والملل
Feierabend
Feierabe
Mr. 46.
Enterhaltungsbeilage.
Das Drama von Brouilly.
Bon N.-G. Réan.
„ Das Verbrechen der französischen | Offiziere und Unteroffiziere gewählt, die beSeriegsgerichte" heißt das Buch, dem rühmit waren wegen ihrer Dummheit und der folgende Bericht entnommen ist. Grausamkeit, die herkamen aus afrikanischen Es hat R.-G. Réan, einen Franzosen, Bataillonen. An der Front herrschte eine zum Verfasser. Disziplin wie bei Zuchthäuslern.
Es war geradezu bewunderungswürdig, mit welcher Begeisterung sich die in unserem Frankreich wohnenden Ausländer am Tage nach der Kriegserklärung in den Meldestellen drängten, um als Kriegsfreiwillige genommen zu werden. Die Pariser werden sicherlich jene malerischen Trupps, nicht vergessen haben, die sich aus jüdischen, armenischen, griechischen, spanischen, russischen und polnischen Freiwilligen zusammensetzten.
Geschmüdt mit ihren Nationalfarben, spazierten sie auf den Straßen, auf den Boulebards; durch ein Schild, das sie vorantrugen, versicherten sie ihre Liebe zu unserem Vaterlande und riefen ihre Landsleute, die sich unier uns befanden, zu den Waffen.
In ihren Augen repräsentierte Frankreich das Land der wahren Freiheit, wo sie Arbeit fanden, als sie brotlos waren, wo ihnen ein Asyl geboten wurde, als sie Flüchtlinge, Seimalloje waren. Und um die Zivilisation, das mit Füßen getretene Recht, zu verteidi gen, boten sie ihr Leben der Nation an, die ihnen die Gastfreundschaft gewährte.
Aber..., aber...
Das Oberkommando verstand nicht, diese Menschen entsprechend zu behandeln. Es täuschte sie, behandelte sie grausam; machte aus ihnen unglückliche Opfer oder Empörer. Das Verbrechen von Prouilin bat auf die ausländischen Freiwilligen die unglückselig ften Rückwirkungen ausgeübt.
Eine Katastrophe war unvermeidlich. Und sie trat ein.
In der Nacht des 17. Juni 1915 wechselte das Bataillon E des 2. Fremdenregiments seine Stellung und kommt nach 20 Stilometer Marsch in Courlaedon an, einer kleinen Ortschaft des Bezirks Fismes mit 150 Einwohnern.
Seit neun Monaten war es das erstemal, daß das Regiment sich in einer Ortschaft aufhält. Die Soldaten machen sich deshalb am frühen Morgen auf die Suche nach Lebensmitteln und Wein.
boten, Wein zu kaufen, bei Strafe sofortiger Plötzlich kommt der Befehl:„ Es ist verVerhaftung!"
Verbote dieser Art waren häufig. Die Soldaten betrachteten sie als Formalitäten, und hielten sich niemals daran, ebenso übrigens vie die Verkäufer.
1926.
Koronof, Kast, Elephant und Kireieff wollen auch sprechen.
Der Kommandant lehnt dies rundweg ab. Er wendet sich an Barras:
,, Eine Empörung, wie?" " Zu Befehl!"
„ Die vier werden gefesselt!"
Das Wachtkommando von fünfzehn Manu ist nicht imstande, diesen Befehl auszuführen. Zwölf Mann der 3. Kompagnie werden zur Unterstüßung geholt. Unter diesen lepteren befindet sich ein Pole, Adamtchewsky. Als er hört, was man voa ihm verlangt, bittet er, von einem anderen ersetzt zu werden. Man droht ihm mit dem Obersten Kriegsgericht
vergebens. Er wirft Gewehr und Patro nentasche zu Boden und gesellt sich zu den Gefangenen, deren Schicksal er teilen will.
Nach hartent Kampfe sind endlich die fünf überwunden und gefessele.
Doch es sollte noch viel schlimmer koma men. Ein Vorgang spielte sich jetzt ab, der feinesgleichen au Brutalität ſuchen kann.
der, gefesselt an Händen und Füßen, wehrSergeant Barras stürzt sich auf Koroneff, los am Boden liegt, und verpcügelt ihn in grausamster Weise.
williger, Koronof und Kast, die zur 2. Kont„ Zwei Soldaten," erzählte mir ein Freipagnie gehörten, machen sich im Dorfe auf Grausamkeit gefürchtet, kommt zufällig vorwilliger ,,, Koronof Leutnant Sandré, gleichfalls wegen seiner die Suche nach Wein, die Kochgeschirre auf über. Er sieht den schon im Blute liegenden den Rücken geschnallt. Sie hören, daß es in Adamtchewsky und gibt ihm einen derartigen einem Hause bei der Wache Wein gibt und Tritt an den Kopf, daß das Bhut in Strö gehen dorthin. In diesem Hause schlemmen einige Unter- men aus Mund und Nase geflossen kommt. Der Sanitätssoldat Entu springt herzu, offiziere, unter ihnen der Sergeant Barras. um dem Unglücklichen die Wunden zu vera Freiwilligen, schleicht sich hinaus, trifft die Offizier an, wenn es dir nicht genau so Barras erblickt auf dem Hofe die beiden binden. ,, Mach dich fort," brüllt ihn der beiden beim Füllen der Kochgeschirre und gehen soll!""
Am 20. Juni 1915 find in einem Dörschen an der Marne neun Soldaten des 2. Regi- fäßt sie sofort verhaften. ments der Legion erschossen worden: Chapiro, Schwiegerjohn des russischen Generals Daviddoff; Pallo, Finnländer, Student der Rechtswissenschaften; Timariae, Armenter; Brouded ,, russischer Arbeiter; Elephant, rus fifcher Inde; Petroff, Nicolaief, Artomachine, Didmann, Russen.
Storonof bricht in wüste Schmähungen gegen den Sergeanten aus. während Kast diesen flehentlich bittet, sie wieder zu ihrer Kompagnie zu lassen.
Der Tod dieser Leute hat in Tausenden von Herzen die Liebe für Frankreich getötet und den Glauben an feine Sache.
Wie hat man jene Freiwilligen behandelt. Bu ibrer unifitärischen Ausbildung hat man
Durch die laute Unterhaltung aufnterfiam gemacht, eifen Stireieff und Glephant herbei. Nehmt diese givei auch fest!" befiehlt der Sergeant.
Die vier Männer verlangen verzweifelt, vor ihren Leutnant geführt zu werden. 311 fällig fommt noch der Chef des Bataillons hinzu. Lentiant Marofini berichtet ihm, was sich zugetragen hat.
Sandré geht, Barras will dessen Graufamkeit noch übertrumpfen.
Er zicht Stiveieff nadt aus und übergießt ihn mit faltem Wasser, dann nimmt er einen großen Lappen, tunft ibu in Fett und stampft ihn schließlich mit Hilfe eines Stockes in den Mund des unglücklichen Soldaten.
Die Mißhandlungen dauerten so lange, bis endlich der Hauptmann kam, der seine Leute befreite und verbinden ließ.
Aber diesen Ereignissen sollte noch ein tras gischer Tag nachfolgen....
Am 20. Juni, 3 Uhr morgens, verließ das