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armut.

eine bo die die Wasser den verschiedenen Strömen und

entsprechen nun jenen Berioden ter Wasser-| Elektrizitätswerken ausgenutzt, die eine Bevöl- Hügelfämme, diese Hochebenen und Hochmoore, ferung von zwei Millionen mit Elektrizität ver­forgen.

Gilbert hat festgestellt, daß vor ungefähr 22.000 Jahreu, gegen Ende der Eiszeit, das Eis fich langsam gegen Nordosten zurückzog und hierbei das Gebiet der große Seen seine Ge­wässer zeitweilig direkt, bann wieder auf bem Umweg über den Eriesce und den Niagara in den Ontarioſee entleerte, so daß im ersten Fall ber Niagaraarm wasserarm war. Diese wechseln ben Verhältnisse werden durch Eisbarcieren ver­schiedenster Höhe und das Ansteigen des Landes um viele Meter veranlaßt. Man fonnte auf Grund des langsamen Zurückweichens das Al­ter des Falles auf etwa 16.500 bis 20.000 Jahre berechnen. Doch ist er seit etwa 250 Jah­ren den weißen Ansiedlern bekannt. Vor einen fünf Millionen PS find bisher nur 180.000 in

Schon gegen Ende des Jahrhunderts lebte man hier im Zeitalter der Elektrizität. Der Entzug der obengenannten Kraftmenge bat sich im Aussehen des Falles einigermaßen bemerk bar gemacht, so daß man aus Gründen des Naturschutzes zunächst von einer weiteren Aus­beutung absehen will. Am machtvollsten ist der all im Frühling nach der Schneeschmelze, im Winter dagegen kann der   amerikanische Fall völlig einfrieren, so daß er sich dem Reschauer als ein riesiger Schnee- und Eisvo.bang dar­bietet. Aehnliche geologische Verhältnisse finden wir übrigens auch zwischen dem   finnischen und dem Peipussee.

Gewäffer.

Von Anna Siemfen.

Wir bringen die folgende Stizze Heute size ich am Genfer   See und sehe in aus den: sooben in der Urania- Verlags- das weite Tal hinein, das die   Rhone sich zivi­gesellschaft   Jena erschienenen neuen fchen Felsenusern herausgespült hat. Man Buch Daheim in   Europa" von Pro- sieht so deutlich, wie dies grüne und fruchtbare fessor Dr. Anna Siemjen. Preis Halb Schwemmland in regnerischen Jahrtausenden leinen 4.80 M., Ganzleinen 5.50 Mt von den Wassern geschaffen worden, von den Der liebste Spaziergang meiner Kinderzeit starken Flüſſen, die aus den Gletscherfeldern ging über den Dandknapp". Der Name dieses hoch oben strömen, von den Bächen, die die sehr problematischen Hügels, den nur unsere Hochtaler ausgehöhlt haben, von den tausend an das flache Land gewöhnten Augen aner- Rinnfalen und Wasserfällen, die in jede Fels­fannten, sagt genug. Und der Weg, der über wand ihre Furchen reißen. Laß das Wasser ihn führte, war sicher für alle vernünftigen nur ein paar Meter steigen, und das grüne Leute ein Schrecken: schatten- und schußlos, sehr breit und sehr ausgefahren. Bei trodenem Wetter malie man im Sande, und nach jedem Regen war er unpajsierbar. Aber hier begann für uns Kinder gerade die Schönheit, das Wunder und das Abenteuer. All die tiefen ausgefahrenen Gleise mit ihren Rinnfalen, Pfüßen und tiefen Löchern waren ja die herr­lichste Gebirgslandschaft. Eine Landschaft oben drein, die immer wechselte und an deren Schöpfung wir selbst uns aufs tatkräftigste be­teiligen konnten.  

Walliser Tal ertrinkt in einer neuen Sintflat. Laß es eintrodnen und ein neuer Kanton würde auf dem tiefen Talkejjel des Genfer Sees entstehen.

