Wie der Beruf ſpricht.

Mit welch drastischem Humor wird Goch der Deutsche in seiner bilberreichen Sprache von Be­rufs wegen vom Leben zum Tode gebracht! Der Bergmann fährt in die Grube, der Luftschiffer gen Himmel,

der Seemann läuft in den Hafen der ewigen Nube ein,

der Ringlämpfer und die Waschfrau haben aus

gerungen,

ber Schloffer hat sein Dasein beschlossen, der Soldat marschiert zur großen Armee, der Jäger siedelt ia die ewigen Jagdgründe über,

der Strumpfwirfer fodt ab,

ber Totengräber, ber anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein,

der Bischof segnet das Zeitliche,

der Dichter gibt seinen Gerst auf, der Jurist tritt vor seinen Richter, der Gärtner beißt ins Gras,

der Schaffner liegt in seinen letzten Zügen, dem Uhrmacher hat die leyte Stunde geschlagen, dem Schneider wird der Lebensfaden durch

geschnitten,

der Musiker pfeift auf dem legten Loche, der Schriftsteller endet, und wenn

der Schornſteinfeger ſtirbt, ſo tehrt er nie wieder.

Werlei.

Nur Ehemänner, die gewählt haben, bekom­men zu effen. In Edmonton ( Kanada ) sind die Frauen anscheinend politisch besonders aktiv. Vor einigen Tagen hielten sie nämlich eine Versamm­lung ab, in der bitterlich über die Wahlmüdigkeit der Männer geklagt wurde. Schließlich kamen die Hausfrauen auf folgenden Ausweg: Sie be­schlossen, am nächsten Wahltag ein besonders schmadbaftes Mittagessen zu bereiten, es ihren Ehemännern jedoch erst dann vorzuheben, wenn sie ihre Wahlpflicht erfüllt bätten.

Ein See, der be! Regen fällt. Früher glaubte man, daß alles Wasser in der Erde vom Regen wasser herrühre, heute aber hat man erkannt, daß bei der Bildung des Grundwassers die Kon. densation von Wasserdampf in der Erde eine wichtige Rolle spielt. Wie bebentend dieser An­teil des Wasserdampjes ist, zeigt die merkwürdige Regen fällt. Dieser eigenartige Teich liegt, wie Erscheinung eines Sees, dessen Wasserspiegel bel W. Halbjah in den Naturwissenschaften berichtet, dicht bei dem Dorf Quidborn im südlichen Hol stein; er hat eine Ausdehnung von zirka zwei Meter. Die Wasserstandsschwankungen sind sehr Heftar und besitzt die beträchtliche Tiefe von 21 beträchtlich und können über 2 Meter groß sein. Was mancher nicht weiß. Das Auffällige ist nun, daß das Wasser bei Das Wasser des Roten Meeres . Durch das troden warmer Witterung steigt, bei Regen aber schmale Wasser zwischen Afrifa und Arabien fällt. Diese Erscheinung, die den Orsteinwoh­fahren alljährlich mehrere Hunderttausend Mennern seit langem befannt ist, läßt sich auf fol­schen. Der größte Teil von ihnen wird jedoch die Bezeichnung Rotes Weer" für dieses für durchaus unzutreffend erklären. Und in der Eat ist es nur verhältnismäßig wenigen vergönnt, die rote Farbe des dioten Meeres, wahrzuneh men. Das Waſſer iſt in Wirklichkeit gar nicht vot, sondern hat eine blaugrüne bis blaue Farbe, die über den Storallenbänken an den beiden Sei ten ins grünliche vergeht. Wei ganz stillem Wet­ter indes hat man den eigenartigen, unvergeß­lichen Eindruck, als fahre das Schiff durch ein Blutmeer. Dicht an der Seite ist das Wasser jedoch faſt immer rot. Die Ursache ist eine mikroskopische Alge, die oft ganz plöglich in ungeheuren Massen sich einstellt und sich sowohl im Wasser wie am Strande zeigt. Aber ebenso schnell, wie sie gekommen, verschwindet sie wie­ber. Diese Erscheinung war bereits bent alten Aegyptern bekannt.

Ein Paradies der Langlebigkeit. Eine ame­ritanische Nachrichtenagentur hat in der Nähe der Hauptstadt der Philippinen bet Ort Tay Tay entdeckt, dessen Bewohner ein Durchschnitts after von 60. bis 70 Jahren erreichen. Das Mima ist sehr gut und die Bewohner befleißigen fich großer Enthaltsamkeit. Im Jahre 1924 haben 80 Prozent das 70. Lebensjahr, 10 Pro­zent das 80. und 6 Prozent die Grenze des 100. Lebensjahres überschritten. Zwei Frauen wur­ben 128 bzw. 129 Jahre alt und ein Mann er reichie sogar das 140. Lebensjahr.

In der Südsee gibt es ein riesiges Seegras, das die gewaltigsten Bäume an Länge übertrifft und häufig mehr als 400 Fuß Ausdehnung bat. Diese Meerespflange wird gewöhnlich der Seil­bana" genannt, well große Mengen davon ge­trodret und als Seile benut werden. Diese untersceischen Bäume, die manchmal bis 6 Fuß im Durchmesser haben, können für die Schiffahrt ein schweres Hindernis ſein.

