Löwenfell umbinden, das ich mir von Lovely Barber leiben werde, dem Kneipendwirt, der dir auch nicht unbekannt sein wird... ja and dann..."

Salt", sage ich, kein Wort weiter... Du bist ein Betrüger... Du bist ein.. Nie werde ich mich in eine Löwenhaut setzen, eher ziehe ich Weiberkleider an. Nie und nimmer wenn der Mann wirklich schießt möchtest du gerne eine Zielscheibe für Frrsinnige aus Amerika   sein.?"

,, Du bist ein großer Efel, Billy", beginnt er wieder mit seiner einschmeichelnden Stimme. Willst du Geld verdienen oder nicht? Dieser Mann hat Millionen. Sich dir bitte mal die Stiderei auf seiner Reisetasche

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,, Und das Geld?" frage ich.

den Schweiß von der Stirne. ,, Auf einmal, ein Kunstschütze aus   Oklahoma. Er hat zehn was soll ich dir sagen, habe ich einen Schuß erste Preise gewonnen." im Bein. Ich werfe das Fell fort, lege mich auf den Rücken und wage nicht, einen Laut von mir zu geben. Nichts rührt sich. Am folgenden Tag bringen mich mitleidige Buren auf ihrem Karren nach   Kapstadt.

Dann habe ich den Budy zehn Jahre nicht gesehen. Nach zehn Jahren habe ich ihn auf der Straße getroffen, hier ganz in der Nähe, und habe ihn gefragt, was sich damals begeben hat.

,, Mensch", sagt er, ver hätte das ge­dacht, dieser Mann namens Nimmons war

Geld? Mensch, ich war froh, daß mich der Mannn nicht totgeschlagen hat. Er wollte mich ins Zuchthaus bringen wegen Beirug, und ich hab ihn nur mühsam besänftigt." Als Budh das gesagt hatte, drückte er mir die Hand und verschwand schnell um die Ede. Ich habe ihm lange nachgesehen. Und nun fiehst du, habe ich ein lahmes Bein. Himmel und Donner, Jimmy, es ist die höchste Zeit, daß wir noch einen Whisky trinken..."

an, das iſt ein Kunſtwerk. Und dieſer Mann Bekenntniffe aus Nedaktionsftuben.

schießt schlecht. Er fann nichts sehen, deshalb hat er die blaue Brille. Aber wenn es dir eine Beruhigung ist, ich werde ihm eine Platzpatrone in den Lauf schieben. Er hat fein Gewehr in der Tasche und die Tasche frage ich..."

Also, was ich dir sage, ich lasse mich von Budy bereden, dem verrückten Engländer aus  Massachusetts einen   Löwen vorzumachen. Wir pumpen uns eine Haut von Lovely Parker, dem Kneipenwirt, bei dem wir einen großen Teil unserer Sachen versetzt hatten. Ich probiere die Haut an wie eine Frau die Schürze. Die Männer wälzen sich vor Lachen auf dem Boden herum. Budy goß inner Whisky auf, um mir Mut zu machen, er jagte, er hätte von dem Mann aus   Amerika schon einen größeren Vorschuß bekommen.

Wir probierten die Sache ein paarmal. Wir hatten eine Höhle ausgemacht. In diese Höhle sollte ich mich sehen und brüllen. Das Brüllen übte ich so lange, bis ich vor mir selbst Angst bekam. Soll ich mal brüllen?.."

Jimmy wehrte erschroden ab. Budy fagte, er wollte dem Mann aus  Amerika jagen, daß ich die Gewohnheit hätte, in der Dunkelheit zu einem nahegelegenen Tümpel zu gehen und dort zu ſaufen und auf meine Ben'e zu warten. Mensch, Jimmy, du kannſt dir nicht denken, wie bestialisch ich mir vorfam. In der Gegend war ein ziemlich dichtes Unterholz, ich sollte mich in meiner Haut hinter den Büschen verbergen, hin und wieder brüllen und einen Zipfel von meinem Schwanze fehen lassen. Budy wollte dann dafür sorgen, daß der Mann seine Play­patrone gegen den Mond abdrückte, un fich zufrieden zu stellen und niemandent ein Leid anzuiun.

Du deufit vielleicht, Jimmy, ich hätte diese ganze Geschichte in der Besoffenheit er­funden, aber davon fann feine Rede sein. Ich schwöre dir bei dem fünfzehnten Glase Whisky, das ich jetzt trinken werde, daß jedes Wort so wahr ist wie das Amen in der Kirche.

Also, gesagt, getan. Ich sitze eines Abends in meiner Höhle und warte auf die beiden. Gegen Mitternacht höre ich das ver­abredete Pfeifen und sogleich breche ich in ein Brülleit aus, daß die Steine von der Dede meiner Höhle fallen. Junge, Junge, war das eine Sache. Ich höre vorsichtiges Sprechen und dann.. meine ich, daß jemand den Hahn einer Büchse anzicht. Weißt du Jimmy, ich bin fein ängstlicher Mensch, aber damals lief mir ein falter Schauder am Rüden hinunter.

Gut also, nach einer Stunde, als ich das Gefühl hatte, daß der Lövenjäger sich wieder entfernt hat, frieche ich aus meiner Höhle, natürlich in das Fell gewickel und springe wie ein Karnidel von Busch zu Busch. Auf einmal..." Billy trocknete sich

Was Zeitungstente tönnen müffen. Wie sie schreiben.

F. F. Der Zeitungslejer hat gewöhnlich eine nicht ganz richtige Vorstellung von der Entstehung einer Zeitung. Am meisten verbrei­tet ist wohl der Irrtum von der täglichen Sorge des Redakteurs, wie er die vielen Seiten seiner Zeitung füllen soll. Die wenigsten Leser wissen, daß es sich mit dieser Sorge gerade umgekehr: verhält. Nie ist nämlich so viel Raum verfüg­bar, daß der Redakteur alles unterbringen fann, was er für wichtig genug hält, es seinen Lesern mitzuteilen.