Meeren zuleiten, sind die einzigen wirklichen Grenzen. Sieb bestimmen die Mannigfaltig= feit von Klima und Pflanzenwelt, von mensch licher Siedlung und menschlicher Kultur, sie schaffen den Reichtum an Erdenschönheit.

Wenn auch die Wasser ihren Lauf nach dauern Aber sie sind keine feindlichen Grenzen. den Gesezen nehmen, es ist anders mit Pflan­zen und Vögeln und allem Getier und mit den Menschen vor allem. Die wandern über die Pässe und über die wilden Hochflächen. Flic. gende Samen und fliegende Vögel, wandernde und nahrungsuchende Herder haben so die gro Ben Stromländer miteinander verbunden. Aber mehr als alles die Menschen.

Es ist eine wundervolle Abenteuergeschichte, wie der Mensch den Weinstock an den nordi­schen   Rhein brachte und die rheinischen Berge südlich und sonnig umwandelte, wie er   Asiens Pflanzen und Tiere zu   europäischen Besiz machte, wie er Straßen und Kanäle über die nete und bebaute, daß hente alle die großen Berge in der Ebene schuf und die Erde so ord­Stromtäler   Europas,   Chinas und Judiens ebenso viele Gärten sind, Gärten, die wech­felnde Schönheit und jeder sein eigenes Wesen sind, die nach ihnen ihren großen Wanderzug haben, aber alle doch Heimat der Menschen um die Erde gelenkt haben.

Chim Bao.

So wenn ich andächtig durch dieses Reich der großen Gewässer wandere und mit einem Lächeln zurückdenke an die Zeit, wo ich felber Ströme und Seen auf einem sandigen Landweg schuf, kommt es mir vor, als hätte ich in dem Kinderspiel ein bißchen vorweggenom­men von der kleinen und doch so gewaltigen Das Wasser hat das Land geschaffen und Ameisenarbeit der Menschen auf der Erde. Und schafft es täglich neu. Nirgends sieht man den ich denke an die vielen, vielen Kinder, die eben­Wandel der Landschaft, das tägliche Newtoer- so spielend sich vorbereiten auf ihren Anteil an den der Erde wie an diesen Bergströmen. Und diesem großen Menschheitswerk mit dem Lauf ihrer Wellen, uferentlang wan­dern die Pflanzen, die der Landschaft erſt ihr Gesicht geben. Vom   Mittelmeer und von ten  französischen Hügeln find die Kastanien und die Das Rauchen ist ein schreckliches Laster. Der Weinreben gekommen und haben sich die Raucher ist ein großer Sünder, der Gottes Ge  Rhone hinaus angesiedelt. Die Kastanienwäl- bilde, den menschlichen Körper, in einen qual­der hängen an jeder Felsschlucht, die Terrassen menden Rauchfang verwandelt. Das Rauchen ijt der Weinberge machen die sonnigen Hügel noch weder in der heiligen Schrift vorgeſchrieben, sonniger. Sie sind Geschöpfe des warmen noch liest man, daß die großen Kirchenväter und  Frankreichs, und die Menschen, die sie in die- Reformatoren sich darüber beifällig geäußert sen Gebirgstälern pflanzten und pflegten, sind hätten. Wer raucht, muß aus einer guten chriſt­französische Menschen, französisch an Sprache lichen Wohnung heraus! Er kann einfach nicht und Sitten und lebhafter Höflichkeit. Le Lac bableiben. Eine christliche Wohnung ist ein Roman" nennt man hier gern den Genser Haus Gottes. Und Zigarettenqualm ist kein See: den romantischen Sec. Und das ist er, so Weihrauch. Und folglich muß Chim Bao her­wahr der   Bodensee das deutsche Meer ist.

