Und pochte und rief in ihr daß Verlangen, die Seine Tote herauSzuholen, in ihr Bettchen zu legen, cs ihr an rot zu machen. Wie, wenn fie wieder auflebtc, in der Wärme ihrer Arme und Kiffen wieder zu sich käme? Und von dieser süßen Hoffnung heiß durch. Puter, stand Katzi auf.. Die Mutter atmete tief und schlief fest, durch daß Fenster leuchtete sanft die weiße Jännernacht. ES war so laue gute Luft in dem Zimmer. Katzi schlüpfte in ihre Pantoffeln, aber in der Seligkeit der Aussicht, Maust zu holen, zu bellen, vergaß sie alles andere. In ihrem langen Heuckchen schlich sie die Treppe hinab, schloß dir Tür zum Garten auf und lief schon zwischen den eingeschneiten Rabatten zur Mauer hinab, wo MauflS Hügelchen schwarz sich aus der Schneedecke wölbte. Me spürte den bitteren Frost nicht, ihr liebendes Herz wärmte sie. Und fie kniete hin und begann, den schon grftorenen Hügel abzutragen. Gut, daß die Jungen eine Schippe vergessen halten. Hart I wie kiS war die Erde geworden, es war so| Einstmals, es' ist noch nicht gar so lange her, kannte jedes Kind in Wie» Kratky-Ba« schiks-Zaubercheater. Aber auch weit über die Grenzen Wiens war es bekannt und cS gab kaum jemand, der in diese Stadt kam, ohne mit Hingeriffenheit und ehrfürchtigem Stau­nen einer Vorstellung in diesem berühmten Tempel der Zauberkunst beiMvohnen. Der ge­wesene' ausübende Zauberkünstler und Leiter des Kratky-Baschik-ZaubertheaterS, Ottokar Fischer , hat nun ein Buch erscheinen lassen, in dem er die Leser hinter di« Gcheimnisse der Zauberkunst blicken läßt.DaS Wunder­buch der Zauberkunst." Bon Ortokar Fischer. Mit 283 Bildern nach alten Original- Ausnahmen und nach Zeichnungen von Anton Siuvsa, Wien . 224 Seiten. Geb. Mk. 850 Verlag Friedrich Andreas Perthes, Stuttgart .) Ottokar Fischer ist kein Borstadt-Taschenspieler, sorüern einer von den großen, künstlerisch schaf- feicken Zanberkünsäern unserer Zeit, ein, nach dem Buch- zu schließen, hochgebildeter Mensch, der sein Mrtier geradezu zu einer Wisscirschaft zn machen verstanden hat. Eine Rechemagischer" Klubs in den verschiedensten Teile» Europas und Amerikas hat chn zum Ehrenmitgliede ernannt, zudem ist er Experte für Falschspiel und Bauernfängertum, schließ­lich Untersuchungsexperte für okkulte Phäno­mene. Der von ihm im Vorwort ansgespro- chene Wunsch, daß Derk möge allen, in deren Hände eS gelangt. Stunden schönsten Der« girügenS bereiten, wird sicher in Erfüllung gehen. Cs ist nach Jrchalt und Ausstattung wirSich ein außerordentliches Buch, daß vom Magier der Urzeit ausgehend, die Wunder der Siilnentäuschung bcsvricht. die Wunder der Zauberapparate, der Handfertigkeil, der Klein- zaubere:, der Kartenlunst, des Gedankenlesens, des HcllsehenS und der Telepachie, der so­genannten Geistererscheinungen, derschwarzen Kunst", der Bexire, erklärt itlld bis zu den Künsten der Fakire reicht. Wie noch heute bei vielen Naturvölkern, gab eS schon in der Urzeit Magier und.Zau­berer" und überall war eS zuerst die Priester­kaste, nach dem Glauben der Gläubigen die Bermitüerin zwischen den Meuscheu und den übersinnlichen Gewalten, die, wie heute noch bei den Wilden, unter feierlichen Zeremonien magische Handlungen vollbrachten. Später ver­standen verschiedene außechalb der Prester- last« stehende Personen. schwer, in fie zu stechen und sie auSznheben. O, wie müde wurde man.. WaS schwang da hallend durch die Lust?.. Eine Älocke. Die Uhr. Katzi konnte schon zäh­len, aber eS schlug nur einmal. Plötzlich be­kam fie Angst.Maust!" rief fie uick rüttelte an dem harten Hügelchen. Maust! komm! komm doch, fuß« Mausi! Warte, warte, du frierst so. Ich hol dich ja. O Mausi." Und fie weinte in Furcht und Miüeid, in Sehnsucht urck Erbarmen... Da nahm der tödliche Frost der Rächt daS geängstigte Kind in sein« Arme. Gegen Morgen erwachte die Mutter. Im Schlaf hatte fie etwas erschreckt. Di« Däm­merung erhellte schon dell Raum, und fie sah: KatziS Bett war leer... Man hörte fie int Garren schreien. Alle hörten fie und stürzten hinunter. Neben dem Grab deS Kätzchens lag das Seine Mädchen. Auf seinen schneeweißen Wangen waren Trä­nen zu Diamanten erstarrt. ES lächelte, es war ja seinem Kätzchen begegne:... Operarwnen di« Unwissenheit und Leichlgläu- bigkeit ihrer Mitmenschen auSzunützen, wobei ihnen der Aber- und Geisterglaube d«S Volkes zu Hilfe kam, der die Formen des traurigsten ZauberwahnS annahm und eines der schreiÜich- sten Kapitel in der Kulturgeschichte der Mensch- heil bildet. Ein« dieser gefürchteten und ge­haßtenErtzschelme" ist wohl Dr. Johannes FaustuS gewesen. Unter den ihr Unwesen treibenden