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ihm fein Batet zur Belohnung eine große Lascl I ich soviel aus dem Aufsatz gelernt habe. Jchi, Schokolade.Weißt du wofür, Fntzchen? Weil| nicht du."
GS gibt feinemgfteridfen" Derbretfen. Aus tat Erinnerungen eines Polizei-Inspektors.
^a, Papa, mir fällt nichts mehr ein." i Das ist aber stark! Leber den Frühling| kann man doch eine ganze Menge schreiben." Das habe ich auch gemeint, Papa! Aber Vie ich vor dem Heft faß, wußte ich nichts mehr." .Weil du ein kleiner Esel bG. Laß mir das Heft da, heute nach Lisch besprechen w:r den Aufsatz. Jetzt hab'-ch keine Zei." Der Schriftsteller beschäftigte sich wieder mit seiner Arbeit. Aber immer wieder lenkte ihn daS Aussatzhest auf dem Schreibtisch ob. Was hatte kein Söhnchen gesagt:Ich weiß! nicht, ob Lu das kannst, Papa?" Er lächelte. AuS älterem Munde wäre das eine drrienfelt unerfreuliche Kritik gewesen. Mer welcher ernsthafte Kritiker hätte sich einen Zweifel er­laubt, daß er, der berühmte Schriftsteller, den Frühling schildern könne! Hatte er das nicht schon so und so ost getan? Zum Beispiel... zum Beispiel... Er hatte einmal ein Gedicht gcichn'eben2et Frühling" Sogar vertont war's worden. Ein paarmal. Wie ging's doch an? Nun hat des Lenzes sonnenweicher Atem Die Welt, die scheintot träumte, wachge« küßt: Hm!... was würde der Lehrer wohl sagen, wenn Fritzchen so etwas in seinem Auf­satz schriebe? Er würde ihm vermutlich das Heft um die Ohren schlagen: mach keine solchen Sprüche, mein Junge! Sprüche??? Ten Schriftsteller überrieselte Nnbehaglich- keit. Er war immer so stolz gewesen auf daS Gedicht, besonders auf den Anfang, richtig, daS Gedicht hatte sogar bei einem Preisaus­schreiben für daS beste Frühlingsgedicht den ersten Preis errungen. Und in dem Schieds­gericht saßen doch lauter anerkannte Größen. Natürlich, das Gedicht war gut. Bloß... Tie Welt, die scheintot träumte",... eigent­lich, bei Licht besehen, war dos doch ein Schmar­ren! Keine Spur von Frühling liegt, darin! Frübtino. Frühling, das ist doch ganz wa-' anderes'Alle Bögel sind schon da, alle Bögel, alle!" Jawohl, das ist Frühling! Nicht preis­gekrönter Frühling, sondern wirklicher, leben­diger! Hingegendes Lenzes sounenweicher Atem"? Der Schriftsteller mußte über sich selbst lachen. Am End« hatte Fritzchen recht: Papa konnte keinen Frühling schildern? Oho, das wäre ja noch schöner! Zum Donnerwetter, ich bin doch kein Pfuscher? Ich weiß, daß ich IvaS kann. Und die Welt hat mir's ost genug bestätigt. WaS habe ich heute nur? Die Frage, was er heute hatte, wäre so einfach zu beantworten gewesen: er prüfte heute zum erstenmal sein Werk nicht mit den Augen der Literaten, sondern mit den Augen eines KindeS. Also mit Dichteraugen. Run guckte er wieder in das Aufsahheft. Der Frühling. Wenn der Frühling kommt, ist alles schön. Ist alles schön ist alle? schön. Mein Junge, das hast du eigentlich ganz ausgezeichnet gesagt! Ist alles schön... Du Papa", erinnerte ihn nach Tiich sein Sohn,du wolltest mir doch bei dem Aufiatz Aussatz Helsen  ?" Wollte ich auch, aber ich habe mir's über­legt. Ich brauche dir nicht zu helfen, der Auf­satz ist fertig." Erstaunt blickten ihn zwei große Kinder­augen an.Och, du!" Jawohl, mein Junge! Mein voller Ernst. Gib daS Heft ab, wie es ist, auf meine Verant­wortung!" Und als Fritzchen für diesen Aufsatz die Notevöllig nngvtügend" heimbrachte, kaufte
Die Kriminalbeamten vom Fach stehen be­kanntlich der Kriminalnovellistik viel­fach sehr skeptisch gegenüber. Für sie gibt«S keine Geheimnisse, sondern allerhöchstenS nur Dinge, die der Aufklärung bedürfen und in manchen Fällen allerdings niemals klargestellt werden. So schreibt jetzt ein englischer Polizei- Inspektor recht interessant über einen zunächst scheinbar sehr schwierigen Fall. DaS mysteriös« Berschwinden eines Diamanthalsbandes im Wert« von 100.000 Goldmark aus dem Schaufenster eines Juweliers im Londoner   Westen wurde kürzlich in den Zei­tungen gemeldet. Ich mußte über das Wort mysteriös" lachen. Mein Chef behauptet i immer:Man kann einen Fall wohl als ver­zwickt, aber niemals als m i st e r i ö s be­zeichnen. Da es übrigens keine Wirkung ohne Ursache gibt, so gibt es auch in kriminellen Dingen keine mysteriösen Fälle." Das ist die Ansicht meines als Fachmann hochangesehenen Chefs. Verschiedene scheinbar mysteriöse Fälle, mit denen ich zu tun hatte, haben ihm übrigens, wie ich seither klar erkannte, recht gegeben. Di« verschwundenen 12.000 Mark. Eines Morgens, um 8 Uhr, telephonierie mir ein Geschäftsmann, ihm seien 12.000 Mark in Banknoten aus seinem