was es war.

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da Menschen so mit der Arbeit sich ſelbſt ſuch- Stück des Minimums der Existenz! an einen Danebenstehenden und nidt ihm zu ten. Die ökonomischen Verhältnisse sind an- Laßt nicht das Tiefste und Feierlichste im damit der es für ihn sage. Die Ursache ist die ders, aber das Wandern und Reisen bleibt, Menschen versiegen! Der Kampf um das Recht daß er zu bescheiden ist, mit den Taten seiner Kriegszüge zu prahlen. Seine Namen sind wie die Auszeichnungen, die der Weiße im Kriegs dienste gewinnt; und der Indianer empfindet cine gewisse Schen davor, durch das Nennen des eigenen Namens vor anderen Leuten seine Tapferkeit anzupreisen.

Darum der Urlaub als Kulturno wendigkeit! Darum das Einkommen, das Wandern und Reisen möglich macht, als

auf Arbeit und Lohn ist der Kampf um den Menschen in seiner Größe und Tiefe, wie er sich in seinem Sehnen nach Weite zeigt. Dr. Gustav   Hoffmann.

Häuptling Büffelkind Langfpeer.

Das Buch eines Indianers.

Im Verlage von Paul   List,   Leipzig, ist soeben ein ganz einzigartiges Buch er schienen. Ein Indianer hat es geschrieben und darin seine Lebensgeschichte erzählt. ( Langspeer." Eine Selbstdarstellung des letzten Indianers. Von Häuptling Büffelkind Langspeer.)( Preis geh. Mr. 6., geb. Mt. 9.-) Langspeer gehört dent Stamme der Blut- Indianer an, die im Schutzgebiet bei Cardston in   Alberta im fernen Nordwesten   Amerikas leben und er hat noch die Zeiten miterlebt, in denen die Indianer als freie Menschen auf freiem Grunde, ein kriegerisches Wandervolt, um herstreiften. Wie reich, bunt und lebens wert was doch dieses Leben, wie schön diese Freiheit, der sich die Indianer erfreuten, che die tausende weißen Kolonisten ein drangen, sie ihres Landes beraubten and sie schließlich zu Opfern der Kultur" mach ten. Man liest diese Lebensgeschichte, die zugleich die Geschichte der letzten freien Indianerstämme ist, mit ständig ſteigender Spannung und Bewegung ob des Schick­fales, das diesem einst glüdlichen Naturvolle von den weißen Eroberern   Amerikas berei tet wurde und man lernt daraus ebenso die Sitten und Gebräuche der Indianer kennen wie den Verlauf ihrer verzweifelten Kämpfe um ihr Land. Hier eine Probe dafür, wie den Indianern zumute war als sie von der Zivilisation" in Gestalt von Miſſionären heimgesucht wurden: Un fere ganze Erziehung war durcheinand geraten. Unsere Religion hatte uns gelehrt, Gutes für Gutes, und Böſes für Böses zu geben. Nun sagten uns die Missionäre, wir süten Gutes für Gutes, und Gutes für Böses geben. Was bedeutet das?" fragten wir uns. Wenn jemand auf uns schoß und uns nicht traf, sollten wir ihm noch eine Kugel geben, damit er wieder auf uns schie­

Wert und ist äußerst lesenswert.

Nachstehend sei daraus ein Kapitel zum

Abdruck gebracht:

I

Belt zurüd und sprach: Ich hörte einen Wolf über dem Flusse heulen." Die Mutter des Neu­geborenen antwortete: Dann werde ich meinen Sohn Heult mitten- in- der- Nacht nennen."

