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Nr. 104. 14. Jahrgang.

Kommunales.

Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bonnerßag, 6. Mai 1897.

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Eine Ausstellung von Drucksachen und Fachschüler- Arbeiten zwei Frauen eingeliefert. Ferner wurden gestern gegen 11 Uhr veranstaltet der Verein Berliner   Buchdrud Maschinen: bormittags die Lokale von Reimer in der Elsasserstraße, Kullmann meister am Sonntag, den 9. Mai in Cohn's Festsälen, Beuthstraße 21 in der Kl. Hamburgerstraße und von Dally in der Linienstraße Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur( Induſtriegebäude). Borberathung der Magistratsvorlage wegen Abänderung des zwischen durchsucht und 14 Männer und 5 Frauen zur Wache gebracht, von Theodor Mommsen   feiert im Herbst d. J. seinen 80. Geburts  - denen 3 Männer und 1 Frau eingeliefert wurden. Straße 1 und der Ringbahn sowie zwischen Schönhauser Allee und tag. Zu Ehren des greisen Gelehrten trifft die Universität feftliche der Straße 9 belegenen Theiles des Bebauungsplanes XI hat unter Vorbereitungen. Selbstmord and Hunger. Die Leiche eines Mannes ist gestern Vorsiz des Stadtverordneten Hauer und in Anwesenheit der Vormittag um 7 Uhr vor dem Hause Schiffbauerdamm 24 aus der Die Direktion der Neuen Berliner Pferde Eisenbahn Gefell: Spree   gelandet worden. Dem Magistratskommissare Stadtraths Mugdan und des Bauinspektors schaft hat dem Magistrat bezw. dem t. Polizeipräsidium den Entwurf Anschein nach handelt es sich um einen aus Züllichau   gebürtigen Sie ist bereits start verwest. Bauraths Gottheiner beschlossen, der Versammlung die Vorschläge zum zweigeleifigen Ausbau der Straßenbahn in der Weißen: 25 Jabre alten Buchdrucker Martin Kuckuck, der wegen Arbeits­Des Magistrats mit der Maßgabe zur Annahme zu burgerstraße zwischen Saarbrüderftraße und Wörther Play zur Ge- lofigteit ins Wasser gegangen zu sein scheint. empfehlen, daß die Interessenten die zur Regulirung des nehmigung eingereicht. Plazes erforderlichen Erdarbeiten auszuführen und auch die der Stadtgemeinde durch Herstellung der gärtnerischen Anlagen auf dem Plaze enstehenden Kosten bis zum Höchstbetrage von 5000 m. zu erstatten haben. Dieser Plaz soll, wie die übrigen Straßen( außer Straße 11 und 12, welche innerhalb dreier Jahre angelegt sein müssen) regulirt werden, sobald das öffentliche Bedürfniß es er­fordert. Ueber den Eintritt des letzteren hat der Magistrat zu ent­scheiden.

Tokales.

Zur Lokalliste. Die Mitglieder der Lokalkommissionen werden aufgefordert, die Lokalliste ihrer Orte bis zum Montag, den 10. d. M. an mich einzusenden. Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß nur diejenigen Orte bekannt gegeben werden können, aus denen mir rechtzeitig die Listen zugesandt worden sind. Da von jest ab all monatlich eine Lokalliste herausgegeben wird, so werden in der Zwischenzeit Neuanmeldungen von Lokalen nicht veröffentlicht. Ferner mache ich noch im Anschluß an die kürzlich an dieser Stelle erfolgte Bekanntmachung darauf aufmerksam, daß alle die Lokalliste betreffenden Veröffentlichungen an meine nach stehend aufgeführte Adresse gerichtet sein müffen; Zuschriften an die Redaktion werden nicht veröffentlicht. Im Auftrage der Lokal­tommission: Oskar Mahle, Berlin  , Prinzenstr. 8, Seitenfl. 1 Tr.