Geldschranke gestoh­len worden. Uebrigeirs sei der Schrank in nor­maler Weise aufgeschlossen und nicht etwa ge­waltsam erbrochen worden. Als ich ih-.i dann aussuchte, teilte er mir mit, daß die Summe am Abend vorher, als er sich zu Bett begab, gut eingeschlossen war. Er besitze nur einen Schlüssel zu dem Geld­schrank, und er habe wie gewöhnlich diesen Schlüffe! in einen seiner Pantoffel gesteckt, den er neben das Bett stellte. Ich untersuchte die Wohnung sorgfältiz, konnte aber keine Spuren irgendwelcher Arr von hereingekommenen Einbrechern feststellen. Der-Hausherr selbst betonte, daß sich natürlich niemand in der Wohnung verborgen halten könne. Die einzigen Insassen seien seine Frau und er selbst.- Als ich zum Polizeirevier zurückkehrte, überlegte ich mir, daß der Kassierer der Bank der einzige Außenstehende, der von dem Ab­heben des Geldes wußte vielleicht am Tage Bankgeschäfte und in der Nacht dann Einbrüche machte. Gleich darauf trat der Kaufmann olei- chen Angesichtes ein und sagte: Gleich, nachdem Sie fort waren, brachte ich meiner Frau eine Tasse Tee und fand die-1 seu Brief. Wir haben getrennte Zimmer, aber dennoch störe ich meine Frau in ihrer Nacht­ruhe, da ich sehr stark schnarche." In dem Briefe erklärte seine Frau, sie i-:i des Zusammenkebens müde, dämm sei sie ab­gereist und habe die 12.000 Mark mitgenommen. In diesem Falle kann man also wirklich nicht von einem Misterium sprechen. Tie goldene Uhr. Ein anderes Mal kam schon am frühen Morgen ein Zeitungshändler zu mir. Ihm war in der Rächt eine goldene Uhr ein Sport­preis, wie er sagte, aus seinem Schaufenster gestohlen worden. Eine Besichtigung der völlig intakten Fensterscheibe ergab, daß der Einbruch nicht auf diesem Wege erfolgt sein konnte. De: Eingang zum Laden führt» nur durch die Bor-
dertür oder die Hintertür. Beide aber waren am Morgen fest verschlossen und doppelt verriegelt, Jch verzichtete auf die Untersuchung des Problems, wie etwa der Dieb hereingekommen sein konnte und suchte nur noch zu ergründ?», wie er wohl hinauSgelangte. Di« doppelten Riegel einer der beiden Türen vielleicht von außen her zurückzuschiebeu, war ein Ding der Unmöglichkeit. Das hätte nicht einmal der bee rühmte Einbrecher Charles Peace fertiggebracht. Meine theorettsche Annahme war nun, dass der Dieb vor GeschäftSschluh ungesehen in den Laden gelangte, sich dort versteckte und bald darauf in einem günstigen Augenblick hinaus« schlüpfte. Immerhin, der ganze Fall konnte scheinbar wohl alsmysteriös" bezeichnet werden. Doch gleich darauf sollte er sich äußerst einfach und nüchtern aufklären. Der Sohn des ZeituugS- händlers, der Blätter abgeliefert hatte, kehrte gerade zurück, als er die Geschichte hörte, sagte er:Ach, Barer, das hättest du mir auch heute früh erzählen können. Ich legte die Uhr gestern abends in die Couvert-Schublade, da sie dort wohl sicherer aufbewahrt war." Also auch dieser Fall war keineswegs my­steriös. Der verschwundene Gatte. In großer Aufregung kam eines Tages eine Frau zu mir ins Büro und erklärte, ihr Gatte sei ganz plötzlich auf myste­riöse Weise verschwunden. Als sie aufftand, habe er noch im Belt gelegen und ge­schlafen. Sie sei dann kurze Zeit in der Küche gewesen um das Frühstück zu machen. Bei ihrer Rückkehr sei ihr Manu verschwunden gewesen. Sonderbarerweise fehlte keines seiner Klei­dungsstücke, und dennoch konnte sie ihren Mann nicht im Hause entdecken. Ich ging hin, um den Fall zu»uteriuchen. Am Badezimmer schritt ich nicht achtlos vor­über, sondern öffnete die Türe und schaute hin­ein. Da lag der gesuchte Ehemann, eingehüllt in ein Handtuch. Ihn hatte gleich nach dem Bad eine starke Ohnmacht befallen aus der er noch nicht erwacht war. Der sofort durch mich herbeigerufene Arzt half ihm wieder zum Bewußtsein. Recht har mein Chef, wenn er behauptet, daß es im Kriminalleben einfach keine myste­riösen Fälle gibt. Da« Wort Gottes zu Werde. So nannte mau bekanntlich den Feldgeist­lichen während des Krieges. Aber das ist nicht die einzige Bezeichnung. Der Stahlhelm-Berlag, Magdeburg  , hat seinerzeit ein Buch unter dem Titel3000 Worte Fromdeutsch" herauSge- geben, wo man ans Seite 205 lesen kann: ... So hieß denn der Geistliche: DaS berittene Wort Gottes, Bibelhusar, die Heilige Schrift in Uniform, Herrgottsdoktor, Himmel­fahrtskutscher, Himmelsdragoner, Himmelsgen­darm, Himmelslotse, Oberseligumchermaat, Pa- radieskutscher, Petri Berichterstatter, Seelenentz, lauser, Sündenabivehrkanone, Sündenabwehr­patrouille, Teufelsabwehrkanone, der Herr Jestz zu Pferde, Barncherzigkeitsonkel, Paradiesfelw webel ufw. ufw."