ten willst, so will ich Dir sagen, was ich zu tun gewöhnt war. Führe sie zu einem weiten Spaziergang in den Frieden des Landes, wo sie wilde Blumen pflük­ten tann und unter dem Schatten der Bäume ruhen, in der Harmonie des lebendigen Fließens und der sanften Ruhe der Mutter Natur, und ich bin sicher, das wird ihr Freude machen und Du selbst wirst dabei froh sein. Aber Du sollst immer daran denken, Dante, im Spiel der Freude nicht alles für Dia felbst zu verbrauchen, sondern Dich einen Schritt tief niederzubeugen, um den Schwachen an Deiner Seite zu helfen, die um Hilfe rufen, hilf den Verfolgten und den Opfern, denn sie sind Deine besten Freunde, sie sind die Genossen: die kämp= fen und fallen, wie Dein Vater und Bar­tolo lämpften und fielen, für die Eroke­rung von Freude und Freiheit für alle armen Arbeiter. So wirst Du in dem Kampf des Lebens mehr Liebe finden und man wird Dich lieb haben."

An denselben Kaaben schrieb auch Banzetti,

der keine eigene Familie hatte, in seinen letten Stunden, um ihm, den man in der Schule verhöhnte, als dem Sohn des Mör­ders zu sagen, wer sein Vater war. Er schließt den Brief:

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Bürgen für eine andre Person oder andre vor der Zeit abriß, für den frommen, alten Personen zu unterzeichnen; daß sie es ab Herrn nach langem Erraffen und Genießen lehnen, Darlehen zu gewähren, es sei in natürlicher Erschöpfung heranreifte, wa­denn auf der Grundlage erstklassiger ren die Sorgen der drei Todgeweihten so offenkundiger Sicherheit, und daß fie un verschieden! Die beiden Proleta­wandelbar sich weigern, Geld in irgend- rier handhaben in ihrem letzten welchen ungeprüften oder zweifelhaften Attien, oder Befißungen, oder Unterneh mungen, oder Geschäften anzulegen."

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Willen ewige Werte, Menschen= liebe und Freiheit. Sie hinter­lassen ein Erbe, das nur Opfer und Tapferkeit anzutreten be rechtigen. Und der Milliardär, ange­fichts des Todes, denkt nur an Geld, Attien, sichere Anlagen. Das sind zwei Welten.

Angesichts desselben Todes, der dieser drei harrte, der italienischen Arbeiter auf dem elektrischen Stuhl, des reichen Mannes auf seinem seidenen Bette. desselben Endes, das für die beiden Verurteilten ein nur an Leiden und leberwinden reiches Leben wesen.

Und eine dieser Welten ist am Ver­

Bom Grüßen.

Jeden Tag nehmen wir auf der Straße, lenlosigkeit ausdrückt und dessen Unterlassen vor irgendwelchen Bekannten den Hut ab und mit Arrest bestraft wurde. Welche Unsumme wünschen ihnen einen Guten Tag". Wir ver- von Zeit ist dazu auf den Kasernenhöfen ver­abschieden uns mit dem Gruß Auf Wieder- wendet worden, bis die lächerlich eckigen Be­sehen!". Einigen Freunden und Bekannten wegungen in Fleisch und Blut übergegangen drüden wir die Hand. Und alle diese Grüße waren. Rud- Zud, eine Hand an der Hosen­erledigen wir fast automatisch ohne weiteres naht und die andere an die Müze, 3 Schritte Nachdenken. Die Grüße sind so clt und so vor bis 3 Schritte nach dem Vorgesetzten. Das Gewohnheit gewen, daß iman gar nicht mehr mußte wie bei einer mechanischen Puppe flap­über sie nachdenkt. pen. Aber, wie manches Dienstmädchen muß heute noch ihre Abhängigkeit mit der Anrede Gnädige Frau" aussprechen, als ob es eine Gnade wohlhabender Frauen ist, ihnen bei ge­ringer Entlohnung den Haushalt zu führen.

