So sagt der Volksmund: do die fleine Auslese harmlose, unschädliche Haus- und Heilmittel nennt, kann immerhin der eine oder andere Versuch gewagt werden. A. G.
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Rheumatismus von guter Wirkung sein, auch| der eine Frau, so ist sie zugleich Gemahlin aller] chen Voraussetzungen gefunden zu haben. Da auf das Nervensystem stärkend wirken. Gleiche anderen männlichen Geschwister. Auch Vater das Land vor allen Dingen Agrarland ist, Wirkung soll auch das Wasser haben, in welchem und Enkel des Gatten können sich an dieser Ehe würde durch die neue Familienbildung jedes zerschnittene Sellerie gefocht wurde. beteiligen und selbst Freunde, d. h. nichtver- größere Gut in fürzester Zeit zerschlagen wer wandie Männer, fönnen in feltenen Fällen als den, was natürlich den Rain der gesamten Wirt Gatten dieser einen Frau zugelassen werden. schaft bedeuten würde. Uebrigens fühlen sich die Allerdings hat keiner dieser Gatten das Recht Frauen in dieser Rolle sehr wohl und verachten auf alleinigen Besitz der Frau und dann des- die Frauen anderer Gegenden, ivo Vielweiberei wegen auch keine Entschädigung verlangen, wenn herrscht. Es ist sicher so, daß in Tibet die Frast er z. B. den Ort wechselt. So kommt es vor, eine ganz bedeutende Stellung hat zwischen ihren daß manchmal eine Frau Männer aus ganz verschiedenen Männern und vielleicht spricht mon verschiedenen Familien hat. Diese Vielmännerei besser anstatt von gemeinsamem Befihtum Herricht in Tibet seit alters her und man glaubt mehvever Männer an einer Frau davon, daß den Grund für ihre Entstehung in wirtschaftli- eine Frau viele Männer besitzt.
Der Wiener Poffendichter Johann Nestroy ( 1802-1862) war ein Meister des ähend spöttischen Aphorismus. Hier ein paar Proben aus seinen Werken.
Ich glaub' von jedem Menjchen das Schlechteste, selbst von mir, und ich hab mich nod) selten getäuscht.
Die Stadt des weiſen Richters.
Von Erna Büsing.
Ja die Lieb'- die Lieb', das ist die Kö erbaut, die Stadt des Reichtums. Ein mächtiges Die Armen bettelten um eine Handvoll
Wenn man verstimmte Frauen, notabene folche, die nicht auf Präsente anstehen, umstimmen will, so g'hören zwei Stimmschlüssel dazu, der eine heißt imponieren, der andere nieder
von dem Ueberfluß. Doch bei den Reichen war die Habjucht die Königin ihrer Leidenschaften. Sie erzählten den Armen tiefgründig von der Gefahr, die im Handel liegt. Er birgt Leibesgefahr für die gekauften Seelen, die die Transporte begleiten, Vermögensverlustgefahr für die reichen Kaufleute.
In grauer Vorzeit hatten die Menschen sie chin, die am meisten anrichter auf der Welt. Händlergeschlecht wohnte im Innern der Stadt. Es fonnte faufen, es fonnte handeln, es fonnte Die Lieb' ist eine Nachtigall und die Nachtauschen, es konnte verdienen. In der Stadt tigallen haben das, daß sie im dunklen Laub des Reichtums wurde kein Großer von Geldes des Verbotes viel reizender schlagen, als auf Gnaden mit der Frage belästigt, wo sang dir der offenen flachen Heerstraße der Pflicht die Mutter das Wiegenlied, wo arbeitetest du, was hast du gelernt? Das Wort:„ Ich habe Da stand ein weiser Richier auf und Geld", genügte, um Ehrenbürger dieser Stadt belegte mit Gejegesparagraphen, daß Armut ein zu sein. Verbrechen am Volksganzen sei. Folglich müß Und die vermögenden Händler konnten sichten die Armen- Gefängnisse seien zu kostspielig alles taufen, Häuser und Gärten, Tiere und zu unterhalten und Slaven müßten sattMenschen, Anschen und Macht. Sie beschäftigten gefüttert werden, das System der schlech: ent Künstler und Handwerker aus fernen Landen, lohnten fremden Arbeiter stelle jich profitlicher damit der Mund der Verdienenden den Namen der Auftraggeber bekannt mache. Sie lebten ihren Reichtum in sinnigem Aushängeschild an die Außenwände der Häuser, indem sie als Verzierung leuchtend bunte Mosaitarbeiten auf goldenem Grunde erglänzen ließen. Sie wollten doch nicht nur erraffen, sie wollten auch prun len. Reichtum, Reichtum, das war der Göße, der in ihren vollen Speichern saß.
Inien!
Es gibt sehr wenig böse Menschen und doch geschieht so viel Unheil in der Welt: der größte Teil diefes Unheils tommt auf Rechnung der vielen, vielen guien Menschen, die weiter nichts als gute Menschen sind.
Ein roher Mann, wird er auch noch so fehr am Feuer der Liebe gebraten, es wird nie etwas Genießbares d'raus.
Freilich, an der Peripherie der Stadt gab es Arme. Aber das bekümmerte die Kaufleute Grundsätze sind enge Kleider, die einen bei nicht. Schließlich, ein langes Gewand hat einen jeder freien Betwegung genieren.
