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langen Geschichte fünfzehnsal niederge- schlag. In den nördl. Buchten ist Lyngseidet| blüht hier, aber Tran ist die Haupterwerbs­brannten Drontheim ( Trondhjem) besichtigen am Lyngenfjord Ausgangspunkt für lohnende quelle der Bevölkerung, Trangeruch begleitet wir den Dom, das großartigste historische Bergfahrten; auch hier ist zwischen mehreren uns auf jedem Schritt. Ja den Siedereient Bauwerk Skandinaviens , der Reiche entstehen Bergspitzen ein breiter Gletscher eingebettet. tönnen wir auch erlegte Walfische betrachten, und vergehen fah. Nordlandfrieger wallfahr- Den norwegischen Gletschern fehlt allerdings Fischleichen von 10 bis 15 Meter Länge; ein teten nach ihren blutigen Kämpfen hierher, die Höhenlage ihrer alpinen Brüder, denn sie ausgewachsener Wal fann zwar doppelt so zum Schrein ihres heiligen Olaf; Schrein reichen nicht selten bis zur Baumblüte, bis- groß werden, aber selten erreicht ein Tier und Heiliger sind längst verschwunden. weilen bis ans Kornfeld herab, da ist es kein noch seine volle Länge, da es wenige Ge­,, Völker verrauschen, Namen verflingen." Wunder, daß Mückenschwärme im Sonnen- schöpfe gibt, denen der Mensch so beharrlich Den Glanzpunkt der Meeresfahrt bildet die schein über dem Gletschereis tanzen. Lyng nachstellt wie ihm. Schon ein sechs Meter Inselkette der Lofoten, die sich weit in den seidet hat einen besonderen Anziehungspunkt: langer Wal hat einen Wert von 3000 bis Ozean erstreckt: ein ins Meer gesunkenes dort, wo grüne Matten die geschützte Tal- 4000 Kronen. Die Tiere' werden mit Wal­Hochgbirge, das mit seinen wildgerissenen sohle bedecken, führt eine Lappenfolonie ein fischkanonen erlegt, aus dieser wird die an Schluchten, Zinnen und Feldtürmen noch anspruchsloses Leben. Leinwandzelte bilden dickent Seil befestigte, mit Widerhaken ver­hoch aus dem Meere emporragt. Der Diger im Sommer, Lehmhütten im Winter Obdach. sehene Harpune losgeschossen Sie explodiert muulen, ein steiler, 350 Meter hoher Kegel, In Renntierhevden besteht ihre Habe, Hunde tödlich wirkend in Körper des Wals, doch der schönste Aussichtspunkt in Norwegen , ge- sind die Begleiter der Männer und die Spiel- nur ein glücklicher Brustschuß erspart diesent währt einen herrlichen Blick auf die meer- gefährten der Kinder. Pelzstiefel und primi- einen langen, qualvollen Todeskampf. Tas umflutete Gebirgswelt. Kaum achten wir tive Schnitzwerke werden den Fremden ohne bergige Sinterland von Hammerfest hat den nach diesem gewaltigen Eindruck auf das bei Aufdringlichkeit angeboten. Bei näherer Be- Charakter der Vegetation@ grenze: vereinzelte der Weiterfahrt sich wandelde Bergpano- trachtung machen diese Lappen einen sehr Zwergbirken, niedriges Gestrüpp, spärliche rama, bietet doch auch das Meer mit den degenerierten Eindruck; unter den mittel Rasenflecke auf kahlen Höhen, doch dicke, rollenden Wogen ein nie ermüdendes Schau- großen Gestalten sieht man häufig Krüppel faftige Moospolster mit Habmichlieb. Spiel; große Segelschiffe, stolze Viermaster und lendenschwache, verwachsene Geschöpfe. werden im Spiel der Wellen auf und nieder Autch bei ihren Renntieren scheint die gewiegt. Eine Schar Möwen folgt mit be- Gattung im Verfall, nur die zottige Hunde­lustigender Aufdringlichkeit freischend jedem raffe zeigt Brachtexemplare. Schiff. Walfische sind keine Seltenheit und Bald haben wir Hammerfest, die nörd laffen sich lange beobachten, denn sie lichste Stadt der Erde, 70 Grad 40 Min schwimmen meist an der Oberfläche, nur nördl. Breite, erreicht, wo die Sonne von bisweilen tauchend, um mit hohent Waffer- Mitte Mai bis Ende Juli nicht untergeht. strahl über dem Kopf bald wieder zu er­fcheinen; behaalich, gewandt und beweglich, trotz ihrer Größe, tummeln sich die Tiere in ihrem Element. Erst der meilenlange, ein ungeheures Schneefeld tragende Spartisen, aus dem nur die höchsten Spizen empor ragen, und deffen gewaltige Gletscher bis an den Meeresspiegel hinabreichen, lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf die Küste. Bei Tromsce grüßen auf grünen Sügeln die letzten Birkenwäldchen mit dem letzten Finken­

