, 18 Jahre Farmer in Afrifa.

dieser Reise mit. Auch im Often des Bandes, am Schwarzen und weißen Rossob, sowie im Sand­

Unter diesem Titel ist im Verlage Paul Litft, Leipzig ein frisch und fröhlich ge- felde, gefiel es mir gut. Ich habe den Often schriebenes Buch erschienen, das selbst in dieser Belt der großen Bücherflut Beachtu.1g ebenfalls lieben gelernt und hatte dort später verdient und fie getviß auch erringen wird. Der Berfaffer Otto Reiner zog als jun- als Viehzuchtfarmer große Erfolge. Der Nor ger Handwerker nach Afrika und hat dort weite Gebiete durchzogen, bis er feshaft den des Landes behagte mir nicht so, air be wurde, es zum Großfarmer brachte. Aus guten Beobachtungen und reichen Erfahrungegneten zuviel Fieberkranke. Später ist es das gen geschöpft, enthält das Buch manches Lehrreiche. Preis Balb!. m. 4.50. Ganz mit beffer geworden, nachdem der Deutsche mit leinen M. 5. Mit freundlicher Erlaubnis des Berloges entnehmen wir dem Werke das folgende Kapitel:

Eine große Reise.

Ginige Wochen später machte ich eine große Reise durch das Land, um mir Anregungen auf andern Farmbetrieben zu holen. Die Farmen waren wie Pilze aus der Erde geschaffen. Ich wolle natürlich bei dieser Gelegenheit anch ein wenig prospektieren. Der erste Tell meiner Reise war nicht sonderlich schön Ich hatte furchtbare Zahnschmerzen, und nirgends gab es einen Zahnathleten. Endlich entdeckte ich in einem Dorfe einen Italiener, der sich bereit er­fläcie, mir den Zahn zu ziehen. Ich hatte die­fen italienischen Medizinmann um 5 Uhr mor­gens geweckt, weil ich glaubte, nicht länger le ben zu können. Der brave Mann zog wie beses fen an meinem Zahn herum und bald gelang es ihm auch, wir den Zahn abzubrechen. Ich hatte den ganzen Mund voll Blut, aber durch die starke Blutung ließen die Schmerzen nach, und ich war glüdlich. Weil die Operation mß­lungen war, nahm der Staliener lein Geld an und lam so um seinen Lobn Ich spülte mir nun im Rathause des Dorfes wiederholt meinen Mund mit Whisky aus und bestieg dann meinen braven Fuchswallach. Muhunke, der wieder bei mir war, hatte meine vier Ochsen in die Reise­farre eingespannt, und fort ging es von Farm au Farm, zunächst nach dem Norden, später nach dem Osten und Süden des Landes. An diesem

Tage hatte ich noch ein kleines Matheur Blöblich war vor mir mit großem Gefchei eine Trappe aufgeflogen. Das hatte mein Bierd übelgenom men und fing nun an zu beden. Ich war eben to unvorbereitet und überreicht wie mein VPferd und flog sehr unsanft zur Erde, glücklicherweise auf den Körperteil, der für solche Fälle der ge eignetste ift. Mein Pferd fah mich betroffen al und bileb ruhig bei mir stehen; es schien ihm recht unangenehmt zu sein. Vielleicht hatte ich meinen Mund auch mit mehr Schnaps geſvillt, als nötig war. Die nächste Trappe, die ich im Gelände jah, schoß ich. und Mrhunke hai jie mittags gerupit und gebraten. So hatte ich meine Nache und ein anständiges Mittagsbrot.

