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-3 wußte alles viel besser als die, die dabeigewesen

Die Jahre vergingen. Sein Haar wurde gran und sein Gesicht welk. Er merkte es Paum.

Ein neuer Frühling lam. Und ein Mädel fam mit tanzendem Schritt, mit lachenden waren. Augen und lockenden Lippen. Er hielt ihr einen Vortrag über Individualpsychologie. Da lief das Mädel davon und kam nicht wieder. Sie wollte ganz andere Dinge hören. Und das darf ihr niemand übelnehmen, denn es war Frühling, und der Flieder blühte

Seine einstigen Kameraden stürmien ins Leben und vollbrachten Taten, kühne, große

Taten, kluge und dumme, gute und schlechte. Er hörte von ihren Taten, und er analysierte diese Taten und schrieb darüber dide Bücher und

Bett stehen. Und da dämmerte ihm eine furcht Eines Tages aber say er den Tod an seinem bare Erkenntnis. Er schrie auf: Nicht! Laß mich leben! Ich habe ja überhaupt noch nicht

nicht! Have ja immer nur gedacht, nichts als gedacht!"

Aber da war es schon zu spät.

Die Knüpferin.

Aus dem Fabritsleben von Friz Müller.

Ihr Vater war in der Fabrik. Ihre| Wessen Eltern im Königreich der Baumwolle Mutter war in der Fabrik. Die Baumwolle Heimatrecht haben, der bleib: auch dabei. Die war es, die sie alle hier ernährte: den Vater, die Mutter, das Mädel, die Fabrik.

Die Baumwolle da drin, haite die Sonne in Texas   wachsen lassen. Die Sonne von Texas  stedte in der Baumwolle. Und herum fam sie wieder in mancherlei Form; als. Küchenfeuer bei Vater, Mutter und Mädel; als Brot und Wein bei dem Direktor; als Dividende bei den Altionären. Alles kommt von der Sonne. Nur die Wege sind verschieden lang.

Beim Mädel, der Marie, war der Weg zur Sonne nicht länger wie bei den anderen Kindern auch. Vors Haus hinaus, da war sie schon.

Daßdas Haus ein graues eines Viered war, eins von vierundachtzig gleichen vor den Toren der Fabrik, das kümmerte die Sonne nichts und fümmerte die Marie nichts. Ein Kind hat anderes zu tun, als zwischen den und jenen Häusern neidische Vergleiche anzustellen. Ein Kind will leben. Und wenn die Marie sommers auf den mageren Angergrafe saß und mit Sand und Steinen spielte, lebte fie nicht schlechter und nicht besser als Direktors Emma auf einem etwas saftigeren Grase im Parke. Und nur den einen Unterschied hatten beide: der Park war eingezäunt, der Anger nicht.

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Das war auch in der Schule nicht viel anders. Ein Volk und eine Schule. Also saß das Mädel, die Marie, nur ein Bänklein hinter Direktors Emma. Die Kleider allerdings Aber nicht die Kleider waren es, die was lernen wollten, nicht an die Kleider richtete der Lehrer seine Fragen, sondern an die Marie und

die Emma.

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Und zu Hause das Essen? Das ist schon richtig: bei der Marie gab es Wasser und dort drüben Wein. Ach, Wein und Wasser, Wasser und Wein und wenn nur einer fäme aus dem Lande Kanaan   und wandelte alles Wasser dieser Erde um in Wein und ließe reines Wasser nur im Saft der Trauben, was stünde an der Spitze aller östlichkeit? Die Wasser­flasche auf dem Tisch von Maries Eltern.

Das freilich sagte sich die Marie nicht. Billig wäre solche Fälschung. Nein, wo der Weg der Emma in die Töchterschule zweigte und sie nicht mehr ein Bänklein vor der Marie saß, da begann bei dieser, wie bei allen Marien dieser Erde, das Vergleichen, da sprang zum ersten­mal der bittere Satz ins Leben: die haben's besser.

Knapp vor der Firmung sagte ihr der Priester: Wirst du nicht satt wie jene? Und hast du nicht ein Stücklein heilige Not voraus?" Nicht sehr lange nach der Firmung kochte Marie zum erstenmal für die Familie. Und nicht sehr lange nach dem

ersten

Fäden sind oft fest und zähe.

In der Fabrik wurde sie Knüpferin. An den so viel hunder: Spindein, die ihr Leten jet: umstellien, rissen dann und wann die den. Die knüpfte sie.

Die tnüpfte fie stündlich, täglich, jährlich. Und dann und wann summte sie ein Lied dazu. Wir alle bringen es im besten Falle zum Knüpfen abgerissener Fäden und summen dann

und wann ein Lied dabei.

Einmal aber schnurrte eine unsichtbare Spindel an dem Wunderwerk der Spinn­maschine und warf den Faden durch das Fenster in das Land. Dem ging die Marie nach und famt zur Liebe.

Sie liebte wie alle Bauwollmarien: Ge­radezu. Also nicht verborgen und innerhalb des Geflechies von so und so viel Sabungen, wie so manche Emma. Aber bei der Liebe ist das nicht sehr wesentlich. Wesentlich Jauchzen und Betrübnis. An diesen beiden haben alle Marien und Emmas ihren wohlgemessenen Anteil.

Ihr Mann war gut und felten roh. Andere find roh und selten gut. Also war es die Marie zufrieden.

Auch damit, daß sie zum Manne die Baum wolle behielt. In der gleichen Fabrik wie er. Nur war er unten bei den Feuerkesseln und sie oben bei den Spindeln. Ohne die Feuerkessel wären die Spindeln nicht gelaufen. Ohne die Spindeln hätten die Fenerkessel keinen Sinn gehabt.

