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Häuptling auch mindestens ein Teil ihres Ver­

Schweißabwischen, das man bereits felber zu diesem Zwede gebraucht hat. Das soll ein unbe- dienstes zu. dingt wirksamer Liebeszauber sein!) Ein Roita­Jüngling stedt ein Stüd Quarz in die Milch einer jungen Kokosnuß und reibt fich dann damit das Gesicht ein, indem er dabei fest an die Geliebte denkt. Er glaubt, auf diese Weise sie ficher zu gewinnen.

Deftlich von Neu- Guinea   bereitet man aus der Rinde eines Baumes und aus Kokosschnit­zeln einen Brei, bratet ihn, in ein Blatt gehüllt, und träufelt den Saft dieses Gemisches den jun­gen Mädchen, wenn sie schlafen, ins Gesicht. Nach mehreren Tagen, an denen der Verführer das Berfahren fonsequent anwendet, soll die begehrte Schöne von heißer Liebe zu ihm ergriffen werden.

Merkwürdig erscheinen uns auch manche Werbungsbräuche. In einer Küstengegend des früheren Deutsch- Neuguineas schlägt der junge Mann dem Mädchen seiner Wahl

mit einem kleinen flachen Holz auf die Wange.

Das gilt so viel, wie bei uns der formvollen­detste Heiratsantrag. Bei den Papuas reißt sich der junge Mann von den verschiedensten Stellen feines Körpers Haare aus und dreht sie zusam­men mit Tabak in eine Zigarette. Dann raucht er diese halb und schicht den Rest durch seine Mutter seiner Auserwählten. Wenn die junge Dame das Kraut aufraucht, dann zeigt sie damit, daß sie die Werbung annimmt. Na ja, wenn das nicht Liebe ist!.

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In jedem Falle aebr sind wenn auch von Stamm zu Stamm verschieden die Ehegeseze und vorschriften so streng geregelt, wie bei uns das Cherecht, und auch ohne Standesamtsregi­ster wird streng auf ihre Befolgung gesehen.

Verschwendungssucht.

Autos sind nügliche und notwendige Dinge. Man bekommt schon von 2500 Marf an gute Wagen. Aber 20.000 bis 40.000 Mark für ein Auto auszugeben, läßt sich in einer Zeit, in der Millionen Menschen ohne Brot und ohne Woh nung sind, nicht mehr rechtfertigen. Das gehört cbenjo zur Verschwendung wie jenes Diner zu 12 Gängen, das zur letzten Silvesterseier ein Hotel für 50 Mark abgab. Dieſer finnlosen Ber­schwendung begegnen wir auf Schritt und Tritt. Sie ist jedoch nicht immer eine Folge irgend= Moralpächter uns gern glauben machen wollen. welcher Nachkriegserscheinungen, wie gewisse

Vor 50 Jahren wurde eine schöne Orchidee mit 500 Wark bezahlt eine Blume, die in vier, fünf Tagen verwelft.

Erkaiser Wilhelm II  , und der König von England ließen für sich besondere Zigarren her­ſtellen, von denen schon vor dem Kriege das Stück 15 bis 30 Mark tostete.

Es gibt aber auch einfache Menschen", ge wöhnliche Sterbliche, die aufs verschwenderischste gelebt und gewirtschaftet haben. In einer fran zösischen Zeitung aus dem Jahre 1928 werden die Ergebnisse der Versteigerung des persön lichen Nachlasses der berühmten Sängerin Hen­ riette Sontag   mitgeteilt. Damals wurden ver Steigert: 1700 Borzellanschalen mit massiver Vergoldung, 13 Rajjeejervices aus Silber und 28 aus feinstem Porzellan, 7 Damenuhren mit Brillanten und 31 ohne Brillanten, ein Hals­schmuck aus Edelsteinen und 18 Halsketten aus massivem Golde, 2200 Pariser Damenhand­schuhe, 24.000 Ellen Batistleinwand, 1180 Körbe Champagner. 540 fleinere Schmucksachen aus Gold und 77 wertvolle Porträts der Künstlerin feibst.