Diesen Geburtsnamen sollte der Knabe be­halten, bis er alt genug war, sich selbst einen Namen zu verdienen; aber sobald er mit ande­ren Kindern spielte, gaben ihm die Spielgefähr ten unter sich einen Namen, der den von ihren Eltern erwählten vollkommen verdrängte. Und dieser Name war oft wenig schmeichelhaft; denn wir Indianerkinder suchten gern einen bezeich nenden Mangel oder Fehler, nach dem wir den Namen unseres Spielgefährten bildeten. Es gab zum Beispiel: O- Beine, Toller- Hund, Laufende Nase, Böser- Bube, Wolfsschwanz. Man weiß von Fällen, wo dieser Spitzname aus der Knabenzeit so treffend paßte, daß er den Geburtsnamen zu rückdrängte oder gar zeitlebens haften blieb falls der Besitzer nicht imſtande war, ſich auf dem Kriegspfad einen besseren zu verdienen.

Jedoch der eigentliche Name eines India­ners wurde auf dieſe letztere Weise gewonnen wenn er nämlich alt genug war, zum ersten Kampf gegen den Feind auszuziehen. Sein Name für das ganze Leben hing davon ab, wie er sich bei diesem ersten Kampfe bewährte. Nach der Rüdfehr vom Kriegspfade kam das ganze Lager zusammen, um den Feierlichkeiten der Namens verleihung durch den Häuptling des Stammes beizuwohnen. Hatte sich der Jüngling als tüchtig erwiesen, so erhielt er einen guten Namen, wie zum Beispiel: Er- kämpft- mit- beiden- Armen, Seranstürmender- Büffel, Sechstöter, Guter Treffer, Schwerer Speer, Biele- Häuptlinge. Hatter er sich hingegen schlecht geführt, so mochte er vielleicht heißen, Verrückter Wolf, Mann- der­sich- vor- einem- Pferde- fürchtet, Rauchendes- altes Weib. So gibt ein Indianername an, wie sich sein Träger bewährt hat oder welcher Art er ist. Außerdem hatte ein Mann vielfach Gele­

zen könnte? Wir verstanden das nicht. Was genheit, im Laufe der Zeit seinen Namen za sollten wir mit den Ansiedlern tun, die sich verbessern. Führte er in einem späteren Kampf auf dem Lande niederließen, das uns die gegen den Feind irgendeine besonders tapfere Regierung zugesprochen hatte? Sollten wir Tat aus, ſo erhielt er einen beſſeren Namen sie bitten, noch mehr von unserem Lande Mancher unſerer ruhmvollen Krieger bejaz bis zu nehmen?"- Das Buch, das auch acht zu zwölf Namen alles gute Namen, und jeder Bildtafeln enthält, hat dokumentarischen besser als der vorherige. Wie viele er auch der Reihe nach erhalten mochte, jeder seiner alten Namen gehörte ihut, und kein anderer Menſch durfte ihn tragen. Dieſe Namen waren ein so festes Eigentum, als wären sie gefeßlich geschützt; nicht einmal der Besitzer durfte einen davon verschenken. Indianernamen wurden vom Stam me vergeben, nicht von der Familie; man durfte seinen Namen nicht einmal dem eigenen Sohn geben, es sei denn, der Häuptling und der ge­samte Stamm hätten in Anerkennung einer besonderen Tapferkeit des Sohnes darum gebe ten. Ich weiß von nur drei oder vier Fällen, wo dies geschah; es ist die seltenste Ehre, die einen Wienschen zufallen kann die, daß er den Na­men des eigenen Vaters erhält. Zu meiner Zeit mußte sich jeder Sohn selbst seinen Namen ver dienen.

Was bedeutet ein Indianer­name?

Während ich ein Knabe war, besaß jeder Indianer im Laufe seines Lebens zum mindeſten drei Namen. Der erste Name, den er bei der Geburt erhielt und trug, bis er alt genug war, auf den Kriegspfad zu gehen, beschrieb irgendein Ereignis oder sonst etwas, das mit seiner Ge­burt zusammenhing. Wir haben zum Beispiel einen Mann unter den Schwarzfüßen, der heißt Heult mitten in der Nacht. Als er am Ufer des  Belly-( Bauch)) Flusses im südlichen   Alberta ge­Loren wurde, ging die Indianerfrau, die feiner Mutter half, an den Fluß hinaus, um Wasser zu holen, damit sie ihn wüsche. Sie fam ins