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Einen tödtlichen Ausgang hat ein Unfall durch Ueberfahren Die XXIII. Maftvieh Ausstellung wurde gestern früh auf genommen, von dem vorgestern das 41/ 2jährige Töchterchen Frieda dem Zentral- Viehhof der Stadt Berlin   feierlich eröffnet. Die Aus- des Posthilfsboten Josef Reisch aus der Schliemanuftr. 14 betroffen stellung iſt infolge vielfach ungünstiger Umstände nicht so reich be- wurde. Das Kind ist gestern im Lazarus  - Krankenhause seinen Ber­schickt, wie viele der früheren es waren.

Die beiden einspännigen Omnibuffe, welche die Allgemeine Omnibus- Aktiengesellschaft vor kurzem auf der Strecke Potsdamer Brücke- Frankfurter   Linden eingestellt hatte, sind seit zwei Tagen vorläufig außer Betrieb gefeßt worden, weil sich für eine Last von 12 Personen, die in den Omnibussen Platz haben, die Wagenfedern derselben als zu schwach erwiesen haben. Infolgedessen sollen die 28agen mit stärkeren Federn versehen werden.

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legungen erlegen.

Theater. Im Schiller Theater tommt nächsten Sonntag Nach­mittag Shakespeare's Der widerspänstigen Zähmung" mit Fräulein Bauty und Herrn Batry zur Aufführung; in der Sonntag Abendvorstellung geht der lustige Moser'sche Schwank Das Stiftungsfest" in Szene. Heute findet eine Wiederholung von Verga's Bauernehre" und Molières   Der ein­Im Ostend Theater wird am Sonntag gebildete Kranke" statt. Abend das Repertoirstück Aus der Millionenstadt" unterbrochen, indem die Direktion eine einmalige Aufführung von Schiller's Räuber" veranstaltet Nachmittags 3 Uhr geht der Schwant von Kneisel Eine Nacht im Orpheum oder Der liebe Onkel" in Szene.

Aus den Nachbarorten.

