung des Auswanderungsgefehes vorwegzunehmen. Abg. Barth: Es ist immer so viel von der nationalen Be­deutung des Auswanderungsgesetzes gesprochen worden, daß ich mich wundern muß, daß jetzt diese Berathung unterbrochen werden soll. ( Große Unruhe rechts.)

bleiben.

Abg. Bebel( Soz.): Ich will doch vor dem Lande hier feft­stellen, daß die Herren hierher gekommen sind, um in ihrem eigenen materiellen Interesse für das Margarinegesetz zu stimmen, und daß fie ihre nationale Pflicht als Volksvertreter damit erfüllt zu haben glauben, um nachher wieder aus Berlin   zu verschwinden. ( Große Unruhe rechts.) Wir werden uns so etwas nicht bieten laffen, sondern bei jedem Antrage namentliche Abstimmung beantragen.

( Große Unruhe rechts.)

Abg. v. Kardorff: Ich muß die Art und Weise des Herrn Bebel nachdrücklich zurückweisen.( Große Unruhe links.) Ich bitte den Präsidenten, die Sigung morgen etwas früher anzusehen, damit das Auswanderungsgefeß wenigstens morgen erledigt wird.

Das Haus beschließt darauf gegen die Stimmen der beiden tonservativen Gruppen und der deutschsozialen Reformpartei, morgen die zweite Berathung des Auswanderungsgesetzes fortzusehen. Schluß 53/4 Uhr.

Nächste Sigung Donnerstag 1 Uhr.( Fortsehung der Be rathung des Auswanderungsgesetzes.

Parlamentarisches.

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Glockenstr. 4, hatte am Vormittag des 1. Mai eine mit einer roth- glaubt indeffen, daß durch den Kinematographen oder Kurzschluß Maifeft- Kuriofa. Der Schankwirth R. Jäger in Leipzig  , Die Ursachen der Katastrophe sind noch nicht festgestellt; man weißen 8 versehene Fahne herausgehangen. Jemand denunzirte ihn einer eletrischen Leitung das Feuer entstanden sei. Die Halle ein Oberwachtmeister bei dem Wirth ein und erklärte ihm, die worden. Der Innenraum stellte, auf Leinwandkulissen gemalt, deshalb wegen Erregung öffentlichen ergerniffes". Bald fand sich war erst vor einigen Wochen aus leichtem Holzwerk erbaut Polizei habe gegen das Aushängen der Fahne nichts einzuivenden, eine Straße von Alt Paris   dar; durch diese Dekoration Er ward aber wenn sich jemand beschwere, so müffe fte eingreifen. das Feuer außerordentlich genährt. Der Bauplay, fönne Dagegen ja ebenfalls Beschwerde führen. Diese auf welchem sich die Katastrophe ereignete, hat etwa 100 Meter Logik ist verblüffend tühn. Wenn nun beim nächsten Front gegen die Rue Jean Goujon; er wird links und rechts von patriotischen Gedenktag" ein Ur- Eachse sich über das Heraushängen Feuermauern, auf der Rückseite von dem Hintertrakt des Hotel du einer ††† schwarz- weißen Fahne beschwert und davon sieht man Palais" begrenzt. Von den Fenstern dieses Hotels aus konnten Kommission für die Handwerkervorlage. In der Sigung am in dem von eingewanderten Preußen nahezu offupirten Leipzig   bei gegen 150 Personen gerettet werden. Mittwoch wurden die Berathungen über den Abschnitt Zwangsinnungen derartigen Gelegenheiten doch ziemlich viel was will die Polizei und Jnnungsausschüsse ohne wesentliche Aenderungen der einzelnen der großen Seestadt dann machen? Wird fie's auf einen Krieg Paragraphen zum Abschluß gebracht. Bei dem Titel Handwerkskammern mit Preußen antommen lassen, oder wie Reuß ä. 2. das flügere batten unsere Parteigenossen die Einführung des auch seinerzeit im Theil der Tapferkeit wählen? preußischen Entwurf vorgesehenen Gesellenausschusses beantragt. Reichstags- Abgeordneter Grillenberger hat beim Reichstag Natürlich erklärten sich die Herren vom Zentrum und die auf mehrere Wochen Urlaub genommen, um die Schwefelschlamm­Ronservativen dagegen, diese Organisation wollen sie als bäder in Pöstyén in Ungarn   gegen den schweren Gelenkrheumatis­reine Unternehmergebilde von jedem Einfluß der Gesellen mus zu gebrauchen, woran er seit Jahren laborirt und von dem er fernhalten und so wurde der Antrag mit 7 gegen 7 Stimmen ab namentlich in den letzten Monaten wieder arg geplagt wurde. gelehnt. Dafür stimmten die Freisinuigen, die Nationalliberalen und die Sozialdemokraten. Der§ 103a der Vorlage lautet:

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Eine gerettete Klosterfrau gab folgende Darstellung von dem Ausbruch der Katastrophe: Es war 414 Uhr am Nachmittag, als ein beim Kinematographen beschäftigter Arbeiter dem Baron Macau  zurief, daß das über dem Bazar gespannte Velum durch eine Gas flamme in Brand gerathen sei. Baron Mackau gab dem Arbeiter den Bescheid, er solle keine Panik hervorrufen; diese Vorsicht erwies sich aber als nuglos. Die in der Nähe des Haupteingangs befind= lichen Personen fonnten sich fämmtlich retten, aber an den kleinen Seitenöffnungen drängten sich die Flüchtenden derartig zusammen, Todtenliste der Partei. Eine unserer besten Mitkämpferinnen daß bald jeder Ausweg versperrt war. Nur der Mangel zahlreicher Die Behörden find innerhalb ihrer Zuständigkeit verpflichtet, Leiden die Augen für immer geschlossen. Sie ist, schreibt der annehmen konnte. Einzelne Blätter erheben beftige Angriffe gegen in Stettin  , Fräulein Marie Marquardt, hat nach langen Ausgänge ist daran schuld, daß das Unglück eine solche Ausdehnung den im Vollzuge dieses Gesetzes an fie ergehenden Ersuchen der Handwerkskammern und ihrer Organe zu entsprechen. Die gleiche Sie war von kräftiger Konstitution, aber sie hatte nicht nur für primitivsten Vorsichtsmaßregeln feien außer acht gelaffen worden. Volksbote", als ein Opfer unserer heutigen Zustände zu betrachten. Die Veranstalter des Bazars und gegen die Polizei; die aller­Berpflichtung liegt den Organen der Handwerkskammer unter­Aus Anlaß des Brandes hat gestern außerordentlicher Minister­einander ob. Die durch die Erfüllung dieser Verpflichtung ent- sich, sondern für mehrere Angehörige zu sorgen, und das stehenden Kosten sind von den Handwerkskammern als eigene Ver- bei den Löhnen, die in der Schneiderei bezahlt werden! rath stattgefunden. Sie arbeitete von früh bis spät, 12 bis 14 Stunden, Eine spätere Depesche meldet: Wie nunmehr amtlich festgestellt waltungskosten zu erstatten. Der letzte Sah in diesem Paragraphen wurde trotz des lebhaften fo lange es eben ging, und wie es in dem ergreifenden ist, find bei dem gestrigen Brandunglück 111 Personen ums Leben Widerspruchs der Regierungsvertreter gestrichen und müssen somit Lied vom Hemde so treffend geschildert ist. Ach Gott, das Brot gekommen; bisher ist die Identität von 63 Leichen amtlich festgestellt. die Kosten, die unter Umständen recht beträchtliche werden können, so theuer ist und so wohlfeil Fleisch und Blut." Es langte eben dem Staat zur Laft fallen. Aehnlich erging es dem§ 103i, der die troß angestrengtester Arbeit nicht weit. Bei schwerer Arbeit und Kosten der Handwerkskammern den Gemeinden auferlegen will und mangelhafter Ernährung ist der Körper bald ausgemergelt, und der Gemeindeverwaltung das Recht verleiht, durch ein Um- wenn die Bollkraft der Jugend vorüber ist, dann stellt sich die lageverfahren diese Echwindsucht ein. Die Partei hat Frl. Marquardt und ihre An­Beträge von den Handwerksmeistern einzuziehen. Diese lettere Bestimmung wurde gestrichen. gehörigen während der langen Krankheit vor Mangel geschützt, fie Abg. Gamp wies darauf hin, daß auch den Landwirthschafts- dahin gegangen. Ehre ihrem Andenken. war es auch schuldig, denn mit ihr ist eine der besten Genoffinnen fammern eine so reiche staatliche Subvention zu theil wird, die ganz gewiß auch für die Handwerker ihre Berechtigung finde. Die Roften werden demnach von der Gemeinde und, wie

werden können.

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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und im Odéon finden heute keine Vorstellungen statt.

Depeschen und lehte Nachrichten.

London  , 5. Mai.  ( W. Z. B.) Das Unterhaus verwarf mit 227 gegen 186 Stimmen die Bill betreffend die Einführung des Achtstundentages für die Bergwerksarbeiter. Die Regierung hatte fich an der Debatte nicht betheiligt.

Manila  , 5. Mai.  ( W. T. B.) Die Spanier haben Indang, das lezte Fort der Aufständischen, genommen und gehen nach dem Süden der Provinz Cavite vor.

Konstantinopel  , 5. Mai.  ( W. Z. B.) Eine von heute datirte Depesche des Blattes" Sabah" aus Larissa meldet, die Division Hairi Paschas habe Pazarati genommen, und die Divisionen Memduh Baschas, Neschat- Pafchas und Hamdi- Pafchas die Orte Haffantatar, Sadzilar, Maimuli, Haliler, Muffalar und die Position Tschemerdil besetzt.