Gauklern. Quacksalbern, Wahr­sagern, Taschenspielern, Alchimisten, Be­trügern und Abenteurern ragt der zu Welt­berühmtheit gelangte Joseph Balsauw hervor, bekannt unter dem Namen Graf Alexander Eagliostro, von deut es m dem Buche heißt: JHIS Zauberkünstler verstand er eS, den U-r- glanbcn der Vornehmen in der raffiniertesten Weise auSzubeuten, sie in der skrupellosesten An zu beschwindeln." Er war Freund gekrön­ter Häupler, endete aber schließlich seine glän- zende Laufbahn im Gefängnis. Die unterhaltende Zauberkunst, wie wir sie kennen, hinter der niemand übernatürliche Kräfte vermutet, sondern nur künstlerische Vir­tuosität, saitd ihren ersten Repräsentanten in Joseph Pinetti Ritter von Willedal«(1750 bis 1800), der zuerst Physikprosessor, Vermessungs­geometer und eine Zeit lang sogar Finanzrat beim Prinzen Limburg-Holstein war und sich dann dec Zauberkunst zuwendere, durch die er ein großes Vermögen erwarb. Zauberkunst, daS ist daS Erscheinen, Ber- schwircken und Verwandeln von Gegenständen aus chre Vervollkommnung wurde bis auf die heutigen Tage viel Eifer. Scharfsinn und Erfindungsgabe Verwender und sie ist fast zu einer eigenen Wissenschaft geworden. * Auf dem Podium zu stehen, die Zuschauer durch virtuose Kunststücke zu verblüffen, für welche fie keine Erklärung zu finden vermögen, und rauschende» Beisall zu ernten,, muß einen gewaltigen Reiz auüüben und gewiß haben manche der berühmten Zauberkünstler diese Kunst nicht nur um des Erwerbes willen, son­dern auS Leidenschaft anSgeüük. So heißt es in dem Buch« von BoSco:Für Bosco war die Zauberkunst ein L-beuSelemenr, er zauberte ter empor. Auch Goethes Gunst genoß er. Di« Stecht Wien chr« ihn dadurch, daß. sie»ach, ihm«ine Gasse, Döblergaffe, benannte." Heber alles, was in daß Gebiet der Zau­berkunst fällt, gibt daS Buch Ottokar Fischers Ausschluß. Welch eine Vielgestaltigkeit gibt«S schon allein unter den Zauberapparaten, mit denen manche Zauberkünstler arbeiten! Unter diesen Apparaten gab es mitunter Wunder­werke feinster Mechanik, so z. B. den Zeichner­auwmat von Pierre Jacques Droz. All« diese Apparate werden ebenso erSärt, wie alle an­dere» Taschenspielerien, mit denen jemals hin­gerissene Zuschauer getäuscht wurden und wem manches von den Zauberexperimenten nn- crllärlich schien, gewinnt in angenehmster und anregendster Unterhaltung mit dem Buche die Neberzeug^ng, daß sich alles aus natürliche» Weg« erklären läßt, daß kein Zauber dahinter steckt, nur Raffinement und ost bis zur Höch», sten Kunstfertigkeit gesteigerte Geschicklichkeü- Allen Freunden dieser Kunst und allen, die sie selbst erlernen wollen, wird daß Werk hoch willkommen sein. Kuriose- Wamungs- getSfel. Lustige bürokratische Anekdoten. ll. An einem Garren in einem Dorf Nord­schleswigs: Warne hiemit jederuiann, Katze» und anderes Krupzeug, in meinen Garten la»-, sen zu lassen, da dieselben sonst für chr Ge­lötet werden verantwortlich find. Marti« Claussen. Kriegserklärung emer Frau an einer Scheune in einem Vorort der Stadl Hannover : Hiedurch kündige ich die Vernichtung von allen Hunden und so was an, wenn sie triebet mei­nen Garten belästigen. Margareche Olbers. -» An einem Mast der Ueberlandzenrrale: Vorsicht! Hochspannung! Mcht berühre»! So­fort tödlich! Zuwiderhandlung acht Tage Hafts * In einem Marktflecken Bayerns an einer steilen, Saubuckelweg genannten Straße: Auf diesem Wege ist das Reiten, Fahren und Bet­teln im Trecke und erst recht im Galopp voll­ständig verboten. Bor vielen Jähren irgendwo im Plamm- schen Grunde: Alles Betteln und Vagabundie­ren ist hier bei 1 Taler Strafe oder 8 Tage Gefängnis verboten und der Denunziant be-. kommt die Hälfte. Ziehenden Gaunern und Zigeunern zur Beachtung an einer Straßenkreuzung bei Ra­vensberg in Wnrttenckcrg: Zieh-Gäunern ist das Lagern auf diesem Platze verboten. An einer Einfahrr:*Das Betreten von Per­sonen auf meinem Grundstück ist verboten. An einer Badeanstalt: Das Betreten deS Frauenbades ist Männern verboten Der Badediener gilt nach 8 8 der Badcordnung als Frau. Der Badedirektor. Das bayrische Bezirksamt Traunstein hat 1827 an einer neuerbauten Brücke folgende Warnungstafel ausgestellt: Das befahre» der Brücke von über 60 Zentner wird für ev'l. nicht gehaftet. Bezirksamt Traunstein. 1929 stand die Tafel noch. k-SonntagSzeitung" Rr. M vom 4. April 1929.) überall; auf der Straße, rn den Gastwirtschaf­ten, in der Postkutsche, kur^ wo er einige Men­schen antraf, waS ihn ungemein beliebt machte". Bon Ludwig Döbler :Er schwang sich zum vornehmsten Zauberkünstler seiner durch solch« magischeZeit nick zum Günstling vieler gekrönter Häup- □Magier- äatwertttnftler- Xafc&enfpieler