Volk.

Bolk! Die Erde ruht auf deinem Rücken. Deiner Sehnen nimmermüder Kraft Gräbt im Schacht, lägt über Ströme Brücken. Müde darfst du dich am Abend bücken Nach dem Brot, das deine Arbeit schafft. Volk! Du treibst mit harter Hand den Hammer Durchs Gestein und übers Feld den Pflug, Bwvingst Maschinen. Nächtens iv der Kammer Sinnst du fruchtlos über Not und Jammer. Für den Hunger ward dir kaum genug. Bolt! Es schlummert hinter deiner Stirne Noch die Kraft, die alles wenden mag. Bolk! Steh' auf! Aufrüttle die Gehirne! Von des Berges morgenroter Firne. Steigt, wenn du ihn willst, dein Tag!

Herbert Schildknecht.

Ein Affe.

Von M. Stokkebye.

Dann werden die Tage schnell furz, um der langen Winternacht, die vom 18. November bis zum 23. Januar dauert, zu weichen. Straßen und Häuser sind dann auf elektrische Beleuchtung angewiesen. Das kleine Städtchen, dessen Häuser durchweg Holz­bauten sind, erlebte 1890 seine Teßte Brand­ katastrophe . Am langen Sommertag herrscht besonders int geräumigen Hafen reges Leben; in langen Reihen liegen holgbeladene ruffische Segler, denn der Holzhandel mit Rußland

Tierchens.

Kaum 20 Seemeilen sind von hier zum Novdtap, das man in achi Stunden erreicht. Ein 295 Meter hoher, steil nach dem Meer abfallender Schieferfelsenberg, den wir in drei Viertelstunden besteigen, wird als der nörd­lichst Punkt Europas bezeichnet, obwohl er nicht auf dem Festlande, sondern auf einer Kleinen, dent Kontinent dicht vorgelagerten Insel liegt. Wem das Glück hier lächelt, wer bei der sich hier bietenden Aussicht aufs Meer bei flarem, leichtbewölktem Himmel die Mitternachtssonne, das heißt, den Tiefstand des Tagesgestirns, genießen kann, der empfängt hier einen unverlöschlichen Ein­druck. In allen Farben, vom tiefsten Rot bis zum hellsten Silbergrau, leuchtet der Meeresspiegel in Wettstreit mit dem hes ftrahlten Ghvölk.