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Wort

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Aber wir Erwachsenen haben noch selbst die Wandlung eines Grußes miterlebt. In Ich sage Dir dies alles, denn ich manchen Städten war vor dem Kriege der tenne Deinen Vater gut. Er ist kein Ver- Gruß Djo" gang und gäbe, also das franzö brecher, sondern einer der tapfersten fische Adien( Mit Gott  "). Dieses Die Bergleute haben schon lange ihren Männer, die ich je gekannt habe. Eines deutet schon an, wie stark der kirchliche Einfluß schönen Gruß Glüdauf!" In den letzten Jah­Tages wirst Du verstehen, was ich Dir auf die Grußformen war. Im Kriege wurde es ren haben die meisten Arbeiterorganiſationen schreibe, daß Dein Vater alles, was dem plöslich als peinlich empfunden, daß sich der besondere Begrüßungsworte eingeführt, um die Wienschenherz teuer und heilig ist, hin- französische Gruß Adieu" eingebürgert hatte, Busammengehörigkeit ihrer Mitglieder zu be= geopfert hat für seinen Glauben an ei und er wurde durch Auf Wiedersehen!" ersetzt. tonen und weil sie wohl gefühlt haben, daß heit und Gerechtigkeit für alle. An dem Noch nicht einmal die Grüße sind also neutral. sie sich von den überlieferten Grußformen Tage wirst Du auf Deinen Vater stolz Sie verleugnen wohl heute ihren firchlichen firchlichen und anderen Ursprungs fret maden sein, und wenn Du tapfer genug bist, Ursprung( ein Zeichen dafür, daß der kirchliche müssen. Haben die bisherigen Grüße firchliche wirst Du seine Stelle einnehmen in dem Einfluß zurückgeht und daß sich die Sitten im Gebundenheit der Untertanengesinnung offen­Kampf zwischen Tyrannei und Freiheit mer mehr verweltlichen), aber sie gehen doch bart, so ist es schön, daß die neuen Grüße und wirst seinem Namen und unser Blut auf Grüße wie Gott   gebe dir einen guten Freiheit und Zusammengehörigkeitsgefühl aus­jühnen Tag" zurüd, und in einigen Gegenden sagt drüden wollen. Partei, Gewerkschaften, Genos­man heute noch Grüß Gott". Durch die senschaften, Kultur- und Jugendorganiſationen fatholische Kirche war früher der Gruß Ge- umschlingt das Band der Solidarität. Cester­lobt ſei Jeſus Chriſtus   eingeführt, der mit reich hat uns ein gutes Beispiel gegeben. Dort dem Gegengruß In Ewigkeit Amen!" beant- und auch schon bei uns, ist der Gruß der Kin­cortet wurde. derfreunde, der Gruß aller Arbeiterorganisa­In der sogenannten vornehmen Gesellschaft tioren geworden. Allerdings darf dieser Gruß und bei den Stehkragenproletariern ist die Ver- nicht zu einer leeren Formel werden, sondern beugung üblich. Sie iſt noch ein Reſt alter die Sportler, Genossenschaftler, Gewerkschaftler Grußformen, die gegenüber Höherstehenden die und Parteigenossen müssen sich mit ihm zur Unterwürfigkeit ausdrücken sollten, wie das Einheit und Geschlossenheit der Arbeiterbewe­Niederwerfen vor dem Herrn und Gebieter, das gung und zum sozialistischen Gedanken beken­Sichbeugen und Niederknien vor der Geistlich- nen, der den Gruß verwirklichen will, nämlich feit. Der Knids ist ebenfalls ein nur angedeu- die Freundschaft zwischen den Völkern und den tetes Niederknien. Proletariereltern tun des- Menschen. halb gut daran, wenn sie ihren Töchtern nicht das Knidsen angewöhnen.

Du sollst auch wissen und sollst Dich daran erinnern, daß Dein Vater und ich, wenn wir Memmen und Heuchler und Renegaten gewesen wären, nicht getötet worden wären. Nicht einmal einen räu­digen Hund hätte man verurteilt, nicht einmal einen tödlich giftigen Storpioen hätte man getötet auf solche Beweise, wie mau jie gegen uns gebraucht hat. Einem Muttermörder und Meineidigen hatte man einen neuen Prozeß bewilligt auf Grund der Tatsachen, die wir vorgelegt

haben.

Denke daran Dante, vergiß diese Dinge nie: Wir sind keine Verbrecher; wir wur­den verurteilt auf Grund einer erfun­denen Geschichte und dafitz eingelernter Strenge Grußformen sind überall dort, wo falscher Zeugen. Wiederaufnahme hat man das Untertanen- und Herrschaftsverhältnis auf uns verweigert. Und wenn wir nach recht erhalten werden soli. Um alten Japan  sieben Jahren, drei Monaten und siebzehn mußte der Geringere vor dem Vornehmen seine Tagen unsagbarer Marter und unsagba Sandalen ausziehen, die rechie Hand in den ren Unrechis hingerichtet werden so ge- linfen Aermel stecken, die Arme langsam bis schieht es aus dem Grunde, den ich Dir auf die Kink: herabgleiten lassen, mit abge­gejagt habe: weil wir für die Ar messenen Schritten vor dem andern vorüber men waren und gegen Austen gehen und mit furhijamen Gebärden rufer: tung und Bedrückung der Men Füge mir kein Leid zu!" In anderen Län­schen durch den Menschen." dern mußten sich die Untertanen vor ihren Und Albert H. Garh, der Milliardär, Despoten auf die Erde werfen und die Füße tüffen. Im demokratischen England werden schrieb: die Jahrhunderte alten Gebräuche noch so fe­achtet, daß selbst die Arbeiterminister bei ihrem Amtsantritt dem König die Hand tüssen muß ten. Die Krönung aller Grußformen ist der militärische Gruß, der die vollkommene Wil

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Jch fordere mein Weib und meine Kinder und Nachkommen ernstlich auf. daß sie es unbeirrt ablehnen, Wechsel oder fonstige Papiere irgendwelcher Art als

In diesem Sinne also:

Freundschaft!

Der Geist ins Morgen. Von Frank Crane( New York  ).

Uebertragung von May Hayek.

Eines Nachts brannten die Werkstätten Thomas Alva Edisons   nieder, was den Verlust von etlichen Millionen Dollar zur Folge hatte. Edison   war damals 67 Jahre alt.

Noch in derselben Nacht wurde er über die Katastrophe interviewt.

Ich denke jetzt gar nicht an diese Sache!" sagte der greise Erfinder. Ich denke daran, was ich morgen anfangen werde!"

Das ist der Geist des großen Vollbringers. Ter Geist ins Morgen.