Heringsfang. Im Jahre 1910( nach einer internationalen Statistit) sind von Deutschland , Holland , Großbritannien , den staxdinavischen Bändern, Belgien , Frankreich und Finnland rund 1200 Millionen Kilogramm Heringe ge­fangen woorden, die einem Werte von etwa 850 Million art entsprachen.

Heiteres.

Anekdoten.

Nacherzählt von Paul Mayer.

Vor Beginn der Borstellung warf der Re­gisseur einen Blick in den Zuschauerraum. Vol­ler Verzweiflung wandte er sich an den Direktor:

Es sind nur 20 Leute drin, sollten wir ihnen nicht lieber das Eintrittsgeld zurückgeben?" Das geht nicht, es find Freibilletts."

Ein Künstler der Comédie Francaise, der ob seines Geizes bekannt war, saj mit unzufrie denem Gesicht in einem Café. Ein Freund sprach ihn an:

Was haben Sie denn, Sie sehen ja ganz wütend aus!"

Ich bin auch wätend..., fennen Sie Wolff?"

" Sa."

Theater, und ich fud ihn ein, heute abend bei Ich bin ihm begegnet, wir sprachen vom mir zu essen."

Na und?..."

schämtheit, eine Schamioſigkeit! Das ist eine Ungehörigkeit, eine Unver

Wie, hat er Ihre Einladung abgelehnt?" Im Gegenteil, er hat sie angenommen!" Ich versteh' Sie nicht!"

Zum Teufel auch! Als ich ihn einlud, hätte er doch ablehnen müssen... denn eine Höflich­ist der anderen wert!"

Zwei Theatervamen unterhalten sich:

Ich habe drei Stolliers verloren... ein Prinz hat sich um meinetwillen das Leben ge­nommen... ich weiß wirklich nicht, womit ich dem Publifum noch imponieren soll?"

Versuch's mal durch's Studium deiner Rollen!"

gende Weise erklären: Der See besist weder keit einen Ausfluß noch sichtbare Zuflüsse; sein Was­ferstand ist also hauptsächlich durch den Grund­wasserstand der Umgebung bedingt, die aus grob­förnigem Kies beſteht. Dieser Kies ist natür lich sehr waſſerdurchlässig und zugleich waſſer: haltig, so daß der Boden des Sees sehr viel Grundwasser erhält. Da das Wasser des Sees während der wärmeren Jahreszeit bedeutend tühler ist als das umgebende Erdreich, wirkt es auf den in ihm enthaltenen Wasserdampf sehr abkühlend. Bei andauernd warmem und trode nem Wetter erfolgt eine starke Kondensation die ſes Waſſerdampfes, dadurch wird der Grundwas­ſerſtand erheblich vermehrt und der See zum Steigen gebracht. Bei Kühle und Regen aber fällt der Anlaß zur Kondensation des Grundwas­fers fort; der See wird infolgedessen nicht von unten her gespeist, und da die oberirdische Spei­sung durch Regen demgegenüber faum ins Ge­wicht fällt, wird der Wasserspiegel niedriger. Das Verhalten des Quickborner Sees zeigt also, wie wichtig der Wasserdampf für die Bildung des Grundwaſſers iſt.

Gedanken- Splitter.

Aussprüche von Geume.

Predigt nur immer brav Geduld, so ist die Stlaverei ferlig; denn von der Geduld zum Be­weise, daß ihr alle dulden müßt, hat die Gan­nerei einen leichten Uebergang.

Auf einer Provinzbühne:

Erster Verschwörer: Sind wir- allein?" Zweiter Verschwörer( einen Blick in den Saal werfend): Beinahe!"

Rätfel- Ede.

Silbenrätsel

Mus nachstehenden 55 Silben sind 24 Wör. ter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuch. Staben, von oben nach unien gelosen, einen Spruch von Schiller ergeben: an chi

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ival-wan- wisch( ch ein Buchstabe). Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Gebirgszug in Amerita; 2. englisch : Graf­schaft; 3. männlicher Vorname; 4. geometrische Faulheit und Dummbeit und die aus bei- Form; 5. Jahreszeit: 6. Figur einer Komödie den gemische Frucht sind die Quellen des mei sten Unjugs, den Bosheit und lebermut an richten. Wo teine Sklaven sind, fann kein Ty: rann entstehen.

von Shakespeare : 7. Storchenneſt: 8. Straußen. art; 9. Traumbilo: 10. Stadt in Thüringen ; 11. Spinnenari; 12. Vorstadt von Konstantino­ pel ; 18. vussischer männlicher Vorneme; 14. Arzi; 15. faufmännischer Ausbruc; 16. be Faulheit ist Dummheit des Körpers and faunter Läufer: 17. indischer Tänzer; 18. Sai­Dummheit Faulheit des Geistes. teninstrument; 19. Berg in den Alpen ; 20. Dft. fee Insel; 21. mittelalterliches Gericht: 22. Stadt in Sachfen: 23. Verfasser des Romaus Ben Hur; 124. Boranschlag.

Treibt die Furcht aus, daun ist Hoffnung, daß der gute Geist einziehen werde.