ناة البهللا
Feierabend
Feierabe
Str. 15.
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Unterhaltungsbeilage.
1927.
( Schluß.)
,, Aber gewiß, auch daß wir in stän-| mandel eines Kindes eingenistet habe, sieht| luftdicht abgeschlossen sind. O, die Bande, diger lebhafter Bewegung sind, ist der mich auch die besorgteste Mutter noch nicht, die Menschen! Und weil sie wissen, daß ich menschlichen Wissenschaft bekannt, daß einige aber wenn dann morgens, weil das Kleine von uns sich um sich selbst drehen und dabei über Halsschmerzen klagte, der Arzt geholt gleichzeitig in der sie umgebenden Flüssigkeit wird, bin ich schon ein gelblicher Belag, der bor - und zurückschwimmen, ferner, daß andere sich über den ganzen Rachen verbreitet hat, unserer Kameraden ständig zittern und tän- und wenige Stunden darnach, Kameraden, zeln oder schraubenartige Bewegungen trete ich schon in solchen Massen auf, daß machen, ja, man hat sogar mit Hilfe ganz starter Vergrößerung unsere Bewegungsorgane entdeckt: die fadenförmigen Anhängfel an unserem winzigen Körper, die die Gelehrten Geißeln nennen, durch deren Schlagen und Rudern wir fleinen Lebewesen durch die uns umgebenden Flüssigkeiten getrieben werden. Und auch, daß es viele Balterien gibt, die sich gar nicht bewegen, ist ihnen befannt."
All das erklärte der bösartige und heimtüdische Schwindsuchts- Bazillus.
Aber wovon wir uns nähren und wie wir uns fortpflanzen, dürfte der zehnmal geschenten Menschheit doch bisher entgangen sein?!" lachte der Grippe- Erreger.
dem Stinde Erstidung droht und unser Freund, der Tod, mit mir schöntut und liebaugelt aus Dankbarkeit, daß ich ihm zur Beute verhelfe."
„ Aber der Arzt, wenn er dich einmal entdeckt hat, kommt dir dann schnell bei und lehrt dich mores, gelt?" lachte der TyphusBazillus.
,, Leider, leider! Euch anderen geht es aber auch so! Durch Einspritzungen und Impfungen werden wir unschädlich gemacht. Da ist es nur gut, daß wir Batterien so zäh und lange lebensfähig sind. Wenn wir einmal feinen Nährboden finden, auf dem wir üppig leben können, so umgeben wir uns mit einer starken Hülle und nennen uns dann eine„ Spore “ und warten geduldig, bis sich wieder günstigere Lebensbedingungen für uns bieten, vor allem Feuchtigkeit und Wärme."
Ja, es ist eigentlich eine Gemeinheit, daß uns zu große Kälte oder zu starke Hitze abtöten."
„ Allerdings! Und am wohlsten fühle ich mich bei 25 bis 35 Grad Wärme." " Ich auch."
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" Ich auch!"-- Ich auch!"- ich auch!"... Und fast alle waren der felben Meinung.
notwendig Feuchtigkeit brauche, um leben zu können, trocknen sie ihre Nahrungsmittel in einer unerhörten Art, das nennen sie ,, räuchern". Und was das allergemeinste iſt, jie töten uns einfach durch unsere Feinde, die antiseptischen Mittel, zum Beispiel die in fame Starbolsäure oder die schreckliche Sali zylsäure, deshalb kochen manche Hausfrauen einfach die Früchte mit etwas Salizylsäure ein. Auch das Kochsalz ist ein schlimmer Feind von uns Bakterien, und wenn große Mengen Kochfalz an Nahrungsmittel getant werden, wie beim Einpökeln oder Einfalzen der Seefische, dann haben wir das Spiel verloren, sogar der süße Zuder und der faire Effig töten uns, deshalb halten sich auch eingekochte Früchte besser, wenn sie mit großen Mengen Zucer eingemacht, und Gurken, wenn sie in Essig gelegt werden.- Ja, ja, das ist ein Kampf ums Dasein bei uns armen Fäulnis- Bazillen."
,, Du brauchst nicht allein zu flagen! wir Bazillen haben alle unsere Not, seitdem die Aerzte, um sich und die Menschen vor Ansteckung oder Infektion durch uns krankheitserregende Bakterien zu schützen, die sogenannten Desinfektionsmittel anvenden. Vor allem ist das Jodoform ein schrecklicher Gegner unserer ganzen Sippe der Bakterien, und man bringt bei einer Wunde keine ordentliche Eiterung mehr zustande, sobald der Doktor oder eine fürsorgliche Mutter sie desinfiziert hat!" feufzte eine andere Bazille. „ Ach, wenn die Menschheit nicht gar so träge
und dumm wäre, ich meine das Volk, die große Masse der Menschen, dann wäre unser Batteriendasein heutzutage noch viel trosta loser!" meinte der Schwindsuchts- Bazillus.
,, Da irrst du aber gewaltig, Freund chen!" flärte der Tollwut - Bazillus auf und fuhr dann fort: Wenn die Wissenschafter nicht wüßten. wie wir uns vermehren, tönnten fie uns ja auch nicht züchten, nicht ganze Kulturen, sogenannte Reinfulturen, von uns süchten. Sie wissen genau, daß wir uns einfach in der Mitte spalten, also aus einem Bafterium im Nu zwei entstehen, deshalb mennt man uns ja auch„ Spaltpilze", und dieser einfachen Art der Vermehrung ver danken wir unsere so schnelle und in der Wirkung so furchtbare Verbreitung. Wir baben Sameraden, die sich nach zwanzig Mi- ,, Das wissen die Menschen auch, die vernuten schon vermehren können, das heißt flirt geschette Brut!" schimpfte der Fäulnisein frisch entstandenes Bakterium erzeugt Erreger, deshalb gehen sie mir auch mit nach zwanzig Minuten zwei, in vierzig Mi- harter Kälte oder großer Hitze zu Leibe. „ Wieso?" fragten einige schnell. nuten vier, in einer Stunde acht, in zwei um ihre Nahrungsmittel, an die ich mich so Stunden 64, in drei Stunden 512, in vier gerne heraumache, vor Fäulnis zu schüten ,, Nun, unsere Hauptfeinde sind nicht die Stunden 4096 Tochter- Bakterien. Nun oder zu fonservieren, wie sie breitfpurig Desinfektionsmittel, die ja nur ein fleiner tönnt ihr euch eine schwache Vorstellung sagen, legen fie fie in den Eisschrank oder Teil der Menschen benüßt, sondern allge= machen, wieviel Bakterien in einem einzigen fie töten unseremen einfach dadurch, daß sie meine Reinlichkeit und Sonnenlicht und Tag, in vierundzwanzig Stunden. entstehen. Die Nahrungsmittel in Gefäße füllen, luft- frische, reine Luft. Der häufige Gebrauch der Herrschaften, das geht in die Milliarden, dicht abschließen und längere Zeit tochen Seize schivemmi uns sort, Sonnenbestrah deshalb sind wir ja auch so gefürchtet bei der laffen. Die bereits in den Nahrungsmitteln lung tötet uns schnell und gründlich, viel Menschheit!" befindlichen Kameraden, die Fäulnis- Erreger, frische Luft in Wohn- und Schlafzimmern, werden durch die Siedetemperatur getötet, viel Bewegung der Menschen in freier, reineue, die ja beständig in der Luft herum- ner, jonnenbestrahlter Luft, das häufige segeln, können nicht hinzu, weil die Gefäße Baden in reinem Wasser entzieht uns Baks