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unnatürlich lange dünne Aeffchen unterm Arm, Imit Petersen, er fonnie mäuschenstill dasigen ich mußte an den gerupsten Hals einer Weih- und den Kopf bald auf die eine, bald auf die nachtsgans denken. Der Schwanz baumeste und andere Seite legen. Und Sie hätten seine Augen fegte übers Deck und war an und für sich das sehen sollen Toteste, was man sich vorstellen konnte, beson mehr mit machen nun fann man ja feinen Staat - aber die waren wie Men­ders wenn man einmal aufmerksam das spielende schenaugen, sage ich Ihnen. Er war so munter bewegliche Leben beobachtet hat, das in der äußer und lustig, gerade bis wir zum Suezkanal in die sten Spize eines Affenschwanzes fizzt. Und wäh- falten Tage tamen. Da fror es, das kleine Tier. rend wir so dastanden und uns bei der harten Ich nähte ihm ein wollenes Jäckchen und er saz See im Gleichgewicht zu halten suchten, er- und zupfte an den Maschen und war ganz glüd­zählte der Bootsmann die Geschichte des kleinen lich. Es war so eine ganz merkwürdige Dankbar­feit in dem Tierchen. Aber als es nun immer tälter wurde, da wurde er ganz still und nieder­geschlagen. Stundenlang saß er am Fenster der Stoje und starrte hinaus, und konnte es nicht verstehen, wo die Sonne geblieben war! Vor einigen Tagen fing er leise an zu husten und der Magen arbeitete nicht mehr ordentlich. Ich be kam etwas Rizinus vom Steuermann, aber er wollte es nicht nehmen. Sei nu' vernünftig, Kleiner Petersen," sagte ich, es ist zu deinent Besten!" Und er verstand es. Er nahm dann auch das Zeug, ohne es auszuspucken. Aber der Susten wurde schlechter. Ich rauchte nicht mehr meine Pfeife in den letzten Tagen, um ihm zu helfen, aber da war nichts zu machen. Am Tage faß er und zitterte, und in der Nacht lag er bei mir in der Koje, und ich hielt ihn im Arm, und es jagte in ihm, und eine Nacht biß er mich int Fieber, und nachher war er so unglücklich, und es war, um darüber zu lachen und zu weinen. Die letzten drei Tage er nichts, da wußte icy, daß es nun vorbei war. Petersen," sagte ich, rarum risfest du mir den Hut vom Kopf? Dit selbst haft es gewollt, daß ich dich kaufen mußte.

,, Es war in Chemulpo , Sie wissen, ich geh' durchs chinesische Viertel und denke an nichts- so ist da plöblich einer, der reißt mir den Hut vom Kopf. Hallo, sag ich, und dreh mich schnell mit einem geärgerten Gesicht um, verstehen Sie und wollen Sie's glauben, so war es dieser hier." Er hielt mir den Affen entgegen. Und wie das nun so zuging oder nicht, ehe ich mich's versah, hatte ich ihn getauft. Ich nannte ihn Petersen, das ist so ein netter Name aus meiner Heimat. Es war so ein feiner fleiner Affe. Sehen Sie einmal, er hat so einen weißen Kranz ums Köpfchen, ganz wie ein Menschenbart. Und was für ein lächerliches Schnänzchen! Er war ja nicht eigentlich komisch, im Gegenteil ein ernster Affe war er. Aber wenn man so dasaß Auf dem Hinterdeck traf ich den Bootsmann, und den Kopf hängen ließ, konnte er sich heran­einen von diesen furzbeinigen, breitschultrigen schleichen und einen ganz leise mit der kleinen, Seemannsgestalten, die bei jeder tollen Winkel- falten, schwarzen Assenhand anrühren und einen lage des Schiffes fest auf Deck stehen. In seiner so ansehen, als ob er fag wollte: Kopf hoch, großen tätowierten Hand lag etwas Merkwür- Kamerad! Ich liebe nicht viel zu reden und biges. Was haben Sie da?" fragte ich. En Starten spiel ich auch nicht, ich sie meistens Affen, fegte er, en' toten Affen." Er hielt das allein für mich. So saß ich denn und schwaste

War das ein trostloses Wetter ant Golf von Bistaja. Der Himmel schwarz, das Meer schwarz, die Wellen hoch wie Berge. Der Dampfer warf sich von einer Seite auf die andere, stieg und stampfte durch die unruhige See.

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