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Die Eisenbahn- Fahrkarten erhalten bei ihrer Ausgabe jetzt nicht mehr den Stunden, sondern nur noch den Tagesstempel. Diese Veränderung hat zu der auch von uns notirten Auffassung Anlaß gegeben, daß jetzt eine Fahrtunterbrechung bei durchgehend gelöster Fahrkarte ohne weiteres geftattet sei. Dem ist aber nicht so; bei einer Fahrtunterbrechung muß man sich wie früher an den Kunstfreunde in Schöneberg   veranstaltet am kommenden Sonnabend Der erft feit ganz kurzer Zeit bestehende Verein der betreffenden Stationsvorsteher wenden und die Fahrkarte abstempeln bereits seinen vierten Dichter Abend; ein Maßstab für die lassen. Berläßt man den Bahnsteig ohne dies zu thun, so verliert Beliebtheit dieser immer sehr gut besuchten Abende bei unseren die Karte ihre Giltigkeit zur Weiterfahrt. Nur in dem Falle, daß dortigen Parteigenossen. Den einleitenden Vortrag hat Genosse man auf der Ausgangsstation nicht den Zug benußt, für welchen Kazenstein übernommen, während die Deklamation( Gedichte die Fahrkarte eigentlich gelöst war, kann man einen späteren von Lenan, Pfau u. a.) in bewährten Händen ruht. Mitglieder Zug benußen, ohne sich dieserhalb an den Stationsvorsteher wenden werden dort aufgenommen. zu müffen. Aus Adlershof   wird uns über eine Spigelaffäre berichtet: Die Stellenvermittelung für Handlungsgehilfinnen, die bei Die Ruheplatstraße von der Schul- bis zur Antonstraße wird Am vergangenen Dienstag fam zu unserem Parteigen offen Stemm­dem hiesigen Kaufmännischen und gewerblichen behufs Asphaltirung vom 6. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhr- wedel, welcher hierselbst ein Zigarrengeschäft betreibt, ein Mann Hilfsverein für weibliche Angestellte" besteht, ist werke und Reiter gesperrt. und verlangte zwei Bigarren; bei Verabfolgung der Waare fragte im Jahre 1896 infolge der Gewerbe- Ausstellung, deren Schluß viele Ein Mord? Vom Polizeipräsidium wird folgendes mitgetheilt: der Käufer, wo der Herr v. Oppen wohne, denn gegenüber im Angeſte Ute zu ungelegenster Zeit beschäftigungslos machte, erheblich Am Mittwoch, früh 82 Uhr, wurde die Wittwe Johanna Wolf, Amtsbureau wohne Oppen nicht. St., welcher nun zufällig um ftärker als im Vorjahre von Bewerberinnen in Anspruch genommen geborene Balfuer, 72 Jahre alt, in Weißensee in ihrer Wohnung diese Beit anwesend war, gab dem Herrn Auskunft. Bei dieser Ge= worden, hat aber nur wenig mehr als im Vorjahre unterbringen Gedanstr. 30 in ihrem Bette liegend todt vorgefunden. Die Leiche legenheit äußerte der Käufer, unter wiederholten Kraftausdrücken fönnen. 1896( bezw. 1895) wurden 2355( 2231) offene Stellen war bereits start in Verwesung übergegangen. Die Frau lebte mit gegen von Oppen, dem Mann müsse man eine Bombe schmeißen; gemeldet, wovon nach Abzug von 57( 70) wieder zurückgezogenen dem Bäcker Adolf Fischer, 54 Jahre alt, in wilder Ehe. Fischer soll nur schade, daß er keine solche bei sich hätte. Unser Genoffe, der Meldungen 2298( 2161) zu besetzen waren. Bewerberinnen die Wollf   öster mit Todtschlag bedroht haben; er ist seit Mittwoch als Vorsitzender des dortigen Arbeiter- Turnvereins bei Herrn meldeten sich 2815( 2493), davon waren nach Abzug von 200 ( 223), die in alter Stellung blieben, aus anderen Gründen ihre v. Oppen im guten Andenken steht, erkannte die Situation früh flüchtig. Meldung zurückzogen oder wegen schlechter Auskunft abgewiesen Zu dem muthmaßlichen Morde in Weißensee werden folgende sofort und bedeutete dem Herrn, daß er für derartige Rebensarten wurden 2615( 2270) unterzubringen. Untergebracht