الهلا

Feiera

Feierabe

tr. 7.

( 11)

7.

Unterhaltungsbeilage.

Victoria

Die Gefäiäte einer Liebe von Knut Hamfan.

her. Sie find fort gewesen, habe ich gehört. 1. Ich habe Ihre Bücher gelesen.

Er antwortete immer noch nicht. Es

Den schlanken Eibischbaum am Mühl­teich hatte er einmal als Angelrute abschnei­den wollen, seither waren viele Jahre ver- fiel ihm ein, daß er sagen könnte: Ja, guten gangen, und der Baum war dider als sein Abend, gnädiges Fräulein! Und dann geben. Arm geworden, er sah ibn mit Erstaunen Von der Stelle, wo er stand, war ein Schritt an und ging weiter. Am Fluß entlang gedich hinunter zum nächsten Stein, von dort einer an und ging weiter. Am Fluß entlang gedich immer noch die undurchdringliche Wildnis bis zu ihr, und dann konnte er sich zurüd­von Farukraut, ein ganzer Wald, auf deffen ziehen, als treffe es sich ganz von selbst. Sie Grunde die Tiere fefte Weg getreten batten, ftand mitten in feinem Weg. Sie frug ein darüber schlossen sich die Blätter der Farn- gelbes Kleid und einen roten Hut und war fräuter. Wie in den Kindheitstagen fämpfte feltsam und schön; der Hals war bloß. er sich durch die Wildnis hindurch, mit den Händen schwimmend und sich mit den Füßen vonwärts taſtend, Insekten und Gewürm flohen vor dem gewaltigen Mann.

Oben am Granitbruch fand er Schlehen, Anemonen und Veilchen. Er pflückte ein paar Blumen, der verborgene Duft rief ihm vergangene Tage zurüd. In der Ferne blau ten die Höhenzüge, die zu der Nachbarge­meinde gehörten, und af der anderen Seite der Bucht fing der Kudud z: rufen an.

Er setzte sich; bald begann er zu fum men. Da hörte er Schritte unten auf dem Stein.

Es war Abend, die Sonne schon unter gegangen; die Wärme aber stand noch zit­terud in der Luft. Ueber Wäldern, Söben und Bucht lag eine endlose Ruhe. Eine Frau tam zum Steinbruch herauf. Es war Vic­toria. Sie trug einen Storb.

Johannes erhob sich, grüßte und wollte sich entfernen.

Ich wollte Sie nicht stören, sagte sie. Ich wollte mir nur ein paar Blumen holen. Er antwortete nicht. Und er dachte nicht daran, daß sie in ihrem Garten ja alle er denklichen Blumen hatte.

Ich versperre Ihnen den Weg, murmelte­er und trat hinunter. Er beherrschte fich, um feine Gemütserregung zu verraten.

Es war ein Schritt zwischen ihnen. Sie machte ihm nicht Plat, sondern blieb stehen. Sie saben einander ins Gesicht. Blöglich wurde sie sehr rot, schlug die lugen nieder und ging zur Seite; ihr Gesicht bekam einen ratlosen Ausdruck, aber sie lächelte.

Er trat an ihr vorbei und blieb stehen, ihr trauriges Lächeln machte ihn betroffen, fein Herz flog ihr wieder entgegen, und er sagte aufs Geradewohl:

1926.

Copyright by Albert Lange München.

Wozu wollen Sie mich denn bringen? jagte fie tonlos.

Ich will Sie zu nichts bringen, Fräu icin Victoria. Ich saß hier auf einem Stein, ich bin gerne bereit, wegzugehen,

Ach ja, ich war zu Hause, ich ging den ganzen Tag umber, da tam ich hierher. Ich hätte am Fuß entlang gehen können, auf einem anderen Weg, dann wäre ich nicht ge rade hierher gekommen

Liebes Fräulein Victoria, der Platz ge hört Ihnen und nicht mir.

Ich habe Ihnen einmal weh getan, Johannes, ich will es wieder gutmachen, wie­der gutmachen. Ich habe wirklich eine Ueber. raschung für Sie, und ich glaube... daz heißt, ich hoffe, Sie werden sich darüber freuen. Mehr fann ich nicht sagen, aber ich möchte Sie bitten, dieses Mal zu kommen.

Wenn Ihnen das einiges Vergnügen bes reitet, so werde ich kommen. Wollen Sie?

Ja, ich dante Ihnen für Ihre Freund lichkeit.

Als er in den Wald hinuntergekommen Ja, Sie find natürlich seitdem noch oft war, wandte er sich um und fah zurüd. Sie in der Stadt gewesen? Seit damals? batte sich gesezt; der Korb stand neben ihr. Jezt weiß ich, wo früher immer Blumen zu stehen pflegten: auf dem Hügel bei Ihrer Fahnenstange.

Sie wandte sich ihm zu, und er sah mit Verwunderung, daß ihr Gesicht bleich und erregt geworden war.

Wollen Sie an dem Abend zu uns lommen? fagte sie. Wollen Sie zu unserer Gesellschft tommen? Wir geben eine Gesell­haft, fuhr sie fort, und ihr Gesicht begann fich wieder zu röten. Es kommen einige Leute aus der Stadt. Es wird in den nächsten Tagen fein, aber ich werde Ihnen noch nähe­Ich nahm einen Sorb mit, um die Bluren Bescheid geben. Was antworten Sie? men hineinzutun, sagte sie. Aber vielleicht Er antwortete nicht. Das war feine Ge­finde ich gar keine. Wir brauchen fie für sellschaft für ihn, er gehörte nicht zum Schloß. unsere Gesellschaft, auf den Tisch. Wir wer den eine Gesellschaft geben.

Da find Anemonen und Veilchen, sagte cr. Weiter oben gibt es meistens Hopfen. Aber dazu ist es bielleicht noch zu früh int Jahr.

Sie find blaffer als das leßtemal, be merkte fie si ibm . Es ist über zwei Jahre

Sie dürfen nicht nein sagen. Es soll nicht langweilig für Sie werden, ich habe daran geacht, id babe eine leberraschung für Sie. Pause.

Sie fönnen mich nicht mehr überraschen, antwortete er.

Se biß sich in die Lippe; wieder glitt das verzweifelte Lächen über ihr Gesicht.

Er ging nicht nach Hause, sondern folgte dent Weg und fehrie wieder um. Tausend Ge banken ftritten in ihm. Eine Ueberraschung? Sie batte es foeben gefagt, erft vor furgent, ihre Stimme hatte gebebt. Eine heiße und nervöse Freude steigt in ihm auf, läßt sein Serz gewaltig schlagen, und er fühlt sich von dem Wege, auf dem er geht, emporgehoben. und war es nur ein Zufall, daß sie auch heute ein gelbes Kleid trug? Er hatte ihre and angefehen, wo der Hing einmal geseffenz hatte, fie trug keinen Ring.

-

Eine Stunde vergeht. Die Dünfte aus Wald und Feld umschwebten ihn. mischten sich in einem Atemzug drangen in sein Herz. Er setzte sich, legte sich zurück und faltele die

ände unter dem Naden und lauschte eine Weile dem Ruf des Kududs an der anderen Seite der Bucht. Ein leidenschaftlicher Vogel­fang zitterte rings um ihn in der Luft.

So hatte er es wieder erlebt! Als sie in ihrem gelben leid und mit dem blutroten Sut zu ihm in den Steinbruch heraufstieg, fab sie wie ein wandelnder Schmetterling aus.