Alle konnten es ruhig mit ansehen, wie neben ihren Menschen in bitterſtem Glend un­

tergehen.

J. M. Klar.

Frag mich was!"- Frag noch was!" Frag weiter!"

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Der moderne Arbeitsmensch muß mit sei ner Freizeit fargen und wer diese freien Stuu den, die ihm die Haft des täglichen Lebens übrig läßt, richtig zu schätzen weiß, der wird mit ihr sparsam umgehen und Wert darauf legen, daß Der Schah von Persien besaß eine Küchen- er auch aus den Stunden, die er für Gesellschaft, einrichtung, die auf dem ganzen Erdball ihres Sport und geistige Erfrischung erübrigt, gei­Eine schlimme Brautzeit hat jedes junge gleichen fuchte. Fast alle Töpfe, Teller, Schüsseln, stigen oder förperlichen Gewinn zieht. Dieser Mädchen aus Neupommern bei dem Stamme Pfannen usw. waren vergoldet oder mindestens rationellen Zeitausnüßung suchen drei der Sulkas durchzumachen. Sofort nach der Ver- versilbert. Für die besseren Gäste" gab es goi- cher von je über 150 Seiten entgegen zu kom­lobung muß sie in das Haus der Schwieger- denes Geschirr, das außerdem noch mit fost men, die unter den obigen Titel im Ver­eltern übersiedeln. Dort wohnt sie in einem baren Steinen geziert war. Fachleute haben vor lage von E. P. Tal u. Co., Leipzig  - Wien   er­tleinen Verschlag im hinteren Teil der Hütte, dem Striege den Wert dieser Einrichtung auf schienen sind.( Preis jedes Buches Mt. 2.-) darf mit niemandem sprechen und wird nur von 20 Millionen Mark geschätzt. Natürlich wollen Die Bücher enthalten zusammen etwa 1500 einer jungen Verwandten des Bräutigams Dollarfönige diesem exotischen Herrscher nicht ragen, in der zweiten Hälfte die entspre unterstützt. Ihren Durst darf sie nur durch nachstehen. Der falifornische Millionär John chenden Antworten. Unter Benügung dieser Aussaugen von Zuderrohr stillen. Viele Speisen Ashbury hat in seinem luxuriösen Wohnsis in Bücher kann man ein schönes Spiel zit. sind ihr verboten, und sie darf ihre Nahrung der Nähe von Philadelphia   eine Küche, deren schen zwei oder auch mehr Personen arrangieren, niemals mit den Händen berühren, sondern muß Einrichtung die kleinigkeit von 6 Millionen das im Fragen und sowie es eben möglich ist, fie zierlich mit der Rippe eines Kokosblattes Dollar gekostet hat. im Antworten besteht, wobei sich oft genug er­zum Munde führen. Nie darf sie einen Mann Die Verschwendungssucht der Kaiserinnen, gibt, daß die Befragten nicht einmal Fragen fehen. Muß sie doch einmal ausgehen, so wird Königinnen, Fürstinnen und anderer hoher beantworten können, die sich auf sehr nahelie fie in einen Mantel von Bananenblättern geweiblichkeiten ist allgemein bekannt. Für klei- gende Dinge beziehen. Das Spiel ist anregend, in ſteckt, der ſie von Kopf bis Fuß bedeckt. Auf dung, Spizen und Schmud wurden unsinnige

ihrem Wege muß sie sich

durch das Blaſen einer kleinen Pfeife bemerkbar

machen,

Summen geopfert. So hatte Elisabeth von Ruzz­land ungeheure Garderobenmengen. Bei ihrem Tode fand man mehr als fünfzehntausend Klei damit ihr die Männer rechtzeitig aus den Wege der, von denen die meisten nur einmal, manche gehen können. Während dieser angenehmen jogar überhaupt niemals getragen worden wa Brautzeit werden ihr dann noch von den anderen ren. Zwei Riesenfiſten mit ſeidenen Strümpfen, Beibern auf Bauch, Rüden und Brust Ver- über viertausend Paar Schuhe und Pantoffeln, sierungen mit glühenden Kofusblattrippen ein- ganz abgesehen von den Schränken und Truhen gebrannt und mit scharfen Steinsplittern voller Stoffe, Spitzen, Bänder, Unterwäsche Schmudnarben eingerigt. ufiv., vervollständigten diesen Befiz.