den Krankheitsherden, den Moskitobrutstätten, gründlich aufgeräum: hatte. Diese Zeit brachte mir auch bares Geld, und ich hatte Gelegen heit, mit größeren Mitteln zu arbeiten. In einer Minenangelegenheit mußte ich nach der Raptolonie und ich freute mich, das Kap der Guten Hoffnung wiederzusehen. Kapstadt hatte mir schon früher gut gefallen, nur befand ich mich damals in zu schwierigen Verhältnissen. Diesmals fah ich das Land mit andern Augen an und vieles, was mir früher groß erschienen war, erschien mir heute flein. Was Ordnungs­finn, Anstand und Sitte, joipie persönliche Sicherheit in den Ortschaften des Landes aube­langte, fonnten die englischen Kolonien feinen Vergleich mit den unsern aushalten. Das er­füllte mich mit großer Freude. Wie ich meine Tätigkeit im Lande beschloß, ergibt der Schluß dieses Buches. Soviel fei schon jest gesagt: ich hatte meine Erfolge und habe viel erreicht, wor auf ich auch stolz war. Es ist ein Jammer, daß der unglückliche Ausgang des Weltkrieges Tau­fende von Kolonialdeutschen, da unten auch mit, gezwungen hat, die gewonnene neue Seimat aufzugeben.

das Steppengras färbte fich grün. In ganzen Völkern rannten mix Perthühner über den Weg und ließen ihr frisches Tad Tad erflingen; manche Hennen saßen schon zum Brüten auf den Eiern. Die Bleys( Salzpfannen, Salz fümpfe) füllten sich mit Wasser, und das Land war im Begriff, sich mit einem immer reiche ren Blumenkleid zu schmüden. In der Nähe eines fleinen Bley hatte ich einen Steinbod stehen sehen und wollte mich anpirschen, hatte aber die Rechnung obne die Webervösel ge macht. deren Nester zu Dußenden an den Zwei­gen über dem Wasser hingen. Sobald ich nun versuchte, näherzukommen, flatterte die gelbe Voceliajar ängstlich in die Luft und der Bock verschwand mit einigen Springen. Auch gegen Albend, als ich glaubte, die Vögel fäßen schon im Neft, gelang es mir nicht, einen Schuß an zubringen; das ängstliche Gepiepe der Weber­rögel verscheuchte abermals das Wild. So unterſtüp: sich die Natur gegenseitig. Die We­bervösel haben mir immer sehr viel Freude oemacht. Sie gleichen dem Kanarienvogel in Farbe und Größe. Ihre Nester hängen sie über das Waffer, um vor Raubzena und Schlangen Aeschüßt zu sein. Auf meiner Weiterreife ritt ich gegen eine Berglehne an und verscheuchte einen Strauß von feinen Ciern. Das Straußgelege befand sich in der Nähe eines Kameldornban mes, auf den zwei große Nester mit Kolo nistenvögeln waren, wie sie im Lande genannt werden. Es ift ein fehr feiner, gelobrauner Vogel; fein Neft ist eine Art Kasernenwoh­nung, einen halben Meter lang und ebenso breit. Es hängt wie ein vollgestopfter Sad auf dem Baum und hat Dapende von Löchern als Eingänge zu den Wohnungen. Es iſt verwunder- fein Wort, urteile nicht, bis dein Kopf fühl ge­Tue nichts, ehe deine Hiye dahin ist Sprich lich, daß der Strauß als größter Vogel einen worden ist. Denn Zoen ist meist nichts anderes, der kleinsten dazu verwendet, um sich vor her als die Gereiztheir deiner verlegten Eitelkeit.

annahender Gefahr warnen zu laffen. Als

ich

die Kolonistenvögel in der Ferne entdeckten, wur den sie unruhig, und der Strauß verschtvand mit mächtigen Sprüngen. Einige Eier nahm ich mir mit: sie waren noch nicht angebrüter und noch genießbar, und da ich ein Stück Sped bei mir hatte, gelang das Rührei prächtig. Ein Strau­ßenei hat den Gehalt von 24 Hühnereiern. Ich teilte mit Muhunte, und wir waren mit einem Ei reichlich versorg!.

3orn.

Bon Frank Crane( New York .)

daß du nicht zornig werden sollst es nüht Es nüßt nichts, dies zu sagen, mein Lieber, nichts, dies einem Menschen von Fleisch und Blut zu jagen.

die bei gewissen Anlässen in Menschen so stcher Der Untville ist eine natürliche Flamme, anffährt, wie das Gasolin explodiert, wenn man ein brennendes Hölzchen daran bätt.