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Immer im Galopp.

faſt immer im Galopp. Muß ich Stellung neh­Sie wollen wissen, wie ich schreibe?" Nun, men zu irgendeinem wichtigen Tagescreignis, irgendeiner allgemein interessierenden Frage, so bediene ich mich meistens der Schreibma­ichine. Da diftiere ich meiner, lapperschlange" oft 160 Drudzeilen, also eine Spalte in einer Lokalspitze beginne ich, ohne zu wissen, wie ic halben Stunde... Manche Piauderei oder sie zu Ende führen soll. Doch nach den ersten schnell auf mich ein, daß mein Tippfräulein nicht nüchternen Zeilen plätschern die kommenden so mehr mit fann. Willy  

Frerk, Hannoverscher Anzeiger",

Nur mit Tinte und Feder. Von der vielleicht etwas findlichen Einbil­dung, daß ein guter Artikel mit der Hand ge­

lichkeit vom produktiven Schaffen des Reda Noch viel weniger aber weiß die Deffent teurs, davon, wie er arbeitet, wie er schreibt. Wer außerhalb des Zeitungsbetriebes steht, fennt das Heztempo nicht, das die Redaktions­arbeit beherscht, weiß nichts davon, daß der Redakteur zu jeder Tages- und Nachtzeit, ob er gut oder übel gelaunt iſt, ob ſeine Großmutter gestorben oder er ſelbſt glüdlicher Vater geschrieben sein müßte, fomme ich nicht los. Als worden ist furz, daß der Redakteur immer und in jeder Situation und Stimmung die die der intensivsten Arbeit günstigste Zeit be­Fähigkeit haben muß, sich auf einen beſtimm- trachte ich den Vormittag bis 11 Uhr oder irgendeine Nachtstunde, welche den Vorzug hat, ten Gedankenkomplex zu konzentrieren und einen Gedanken wirksamen Ausdrud zu geben. daß ſie ſelten durch Besuche und Konferenzen Schon daraus geh: hervor, daß ein glatter Stil gestört wird. Meine Aufſaſſung, daß diejenigen noch nicht den Redakteur macht und daß nich: Artikel, die bei großen Ereigniſſen unter ſtarfen jeder, der glaubt, ein geborener Journaliſt zu werden müssen, die besten sind, ist durch eine sein, sich zu diesem Beruf wirklich eignet. Este langjährige Erfahrung befestigt.

seelischen Eindrücken in einer Stunde geschrieben

May Horndasch ,,, Kölnische   Zeitung".

Voraussetzungen sind: Gründliche Selbstbeherr ſhung, ſchnelle Auffaffungs- und Kombina­tionsgabe und starke Konzentrationsfähigkeit. Er schreibt, wenn er den inneren drudsform gehört, versteht sich von ſelbſt. Daß dazu noch eine gewandte und gute Aus­

Drang dazu spürt.

Einen Blick in die Arbeitsweise der Redak- Ich diftiere aus dem Stegreif oder an teure großer Zeitungen gestattet uns das Er- Hand von Stichworten, 25mal schlecht gerechnet gebnis einer Rundfrage, das der Reichsverband gestört durch Telephonate, Besucher, irgend der deutschen Presse in der Sondernummer weiche Anfrager, ich ſtenographiere, wenn mich seines Organs Deutsche Presse" anläßlich seines die Luſt padt, im Eisenbahnzug druckreif ein  Kölner Verbandstages unter dem Titel Wie Manuskript zu einem Artikel oder Entréfilet. ich schreibe..." veröffentlicht. Redakteure Ich kommentiere ebensowohl gelegentlich in verschiedenster Parteizugehörigkeit teilen in ihren Muße handschriftlich, wie in der Haft der letzten Antworten auf die Rundfrage mit, wie sie Minute in die Setmaschine diktierend... Der schreiben, und die nachstehenden Auszüge daraus Gedanke, zu genau festgesetzter Zeit unter allen geben ein intereſſantes Bild von der Verſchie- Umständen mit einem Artikel zur Hand ſein denartigkeit der Temparamente und damit der zu müssen, wäre mir ein Greuel und würde Arbeitsweisen mir Stimmung und Temperament erschlagen. Ich schreibe, wenn ich den inneren Drana dazn spüre...

Mit Ruhe und Bedacht.

Geht mir ein Stoff innerlich nahe, so wälze ich ihn auf den Gängen von und zu der Redaktion und habe meist die Form im Kopf ungefähr fertig, wenn ich zu schreiben beginne

Das meiste schreibe ich zu Hause in stiller Nacht, wo mich keine zu prüfenden Mann stripte, feine Korrekturfahnen und Besuche stören. Ich verbessere in meinen Manu fripten ziemlich viel und bewundere und beneide die Kollegen, die einen Artikel glatt in die Schreibmaschine zu diftieren vermögen.

Dr. Wai Schmits, tölnische Zeitung".

Wilbelm Adermann, Deutsche Tageszeitung". Erarbeitet am besten, wenn er feine

Zeit hat.

Stoffes. Es ist gleichgültig, ob ich ausgeschlafen Ich bin der Sklave, nicht der Herr meines oder übernächtig, hungrig oder satt, arbeits­durstig oder faul, heiter oder verstimmt bin, ob ich mit der Hand, Füllfeder oder Bleistift øder auf der Maschine schreibe, ob ich ins Steno­gramm oder Telephon diktiere oder Telegramm­til einhalten muß, ob ich einen Leitartikel ver­