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,, Verkauft uns dieses Spielzeug!"

Das würde euch gerade paffen, euch, Feinden Chrifti!!!"

Entriß seinen Händen die Flügel, warf fie unter die Füße Wjasemstys.

Diese Flügel, vom Satan erbaut, find noch morgen nach einem feierlichen Gottes­dienft durch Flammen zu vernichten!!!"

Der Ruf der Fabrit.

Bon Henni Lehmann .

Wie wir morgenfrüh bergabwärts schreiten, Bannt den Blid der freie Glanz der Welt, Grüne Tale, die sich wellig weiten, Von der sanften Höhen Kranz unstellt. Fernher wehen langgezogene Töne Schwingend über frischgepflügtes Feld. Wachsen aufwärts in die Morgenschöne, Quellen aus dem schwarzberußten Schlot, Die Sirene ruft der Arbeit Söhne: Eilet, schaffet! Schaffet Brot, schafft Brot!" Drinnen lauern dunkel die Maschinen, In den Defen glutet Flammenrot. Die Sirene ruft? Bediene, dienen!" Und die Männer spannen weit den Schritt, Doch es spielt unt die durchfurchten Mienen. Leichter Schimmer, der dem Lenz entglitt, Und es ist, als ginge er mit jenen In die Höhe, in die Werkstatt mit. Gold'ne Sonnenstrahlen droben dehnen Weit das Blau, bis ganz der Himmel offen, Im Verhallen tönen die Sirenen: Arbeit Frühling Hoffen Hoffen Hoffen."

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meiner

Das Geheimnis meiner

komik.

Von Charlie Chaplin .

Ich fühle mich niemals wohl und suche

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Deshalb beruhen alle meine Filme auf der durch auch gelegentlich dem Menschen gefähr Idee, mir Berlegenheiten zu schaffen; diese lie- lich werden. Zu dieser Gruppe gehören auch die fern mir Gelegenheiten, verzweifelt ernst in mei- Gold- oder Schillerfliegen( Lucilla), die außer nen Versuchen zu sein, als sehr normaler ordentlich häufig und jedem schon durch ihre Gentleman zu erscheinen. Deshalb geht, in wel- prächtige bläuliche oder goldgrün schillernde Flü­her schlimmen Lage ich auch bin, mein ganzes gelfärbung aufgefallen find. Diese Fliegen be Bemühen darauf aus, sofort meinen Stod zu er- figen die merkwürdige Gewohnheit, ihre Eiec wischen, meine Melone zurechtzusehen und meine regelmäßig in die Nasenlöcher der Erdkröten Krawatte zu richten, felbst wenn ich gerade auf abzulegen. Die Larben, die bald ausschlüpfen, den Kopf gefallen bin. bohren fich förmlich in den Krötenleib ein und zerfreffen sie buchstäblich bei lebendigem Leibe. Sie greifen selbst die Augen an und fressen sich bis zu den Knochen durch. In der warmen Jah­reszeit fann man dann häufig Kröten finden, beren Kopfteil beinahe vollständig zerstört ist. Auffällig bleibt auf den ersten Blid daß sie das Gehirn ihrer Opfer schonen. Das ist aber nichts anderes als Selbstmord" der Eindringlinge, denn würden sie das Gehirn gleich angreifen, so müßten sie die Rechnung bitter bezahlen, denn mit dem vorzeitigen Tod der Kröte wäre ja auch ihr Schicksal besiegelt.