wurden Einzelheiten berichtet: Die Wittwe Johanna Wolff wohnte feit teine Verwendung habe und nur den Wunsch hege, daß sich der aber nur 1417( 1284). Bon je 100 Bewerberinnen wurden 54( 57) ungefähr einem halben Jahre mit dem am 18. Oktober 1845 zu Herr an eine andere Adresse" wende. Ohne Widerrede verschwand Dieses Vorkommniß diene sämmt­untergebracht, von je 100 Stellen wurden 62( 59) besetzt. Das heißt: zu Gottesberg geborenen Bäcker Adolf Fischer zusammen im zweiten denn auch der saubere Patron. infolge stärkeren Andranges von Stellungsuchenden konnten die Wünsche( obersten) Geschoß des Eckhauses Soden- und Kronprinzenstraße au lichen Parteigenossen zur Warnung. der Bewerberinnen feltener, die der Geschäftsinhaber häufiger als Neu- Weißensee. Ihre aus Stube, Kammer und Küche bestehende Bevölkerungsstatistisches aus dem Kreife Niederbarnim  . im Vorjahre befriedigt worden.( Der Vereinsbericht rechnet für das Wohnung theilte außerdem ein Pflegekind, die 5jährige Ella Die Einwohnerzahl von Tegel   flieg im vergangenen Jahre von Vorjahr statt 59 pet. irrthümlich 67 pet. besetzte Stellen heraus Wernicke und seit drei Monaten der polizeilich nicht angemeldete 2557 auf 3065, von Pankow   von 11 966 auf 18 485, von Hermsdorf und glaubt danach auch hier ein Sinken der Berhältnißzahl fon- etwa 50 Jahre alte Arbeiter Martinice. Frau Wolff war sehr dem von 1735 auf 1928, von Lichtenberg   von 30 215 auf 32 802, von statiren zu müssen.) Daß wieder so viele Stellen tros der großen Trunke ergeben und erwarb den Lebensunterhalt durch Kartenlegen; Neu- Weißensee von 24 671 auf 26 284, von Reinickendorf   von 10 590 Zahl von Bewerberinnen nicht befeht wurden, erklärt der Vereins- Fischer that garnichts. Am Sonntag und Montag hörten Hausbewohner auf 11 275, von Hohen Schönhausen von 1882 auf 1915, von bericht, wie früher, daraus, daß es hierfür an wirklich ge Fischer rufen, er wolle die Frau mit einem Beile todtschlagen. Am Bevölkerungsziffer in den Orten Stralau von 1567 auf 1488, Boys wiederholt Streit zwischen ihm und Frau Wolff; am Montag hörte man Friedrichsfelde   von 6787 auf 7083. Zurückgegangen ist dagegen die eigneten Bewerberinnen gefehlt habe. Namentlich wird über die Verkäuferinnen geklagt. Der Andrang zu dieser Be- Montag Nachmittag um 8 Uhr hat man Frau Wolff zuletzt gesehen. hagen  - Rummelsburg   von 17 198 auf 16 344, Biesdorf   von 895 auf schäftigung sei besonders groß, und zwar nicht immer seitens Am Montag Abend kam Herr Martinicke von der Arbeit nach 852, Plößensee von 3199 auf 3064. Die Bevölkerungsziffer des tüchtiger Elemente". Durch die kurze Lehrzeit, in der nichts gelernt Hause. Als er kein Abendbrot erhielt, ging er schimpfend die ganzen Kreises ist von 227 401 auf 235 675 gestiegen. werden könne, werde geradezu ein Anreiz zur Ergreifung dieses Treppe wieder hinunter. Er hatte Frau Wolff auf einem Stuhle Der Weg von Bahnhof Grunewald nach Schildhorn ist Berufes gegeben". Das klingt faft so, als wüßte der Verfasser des Alte ist schon wieder besoffen!" Fischer, der zu Hause war, rief der austrücklich für Fußgänger bestimmt ist; er soll sich wenig für zusammengefauert fiken gefunden und rief im Weggehen: Die neuerdings für Radfahrer verboten worden. Es ist dies ein Weg, Berichtes nicht, daß weniger die furze Lehrzeit als der schnelle ihm nach, er solle den Mund halten. Seitdem hat man von Frau Radfahrer eignen. Verdienst den Verkäuferinnenberuf so verlockend erscheinen läßt, Wolff nichts mehr gesehen und gehört. Als am Dienstag Martinice, daß weniger die Bequemlichkeit als die