Aus dem Vorhergehenden versteht man, warum kein alter Indianer einem den eigenen Namen sagt. Fragt man ihn, so wendet er sich

Es gibt ausgesprochene Häuptlingsnamen" unter den Indianern, die von ihren erſten Trä gern solche Bedeutung erhielten, daß sie der Stamm nie aussterben läßt. Diese gehen von einem Menschenalter zum nächsten über und werden nach und nach Häuptlingsbezeichnungen, etwa wie der Name   Ptolemäus" im Stamme der ägyptischen Herrscher. Einer meiner Namen, Säuptling Büffelkind, gilt unter den Blut- In­bianern der Schwarzfüße, die bei Cardston in  Alberta leben, als solch eine Häuptlingsbezeich nung. Der erste Häuptling Büffeltind fiel vor mehr als achtzig Jahren in einem Kampfe im heutigen   Montana. Als ich vor Jahren ein Häuptling dieser Bande wurde, gaben mir un­fere Kriegshäuptlinge Bergpferd und Schwere Schilde unter Mitwirkung des Missionars un­ter den Blut- Indianern, des hochwürdigen Dom­herrn S. Middleton, den Namen zur Wiederbe lebung und Erhaltung.

Ich bejizze vier weitere Namen: Nachtwan­derer, Scheckiges- Kalb, Hält- das- Feuer und Langspeer. Von diesen ist mir der Name Schel­

liges- Kalb der teuerste, weil ich ihn von meiner angenommenen Mutter, Scheckiges Kalb, der Frau vom Tönenden Himmel erhielt. Sie sind die Eltern des weit berühmten und verfemten Indianerkriegers Allmächtige- Stimme deffen allein geführter Kampf gegen die Königliche Be rittene Schuhmannschaft des Nordwestens ein wichtiges Blatt in der Geschichte des Nord­westens wurde. Diese außergewönliche Frau, Scheckiges- Kalb, die Tochter des ruhmvollen Säuptlings Ein- Pfeil, die bei ihrem Sohne während dessen aufsehenerregenden Belagerung aushielt und ihm durch den Kugelregen Rat und Ermunterung zurief, lebt heute( 1928) noch auf dem Ein Pfeil- Indianer- Schutzgebiet am Enten See in   Saskatchewan. Ich meine, ihr Name be fizt den Rang eines berühmten Kriegernamens, darum schäße ich ihn so hoch und verehre ihre Mutterschaft an mir.

Im Sprichwort der Nationen.

Daß das schwache Geschlecht in den Spriche

wörtern und Redensarten der verschiedenen Län­der häufig nicht gerade mit Galanterie behan­delt wird, dafür mögen folgende Beispiele Zeug­nis ablegen. Der Spanier sagt: Die Frau und der Mauleſel gehorchen besser, wenn man sie streihelt, als wenn man sie zwingt. Ein an­deres spanisches Sprichwort lautet: Weiber­tränen sind viel wert und fosten doch nur so wenig", ein drittes: Der Fuchs weiß vieles, noch mehr aber die Frau, die liebt."- Der Araber behandelt die Frau aber von oben herab: Die Schönheit des Mannes beruht auf ſeiner Seele, die Seele der Frau auf ihrer Schönheit.

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Frage stets eine Frau um Rat, und tue sedann, was du selbst für gut befindest. Der Hindu erflärt: Die Frau ist wie der Schatten: folge ihr, so entflieht sie dir, entfliehe ihr, und sie wird dir folgen."- Auch die Chi­nejen sind nicht besonders ritterlich in ihren Aussprüchen über die Frau: Die Zunge der Grau ist ihre Waffe, und die läßt sie niemals rosten. Die Seele der Frau ist aus Qued­silber und ihr Herz aus Wachs." Ebenso be urteilen die   Franzosen, die fälschlicherweise den Ruf haben, das ritterlichste Volk zu sein, die