Dabei zwinge ich mich, immer meine Mittel zu öfonomifieren. Ich meine damit, daß, wenn ein Ereignis givei Lacherfolge für fich hervorrufen fann, bas mehr wert ist als zwei verschiedene Ursachen. Im Chaplin als Sträfling" gelingt es mir; ich five mit einem jungen Mädchen auf einem Balfon und esse Eis. Eine Etage tiefer jete ich eine dide, respektable, gut gekleidete Dame. Ich laffe, während ich das Eis verzehre, einen Löffel voll fallen, es glitscht mir durch die Hofe, über den Balkon und fällt dann in den Naden der Dame. Das erste Lachen ist durch meine eigene Verwirrung erzeugt; das zweite biel stärkere, verursacht das Eintreffen des Eises auf dem Nacken der Dame, die brüllend zu sprin­gen anfängt. Ein einziges Motiv, aber as hat gleich zwei Personen in Verlegenheit gebracht und zwei Lachjalben ausgelöst.

So einfach das scheinen mag, es wird damit auf zwei Elemente der menschlichen Natur ge­zielt; eines ist das Vergnügen des Publikums, Reichtum und Luxus in Not zu sehen; der andere: die Tendenz des Publikums, die gleichen Gefühle zu empfinden, wie der Darsteller auf der Bühne oder Leinwand. Das Bolt ist im all gemeinen zufrieden, wenn es im Schauspiel sieht, daß die reichen Leute das schlechteste Teil abfriegen. Das tommt davon, daß neun Behntel aller Menschen avut und innerlich auf den Reich tum des anderen Zehntele eifersüchtig sind. Hätte ich dagegen das Eis in den Naden einer armen Waschfrau fallen lassen, jo hätte das an Stelle des Lachens Sympathie für die Frau her­vorgerufen. Eis in den Naden eines Reichen

Aehnliche Fälle finden wir übrigens aud bei anderen Insektenlarven. Die Jahneumon­larven fressen gleichfalls die lebenden Schmet­terlingsraupen fein säuberlich von innen her bei lebendigem Leibe auf aber sie verschonen lebenswichtige Organe( Nervensystem usw.), fo daß der Tisch möglichst lang gededt bleibt. Sind die Fliegenlarven erwachsen, dann bohren sie sich aus der Kröte heraus und verpuppen sich in der Erde. Das Wirtstier geht naürlich bald zu grunde. Die Fliege hat also die Krote und nicht umgekehrt vertilgt. Oftmals werden auch Frösche von diesen Fliegenlarven befallen. Es scheint sich aber dabei um eine Art Injek­tion" zu handeln, und zwar beim Fraß eiertra gender Fliegen. Auch dem Frosch ergeht es nicht anders als der Kröie, auch er wird unbarm herzig durchsiebt und durchlöchert. Vor einiger Zeit wurde übrigens berichtet, das auf diese Weise in der Umgebung von Leningrad beinahe E. S. alle Grasfräsche ausgerottet wurden.

mich zu entziehen, wenn irgendwann Leute verfallen laffen, ist im Geist des Publikums gerade 3u der Ueberschwemmung des

langen, daß ich ihnen das Geheimnis erkläre, mit dem ich mein Publikum zum Lachen bringe.

In meiner Stomit gibt es nichts Mysteriöses. Zufällig weiß ich ein paar simple Wahrheiten über den Charakter des Menschen und bediene mich ihrer in meinem Metier. Und schließlich, wenn alles gesagt und getan ist, liegt jedem Er­folg nichts als eine Stenninis der menschlichen

Natur zugrunde, ob man jetzt Kaufmann, Hote fier, Verleger oder Schauspieler iſt.

Der Umstand, an den ich mich mehr halte als an irgend einen anderen, besteht darin, das Bublifum vor jemanden hinzustellen, der sich in einer mißlichen Situation befindet.

bas, was er verdient.

Viele haben mich gefragi, woher ich die

Idee zu meinem Genre genommen habe. Nun

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ich kann nur fargen, daß es eine Synthese von allen Engländern ist, die ich während mei nes Aufenthaltes in London gesehen habe. Erst nach langem Ueberlegen, nachdem ich mich an

die vielen Engländer erinnert hatte, die ich ge­

sehen, mit ihren fleinen schwarzen Schnurrbär­ten, ihren Bambusstöcken und ihren anklebenden Kleidern, entschloß ich mich, sie als Modell zu nehmen. Die Idee des Stodes ist vielleicht mein glüdlichster Fund. Denn der Stod hat mich am schnellsten bekannt gemacht; und andererseits habe ich seine Anwendung soweit entwidelt, bis einen komischen Charakter für sich bekommen

hat.