harte Nothwendigkeit so da er Frau Wolff im Bett liegen fah, Fischer fragte, was" Mutter" Um hunderttausend Mark Steuergrofchen wird der Kreis­viele zur Ergreifung gerade dieses Berufes treibt. Es ist ebenso des tag mache, erhielt er die Antwort: Die Alte liegt wieder besoffen in Denkmals, des Kaiser Wilhelm- Thurmes" angegangen. Teltower   Kreises zur Errichtung des allerneuesten überflüffig, fortwährend über geringe Vorbildung der Handlungs. Bett." Das Kind Wernicke glaubte ebenfalls, daß fie schlafe und sehr erbaut die Einwohnerschaft des Kreises von dieser Ausgabe Wie gehilfinnen zu jammern, ohne zugleich die wirthschaftlichen Ursachen Martinice ging weg mit den Worten: Laßt sie schlafen!" Am fein wird, zeigt sich daran, daß im Jahre 1893 die erdrückende dieser Erscheinung aufzusuchen und zu bekämpfen, wie es aussichts­los ist, diejenigen von den späteren Vortheilen einer besseren Bor- Mittwoch Morgen ging Martinicke auf Arbeit, nach ihm verließ auch Mehrheit der Wählerschaft sozialdemokratisch gestimmt hat, bildung überzeugen zu wollen, die sofort verdienen müssen. Merk: Fischer die Wohnung; er nahm ein Bündel mit, in dem sich an Mehrheit der Wählerschaft sozialdemokratisch gestimmt hat. würdig ist dabei, daß troß der geringen Vorbildung der weiblichen scheinend wäsche oder Zeug befand. Das kleine Mädchen riegelte treibt in Nixdorf fein Unwesen. Bereits am Sonnabend, wurde, Handelsangestellten die Stellenvermittelung hier immer noch weniger nach seinem Weggange die Thür von innen wieder zu. Am Dienstag wie gemeldet, ein achtjähriges Mädchen an einem Graben der ungünstige Ergebnisse aufzuweisen bat als bei männlichen An Nachmittag hatte das Kind eine Frau Wulcke aus dem gestellten. 54 pet. untergebrachte Bewerberinnen ist an sich gewiß Hause in die Wohnung gerufen, damit sie ihm Essen vom Köllnischen Wiesen geknebelt aufgefunden. Die Kleine gab an, daß wenig genug, aber es ist überraschend viel, wenn man damit ver- Spinde herunternehme. Frau Wulcke sah, daß Frau Wolff im ein etwa zwanzigjähriger Mensch sie nach dieser Stelle verschleppt und geknebelt habe. Bette lag und daß das Deckbett fast über den Kopf gezogen Am Dienstag früh wurde die vierjährige gleicht, daß 1896 der Raufmännische Hilfsverein"( für männliche Angestellte) nur 30 pCt. und der Verein junger Kaufleute" nur war; sie glaubte, daß sie schlafe. Am Mittwoch Morgen tam eine Klara Roch anscheinend von demselben Burschen nach der Canners 41 pCt. der Bewerber unterbringen fonnte. Die Mehrzahl der Ge- Bekannte der Frau Wolff, um sie zu besuchen. Diese fand nun, straße verschleppt, woselbst an ihr unzüchtige Handlungen vors daß fie todt war. schäftsinhaber fragt eben im allgemeinen doch mehr nach der Billig- ziemlich start wahrnehmbar. Der Besuch lief zu Frau Wulcke hin lungen, des gefährlichen Kinderfreundes habhaft zu werden. Jeht machte sich auch der Leichengeruch schon genommen wurden. Leider ist es der Behörde bisher nicht ge feit der Angestellten als nach der Vorbildung. Darum bevorzugen so und diese schickte den Arbeiter Peschke und den Gastwirth Freitag viele von ihnen das zwar weniger gebildete, aber billigere weibliche und diese schickte den Arbeiter Peschke und den Gastwirth Freitag Bersonal, das ihnen, wenn's verlangt wird, auch der Hilfsverein in die Wohnung hinein. Die beiden Männer fanden Frau Wolff angefleidet als billigst zu besorgen versteht. Leiche im Bett liegen. Sie lag auf dem Rücken, der Kopf aber etwas nach rechts geneigt, das Die loyale Schuldeputation. Hinsichtlich des Restripts des Gesicht aufgedunsen. Man holte nun die Polizei, die die Leiche lung vor der vierten Straffammer des Landgerichts I  . Wegen Bere Ein trübes Sittenbild entrollte sich gestern in einer Verhand Oberpräsidenten  , wonach das Recht der städtischen Schuldeputation beschlagnahmte. Ein Arzt, der zugezogen wurde, äußerte sich zur Fessehung der Schulstrafen aufgehoben und auf das tgl. Polizei. dahin, daß Frau Wolff wohl nicht eines natürlichen Todes gebens gegen§ 175 Str.