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Haremsfrau und Amazone.
Aus den Bekenntniffen einer Afghanin. Eine Afghanin namens Nuze Saradschi, die früher in afghaniſchen Harems war und an der Revolution gegen Amanullah tätigen Anteil genommen hat, erzählt in einer Londoner Wochenschrift ihre Erlebnisse:„ Mein Name bedeutet, lodernde Flamme," schreibt sie, und ich bin jetzt 22 Jahre. Ich war noch sehr jung und fing eben an, den Gesichtsschleier zu tragen, als mich meine Eltern für fünf Ziegen und einen Sack mit Rupien in den Harem von Schalem Dagh verkauften. Es war fein hoher Preis, aber ich war damals mit 12 Jahren
noch sehr mager und deshalb nicht begehrenswert.
Schalem wollte mich fett machen und gab mir eine Unmenge Süßigkeiten, die ich über alles liebte. Aber je mehr ich ajz, desto dünner wurde ich. Er gab mich daher an einen andern Manu, der Teppichbewahrer im Palaste König Amanullahs war. Kluge Frauen in unserm Harem fennen manche Mittel, um sich die Gunst ihres Mannes zu erhalten; ich bewahrte mir die des meinen fast ein Jahr lang mit Krötenasche und Knoblauch, die ich ihm in die Speisen tat. Er selbst merkte nichts davon, aber der König roch es, als er ihm zu nahe kam, eniließ ihn von seinem hohen Posten, machte ihn zum Wächter der königlichen Goldfische und riet ihm, fich von mir zu ſcheiden.
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helfen, und ich floh mit zehn anderen Frauen aus den Harems von Herad zu ihm. Sacha erlaubte niemals seinen Frauen sich in den Straßen von Kabul zu zeigen, und wir alle geben ihm recht, wenn er die Schamlosigkeit des Königs und seiner Gattin bekämpfte. Wenn wir aber gewagt hätten, das Benehmen der Königin Surija zu billigen, dann hätten uns unsere Männer getötet. Zebb starb, nachdem ich ihm entlaufen war, aber ich verehre sein Andenken, weil seine Smaragden mir die Mittel gaben, für mich und die anderen Mädchen Gewehre und Munition
nicht nur Kämpfer, sondern wollten uns vorübergehend zu ihren Frauen machen, was gegen unsere Religion ist. So fehrte ich mit zwei an deren jungen Frauen nach Kabul zurück, verfaufte einige meiner Smaragden und trat mit einer andern Frau die gefährliche Reise nach der persischer Grenze an. Unser Kamelführer starb auf der Wanderung, weil er eines Nachts meine Freundin belästigte, und diese wußte fich nicht anders gegen ihn zu schüßen, als daß sie
eine fleine Naja- Schlange, die sie in einer Kijte mit sich führte, auf ihn losließ. Najas sind ein guter Schuh, ihr Biz bedeutet sichern Tod. So starb der Mann; ich warf meine Naja- Schlange von mir, als ich Bender- Abassi erreichte, denn ich wollte nach zu laufen. Wir fochten zuerst mit den dadschis Europa und wußte, daß dort die Frauen feine und dann mit den Achmedzais. Ich tötete in Schlangen brauchen. So kam ich nach Marseille den verschiedenen Kämpfen allein 90 Männer; und nach Paris , aber ich bin entsetzt über dieaber sie hatten kein Recht auf Mitleid; denn sie ses Land, in dem die Männer ihre Frauen sowaren Verräter an unserer Religion. Das Le- gar auf der Straße küssen, sie beim Tanz umben bei Sache Bakao wurde aber immer uner- schlingen und die Frauen ihr Gesicht und alle träglicher; die Männer jahen in uns Frauen ihre Reize schamlos zeigen...
Zarka geht auf 3ago.
Bou Henry William şou.
Mein nächster Gatte war Henter für das ganze Gebiet von Kabul , ein graufamer Mann, der Mörder und Kameldiebe mit feinen eignen nochigen Fäusten erwürgte und in der furchtbaren Winterkälte die Verurteilten manchmal zu den Seen nahm und dort so lange mit Wasser besprengte, bis sie zu Eisfiguren erfroren waren. Baghijala so war sein Name - vernachlässigte uns schrecklich; ich war damals 14 Jahre, und er hatte zwei Frauen, die jünger und schöner waren als ich. Er gab mich weiter an den alten Kurden- Häuviling KarRebb, der einen schönen Sarem zu Horat hatte. Sier lebte ich ruhig und glücklich und wurde Eines Abends, als die Bojen im Kanal schließlich fett und anziehend. Zebb liebte mich sich durch den Druck der Ebbe weſtwärts neigund brachte mir eines Tages mit seinem glitten und die Seemöven ſtill und tief über dem henden Messer
ein Brandmal auf der Brust bei, um zu verhindern, daß ich ihm fortlaufen könnte. Er sagte, er wollte mich bei Allah lieber in einem Korb auf die Spize eines hohen Pfahles hängen und von der Sonne verbren nen lassen, als daß er gestatten würde, daß andere Männer mein Gesicht sehen würden. Das war die allgemeine Ansicht der afghanischen Männer, und das schamlose Benehmen der Königin, die nicht nur ihr Gesicht, sondern sogar ihre Beine zeigte, erfüllte alle mit Abschen. Das war ein Hauptgrund, weshalb die Män ner sich gegen Amanullah erhoben; ein andrer war der, daß sie nur jeder ein Weiß haben sollten. Nach dem islamischen Geses, das in Afghanistan bisher streng eingehalten wurde, sieht der Mann seine Frau zum erstenmal, wenn er ihr nach der Hochzeit den Schleier abnimmt; erweiſt ſie ſich dann als häßlich, ſo gerät er in große Wut, weil ihn die Eltern betrogen haben, die von der Schönheit ihrer Tochter nicht genug erzählen konnten;