Bei den verschiedensten Stämmen findet Als Taj Rubai, die Fran des hindo man diese Vorschrift monatelanger Abgeschlossen stanischen Herrschers Jehan, starb, wurde ihr heit für die Braut. Am allerschlimmsten ist es ein Grabmal errichtet. Es liegt in dem hinde wohl auf dem Bismardarchipel, wo man die stanischen Orte Agra, besteht aus Marmor und verlobten Mädchen jahrelang sogar in schrift mit Millionen edelster Steine ausgelegt, un engen Mattenkäfigen hält, in denen sie sich nur ter denen sich seltene Stüde von Jaspis, Tür­wenig bewegen fönnen. Bei einigen Stämmen fijen, Spalen, Ametysten und Saphiren befin­werden die Häuptlingsbräute auch einer jahre­langen Milchmast unterzogen, so daß sie als bollendete Schönheiten" mindestens zweiein halb Zentner wiegen und oft im wörtlichsten Sinn vor Fett nicht mehr aufrecht gehen können. Ja, vielfach müssen Dienerinnen sie sogar bei jeder Bewegung der Arme unterſtüßen.

Wo nicht der Brauch besteht, daß die Witwe nach dem Tode des Mannes einfach zum Rachlaß

gerechnet wird, der dem nächsten männlichen Berivandten gehört, werden Witwen oft

von den Häuptlingen zur Prostitution bestimmt und gewöhnlich fällt dann dem

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den Viele hundert Fürsten und Große aus aller Welt stifteten diese Steine, und 2200 Menschen arbeiteten 20 fange Jahre an der Vollendung dieses Bauwerkes. Obendrein wurden diese 2200 Arbeiter nicht einmal entlohut. Es waren Ge­fangene und Sklaven anderer Fürsten  , die von ihren Herren nur gestellt" worden waren und das Grabmal über sechzig Millionen Mark. von ihnen auch beköstigt wurden. Troydem fostete

der luxuriösesten Moden, trug Allongeperüder, Ludwig XIV.   von Frankreich  , der Schöpfer

von denen jedes einzelne Stück 1000 bis 5000 Taler fostete. Dobei muß man noch den dama ligen Wert eines Zalers in Betracht ziehen,

jedem Falle werden den Beteiligten eine Menge mehr oder minder wichtige positive Kenntnisse beigebracht. Zum ersten und dritten Band diefes Frag und Antwortbuches hat Artur Rundt ein Vorwort beigefügt, aus dem man erfährt, daß dieses Spiel angeblich in Amerika   bereits von hunderttausenden Menschen gespielt wird, nicht minder leidenſchaftlich wie vor kurzem nodi das Kreuzworträtselraten.

Da jetzt sich also demand mit einem solchen Buche hin und liest daraus Fragen vor, wie ; B.: Was ist ein Nabob?", oder Was jind die A- B- C- Staaten?", oder Was ist ein Auto­dafe?", oder Wie schreibt man 1000 mit einer 3iffer?" Es sind leichte und äußerst schwere Fragen in den Büchern, solche, für deren Niät­beantwortung man sich schämt, weil man sie gewissermaßen auf der Zunge hatte" und nur nicht gleich auf die richtige Antwort kam, da neben aber auch solche Fragen, deren Beantwor tung im Augenblick nicht einmal dem größten Gelehrten gelingen wird. Die 1500 Fragen wurden von acht Personen, Vertretern verschie dener Wissensgebiete zusammengestellt und wie in dem Vorwort zum letzten Bande mitgeteilt wird, läßt die Verwaltung der österreichischen Bundestheater bei außerordentlichen Vorstellun bend vorher an den Eingangstüren auſtellen, gen, wenn sich die Galeriebesucher schon am

unter diese Wartenden einige abgegriffene Bände dieser Bücher verteilen, worauf sich die wartenden mit der Stellung und Beantwor