Darum fage ich nur: Warte!

Wir halten gewaltig viel von unferer Mei­nung, und wenn sie einer verhöhnt. ist es uns, als hätte er unsere weißen Beinkleider mit Kot beworfen. Wir haben eine hohe Borstellung von der Achtung, die man uns zollen muß. und wenn uns zu verſtehen gegeben wird, daß wir nieward find, möchten wir etwas zerſchmeißen, nur um zu zeigen, daß wir etwas find.

Wir sind niemals jornig, anger wenn umfer Stolz verlegt wird Zorn ist aufflammende Selbstachtung.

Was ich im Lande sah, versezte mich in Staunen. Unglaubliches hatten die deutschen Ansiedler geleistet. Es herrschte Emigkeit und Regiamkeit, Eintracht und Gastfreundschaft, wo ich hinfam. Der Deutsche ist als Kolonist unübertrefflich: was war hier in den wenigen Jauren geschafft worden! Meine Vergleiche mit Sudafrika gaben mir den Maßilab. Viele deutsen Blumen dazwischen, und die sonst so arme the Farmer hatten in wenigen Jahren so viel und trockene Steppe produziert dann Nahrung nefeiſter, wie die Buren in einer Generation. in Hülle und Fülle. In vier bis sechs Wochen Waffererſchließung, Gartenbau und Viehzucht wird alles Wild und Bieb sent. Es ist dann sehr zeugten von großer Tatkraft und Täch: igkeit. fchwer. Tiere bis zur Größe des deutschen Rehs Schreibe nie einen Brief solange du zornig Wohl traf ich hin und wieder auch Farmer, die zu schießen, weil man in dem hohen Grase nichts bist. Beg' ihn beiseite. In ein paar Tagen wirft weniger tauglich schienen, aber die große Majo eht. Natürlich kommt es auch auf die Gesend du dem, der dich verleht hat, wirksamer begeg vität war über jeden Zweifel erhaben. Nette des Landes an. Im Süden und an der Süfte nen können. Häuser standen auf den Farmen, und es herrschte ist der Graswuchs spärlicher; Südwest hinge- Tu nichts in Erregung. Wenn du wüteft, Deutsche Gemililichkeit neben deutscher Gaft en fann unglaubliche Mengen Fleisch. Milch. ist dein schmerzender Egoismus am Berle, and fɩcundſchaft. Auch die Schürftätigkeit im Lande Buner und Käse, auch als produzieren und Bandlungen, die der Selbstsuch: entspringen, war sehr rege. wird in diesen Artikeln einmal ein bedeutendes find zumeist lächerlich. Laß die Sache ein paar Exportland werden. Tage ruhen und nimm sie erst toleder auf, wenn dein Geist von deinen Gefühlen nicht mehr überwältigt t

Südwestafrika ist in der Regenzeit ein herre fiches Land. Der Graswuchs war üppig wie auf unsern europäischen Wiesen; zu Millionen wach Nun. flamme auf. wenn du mußt. fluche und zerschlage deine Möbel- vielleicht tut es dir gut. Aber besser ist: geb auf dein Zimmer, um dich auszutoben, schließ die Tür ab und bleibe, bis sich der Sturm gelegt hat.

Der Norden des Landes mit seiner tropi schen Vegetation, die Gegend von Grootfontein und Otawi, gefiel mir sehr gut, ebenso der Often. An Gelegenheiten zu Naturbeobachtungen fehlte es nicht Die Regenzeit hatte wieder be nonnen; einige Regen waren schon gefallen, und

Recht unangenehm berührten mich die vie len Soldatengraber im Lande: est traurig, daß so viele brave Deutsche hier ihr junges Tc­ben hatten lassen müffen.

Manche wertvolle Anregung brachte ich von

Eines der besten Mittel ist es, gar nichts zu fagen Wenn du antwortest, weiß der andere, woran er ist. Wenn du schweigst, muß er reten