Aus Königshütte   in Oberschlesien   wird gemeldet, daß im Zusatz bestimmt, eventuell von den Einzelstaaten getragen. der Parteigenosse Dylang, der wegen eines politischen Vergehens Die Regierungsvertreter hatten sehr lebhaft diese Aenderung be- eine achttägige Gefängnißstrafe zu verbüßen hatte, mit eng zufammen­tämpft, wobei besonders betont wurde, daß der Regierung durch gefchloffenen Händen ins Gefängniß befördert worden ist. Zu diesem Beschluß der Kommission auch jeder Einfluß auf die Fest Borfall bemerkt ein bürgerliches Blatt, die Berliner Abendpoint": fehung des Etats der Handwerkskammern entzogen ift, Man fragt sich, was für einen 3med solche Maßregeln haben sollen. mithin die finanziellen Verpflichtungen der Gemeinde und des Ein besseres Agitationsmittel gegen die bestehende Staatsordnung, Staats ganz nach dem Belieben der Handwerkskammern bestimmt die es gestattet, daß der Zuchthäusler Hammerstein als Baron und Man sieht, durch allzu große Bescheidenheit ein ehrlicher Mann wie ein Zuchthäusler behandelt wird, kann man Konftantinopel, 5. Mai.  ( W. T. B.) Eine offizielle Mittheilung zeichnen sich die Jnnungsschwärmer nicht aus und wenn es geht, den Sozialdemokraten doch nicht in die Hand geben." dementirt, daß bei Pharsala   für die Türken unglückliche Rämpfe greifen fie tapfer zu, um aus dem allgemeinen Steuersäckel Das Boltsblatt für Halle" schreibt:" Die Frage, ob auch stattgefunden haben, indem festgestellt wird, daß seit der Einnahme zu schöpfen. Getreu ihrer bisherigen Stellung lehnte die Majorität Genoffe Salomon wie sein Leidensgefährte Edgar Steiger   ge- Lariffa's gegen Pharsala nur Rekognoszirungsversuche erfolgten. in der Kommission die Anträge unserer Parteigenoffen zur Lehr- feffelt von Leipzig   nach Zwickau   gebracht worden ist, dürfte zu ver- Der Kommandant des epirotischen Korps meldet, daß nach der Bes lingsfrage ab. In der nächsten Sigung, die am Donnerstag statt- neinen sein. Wenigftens enthält ein von Salomon eingetroffener fegung von Luros auch der Gebirgsfuß Kilberini, welcher die Abs findet, gedenkt man mit der ersten Berathung zu Ende zu kommen. Brief feinerlei Hinweis darauf. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, hänge gegen Axta dominirt, ohne Widerstand otkupirt wurde. Die Unfallgefehnovellen Kommission begann gestern die daß eine Mittheilung über die Art des Transports durch die Zenfur Athen  , 5. Mai.  ( Meldung der Agence Havas".) Oberst zweite Berathung der Vorlage. Moltenbuhr, Müller nicht zugelassen wurde." Smolensti bat die Türfen bei Belestino siegreich zurückgeworfen, und Stadthagen   setzten die Miteinbeziehung der Fenster--Wegen Beleidigung eines Lieutenants wurde der verantwort. Beide Theile haben starte Verluste erlitten. Augenblicklich greifen puter in den Kreis der unfallversicherungspflichtigen Gewerbe liche Redakteur der Rönigsberger Wolfstribüne", die Türken an zwei anderen Punkten an. durch. Im übrigen erklärten sie, daß sie an ihren, in erster Genosse Erdmann, am 1. Mai vom Landgericht in Königsberg Larissa, 5. Mai.  ( Meldung der Agence Havas".) Die Vorhut Berathung gestellten weitergehenden Anträgen durchweg festhielten, zu 100 M. Geldstrafe verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte drei einer türkischen Abtheilung, welche zu einem Angriff auf Velestino bei der Zwecklosigkeit einer Berathung derselben innerhalb Monate Gefängniß beantragt. Es handelte sich um eine vorgeschickt war, machte den Versuch, die sehr stark befestigten des jetzigen Stadiums die Anträge in der Kommission, deren Arbeit Notiz, worin scharf gerügt war, daß der Führer einer Stellungen, welche von den Griechen besetzt waren, zu nehmen, mußte ja doch nur für den Papierkorb sein wird, abgesehen von Einzel- Kompagnie Soldaten, ca. 30 Meter von dem neu errichteten aber wegen ihrer numerischen Schwäche davon abstehen. Das Gros heiten nicht wiederholen, aber die Anträge bei einer etwaigen Eyerzierhause an der Aweyder Chauffee entfernt, turz nach der Truppen ist nunmehr in der Umgegend von Velestino angekommen, Plenarberathung stellen zu wollen. Die Berathung selbst ging, 12 Uhr mittags die Soldaten habe ihre Nothdurft verrichten laffen, bleibt aber in beobachtender Haltung vor den Stellungen der za Herr v. Stumm nicht mehr der Kommission angehört, sehr obwohl an dem Grezzierhause Arbeiter frauen saßen, die durch diese Griechen stehen.

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Berantwortlicher Redakteur: Robert Schmidt in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  . Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.