Die lomischen Filme haben unmittelbaren Erfolg gehabt, weil sie zum großen Teil Polizier ften darstellen, die in ein Kanalloch fallen, über einen Kalllübel stolpern und allen Arten von Bladereien unterworfen sind. Eben Leute, die bie Würde der Macht repräsentieren, und von thr oft sehr eingenommen sind, die man lächer lich macht und die man verspottet; der Anblid threr Abenteuer reizt doppelt so stark zum La­chen, als wenn es sich um einfache Bürger han deln würde, denen dieselben Dummheiten wider fogren.

Ich habe, glaube ich, mir anfangs nicht völ­lig darüber Rechenschaft geben können, wie sehr, man fann fagen bei Millionen, der Stod einen Menschen als Dandy" etikettieren kann; ich mache, wenn ich mit meinem Kleinen Stod und meinem ernsthaften Gesicht in der Szene watschle, den Eindruck eines, der würdevoll sein will; auch das ist meine Absicht."

( Aus der Literar. Welt", Berlin .)

der Natur.

Trolliger noch ist die verulkte Person, wenn fie nicht zugeben will, daß ihr etwas Außer Aus dem Grausamkeitskabinett gewöhnliches zustößt, und die sich in den Kopf fest, ihre Würde zu behalten. Das beste Bei­spiel ist der betrunkene Mann, der sich schon burch Sprache und Gang verrät, uns aber würbevoll überzeugen will, daß er nüchtern sei. Er ist viel tomischer als der unverhohlen freu bige Mensch, der geradewegs seine Besoffenheit zeigt und fich darum schert, ob man's merkt.

Fliegen als Krötenvertilger. Einige Fliegenarten find durch ihre fort pflanzungsweise besonders interessant. Sie legen nämlich ihre Eier in die Körperhöhlen lebender Tiere ab. Mit Borliebe benutzen fie dafür auch offene Wunden oder Geschwüre und können da

Miffiffippi.

Von Mark Twain .

Nach der gewaltigen Naturkatastro­phe im südlichen Nordamerika , der Ueber­schwemmung des Mississippi , wird es den Leser interessieren, wie der berühmte ame rifanische Dichter schon vor Jahrzehnten in seinem Buche: Auf dem Mississippi " den Bau von Dämmen und Steinmanern als Stüdwerk gegen die wuchtige Gewalt des Stromes Mississippi bezeichnete. Die Militäringenieure der Kommission haben die Arbeit übernommen, den Mississippi umzumnodeln und zur Ordnung zu bringen; eine Aufgabe, die faft so groß und erhaben ist, wie das Werk, ihn ursprünglich zu erschaffen. Man legt Fangdämme an, um die Strömung abzu­lenken, errichtet Deiche, welche sie in engere Grenzen einzwängen, und noch andere Deiche, um den Fluß im neuen Bette festzuhalten. Un­zählige Meilen am Mississippi entlang werden die Wälder umgehauen; man will die Ufer in einer Breite von fünfzig Metern völlig kahl scheren, um sie dann, wie ein schräges Hausdach bis zum Tiefivaffermart herunter abzutragen und mit Steinen zu belasten. Andere, der Ueberschwense mung ausgesetzie Streden schützt man wiederum durch eingerammte Pfähle.

Wer aber den Miſſiſſippi kennt, wird sich gleich fagen nicht laut, aber leise-, daß 10.000 Strombaufommissionen, und wenn ihnen sämtliche Goldminen der Erde zur Verfügung ständen, den eigentlichen Strom nicht zähmen werden. Er läßt sich nicht Gewalt antun und