-G.-B. hatten sich die Kellner Krönert, präfidium übergehen soll, hatte bekanntlich das Magistratskollegium gestorben sei. sei. Db fie jedoch infolge von Mißhandlungen antworten. Krönert hatte am Waterloo Ufer 16 eine Wohnung Junge und Feste, sowie ein Schauspieler Wessels zu vers einen Beschluß dahin gefaßt, daß das Ermittelungs- und Straf- oder durch Gift ihr Ende gefunden habe, ließ sich so nicht feft: gemietbet, die er zum Tummelplage der Unfittlichkeit machte und fic verfahren nunmehr den Staatsbehörden ganz zu überlassen und dem ftellen. Die Leiche, die am Mittwoch Nachmittag in die Halle Oberpräsidenten von diesem Beschlusse Kenntniß zu geben gebracht wurde, wird daher heute( Donnerstag) durch einen Kreis- jenen Männern zur Verfügung stellte, die von gewiffen wider Borsitz des Bürgermeisters Kirschner mit dieser Angelegen- Martinice wurde, als er am Mittwoch Nachmittag in die Wohnung nahen Kaserne des Garde- Kürassierregiments. Einer von ihnen, der Die städtische Schuldeputation, welche fich gestern unter phyfifus im Beisein einer Gerichtskommission geöffnet werden. natürlichen Neigungen beherrscht werden. Mit den Gästen, die dort 3 verkehren pflegten, tamen auch wiederholt Küraffiere aus ter heit beschäftigte, hat nun beschloffen, den Magistrat zu zurückkehren wollte, von einem Gendarmerie- Wachtmeister festgenommen. nahen Kaserne des Garde- Küraffierregiments. Einer von ihnen, der erfuchen, seinen Beschluß wieder aufzuheben. Es Eine Frau Schent hielt ihn, als er sich wieder entfernen wollte, so lange in gestern als Zeuge vernommen wurde, ist wegen seiner Theilnahme wird nicht mitgetheilt, welcher Grund die Schuldeputation zu ihrer Wohnung auf, bis der benachrichtigte Wachtmeister herbei an jenen fittenlosen Zusammenkünften in der Krönert'schen Wohnung diesem Gesuch bestimmt hat. Man geht aber wohl nicht fehl, wenn gekommen war. Fischer hat man noch nicht ermittelt. Er ist ein vom Militärgericht zur Ausstoßung aus dem Soldatenstande und man annimmt, daß der folgerichtige Beschluß des sonst doch recht fleiner, schmächtiger Mann mit dunklem, etwas ergrautem Schnurr- Jahren Gefängniß verurtheilt worden, die er zur Zeit in Rottbus Iammfrommen Magistrats den Mannesseelen in der Schuldeputation bart und trug einen braunen Anzug und einen Winter verbüßt. Ein anderer Küraffier ist aus gleichem Grunde in die überzieher. Die kleine Wernicke hat geäußert, Fischer habe der alten Arbeiter- Abtheilung nach Magdeburg   versetzt worden. Die Ver Seine Gottesfürchtigkeit zu zeigen, hat der Berliner   Magiftrat Frau etwas in den Mund gesteckt; ob jedoch diese Bekundung viel handlung fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Der Ges demnächst wieder Gelegenheit. Der Lazarus- Gemeinde ist das Grund- werth iſt, ſteht dahin. Die Polizei hat das Kind in Verwahrung Junge zu 6 Monaten, Jeste zu 9 Monaten Gefängniß. Der richtshof verurtheilte rönert zu 1 Jahr 6 Monaten, ftück an der Gubenerstraße gekündigt worden, auf dem ihre genommen. Man nimmt an, daß der Tod der Frau Wolff, au Schauspieler wurde freigesprochen, weil der als Zeuge auftretende dem muthmaßlich Fischer Schuld trifft,

