Mutterglück.

Weißt du...

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Der Unternehmer: Jawohl, wo eine große| Produktion ist, gibt es viel Staub!

Der Unternehmer: Jch fann nicht flagen. Wir verteilten im letzten Jahre 20 Prozent

Der Richter: Und das läßt sich nicht ver- Dividende und gaben außerdem einen halben Prozent in die Waisenkasse.

So beginnen Frauen gern ihre Reden dem meiden? Gatten gegenüber.

Bor mir steht mein junges Weib, lacht ibers ganze Gesicht und hat doch noch in den Augenwinkeln verräterisches Naß!

Weißt du, ich habe es niemals gemodyt, wenn man Kindern droht und sie einschüch­tern will mit der letzten Waffe: ich fag's dem Bater! Aber du mußt nun endlich eingreifen, das Kind war heute wieder soov ungezogen!

Zunächst sträubte es sich, met der Straßen­bahn zu fahren und machte mir auf der tur­ze Strecke das Leben schwer.

Dann trat ich in einen Fischladen, in dent man fleine, lebende Flußkrebse verkaufte. So­fort behauptete es: hier stinfi's!

Ich mußte noch zahlen, aber es benahm ſich ſo ungezogen, daß ich mich bereits nach der Ladentür umfah und dem Verkäufer eilends die Münzen in die Hand drückte.

Auf der Straße begann der Kampf sofort in einem Zwiegespräch:

Die Krebse sappeln, Mutter! Nein, Kind, fie liegen dreifach verpackt und ficher in meinem Arm!

Doch, die Krebse zappeln, Mutter, ich feb

es und merk es auch.

Aber nein doch, Kind, es ist ganz unmöglich Und so entſpann fich der Streit und dauerte eine ganze Weile

Ich war natürlich von einer nervösen Un­ruhe befallen worden und konnte nicht hindern, daß mir ein unangenehmes Kribbeln den Arm hinauf und den Rüden hinunter lief.

Da habe ich ihm denn gedroht: Ich sag's

dem Vater!"

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Der Unternehmer: Nein, denn es würde die Unkosten steigern!

Der Richter: Dein Geschäft geht aber?

Der Richter: du wohltätiger Mann, würdest du wohl die Gnade haben, mir zwei- bis drei Aktien zu verkaufen?

Der Klaffencharakter der Mode.

Zwischen 1840 und 1860 vollzieht sich eine neue Entwicklung zur Maßlosigkeit, die in dem vielerwähnten Ungetüm der Strinoline ihren Gipfelpunkt erklimmt. Das Wort selbst ist ab­geleitet vom lateinischen Crinis( Haar): um die beabsichtigte glodenförmige Bauschung der Röde zu erzielen, webt man zunächst Roßhaar  in eine besondere Stoffart ein, verwendet auch untergelegte Polster aus Roßhaar  , die in der jetzen Stahlbügel diese Dinge. Hüftengegend angebracht werden, später er­

