hen Morgen wieder weiterzog. Er ließ ihr für mich einige Zeilen zurüd: Ich habe also doch mit Recht getötet", stand darauf. Ich will Ihnen den Namen des Mannes nicht nennen, aber er hat doch mit Recht getötet."

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erreichen. Sie stammen von Menschen, die mir versprachen, wenn ihnen die Flucht glüdt, zuerst aus Lemberg, und dann von ihrem Zielort zu schreiben. Auch Sie müssen es mir versprechen, zu berichten, und zwar genau und ausführlich; denn von Ihren Er­So tinohast und phantastisch diese Erlebnissen an den andern Grenzen fann ich Bählung auch wirkt, ich unterstreiche jedes dann jene unterrichten, die nach hnen flüch­Wort, weil sie wahr ist bis ins Detail. In ten." jeder Stadt, die ich betrat, hörte ich von der Noch eine Frage: Was ist Ihr Ziel?" wunderhaften Errettung des Atten äters. Es So lange in diesem weltvergeffenen war jedenfalls ein seltsamer Mensch, der alle Winkel zu bleiben, bis mir die Grenze kein beztvang." Brot mehr abwirft. Und das wird nach mei­ner Meinung nicht mehr lange dauern. Dann will ich nach Amerika auswandern. Dort hoffe ich, wird mir das Leben nicht so viele Rätsel aufgeben."

Haben Sie eine besondere Leidenschaft?" Sie wissen doch. Aber ich will Ihnen auch erzählen, daß ich in einem gewissen Sinn Sammler bin. Einer liebt Bilder und alten Schmuck, der andere Waffen, der dritte Der letzte Romantiker, bei den diefe Porzellan. Ich sammle teine Briefmarken feltene Eigenschaft aber mit einer starken und häuse teine Antiquitäten, ich fammle- praktischen Begabung gemischt ist, hat zu Briefe. Briefe, die mich aus der ganzen Welt Ende gesprochen.

Telegramm an Muffolini.

Nordpol unentdedt geblieben, Luftschiff ist verbrannt.. Mannschaft von Franz- Josephs- Land. Ostwärts abgetrieben.

Auf den Schollen keine Boote, Keine Batterien.

Weber Brot noch Medizin. Viele Krante. Viele Tote... Schiffe, die mit suchen wollen, Sind gefahrunschwebt... Fraglich, ob Amundsen lebt. Forscher bleibt verschollen.

Senden, hier von Eis umbettet, Trotzdem Gruß verzüdt. Expedition geglüdt!

Nobile gerettet!

Hans Bauer.

Zirkusleben.

Ein peinlicher Zwischenfall. Der Pianist ließ seine Finger dröhnend in die weißen Tasten fallen. Verprügelt stöhnten die Saiten im Kasten; ein Chanson, daß sich im Milieu der Minutenliebe bewegte, flatterte in den Raum. Aus der einsamen Kammer eines Komponisten war das Instrument ins Leihhaus und von dort ins Etablissement„ Nachtfalter" gewandert. Der fettglazige Befizer hat es billig erstanden, sein früherer steht nun an einer be­Iebten Straßenede und provoziert mit vorgehal­tenent Schlapphut das Mitleid der Passanten.

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Ich habe ihm geschrieben, und mein Brief wird unter hundert andern einmal von der Siguranta gefunden werden, und ich weiß es nicht, ob sein Geld genügen wird, um sich von den Erpressern loszukaufen. Er wird jedenfalls nie nach Amerika kommen. Ich glaube nicht daran, daß er immer das Glüd haben wird, von den vielen Kugeln, die seine gefährlichen Nächte noch gefährlicher machen, niemals getroffen zu werden. Ich glaube nicht daran, daß dieser Kühne Jude nicht einmal doch von einem Bauern, dem er in seiner Furchtlosigkeit den fünften Schnaps abschlägt, verraten und verlauft wird. Ich glaube auch nicht daran, daß der. Weg zu feinem Mädel, der in seiner Gefährlichkeit fein Geheimnis verträgt, immer vom un glaubhaftesten Glück verfolgt sein wird. Ich glaube nicht daran, und ich weiß es nicht, ob er heute noch lebt...

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Nummer: Damenmitator. Ein blaffer hoh!| allerlei Gelichter, Taschendiebe und Borstadt­äugiger Bursche, der feminin zirpte, eine Baf- donjuane. fion der Schamhaftigkeit farifierte und schließlich unter derben Zurusen in der Garderobe ver­schwand.

Vor dem lichtunfloffenen Portal lungerte ein Beitler. Zerfeßt, wettergebräunt, stoppel­bärtig, der Inbegriff des Paria. Ais der Por­tier in der goldverbrämten Dren in das gegen­überliegende Weinhaus ging, schlüpfte er mit den fotigen Schuhen über die teppichbespann ten Stufen ins Lokal. Es war gerade Pause. In der Angst, vom Kellner gesehen zu werden, geriet er aufs Podium. Sie klatschten. Die vor­nehmen Herren im Smoking flatschen. Galt es hm? Bald wußte er es: sie meinten, er sei die Nummer 8, eine von den lebenden Ziffern, die lachen machen sollen. Verlegen schneuzte er sich in die Sand, fired: e die Hände von sich, befab sein Gewand. Und je fleinmütiger er wurde, desto stürmischer rührten die Herren die Hände zum Beifall. Nicht lange hielt er diesen Spieß­rutenlauf aus. Mit dem Hut in der Hand bat er swischen den Tischen um fleine Spenden. Die Gesellschaft tobte über den originellen Einfall des Conferenciers und einer der Stammgäste sprach ihm seine Anerkennung aus.„ Was für ein Bettler?" schrie der Spielleiter und stürzte aus der Garderobe.„ Der da? Den meinen fie.. Ja was machen sie denn da, fie Ganner?" Er fochte. Noch immer glaubten einige an eine im Programm vorgesehene Szene, dann aber wurde es ihnen klar: die Wirklichkeit, das Le­ben war an ihnen vorbeigegangen.