sei.

zu radikal erschienen ist.

der Bitte an

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Gerichts- Beitung.

Rürassier eine frühere, diesen Angeklagten belastende Aussage den Magistrat gewendet, ihm einen Play eingetreten ist. widerrief. unentgeltlich zum Bau der Kirche zu überlassen und stellt dagegen Ueber den wegen eines Sittlichkeitsvergehens verhafteten al3 Aequivalent in Aussicht(), die der Kirchengemeinde nach und gegen Kaution wieder freigelassenen Dr. Jahn verlautet der vollzichers waren der Lithograph Otto Ma I chow zu einem Wegen verleumderischer Beleidigung eines Gerichts­der alten Konfiftorialordnung von 1573 zustehenden Rechte( Beitrag" Staatsb. 3tg." zufolge, daß er früher städtischer Lehrer war und Monat und seine Ehefrau zu vierzehn Tagen Gefängniß verurtheilt zum Kirchenbau) nicht geltend machen zu wollen. Ob der Magistrat von der Stadt Berlin   als Kommiffar für das Trachtenmuseum nach worden, wobei das Schöffengericht folgenden Thatbestand für der Chikagoer Weltausstellung geschickt wurde. In letzter Zeit war erwiesen angenommen hatte: Am 24. März hatte der Gerichts­fich auf diesen Vorschlag einlaffen wird? er Bertrauensmann der englischen Geldleute für die geplante Peters- vollzieher Müller bei den Angeklagten eine Pfändung vorzunehmen. In der Ziethen'schen Sache wird gegen den ablehnenden Expedition nach Afrika  . Bescheid der ersten Instanz von dem Abgeordneten Lenzmann Er traf nur die Ehefrau, pfändete und entfernte sich wieder mit Der Einjährig- Freiwillige Stein, der in der 3. Kompagnie dem Bemerken, daß er einen Wagen und Leute holen werde, um an die obere Instanz appellirt werden, sobald der Wortlaut des Alexander- Regiments dient, hat seine Kameraden fortwährend die Sachen fortzufchaffen. Als der Beamte zurückkehrte, fand er die des Bescheids ihm mitgetheilt ist, was bis jetzt nicht geschehen. Die um ihre Portemonnaies zu bestehlen gewußt. Er ist verhaftet worden Wohnung verschlossen. Er ließ einen Schlosser holen. Als dieser Angelegenheit ist also noch nicht erledigt, wie vielfach an- und wird jetzt auf seinen Geisteszustand hin beobachtet. sich anschickte, die Thür zu öffnen, erschienen die beiden Angeklagten. genommen zu werden scheint. Und wir können weiter versichern, daß, wenn das Wiederaufnahmeverfahren auch diesma! lett früh der Arbeiter Karl Paluz aus der Oudenarderstr. 25 geñorben, meine Frau umzufassen und mit ihr Liebeleien treiben zu wollen?" Vom Schlachtfelde der Arbeit. Im Krankenhause ist gestern Malchom rief dem Beamten zu: Wie kommen Sie L... dazu, instanzlich vereitelt werden sollte, sofort ein neuer Feldzug der am Nordhafen dadurch verunglückte, daß ihm beim Verladen Der Beamte war starr ob dieses Vorwurfs. Die Ehefrau Malchow  zur Feststellung der Unschuld ziethen's beginnen wird. von Eisenbahnschwellen eine Schwelle auf den Kopf fiel. Er hatte fügte hinzu, daß die Behauptung ihres Mannes wahr sei, der Be­Der Verband deutscher Poft- und Telegraphen- Affiftenten einen Schädelbruch erlitten und es trat noch eine Lungenentzündung amte habe bei der Pfändung versucht, sie auf seinen Schooß zu wird seine diesjährige Hauptversammlung am 12. und 18. Juni in dazu. ziehen. In der Begründung des schöffengerichtlichen Urtheils Berlin   abhalten. Außer den regelmäßigen verbandsgeschäft- Polizei und Elend. Gestern früh um 41/2 Uhr wurde eine hieß es, daß schon durch die äußere Erscheinung der Ehe­lichen Angelegenheiten steht ein besonderer Bortrag auf der Tages: Durchsuchung des Lokals von Insinger in der Oranienstraße vor- frau Malchow   ihre Behauptung wenig glaubwürdig gemacht oronung über das Thema: Die sozialen Aufgaben der Reich post- genommen, wobei acht männliche und drei weibliche Personen zur werde. Inzwischen ist der Gerichtsvollzieher an Gehirnerweichung und Telegraphen- Berwaltung". Wache gebracht wurden. Bon diesen wurden fünf Männer und gestorben. Diesen Umstand benußte der Vertheidiger Rechtsanwalt