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Sobald es dunkel wird, fahren die Schiffe mit den Netzen los. Außer dem Patron sind ungefähr zwanzig Personen, darunter auch ein paar halbwüchjige Jungens, in jedem Boot. Sie nehmen Kurs auf Lacroma, wo das Hafenamt den einzelnen Partien ihre Plätze angewiesen hat. Für jede mondlose Nacht werden fie anders berteilt. Der beste Play ist der an der Landungsstelle der Insel. Auf dem gepflasterten Damm ist das Einziehen der Neye doch nicht so schwer wie auf den zerrissenen Felsen, wo man bei jedem Schritt eist tasten muß, che man festen Fuß fassen kann.
Wasser, das eigentlich ein Gitter ist. Seine Majchen find gerade so groß, daß der Kopf einer, Sardine hineingeht und der Fisch nicht mehr vorwärts noch rückwärts kann. Damit versuchen fie den Teil der Beute zu fangen, der dem gro Nach vier Stunden endlich ist die Treiber- gen Net entgangen ist und nun von der Strōbarke in der Nähe des Ufers. Das Boot mit dem mung weitergetrieben wird. Viel ist es nicht. Netz wird fertiggemacht. Angstvoll erwarten die Männer die letzten Nachrichten. Da kommt der Bote. Nichts!" Die Zahl der Fische, die dem glänzenden Azetylenlicht gefolgt find, ist ganz gering. Es hat keinen Zwed, das Netz überhaupt auszuwerfen.
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des zusammengezogenen Nezes in Körbe und Inzwischen schöpfen die anderen den Inhalt Kisten. Die große Azetylenlampe macht es jest ganz hell, in ihren Lichte jieht man die Fische zuen. Es sind viele Tausende, kleine Sardinen. und größere Sardellen, auch ein paar ganz Die am nächsten Standplatz haben mehr große andere Sorten sind dazwischen. Aber so Glüd. Die Beute ist zwar auch bei ihnen nicht viele es find, die Ausbeute ist doch kaum mittelgroß, aber es lohnt sich wenigstens. An einem mäßig. Ungefähr 150 Kilo, während manchmal langen Tau wird nun das Netz am Land be- mehrere tausend Kilo ins Netz gehen. Der feſtigi. Dann wird es vom Boot aus ins Waj- Preis pro Kilo ſchwanki je nach der Konjunktur ser gelassen, in einem weiten Halbkreis, der die zwischen fünf und zehn Dinar. Diesmal wird Treiberbarke einschließt. Das andere Ende wird die Fischerei wohl kaum mehr als acht zahlen, wieder verankert, so daß die Fische nunmehr das macht also insgesamt 1200 Dinar. Die zwischen dem Neß und der Küste gefangen sind. Hälfte davon erhält der Patron, dem Nez und Der Raum, in dem sie sich befinden, ist jedoch Boot gehören. Die andere Hälfte geht zu gleichen noch ziemlich groß, denn das Netz ist dreihundert Teilen, doch so, daß jeder der beiden Treiber für Meter lang und fünfzig Meter breit. Aber jo- swei zählt. Auf den Kopf entfallen demnach un bald der Ring geschlossen ist, verläßt der Trei gefähr 24 Dinar, das sind ungefähr 1.35 W. ber ihn und nun wird es zusammengezogen. Ein Fischer erzählte mir, er habe in fünfzehn zunächst, soweit die Taue reichen, vom Land, Nächten nicht mehr als 100 Dinar verdient. aus, darauf wieder vom Boot aus, daß der Fang schließlich wie in einem Sad gehigt wird.
Die fleine Insel Lacroma besteht hauptsächlich aus einem Schloß und einem erotischen Park, den der Erzherzog Maximilian angelegt hat, ehe er Kaiser von Mexiko wurde. In dem Schloß ist nun ein Kinderheim untergebracht, und bei Tage fahren die Badegäste aus Ragusa hinüber, um die seltenen Bäume anzuschauen, die dort wachsen, und die Naturbrüde, die die Felsen über eine Höhle gelegt haben. Jetzt ist es dunkel, man ficht gerade ein paar Umriffe, denn der Sardinenfang ist nur möglich, wenn der Mond nicht scheint. Immerhin sind hier im Süden die Sterne so klar, daß man über das Wasser hinüber die Berge und Festungsmauern Ragusas erkennen kann. In der durchsichtigen gefangen haben, find indes herangekommen, um Die vom ersten Standplay, die selber nichts Luft hebt sich jedes Licht der Stadt ab. Das wenigstens die Abfälle ihrer glücklicheren GeMeer dagegen ist schwarz. Nur einzelne helle noffen zu erhaschen. Sie laſſen ein Net in3 Flede sind auf ihm wie Lichtflede auf einer photographischen Platie. Das sind die Azetylenlampen der Sardinentreiber.
Es geht auf 2 Uhr, schon werden die Sterne bleicher. Als ich auf der Heimfahrt am ersten Standplay vorbeifomme, liegt er still und Fischer sind nach Hause gerudert, fie haben eine dunkel, man erkennt kaum die tieine Bucht. Die volle Stunde Wegs und frühmorgens müſſen ſie wieder an die Arbeit. Es iſt ein schweres Brot.