er fordert sein Geld zurüd, und wenn er das nicht bekommt, dann spricht er die Scheidung aus. Als Sacha Bakao, ein guter Mohammedaner, obwohl sie ihn einen Banditen nannten, der jetzige Emir Habibullah Khan , den Kampf gegen Amanullah begann, da wollte ich ihm in diesem gerechten Kriege
Im Verlage von Dietrich Reimer, muzzle behaglich zusammengerollt auf den von Berlin , ist in deutscher Uebersetzung den Wellen glattgescheuerten Steinblöcken, die ein in England preisgekröntes Buch manche Sturzsee dorthin gewälzt hatte. „ Tarka der Otter" erschienen, Zwei Stunden nach Mitternacht waren Kilometer weit an welches das geheimnisvolle Leben und die Fischottern schon zehn s die Gewohnheiten der Fischotter ent- der tiefliegenden Küste entlanggeschwommen schleiert. Es ist ein Buch, wie es nur und hatten die Bucht in der Landzunge erreicht, einem Dichter, Naturbeobachter und an die fich Grehmuzzle doch erinnerté, denn großen Tierfreund gelingen konnte sie hatte sie aufgesucht, als sie das Leben ihrer und Henry Williamson ist dies alles. Jungen in sich fühlte. Die Flut hatte tiefe Eine naturgeschichtliche Studie, in die Wasserlachen zwischen den Felsen zurüdgelassen, Form einer Erzählung gebracht, aber die die Fischottern nach Schleimfischen. Meer man ist wie bei einem Roman bis grundeln und anderen kleinen unter dem zur letzten Zeile in Spannung, nicht Seetang lauernden Fischen absuchten. Sie finzuletzt durch Sprache und Stil. Mit gen Steingarneelen, deren Schwänze sie zuerst Erlaubnis des Verlages geben wir fraßen; die Köpfe ließen sie immer liegen. Von nachstehend ein Kapitel aus dem Buche den Felsen rissen sie mit den Zähnen die Mießwieder: muscheln herunter, die sie mit den Pfoten festhielten, um sie aufzuknaden und das Tier her. auszuschlürfen. Während Greymuzzle einen Sandaal herausbuddelte, durchforschte Tarka einen tiefen Pfuhl, in dem ein summer lebte, der nur eine Schere besaß. Dieſer lag zwei Meter tief im Felsen versteckt, am äußersten Ende einer Felsspalte, die so schmal war, daß Tarka nicht hineinschwimmen konnte. Viermal versuchte er, den Summer mit der Vorderpfote, deren Klauen schon durch das viele Scharren im Kies und Sand ſehr ſtumpf geworden war, herauszuholen, und in seinem Eifer, die Beute zu erwischen, riß er mit den Zähnen den Seetang von der Felswand her unter. Der Hummer war schon sehr oft in seinem Leben belästigt worden, denn fast jeder Mensch aus den umliegenden Dörfern hatte versucht, ihn mit langen Stöcken, an deren Enden Haken befestigt waren, herauszuholen. Das Tier hatte bereits so viele Scheren verloren, daß jetzt nachdem ihm neun gewaltsam abDie Wellen hoben und senkien sich unter gerissen worden waren- feine mehr hatte dem kleinen Segelboot, das die weiße Branwachsen wollen. Sein Hauptfeind war ein dung der Barre von seinem Bug fortstieß. alter Mann, der mit Kaninchenfellen handelte. Ein Wellenkamm ſchob sich unter ſeinen Kiel, und es stürzte in ein Wellental. Links stieg eine Nebelwand hoch und schwebte über einer grauen Klippenreihe, auf welcher das Wrack eines Torpedos lag. Das zerklüftete Wrack hatte schon seit Jahren da gelegen, wie Frag mente eines in einem Spinnengewebe gefangenen Käfers. Ein hoher Seegang, der den fliegenden Gischt weit über das Moorland schleuderte, hatte das Boot auf die Klippen geworfen. Am Tage schliefen Tarka und Grey
Meere flogen, den dunkelnden Klippen der Landzunge zu, begaben sich Tarka und Grey muzzle auf eine Reise. Sie waren den Lachsen den Fluß hinauf gefolgt, und Greymuzzle war mit einer bestimmten Absicht wieder zu züdgekommen. In der klaren Luft blinkte das funkelnde Auge des Leuchtturmes, der wie ein hoch aufragender, gebleichter Knochen am Rande der Dünen stand. Die Fischottern ritten auf den wirbelnden Wellen, die das Kielwasser eines Segelbootes bildete, stromabwärts, und das Brausen des Wassers in der Barre Klang immer lauter. Trüber und umwölbt war der Tag hinter dem von grauen Wellenkämmen gezakten Horizont verschwunden und hatte einen bleichen Schein auf dem falten Meer zurückgelaffen.
Jeden Sonntagmorgen ging dieſer zur Zeit der Ebbe nach dem Wassertümpel hinunter und warf den Balg und das Eingeweide eines Kaninchens in das Wasser, um den Hummer aus der Kluft herauszuloden. Der Hummer war jedoch zu schlau, und darum lebte er noch.
Am Tage ruhten sich die Fischottern auf einem Felsengejims in der Höhle unter der Landspize aus. Hier wohnte auch Jarrk, der Seehund, der immer, wenn er sie kommen hörte, auf eine tieferliegende Felsenspalte her