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Sinterhaltungsbeilage.

Die verherte Stadt.

Eine heitere Gpigbubengefchichte von Karl Ettlinger  .

1925.

Copyryght by Georg Müller Verlag A.-G. München  .

Als die Beleuchtung wieder aufge-| nur leere Kleiderhaken. Gründliche Arbeit,| Sumpf werfen. Das versöhnt die bösen Gei­cin flammt war, hatte sich das Publikum nicht Herr Assessor!"

,, Und die Garderobefrau?"

ster!" sagte der Maharadscha.

Dann verließ er, ohne noch irgendwel

" Wir haben sie in die Parkettloge 4 ge- ches Interesse für die Weiterentwicklung der

ol mehr halten lassen; es verließ in Scharen, aufgeregt und verstimmt, das Theater, un­bekümmert um den Protest jener Besucher, bracht. Sie ist ohnmächtig." die die Vorstellung zu Ende hören wollten.

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Herr Assessor, das scheint für Sie be­stimmt!" bemerkte Schutzmann Winkel und deutete auf die Außentüre der Telephonzelle.

Verletzt? Gefesselt?" ,, Nein."

,, Sonst was zu melden, Göz?"

,, Nein, Nur, daß das Theater von Ta­schendieben wimmeln muß. Dubende von Perlenketten, Brieftaschen, Uhren werden

Dort war mit einer Stecknadel ein Briefchen angeheftet. Herrn Assessor Funke. Persönlich" stand in schnell geschmierter vermißt." Bleistiftschrift darauf.

Funke riz den Wisch an sich, öffnete den weißen Umschlag und las:

Lieber Assessor!

Schon einer abgefaßt?" " Weiß ich nicht, Herr Assessor. Bei dem Gedränge!"

Ich bin Parkettloge 4, wenn es etwas Neues gibt. Sobald sich das Theater ettvas geleert hat, soll der Theaterportier in die

Jawohl, Herr Assessor!"

Geschehnisse zu zeigen, mit seinen beiden Dienern das Theater.

Der Bürgermeister begleitete ihn bis zum Auto.

Als der Fürst in den Wagen stieg, ver­suchte das Stadtoberhaupt ein hoch" anzu stimmen, aber es fand nur bei einem Geheim­polizisten und einem zufällig vorübergehen­den Schusterjungen Widerhall. Die Leute hatten jetzt andere Gedanken,

Vor der Parkettloge 4 stieß Funke auf den Theaterarzt, der dasselbe Ziel hatte. ,, Nette Zustände!" lächelte der Arzt. Elsa hat einen Weinkrampf, und Lohengrint

Seien Sie nicht böse, daß ich Sie ein bißchen eingesperrt habe. Ich brauchte einige Augenblicke Vorsprung, um das Loge kommen." Theater in Ruhe verlassen zu können. Gruß an Bohnkraut. Er ist unbedingt der Gescheitere von Euch zwei. Assessor?" Meier III."

In diesem Augenblick kam der Maha­radscha in Begleitung der Honoratioren die Treppe herab. Ehrerbietig wurde ihm Plak gemacht und dadurch das Gedränge noch ver­

Fluchend zerknüllte er den Zettel. Doch befann er sich schnell, glättete ihn, faltete ihn mehrt. Bujammen und legte ihn in seine Brieftasche.

ist in der Dunkelheit wider eine Stulisse ge­vannt und hat sich die Nase zerquetscht. Wird fönnen. Was halten Sie von der Geschichte, mindestens vierzehn Tage nicht auftreten

,, Amtsgeheimnis, lieber Doktor! Aber

In Schweiß gebadet redete der Bürger- lassen Sie uns die Frau untersuchen, schwat­auf den Fürsten   ein, um das fatale zen können wir morgen noch." buben gab auch ihm seine Kaltblütigkeit wie Ereignis zu beschönigen. Ein ganz harm derobefrau bereits das Bewußtsein wiederer­Als sie die Loge betraten, hatte die Gar­

Der.

loses Vorkommnis, Eure Hoheit.- Es hat ordnete er an. Ich werde Sie vermutlich trischer Beleuchtung immer solchen Zwischen­" Winkel, Sie halten sich dicht bei mir!" gar nichts zu bedeuten. Man ist bei elet roch brauchen, und was ist denn da hins fallen ausgefeht.

-

ten für ein Standal?"

Er

drängte sich mit Winkel durch die

sein, daß-"

Hoheit können versichert

Der Maharadscha   schüttelte gelassen das

Menschenmasse, was feine leichte Aufgabe Saupt. Die Stadt ist verhert!" sagte er

war, in der Richtung nach der Garderobe ruhig. des Parketts rechts, aus deren Umgebung

lanter Lärm scholl. Der Kurdirektor und der Stadtkomman dant wechselten einen Blick, der etwa befagte: Unterwegs stieß er auf den Kriminaler Diese Hoheit ist zwar eine Hoheit, aber. ein

Gök

Was ist denn da los, Götz?"

Riefentrottel."

Ist ein Sumpf oder ein Teich in der " Die ganze Garderobe ausgeplündert Rähe?" frug der Maharadscha.

Rein Stüd mehr da. Pelze, Schirme, Stöcke,

Der Bürgermeister, verblüfft über diese

Gummischuhe, Mäntel, Schals, alles ver- Frage, beeilte sich zu erwidern:

Schwunden."

,, Gewiß, Hoheit, ein ausgezeichneter Sumpf, ein hervorragender Sumpf. ersten Zuschauer weggehen Der beite Sumpf in der ganzen Umgebung." Man muß die fünf ältesten Weiber der

Wann hat ntan es zuerst bemerkt?" wollten und ihre Sachen holen wollten, war Wie die

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langt. Sie faz matt und blaß in einem der Sessel und stöhnte leise.

Es war eine faubere, hübsche Frau von etwa dreißig Jahren.

wandte sie sich schläfrig dem Theaterarzt zu. Ich bin so müd, Herr Doktor!"

Das begreife ich, Frauchen, vergeht schon. Nun regen Sie sich mal nicht auf; an Ihrer Garderobe ist alles in bester Ordnung. Wollen Sie ein Glas Waffer?"

,, Ach ja, Herr Doktor."

,, Winkel," befahl der Assessor, holen Sie ein Glas Wasser! Und sehen Sie mal, wo der Theaterportier bleibt! Und alle übri­gen: raus aus der Loge! Wir brauchen feine Zuschauer."

Der Arzt fühlte der Frau den Puls. Haben Sie irgendwelche Schmerzen?" ,, Nein. Nur so mid bin ich."

fchon alles weg. In der ganzen Garderobe Stadt mit Striden binden und sie in den weh?"

Atmten Sie mal tief. Gut. Tut das