Es gehören zwei Treiber zu jeder Partie Euch wählen, ist ein reuet. schaffte einigen Draht an, ein paar Troden
Sie rudern langjam auf Lacroma zu, hinier sich In einem mährischen Wahlkreis standen den Silberstreifen der Fische, die von dem grel- 1907 einander gegenüber der Klerikale Löblich, len Licht der Lampe betäubt find. Ganz leise der Fortschrittler Redlich und der Sozialdemomüssen sie rudern, damit die Beute nicht vorzei- frat Kohn. Ein sonst wohlmeinender Stimmzettig abgeschreckt wird. Von der Spitze des Boo- teldichter artete so aus: tes hängt ein hölzerner Ball ins Wasser, um die Strömung anzuzeigen, die ebenfalls berücksichtigt werden muß.
Die Männer, die mit dem Netz auf der Insel warten, können vorläufig nichts tun. Sie warten. Stundenlang, oft die ganze Nacht, oft ohne jedes Ergebnis. Sie figen um eine fleine Lampe, die den Treibern gleichzeitig als Lichisignal dient. Vor sich haben sie zwei Korbflaschen; zwei Liter Wein und drei Liter Wasser sind brin. Dazu noch für jeden ein Viertelpfund Brot, das ist ihr ganzes Nachtmahl. Wie sie so dafizen, malerisch beschienen von dem blakenden Lampenlicht, zerlumpt und unrafiert, machen sic den Eindruck gefährlicher Piraten. Aber sie sind
Den Löblich wählen, wär' nicht rätlich, den Redlich wählen, wär' nicht löblich, drum wähle ich den Sozialisten schon: Advokatursolizitator Kohn.
harmlos und liebenswürdig und geben gern alle Die gewünschten Erklärungen, ohne sich über ihr hartes Leben zu beklagen. Allmählich versickern dann die Gespräche. Bloß ab und zu rudert einer zu den Treibern, um über die Aussichten des Fangs zu berichten. Sie sind schlecht. Es wird noch eine Weile dauern, ehe das Neg ausgeworfen werden kann.
Die Männer strecken sich auf dem Felsen aus und versuchen zu schlafen. Sie haben den ganzen Tag gearbeitet, denn der Sardinenfang, der sie die Nachtruhe loftet, ist für die meisten eine bittere Notwendigkeit, um zu dem Lohn für die Tagesarbeit etwas zu verdienen. Im Kloster der Franziskaner zum Beispiel, das gewiß nicht arm ist, verdient ein Bauarbeiter 30 Dinar ungefähr 2.30 Mark- und Essen, und bie Bauarbeiter sind auch in Dalmatien noch verhältnismäßig gut bezahlt. Natürlich kann man vom Sardinensang allein erst recht nicht leben. Er ist ja auch nicht in jeder Nacht möglich, und fein Ertrag ist immer ungewiß.
Das Gesetz.
Das Gejez Ist ein Neh
Mit Maschen, engen und weiten; Durch die weiten Schlüpfen die Gescheiten, Und in den engen
Bleiben die Dummen hängen.
Der Richter gewann Interesse an der Sache, batterien und einen elektrischen Taster, installierte die Sache selbst- und hatte alsbald eine Glocke, die in der Küche läutete, wenn draußen an der Haustüre auf den Knopf gedrückt wurde. Und der Richter sagte:„ Das ist wirklich
fein!"
Und die Wunder der Elektrizität wurden sein Spezialstudium.
Und dann sagte er: Jch fönnte ja auch elektrisches Licht erzeugen!"
Worauf er sich noch einigen Draht kaufte und eine große Zahl Trockenbatterien und et liche Glühlampen. Und noch einen Tafter.
Und als er lange genug herumgepfuscht hatte, drückte er auf den Taster, daß das ganze Haus von Licht durchflutet würde.
Aber es gab keine Lichtflut.
Und er pfuschte noch weiter herum-- aber das Licht blieb aus.
Und nun ging er hin und schrieb einen
Parabel von der Glocke Brief an seinen Freund, den Präsidenten der
und vom Licht.
( Aus dem Amerikanischen von Max Hayek .)
Es gab einmal einen Richter, der in der Stadt amtierte, doch dessen Bett in einem stillen Dorfe stand, das von den Belästigungen der Neuzeit noch nichts wußte. Dieser Richter hatte einen Freund, der der Präsident einer elektrijden Licht- und Kraftwerks- Gesellschaft war. Und dieser Freund besuchte den Richter und sagte zu ihm:
„ Das ist ja ein ganz schöner, alter Türklopfer, den du da an deiner Haustüre hast, aber du könntest ja leicht auch eine elektrische Glocke haben, die in der Küche läuten würde."
Worauf der Richter ihn fragte:„ Wie kommt man zu einer solchen Glode?"
Und der Freund sagte ihm:„ Ein paar Trodenbatterien würden zureichen!"
elektrischen Licht- und Kraftwerks- Gesellschaft, und fragte ihn:„ Warum ist dies so, und was it die Ursache dieser So- heit?"
Und der Präsident der elektrischen Lichtund Kraftwerks- Gesellschaft antwortete ihm und schrieb in seiner Epistel:
„ Mein lieber Richter, wenn du so alt sein wirst, wie ich es bin, wirst du erfahren haben, daß viel mehr Kraft nötig ist, um Licht zu schaffen, ais um Lärm zu machen!"
Nun, als ia diese wahre Geschichte gehört hatte, sagte ich:„ Dieser Richter ist nicht der einzige Mann, der diese Epistel hören sollte. Die Welt ist reichlich voll von Lenten, die diesen Unterschied noch nicht gelernt haben.
Denn ich höre viele Reden und viele Worte, aber ich werde nicht immer weise aus dem, was ich höre. Und ich weiß, daß viele Menschen noch nicht gelernt haben, daß mehr Kraft nötig ist, um Licht zu schaffen, als um Lärm zu machen.