Die Tätowierte.

Drinnen", in einem nach Zeim stinkenden Holzverschlag, ließ das„ Wunder", seine Hüllen fallen und ihren Körper bewundern. Er war schlaff wie bei Frauen, die ungewollt fruchtbar geworden sind. Sie mochte gegen die Vierzig gewesen sein. Ganz nahe durfte das Publikum an sie herankommen, sie stand, gleich einer Sta­tue da und der Manager erklärte die Vorzüge ihres schnörkelübersäten Leibes. Langsam, 30­tengewürzt. Sie suchten, schnüffelten, fragten. Ja, Cordy, das Phänomen, das Weib ohne

Unterleib!

Seit sehn Jahren ist sie als einfache Sterbliche heißt sie Maria Krejci- Schau­objekt, Wunschziel tausender Begierden. Leer war immer ihr Dasein, groß das Maß ihrer Freudlosigkeit, der Verdienst so farg, daß sie oft unsbene Wege gehen mußte. Cordy Banozza, das Tätowierungswunder, die Dame ohne Un­terleib, Spottgeburt zur Erheiterung entree­zahlender Schaugier! Jeden Abend schlich sic mide nach Hause. Womit? Auf kraftlosen Fü Ben, fie, die ohne Unterleib!

Seit gestern wartet der Manager nicht mehr auf Cordy. Sie hat sich in ihrem Kabinett mit Laugeneſſens vergiftet, weil sie irgendein Louis aus den Prateranen schwanger gemacht hat. Man erfuhr es durch den Polizeibericht. Der Schreihals vor der Bude ruft nicht mehr ihren Namen, er ist aus seinem Gedächtnis ra­diert. Das Wundertheater hat eine andere Sen­fation: Leda mit dem Schwan", eine„ pikante Ssene." Ludwig Eldersch.

Das günftige Zeichen.

In dem eleganten exzentrisch- tapezierten Lo- Mit einem Rud flog dem Bettler der mit fal waren einige blaffierte Stammgäste, neu- Münzen gefüllte Hut aus der Hand. Dann lag gierige Fremde und weißgepuderte Dirnen ver- cz auf dem Straßenpflaster. Unter ihm, aus dem sammelt. Einzelne Paare stampften den neuen Lokal, stöhnte wieder das geschändete Klavier, In einem Geheimbericht von 1837 wurden Grotesktanz der Saison: Feuerlandrhythmus, ein Kontrabas grunzte ironisch. Und in seine dem Fürsten Metternich Mitteilungen über de hypererotisch. Ein halbwüchsiges Mädchen bestieg Augen fanten Tränen. deutschen Hochschulen gemacht. Es herricht in das Podium. Miz Mabel" stand auf dem Programm ob dieser Engländerin sah man ihnen ein Geist, der sehr verschieden ist von dem der früheren Jahre, hieß es darin. Worin fofort die Abstammung aus einem obscuren Hier jähen Sie, meine Härren, die Wun- offenbarte sich diese Wende?„ Es finden nur Vorstadtvinkel an und auch, daß sie vor Moder der Welt! Cordy Vanozza, das Tätowie noch Kneipereien statt." Die Studenten tran­naten von einem Impressario mit Halstuch rungswunder! Ihr Körper ist eine Sähenswürfen also wieder. Metternich lächelte leise. Zur und Schlagring entdeckt und dann von einem digkeit, meine Härrschaften, tätowiert vom Kopf Zeit, da die geheimen Studentenvereine in Zingeltangelbireftor nach üblichen Befähi bis... bittä, meine Härrent... Brust, Bauch Deutschland eine politische Macht bedeutet hat­gungsnachweisen zum Star ernannt wurde. Sie... alles zu sähen für 50 Groschen!.." ten, war das unmäßige Trinken verpönt. Anno warf wie eine gereizte Stute die Beine von sich, Vor dent rotgesoffenen Schaubudenbefizer 1837 tranken die Leutchen wieder welch ein webelte chstatisch mit dem Steiß und stieß unter stand, wie ein Gespenst in weiße Laden gehüllt, günstiges Zeichen! In dem leisen Lächeln des beständigem Bibbern der nackten Arme rauhe ein weibliches Wesen. Nach den Konturen zu Staatsmannes lag ein Stüd weltgeschichtlicher Urwaldschreie aus. Wie die verführerische Pa- schließen forpulent, üppig. Bald drängten sich Wahrheit. Die Reaktion kann immer lächeln, radiesschlange troch fie charlestonbebend am Männer in die Bude, die agrarisch rochen, wenit sich ihre Opfer an den Biertisch setzen. Boben und schtvenfte dabei ungweidentig eine Burschen mit beschmusten Röhrenstiefeln, Mad Die Geistestnebelung hat feinen prächtigeren Banane. Jeben Tag führte sie für eine Schunde chen mit Kopftüchern. Auch ein paar pubertäts Spießgesellen als den Suff. Trinkt, betrinkt gage biele Gliederberrenkungen aus, den Rest tolle Gymnafiiasten, die Ovids gleißender Ver- euch, vergeßt das Unrecht, das die Welt füllt, fürs Leben verdiente fie bei ben Gäften. Rädte fen eine Praterbenus vorzogen. Sonst noch dentt nicht an die Kraft, die in euch selber

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