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Pause.

Er läßt den Kopf firken.

Jch fönnte Sie sehen, ich könnte Sie viel- Sagen Sie etwas, che Sie gehen, lassen leicht begrüßen, weiter will ich nichts. Aber Sie mich Ihre Stimme hören Ich wenn Sie mich ein wenig gern haben, wenn liebe Sie und sage das nun. Von Ihrer Sie mich ertragen, mich leiden mögen, so Antwort wird es abhängen, ob ich fagen Sie Machen Sie mir die Ich stehe also ganz in Ihrer Macht. Was Freude.. Es gibt eine Palme, die blüht antworten Sie?" nur einmal in ihrem Leben, and doch wird fie fiebzig Jahre alt, es ist die Talipotpalme. Aber fie blüht nur einmal. Jetzt blühe ich. Ja, ich verschaffe mir Geld und reise heim. Ich verkaufe das, was ich geschrieben habe; es ich schreibe nämlich an einem großen Buch und das verkaufe ich jetzt, gleich morgen, alles, was ich fertig habe. Jch bekomme eine ganze Menge dafür. Möchten Sie denn, daß ich heimkomme?"

,, Dant, Dant! Verzeihen Sie mir, wenn ich zuviel hoffe, zuviel glaube, es ist so herrlich, ungewöhnlich viel zu glauben. Dies ist der glücklichste Tag, den ich erlebt habe....

Er nahm den Hut ab und legte ibn neben sich hin.

Victoria sah sich um. Eine Dame tam die Straße herunter und weiter oben eine Frau mit einem Korb. Victoria wurde un­ruhig, fie griff nach ihrer Uhr.

Müffen Sie jest gehen?" fragte er.

Lied der Erde.

Bon J. Au.

Ihr alle sollt die große Erde lüffen Und anbetend auf euren Knien ruhn, " Daß ihr sie treten dürft mit euren Füßen Und euren Körper dürft zu ihrem tun.

Und alle follt ihr sie verehren lernen, Weil ihr die Frucht aus ihrem Schoß emp­fangt

Laßt endlich euer Betteln nach den Sternen, Jit's doch die Erde, nach der ihr verlangt!

Orientalische Armut.

Bon Maria Harder. Es wird mehr über die Schönheit des Orients geschrieben als liber eine Lichtlosigkeit. Und die ift bitter. So bitter, daß man nicht recht weiß wie man ſte ſchildern soll, denn sie ist überall im Orient, nicht nur in der Enge seiner schmutzig­ften Gassen. Orientalische Arntut!

Darunter versteht jeder zuerst hungernde Kinder und frierende Greise. Mit dem Frieren ist es allerdings nur wie ein Schred, der den Orientalen während furzer Monate in die Glie­der fährt. Und dann nur nachts, denn am Tage ist es auch ohne Strümpfe noch warm genug. Mit dem Hungern sieht es schon anders aus. Der tut im Süden nicht minder weh als bei uns. Und es ist erbärmlich, wie diese Menschen leben müf­fen. Ja, missen! Ihnen bleibt feine Wahl. Der Schmug fönnte mit einigem guten Willen ja geringer jein, aber wiederum haben diese Lebe­wesen kaum Geld, sich Seife zu kaufen. Und mit reinem Wasser? Auch das hat seine Not. In einer engen Straße Jerusalems sah ich kanne an Kanne für Wasser stehen und erfuhr, daß die oft schon von Mitternacht an hingestellt werden, damit die Betreffenden nicht stundenlang stehen oder gar leer ausgehen müssen. An bestimmten Stellen wird Wasser verteilt, Tag um Tag, denn das Land ist stellenweise so wasserarm, daß die Menschen sich in der heißesten Zeit oft nicht zu helfen wissen. Das ist nicht immer der Grund ber Unsauberkeit, denn Mohammed , der sein Bolt lannte, wußte, was er tat, als er ihm gebot, fich vor jedem Gebet zu waschen. Immerhin fehlt im

,, Nein, jagen Sie es nicht!" bat er. ,, Nicht hier," erwiderte sie. Ich will da unten tun."

Sic gingen.

Man fagt, daß Sie sich mit dem kleinen Mädchen, mit dem Mädchen, das Sie ge­rettet haben, verheiraten werden; wie heißt fie?"

Mit Camilla, meinen Sie?" Camilla Seier. Man sagt, daß Sie sich mit ihr verheiraten werden."

So so. Warum fragen Sie danach? Sie ft noch nicht erwachsen. Ich bin in ihrem Seim gewesen, es ist so groß und reich, ein Schloß wie ihr eigenes; ich bin ofimals dort gewefen. Nein, fie ist nicht erwachsen."

Sie ist fünfzehn Jahre alt. Ich habe fie getroffen, wir sind zusammen gewesen. Sie hat mir sehr gefallen. Wie reizend sie ist!"

Ich werde mich nicht mit ihr verhei­raten," sagte er. So, nicht."

Er fah fie an. Ein Zuden lief über sein

Geficht. Aber weshalb sagen Sie das jetzt? Wollen Sie meine Aufmerksamkeit auf eine andere hinlenken?"

Sie ging mit raschen Schritten vor wärts und antwortete nicht. Sie befanden fich vor dem Haus des Kammerherrn. Sie nahm seine Hand und zog ihn mit ins Tor hinein, über die Treppe hinauf.

Ich will nicht mit hinein," sagte er halb erstaunt, halb verwundert.

Sie drückte auf die Glocke, wandte fich ihm zu, ihre Brust wogte.