Ein Spaziergang nach einem Regentage war eine wahrhafte Wiederholung des dritten Schöpfungstages, an dem Gott bekanntlich die Berge hoch hervorgehen ließ und die Tiefen herabsetzte, zum Ort, den er ihnen bereitet bat." Staun wor der herrliche Schauplak er­reicht, so teilten wir die Erde unter uns, und indem wir über die Kämme der Berge, von Gipfel zu Gipfel" schritten, schufen wir unseren Gewässern ihre Straßen, ebneten die Täler, verbanden See mit Nachbarseen, sprengten und errichteten Wasserscheiden und genossen das höchste Glück, wenn wir unsere Schöpfungen mit den hochklingendsten Namen aus der   Geogra- in ihre höchsten Täler und Felshänge hinaus Die   Rhone ist ein Mittelmeerfluß, und bis mit unserer fortschreitenden Wiſſenſchaft, aber steigt etwas von der alten Kultur der sonnigen Flüſſe und Gebirge. Und die kleine Sand- schönen See, der ihr Werk iſt. Bis hierher pfüze, die wir Vierwaldstätter   See nannten und mit wechselnden Buchten zu verzieren suchten, hatte in unserer gläubigen Phantasie einen Anteil an aller romantischen Schönheit der Sege vom Tell und dem Rütlibunde.

am beliebtesten blieben die   Schweizer Seen,

Wir haben sicherlich die Geduid unserer El­tern oft übermäßig auf die Probe gestellt, wenn wir nicht von der Stelle zu bringen waren und als schmutzige Kobolde unseren Weg nach Hause fanden. Aber für nichts bin ich ihnen dankbarer als für diese Geduld. Und nichts glaube ich, hat mir trotz aller Laienunwissen­heit ein solch lebhaftes Gefühl gegeben für das Werden und den Wandel einer Landschaft, als diese unsere Bauversuche in Sand und fügen eines ausgegrabenen Landweges.

Mittelmeerküsten und sammelt sich um den

reicht   Frankreich.

aus.

Chim Bao war in diesen Jahren und Tagen fionars Dr. Howard Madsen. Chim Bao war der ehrwürdige Boy des sehr ehrenwerten Mij­sechzig Jahre aber dennoch immer nur ein

Boy. Dr. Howard Madsen war sein Arbeit­geber und Patron. Aber nur seit drei Wochen. Er kam aus   Amerika, aus   Seattle, angefahren, Steigt man durch die Kastanienwälder an und löste den vorigen Missionschef Harry seinen Oſtufern und dann durch die Buchen und Smith ab, der, wie alle Smith und Schmidte, Tannen und über die Almen und Schneefelder ein breites männliches Herz besaß und ewig sein hinüber ins   Simmental, dann kommt man in Pfeifchen schmauchte. Die schöne Stadt Fud­ein anderes Reich. Jenseits der Wasserscheide ziadzian, die Stadt des Glückes", liebte ihn ſtrömen die Wasser zum   Rhein und zur Nord- aber trotzdem sehr, und als er sich verabschie fee. Und der   Bodensee sammelt sie und sam- dete, weinten die guten chinesischen Christen­melt an feinem Ufer die Kultur eines anderen finder in der Missionsschule bittere, etwas gelb­Voltes, das einem anderen Meere anwohnt lich gefärbte Tränen. Als Dr. Howard Madsen und eine andere Geschichte gehabt hat. Im in einem funkelnagelneuen Cadillac vor der Simmental ist alles anders: Menschen und Mission stehen blieb, um die Geschäfte seines Häuser, Dörfer und Städte, Sprache und Sitte. lieben Bruders zu übernehmen, ging es über die bageren Rüden der Heinen glattgeschorenen Chinesen wie ein eisiger Schauer. Er hatte so schmale Lippen und ein paar blasse Herren­

Und was hier in zwei Stromgebieten auch das blindeſte Auge sicht, das wiederholt sich an jeber Heinen Wasserscheide: Diese Berg- und