So ähnlich wurde auch ihre Che. Beide gaben zusammen einen Sinn und hatten sich lieb bis tief in ihr tägliches Gewerkel hinein. Bu mehr hat's feiner noch gebracht in seiner Ehe.

Und am Samstagnachmittag tam ein guter Kamerad und spielte die Gitarre, während Marie sang. Ich weiß nicht, was soll es be­denten" sang jie, und Muß i denn zum Städ­tele hinaus" und noch zwei oder drei solche Lieder. Und manchmal, des Abends, lasen sie fich aus einem alten Buchhe was Bewegtes vor.

Dann blieb die Marie eine Zeitlang von der Baumwolle fort. So lang, bis das kleine Mädel, das sie bekam, kräftiger frähen konnte.

Danach teilte sie sich. Man konnte sagen, sie drittelte sich zwischen dem Manne, dem Kind und der Baumwolle. Bei allen dreien knüpfte fie unermüdlich abgerissene Fäden, Fäden der Baumwolle, Fäden der Liebe. Fäden der Geduld.

Dann kam ein zweites Mädel. Dann ein Bub. Dann wieder ein Mädel. So kam es, daß das Fabriksdrittel fleiner werden mußte. Aber ganz wurde es nicht ausgelöscht durch das Kin­derdrittel. Vom vierten Kind ab ging es wieder | Tochter fochen..

Wie damals auch ich," sagte die Mutter und ging in die Fabrik, vie päter auch die Tochter meiner Tochter."

Aber es war keine Wehmut dabei. Es war recht so. Was wissen wir, die wir bedauern wollen, von dem Erdreich, woraus der Knüpfes wir von ihren Leiden, nichts von den Wurzein rin das Dasein sich geformt hai? Wenig wissen ihrer Freuden.

Fabrit mehr. Sie ist ant Dien und ſtrict.

Dann wurde sie alt. Sie geht in feine

Ich habe sie besucht. Daß sie eine Heldin sei, habe ich ihr gesagt. Sie hat mich nicht ver­standen.

Sie versteht so vieles nicht. Von Niehsche hat jie nie etwas gehört. Von Goethe hörte sie einmal den Namen und sah seinen Kopf im Buchhändlerladen. Von Heine hat sie einmal ein Lied gesungen. Und als jemand einmal von Richard Wagner   sprach, dachte sie an die Gitarre

eines guten Kameraden.

Ihr könntet lächeln. Aber das int leber nicht. Denn ich bin sicher, ihr versteht auch vie­les nicht von ihrer Welt. Da hätte sie zu lächein. Verhaltet es euch gegenseitig, ihr ver­gebt euch nichts.

Und schau mir nicht geringschätzig cder gleichgültig auf die müden Hängeschultern dieser Frau am Ofen. Sie haben eine Familie iragen helfen und eines Volkes Industrie.

Neue Kenntniffe über das Erdinnere.

Für die Beantwortung der Frage nach der Beschaffenheit des Erdinnern sind die neuesten Untersuchungen Tammanns über die Aerde­rungen des Stoffzustandes und besonders über die Abhängigkeiten des Kristallisierens und Schmelzens von Temperatur- und Druckverhält nissen von weitgehender Bedeutung. wahrscheinlich geworden, daß bei genügend hohem Drud alle Stoffe in den festen Zustand übergehen. Man ist destals zu der Annahme gelangt, daß der Erdkern starr und nur eine mittlere, zwischen ihm und der äußeren festen Rinde liegende Schicht flüssig sei. Die Dicke der Erdrinde selbst ist früher wesentlich unterschäßt worden. Durch die feinen Seismometer( Erd­bebenmesser) ist es gelungen, festzustellen, daß Erdbebenwellen durch das Erdinnere hindurch­gehen und sich an entgegengesetzten ellen der Erdoberfläche bemerkbar machen können.

Da man den Weg dieser Wellen im Erd­innern berechnen kann, so geben sie auch Auf­schluß über dieses. Darüber berichtete jüngst Dr. Guttenberg bemerkenswerte Einzelheiten. Der äußere Erdmantel reicht bis zu 1200 Kilo­meter. In ihm steigt die Geschwindigkeit der Erdbebenwellen von 8 auf 12 Kilometer in der Sekunde. Unter diesem sehr diden äußeren Mantel liegt eine Zwischendecke, die bis 2900 Kilometer reicht, also selbst 1700 Kilometer dic ist. Die Geschwindigkeit der Erdbebenwellen steigt darin auf 13 Kilometer in der Sekunde. Dann erst folgt der eigentliche Erdkern, an dessen Grenze die Wellengeschwindigkeit auf 8.5 Kilometer ab-, dann aber wieder bis 11 Kilo meter zunimmt. 60 Kilometer did ist die eigent liche, obere Panzerdecke, des Erdmantels, wo die Erdbebenwellen 3.25-8 Kilometer Selun­dengeschwindigkeit haben. Ahnlich einem Hoch­ofen enthält die Erde drei Schichten: einen Eisenkern( für den ein Halbmesser von 3470 Kilometer übrig blieb), eine Zwischenschicht aus Oryden und Sulfiden, einen Mantel aus Sili­faten, auf dem die feste Panzerdecke gleichsam als Schlade schwimmt. Da die Dichte der Erd­oberfläche 2.75mtal so groß ist wie die des

Fasten kan die Schweſter an die Reihe. Zie in die Höhe. Denn jekt konnte ſchon die erſte| Waſſers, die mittlere Erdſchichte über 5 pixel,

ging

zur

der Erdkern und Eisen,