بالبر

Feierabe

Feierabe

Fr. 18.

Unterhaltungsbeilage.

Eine Maibetrachtung

von Drohnen und Bienen.

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Bon Karl Germer .

1927.

,, Summ, fumm, summ Bienchen, immer Freude daran finden, sich an den habt ihr denn eure Fäuste? Nimmt man fumm herum!" Früchten fremder Arbeit zu bereichern. Unser euch euer Recht auf Arbeit, was jell da die Bolt fennt da nur einen Urteilsspruch: au- Faust geballt in der Tasche? Heraus damit, lenzer sind zum Tode zu verurteilen." Das heraus auf die Straße. Ihr wißt, daß heute mag roh flingen, entspricht aber nur einem Richttag ist." gesunden Empfinden, denn das Bolt weiß genau: Töten wir die faulen Glieder unseres je Staates nicht, wird Zant und Zwietracht unser Volt entzweien. Dulden wir, daß andere sich auf unsere Stosten mästen, wird unsere Zukunft Not und Armut heißen. Der Ratstag ist der Tag des Gerichtes und ein Feiertag.

Abgehärmte, blasse Stinder singen das Liedchen, das auch wir als Kinder fangen. Ein Kinderlied, harmlos und doch voller Sonne und Freude, mit einem Schimmer hoffender Zuversicht, der erfrischend in meine Scele fällt. Fühlen auch andere wie ich? Forschend spähe ich in die bleichen Gesichter Der mir Entgegenkommenden. Und siehe da, ſie lächeln. Ganz, ganz leiſe nur, aber doch genug, einen einzigen Funken vergessener Freude in ihrem Herzen zu wecken.

Kann so ein Bolt zugrunde gehen? Kann ein Wille so stumps werden?

Nem, Nein!

Nein, Nein!

Mai ist ja, Mai! Was morsch ist fällt. Das Leben aber wächst von unten herauf. Ist Arbeit nicht das Leben? Nichtstun aber Fäulnis? Wer will noch zweifeln?

Das ist die Geschichte. Gewiß nicht Summ, ſumm, summ..." Der Mai " Der Mai lang und doch voll unendlicher Weisheit und ist im Anzug, der göttliche Zauberkünstler, Erkenntnis. Das Volt ist jedem bekannt. Ich Am Himmel steht Morgenrot. Was soll der sieggewohnte. Wer will ihm widerstehen, kam darauf, als ich die Kinder fingen hörte: es? Ich weiß, es fündet Regen an. Soll mich wer seinem Zauber entfliehen? Ein Narr," Summ, fumm, summ, Bienchen, summ her- aber der diegen schreden, weil ich weiß, daß wer das täte. Und dennoch, es gibt auch" m!" Wer hat nicht schon vom er von der Sonne geboren ist? Sinaus! solche Narren. Ihnen will ich eine kurze Ge- Bienenwolf gehört? Wer aber hat schon über hinaus! schichte erzählen: den Zwed ihres Tuns nachgedacht? Haha! Eins, zwei, links, rechts-- Irgendwo in der Welt lebt ein Volk, das Der Maientag hat mich auf die Straße Eins, zwei, hundert, tausend, hunderttausend. feines Fleißes halber geliebt und geehrt wird. gelodt. Langsam schreite ich an langen, Ha! Viehr, immer mehr! Eins, zwei ein Sein Streben ist nur darauf gerichtet, durch grauen Häuserzeilen entlang. Vorbei an Regiment, eine Arme. mehr! Noch mehr! Arbeit zu Wohlstand, Freiheit und Gleichheit rußigen Fabriken, die in ihrer Ruhe und Ein Volt muß es fein! Wer hänt denn zu kommen. Die Leitung des Staates liegt Schweigfamkeit an frante Riesen erinnern. noch? Seht ihr nicht die Riesenschar, die sich nur in einer einzigen Hand. Das ist möglich, wo sonst das Leben heftig pulfte, wo Ham- dort unter unzähligen Bannern sammelt? weil das Bolt in keine Parteien zersplittert merschlag und Räderjurren den Takt abgaben Erkennt ihr die hohlen Gesichter der Kinder, ist. Jeder sagt sich: Ich bin ein Arbeiter und zu der Arbeit unermüdlichem Lied, wo Kräfte Mütter, Väter, der Jungen und Greife? lebe von meinem Fleiß. Warum soll ich in fich ungehindert austobten, da ist es heute Maientag! Richttag! meinem Arbeitsbruder einen Gegner sehen? till. Still wie auf einem Friedhof. Sind es Tränen, ist es ein Lachen, das Ganz im Gegenteil. Ich will ihm die Hand reichen, denn seine Interessen sind auch Hungernd und schlaff umschleicht das in meiner Stehle stedt? Ich we: es nicht; meine. Geht es ihm gut, geht es mir und Volt der Arbeit die Nuinen seines einstigen ist ja auch gleich. Eines aber weß ich: de dem ganzen Volle gut. Das ist ein vernünf- frohen Schaffens. Wie ein Vorwurf trifft No ist vergänglich, wenn wir mollen. tiger Grundsay, der dem Volfe herrliche mich sein stummer Blick und seine Frage: Früchte trägt. Es ist stets fröhlich und guter Dinge, arbeitet so viel als seine Bedürfnisse es verlangen und macht Feierabend, wenn es jatt oder zu Spiel und Tanz aufgelegt ist. Bei ihm gilt als oberstes und einzigstes Ge­jes: Einer für alle und alle für einen." An­Dere Gesetze braucht das Volt nicht. Ist das nicht herrlich?

Warum?

Warum? Lejet meine Geschichte." Ja, aber die Not, sie hat uns mürbe gemacht."

,, Wer hieß euch mürbe werden? Warum ließt ihr euch spalten und zerreißen. Wer ließ die Drohnen Herren werden? Wer duckie jich als Stlaven feig unter ihre Faust? Das vart doch ihr?"

Das waren wir

Einmal im Jahre nun tritt das Volk zufammen, um zu beraten und festzustellen, ob auch feiner gegen das Gesetz verstoßen hat.. und jetzt ist Dann fommt es vor, daß dieser oder jener es zu spät." als Kläger auftritt, denn in der Natur aller Zu spät? Ha! Ihr Toren, Memmen! Völfer liegt es begründet, daß einzelne Das jagi ihr mir und jetzt im Mai? Wozu

Drohnen sind nicht unsterblich. wenn Benen wollen.

Das Glück ist greifbar, wenn wir wol­ten. Warum sollen wir nicht wollen? War­mot leiden wollen? Der Ma deckt allen den ich, die da einig sind. Dreima! wehe über den, der diese Einheit störi. Was macht das, Weer jo gewalig, wenn nicht die zünt­geinde Furchtbarkeit? Was mach uns fo start, wenn nicht Einigkeit?

Die Massen jubeln es doch einmal hin­aus in den Maientag:

Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit! Dann zittern die Drohnen: Richttag?