Sie das? Sie find es, den ich liebe." Ich liebe Sie," sagte sie. Berstehen

Blöglich zog sie ihn hastig die Treppe wieder hinunter, drei, vier Stufen, schlang ihre Arme um ihn und füßte ihn. Sie bebte ihm entgegen.

Sie find es, den ich liebe," sagte sie. Oben wurde die Wohnungstüre. auf­geriffen. Sie riß fich los und eilte die Treppe hinauf. ( Fortsetzung folgt.)

Orient das Wasser, das doch die Vorbedingung| trügen und schwindeln, aufdringlich ihre Waren aller äußeren Reinheit ist. und Dienste anpreisen, ungefragt ihre Zauber­fünste zeigen, um nur leben zu können, wie arm­feliger sich nicht leben läßt.

Erstaunlich ist, wie diese Menschen trotz schlechtester Ernährung scheinbar eine zähe e sundheit haben. Brot wird taum anders als troden gegeffen. In der einen Hand ein Stück Brot, in der anderen eine Melone oder eine andere Frucht, das sieht man die prole­tarischen Orientalen morgens und abends effen. Anderenfalls ein Stück Schafkäse, das jedoch schon eine Delikatesse bedeutet und nicht immer er­schwinglich ist.

Die Frauen halten sich diesem Getriebe stehen auch mit in Tagesarbeit. aber das letztere durchwegs fern. Sie betteln woh! Fremde an, ist schon feltener. Im Durchschnitt leben fie in ihrer Höhle, wie man es nicht anders zu nennen vermag. Denn was ich in den ärmften Gaſſen sah, waren stinkende winkel mit Lumpen und Die Entlohnung der meist im Dienste der Löchern und Breitern riit gramvollen Gesich Engländer und Franzosen stehenden Arbeiter ist uebertreibung : wir in Europa haben beffere tern und frank aussehenden Kindern. Ohne hundsmiferabel zu nennen. Mir sagte gelegent- Räume für unsere Schweine und Hühner. Und lich einmal ein fyrischer Araber: Wir scheinen ich kann nicht darüber zur Ruhe kommen, daß zum Slavenvolt ausersehen zu fein. Vor dem Menschen so menschenunwürdig leben, heute, in großen europäischen Kriege fnechteten uns die Türken, heute find es die Engländer und Fran- wohnungen und frierende Armut in der Heimat unjerem Jahrhundert! Wohl find mir Keller zosen. Unsere Kinder werden schon als Sklaven geboren." Es flang ebenso schmerzlich als refig- schmerzlich, aber ich habe bisher nicht gewußt, niert. An Kampf denken sie faum, so sehr das daß es so viel mißhandelte Kinder, so viel Hun­ger so viel Lichtlosigkeit gibt. auch immer befürchtet wird. Sie alle lamen mir immter und überall recht zermürbt vor. Das Land ist übervölkert, denn daß eine Fran zehn Kin­der und mehr zur Welt bringt, ist alltäglich. Man muß sich wundern, von was diese Menschen alle leben. Unendlich viele von Schwindel und Be­( trug. Das steht ohne weiteres fest. Und die da handeln, wollen zum Teil nichts anderes. Etliche möchten bestimmt gern ehrlich arbeiten, wenn fie nur Arbeit hätten. Aber so handeln sie mit allem, was sich nur denken läßt.

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Das ist eine Armut im Orient.

Die andere überraschte mich nicht weniger. Die geistige Armut nämlich dieses Landes Sonne und der Farben und der überragen­den Geschichte.

der

Gerade um letzteres.

In den reichen Häusern des Orients findet man alle Bequemlichkeit und allen Luxus, den man sich nur denken kann. Aua) viel fein entwif. Es gibt nichts, das man im Orient nicht auf feten Geschmack und Farbensinn. Nur eines fehlt: offener Straße zu jeder Tages- oder Nachtstunde Bücher. Die sucht einer vergeblich. Und leider laufen kann. Dabei nicht etwa nur von Erwach auch bei den meisten Europäern ist es so. In zwei fenen, sondern viel mehr noch von Kindern; fast deutschen Familien und bei einer ergländerin möchte ich sagen: jedes Alters, denn sechs Jahre fand ich die besten und auch neuesten Literatur­zählen sie noch nicht immer. Sie hängen mit erscheinungen. Sie nannten die Bücher das Bin­bewundernswerter Geschicklichkeit on mit Voll- deglied mit der Heimat". Wo ich aber sonst Ge­fraft fahrenden Straßenbahnwagen und preisen legenheit hatte, mit Europäern oder Orientalen ihre Wandelkerne und anderes an. Unangenehm über Wissenschaft und Literatur zu sprechen, wo aufdringlich sind besonders die vielen kleinen ich Einblick un fonnte in ihre prächtigen Woh­Stiefelputer. Im Café ziehen sie einem regel- nungen und nach Büchern fracte- es gab tein recht die Füße unterm Tisch heraus. Und manch Echo. Soweit sie Kaufleute sind, verstehen sie mal schützt nur eine Ohrfeige vor zu großer Be­lästigung. Das hat noch keiner übel genommen. Aber das alles ist im Grunde genommen unend­lich schmerzlich. Diese Menschen müssen so sein und werden, wie sie eben find! Sie müffen, be­

nur von ihrem Geschäft zu reben. Und wer etwa einen anderen Beruf hat, der mag in ihm ein brauchbarer Mensch sein, um weiteres fümmert er sich nicht. Ihre Zeitung lesen sie und sprechen auch über Politik. Aber über ihr Land und sein