Dem sehr interessanten Werk Die weise der Scherm der französischen   Frau in Mode in der Karikatur von Fried- sein glattes Gegenteil verkehrt wird. Wo vor rich Wende!( Paul- Arez- Verlag, furzem noch die Grisette unter Poeten und Dresden  , Leinen 25 Mart) entnehmen Malern geliebt und gelacht hatte, herrscht jett wir folgende fesselnde Studie über die die Kokotte, die Kokotte des zweiten Kaiser­Krinoline und den sozialen Hintergrund reiches", die als besonderer Typus kulturellen dieser Modeerscheinung. Verfalls in die Geschichte eingegangen ist. Pro­stitution, selbstverständlich, hat es immer gege­ben, immer auch hat es eine klaffenmäßige Gliederung der Prostitution gegeben, zu allen Zeiten gibt es Phrynen, die ihre eigene Villa besigen und im eigenen Landauer fahren. Jezt aber sieht die Welt eine ganz einzigartige Er­scheinung: der Prostituierten, deren Jahres­einkommen sich in fünf- bis sechsstelligen Zif­fern ausdrüdt, wird auf Grund des finan ziellen Erfolges der Makel genommen! Die Welt hat Fälle erlebt, in denen Prostituierte Wir treten ein in die Zeit der ungenierten vermöge erreichter Kultivierung des Sinnen­Vollherrschaft des Geldes, in die Zeit seiner genuſſes den Matel ihrer Stellung auszu­unzweifelhaft erstaunlichen Produktionstri- löschen verstanden, jezt ist Eros geſchäßt, nicht, umphe, in die Zeit aber auch einer allge­weil er Eros ist, sondern weil er große Ver­meinen Unsicherheit der Existenz, wie sie int mögen zu garantieren imstande ist. Die Salons Wesen der freien Konkurrenz begründet liegt, öffnen sich der Kokotte, die Börse beginnt Notiz und nicht nur Einzelwesen und Berufsgruppen zu nehmen. Sie ruiniert Väter und Söhne. Das der Gefahr plötzlicher Schädigung oder gar Geschäft bringt es mal so mit sich. Außerdem völliger Vernichtung aussetzt, sondern auch sind Dichter erstanden, die auch hierin Erhaben­ganze Staaten, die den Charakter national heit und tragisches Geschehen zu erblicken ver­organisierter Konkurrenzbünde annehmen, ähn- mögent. Im übrigen entscheidet der lukrative Schweigend habe ich die Anklage gehört lich gearteten Gefahren überantwortet. Auf Endeffekt. Der Glanz kann sich in Elend ver­wandeln. Das sieht man ringsumher überall. und schaug lächelnd auf meine Frau, die tapfer diesem wirtschaftlichen Boden will keine gei­und mit goldenem Humor die großen und fleistige Atmosphäre gedeihen, der man die Kenn  - Ihr Ton ist rüdig. Was ist das: rüdig? Man nen Leiben   der Mutier trägt die es erst zeichen echter Kultur zusprechen könnte: Ge- kennt das Wort nicht. Ist Herr Soundso, der werden foll! schloffenheit des Stils, Durchdringung aller zehn Millionen gemacht hat, deshalb rüdig, Stände mit einheitlicher Geistigkeit, seelische weil er die nützliche Tatsache plakatiert? In jener Zeit tommt die Bezeichnung Demi- Monde Ruhe und Ausgeglichenheit der Haltung. Die Situation wirkt um so fataler, als man, die für die beſſere" Prostitution und ihren An­Hand am Hebel der warenschleudernden Ma- hang auf, man hört im Unterton des Wortes schine, das Grundverhältnis völlig verkennt, Goldstücke klimpern und mühelosen Gewinn lärmen." die Hypertrophie des Geschäftes für den endlich erreichten Jdealgipfel aller Wirtschaft hält, Sicherheit erblickt, wo Unsicherheit lauert, Triumph wähnt, wo Katastrophe dreut, und im Saz vom Tüchtigen, der die Welt zwingt, den , Geschenke von Kinderhand von Else entscheidenden Nachsatz übersicht, daß jedem Tüchtigen der Nochtüchtigere als unerbittlicher Schulze und Lore Heller.( Preis Mt. | Feind geſetzt ist und daß der Idealbegriff eines 2.60.) Mit 220 Abbildungen Geschickte Kinder­absolut gesicherten und unantastbaren Ueber- hände finden hier zahlreiche Anleitungen zur tüchtigen nur in der Vorstellung eines Roman- Herstellung aller nur erdenkbaren kleinen Ge­tifers existieren fann. Soziale Spannungen schenke, die sowohl den Beschenkten wie den ernstester Art reißen Abgründe zwischen Mensch kleinen Schenkern Freude bereiten werden.- und Mensch auf; im innersten Mark fröstelnd, Kloßtiere." Handarbeiten für Knaben und hatte Heine vor Jahren schon den Enkeln Mädchen. Von M. Konrad. Mit vielen geraten, mit einer möglichst dicken Haut zur photographischen Bildern( Preis Mt. 2.80.) Welt zu kommen, denn es rieche nach Juchten Aus Zeitungspapier, Wolle, Bast, Stroh, aken und sehr viel Prügel. Aber vorab haben nur Fleden, Knöpfen, Draht, Holzstückchen, Seiden­wenige gleich nervöse Ahnung vom ungemüt- papier und Ton lassen sich viele Tiere und lichen Uebermorgen. Man berauscht sich am tierähnliche phantastische Gestalten formen. Anblick der aufgedonnerten Industriefassade, Wie das zu machen ist, lehrt gelehrigen Kin­und aufgedonnert rauscht im Salon die Krino- dern dieses auregungsvolle Büchlein. line der Gnädigen einber.

Was aber soll ich tun, ich ärmster aller Bäter, wie soll ich ein Kind strafen, das erst in 5 Monaten geboren wird?

Der Mord.

Magdalena.

Der Richter: Gestehe, Scheusal, du hast bein Kind in der Geburt erstickt!

Die Mutter: Ich gestehe. Ich war bettel­arm und einsam auf eisiger Landstraße. Da erbarmte ich mich des Wurms.

Der Richter: Auf das Schaffott, Verruchte!

Der Richter: Du haft deinen Feind getötet. Weißt du nicht, daß geschrieben steht: Liebe deinen Nächsten!

Der Mörder: Er hat mich aber nicht ge­liebt. Er hat mich mit Wucherzinsen verfolgt, mir mein Letztes geraubt und mich in Elend und Berzweiflung gestoßen. So zertrat ich ihn. Der Richter: Du verhöhnst noch das Ge­richt, und kennst keine Reue. Du erhälst einen Tag Haft wegen Ungebühr und verfällst dem Henker, weil du aus Eigennut, um einen Ver­mögensvorteil zu haben, einen unbemafelten Bürger grausam hingeschlachtet hast.

Der Richter: In deiner Fabrif stirbt jähr lich ein Viertel diener Arbeiter an Schwind­jucht?

Der Unternehmer: Jawohl, ich habe es zu einem großen Betrieb gebracht.

Der Richter: Der scharfe Staub zersetzt ihre Zungen? Das weißt du?

Will die Mode versteckte. Bosheit aus­sprechen: soll die reizvolle Erscheinung, daß eine Krinoline die andere aus dem Raum zu drängen scheint, symbolisch sein für das allge­meine Weltverhältnis da draußen im Geschäft, im Konkurrenzleben, in der Volitit? In jener unleidlichen Atmosphäre vollzieht sich eine voll­kommene Niederräderung des guten Geschmacks. Der Prozeß ist so durchgreifend, daß beispiels­

Bücher für Haus und Familie.

Drei neue Beschäftigungsbücher aus dem Verlage G. B. Teubner, Leipzig  - Berlin  .

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,, Allerlei Puppen und ihre Kleidung." Von Elfr. Taube. Mit 32 Abbildungen.( Preis Mt. 2.20.) Sieht man die Bilder und liest man die vielen Anleitungen, so staunt man, was alles für schöne und bunte Puppen und Figürchen aus wer losem Material zur Frende der Kinder von ihnen selbst oder von Erwach senen hergestellt werden können! Der Schaf fensorang der Kinder findet hier viele Au regungen.