Wenn der Zufall zwei Wölfe zusammen führt, fühlt gewiß feiner die geringste Beklem mung über das, daß der andere ein Wolf ist; aber zwei Menschen können sich wie im Walde begegnen, ohne daß nicht jeder denkt, der Kerl könnt' ein Räuber icin.
Der Mensch ist allerdings ein Säugetier. denn er saugt sehr viel Flüssigkeiten in sich ein, das Männchen Bier und Wein, das Weib chen Kaffee. Der Mensch ft aber auch ein Fisch, denn er tut oft Unglaubliches mit faltem Blut und hat auch Schuppen, die ihm zwar plöglich, aber doch g'wöhnlich zu spät von den Augen fallen. Der Mensch ist auch ferner ein Wurm, denn er frümmt sich. häufig im Staube und kommt auf diese Art vorwärts. Der Mensch ist nicht minder ein Amphibium, welches auf dem Land und im Wasser lebt, denn mancher. dem das Wasser schon bis an die Kehle geht, sieht noch ganz nobel auf's Land hinaus. Der Mensch ist endlich auch ein Federvieb, denn aar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, daß er ein Vieh ist.
Saum, der oft den Straßentot streift. Ein Großer muß vor Hunger zerbrochene Menschen haben, die sich vor ihm büden.
Doch es tam ein bößes Jahr der Mißernze. Borerst wurden die Felder der Armen von der Sonnengini versengt, dann kamen wildhungrige Henschrecken und taten sich an den Ueberbleibseln gütlich. Hernach schwemmte ein Dauerregen das mühselig angebaute Kulturland in die Wüste des Sandes, der die Stadt umgab. Die Schäße der Reichen, ihre von fernen Ländern hergebrachten Ernien, lagen sowohl fühl als auch regensicher in festen Speichern.
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Wie man in einer Sowjetbuchhandlung Bücher kauft. buchhandlung Bücher kauft.
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sterben. Das Urteil leuchtete allen Reichen ein. Da kamen die Soldaten, die nicht waßien, was sie taten, und verabreichten den Armen jüße Getränke, die, aufs Ehrenwort der Großen, Hunger und Durst für alle Zeiten vertrieben.
Man gab den Armen ein anständiges Grab,' über das sich ein schwer und füß duftender Blumenflor neigte. So schuf man an der Beripherie der Stadt neue Anlagen und, den Lebenden zur Freude, ließ man es an besorgter Grabpflege nicht fehlen. Dem weisen Richter, dessen Gedankengang man Gwigkeitswer: zusprach, feste man schon zu seinen Lebzeiten in diesen Anlagen ein fostbares Denkmal mit der In schrift:„ Er erreichte, was sonst keinem Lebenden gelang. Er hielt der Stadt des Reichtums die Armut fern."
Jeder Fremdling, der in die Stadt des Reichtums fam, sagte:„ Wie schön eure Armen ruhen." Nur der Reichtum kann so verschavenderisch mildtätig sein." Und auf diese Weise bekam die Stadt des Reichtums noch ein neues Renommee hinzu und fortan hieß sie:„ Die Stadt des weisen Richters und der Wohltätig
feit".
nun der Käufer nach einem Formular sein Ge such auf und möchte es abgeben. Doch Gesuche
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nimmt nur der Sekretär entgegen. Er sucht den Ein Märtyrer des heiligen Sowjeibureau Sekretär auf.„ Kommen Sie morgen wieder," fratismus, wie er sich in manchen Städten ge- heißt es da. Jd bin aber auf der Durchbärdet, fingt folgende Klagetöne: In Kurit reise."„ kommen Sie morgen früh, cher befindet sich seit furzer Zeit eine Sowjetbuch geht's nicht." Am anderen Morgen stellt sich Handlung. Man will hier natürlich Bücher au- der Käufer wieder ein„ Wenden Sie sich an fen. Der unglückliche Käufer eines Buches die Abteilung für Volksbildung.“„ Da war mußte seinen teden Wagemut bitter bezahlen. ich ja schon gestern."„ Das Gesuch ist durch Haben Sie auch eine Erlaubnis vom Vor- die Registratur dahingeschickt worden." Der jizenden?" Nein, wozu denn.“„ Ohne Käufer begibt sich also, auf das Schlimmste geErlaubnis wird kein Buch verkauft.". Vielmännerei in Tibet . ,, Aber faßt, in die betreffende Abteilung und wendet erlauben Sie..." ,, Verlieren Sie nicht sich an den Vorsteher.„ Sofort wird das er Dog in weiten Gebieten des Orients unnüß viel Zeit, ohne Erlaubnis gibt's nichts." ledigt sein, ich werde nur zum Vorsißenden Vielweiberei besteht, ist eine allgemein bekannte Der Käufer geht nun auf die Jagd um gehen," erklärte diese.. Nach einer halben Tathady. Aber weniger verbreitet dürfte die Erlaubnis. Zuerst in die Verwaltung.„ Ich| Kemminis von der Vielmännerei int Tibet jein. möchte ein Buch kaufen." Wollen Sie sich Tort ist nämlich eine Frau das Eigentum der in die Abteilung für Voltsbildung begeben." ganzen Famike. Heiratet also der älteste Brut Also auf zur besagten Abteilung. Hier schreibt
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Stunde kehrt er zurück, auf dem Gesuch steht: zu gestalten."- Ihr Gesuch bleibt hier. Sie belommen ein Duplikat." Endlich, nach einer reichlichen Siunde, hat der Käufer seine Er