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Allgemeines Zähnepuyen

Als ihr abenteuerliches Leben fein rech Glödden fahren, stopfte ihren Vorrat ins, aufmerksam zuzusehen. Namentlich einer der tes Betätigungsfeld mehr fand, ergab fie fich au! und unter triumphierendem Gellinge! Matrosen, der sorgfältig seine Zähne bürstete, mehr und mehr einem furchtbaren after, ging es auf einen Baum, wo sie ungestört ihre schien ihr Intereffe zu erregen, und nicht lange, das fo vielen hodybegabten, aber durch ner- Beute verzehrte. fo verjuchten sie, ihm das nachzumachen. Ein benaufreizende Tätigkeit übernervösen Men paar Tage bergingen, da fahen die Matrosen fchen zum Schicksal wird. Als schwere More eines Morgens nicht zwei oder drei, sondern phinistin und Kolainistin wurde sie fürzlich eine ganze Herde von Affen sich ihnen gegen in eine große deutsche Heilanstalt aufgenom- Südamerikas   vor Anker, ziemlich nahe einem übersehen und zugleich mit dem reinlichen Na­men. Die einst so schöne, Huge Frau trägt walbigen Ufer. Jeden Morgen, wenn die Ma- trosen ihre Zähne zu pußen; die Bürsten, die tiefe Spuren eines unaushaltsamen Verfal- trosen auf Ted fich wuschen. pflegten einige fie dazu benutten, waren Hölzchen, Stroh und les, ben ihr ein schweres Geschid nach auf- Affen aus dem Wade herauszukommen und was sie sonst bafür geeignet fanden. Tegendftem Lebensverlauf bestimmt hat.

Affengeschichten.

Der Kosmos- Berlag, Gesellschaft der Naturfreunde( Frandhche Verlagshandlung, Stuttgart  ), hat in der Reihe der von ihm herausgegebenen Tierliteratur ein neues Buch erscheinen laffen, das geeignet ist, insbesondere Kindern die verschiedensten Geschöpfe der großen welten Natur in ihren Gewohnheiten und Eigenheiten len­nen und lieben zu lernen.(, 100 Tier­geschichten". Von Klara Hepner. Preis in Gangt. geb. 2.50 M.) Bon aller lei den Kindern bekannten und unbekann ten Tieren wird hier reizvoll und anmutig geplaubert, von Tierkindern Tierfreund schaften, von der Mutterliebe bei den Tieren, von Papageien, Affen, Elefanten, Bögeln, Suuden, Käfern und noch vielen anderen Geschöpfen Mit Erlaubnis des Berlages entnehmen wir dem empfehlens­werten Buche nachstehende Affengeschichten:

Fräulein Pavian.

Ein Beamter, der schon dreißig Jahre in Subtoestafrita lebte, erzählte, wie schlau die Affen es anfangen. fleine Vögel, Krähen, Zauben zu fangen. Namentlich ein Fräulein aus der Familie Babian hatte eine große Kunſtfertigkeit darin, fich der Hofhühner zu bemächtigen Sie warf ihnen Futter hin und bat bann heinheilig lo, als ob nichts in der Welt fie anginge als die Säuberung ihres Felles. Die Sühner faßten Dut und famen näher und näher, bis Fräulein Pavian blis­Schnell zugriff und der schreienden Gefangenen

bie Federn audrupfte.

Natürlich hatte die junge Dame, wie alle Affen, eine Leidenschaft für Näschereien. Was auf dem Tisch oder Büfett herumstand, ward Selbstverständlich sofort von ihr ergattert. Aber fie brachte es auch fertig, aus dem Schlüssel­bund den Büfettschlüffel herauszufinden, sich bie Fächer aufzuschließen und vergnügt mit rem Raub davonzuspringen, nicht ohne die Tir hinter sich zugeidlagen zu haben.

Da sie nun nicht gerade bescheiden war, sollte ihr das Sandwerk gelegt werden. Wir

Ein Schiff ging einmal vor einem Flusse

Das Tanzmädchen der Wüste.

Ihre Heimat ist das steinige, über tausend| verachtet und werden auch von dem vornehm Meter hohe Steppenplateau der Medjana in ften Araber mit größter höflichkeit behandelt. ben algerischen Bergen: Im Winter brausen Schneeſtürme über die öben Sandweiden die im Sommer den Schaf- und Ramelherben nur mageres Futter geben. Wanderdünen wechsein mit tief eingeriffenen Bachläufen, stundenweit fein Haus, leine Ortschaft, endlos die wäften, baumojen Steinflächen, zwischen denen der Chott Hodna, ein riesiger Salzee, blinkt.

Bolkmar Jr 0.

Taranteln und Storpione.

Mit zwanzig, höchstens fünfundzwanzig Jahren ist die laufbahn der Luled Rails be endet, fie verblühen unheimlich rasch und müssen dem drängenden Nachwuchs Blak machen. Und jetzt beginnt der feltsamste und unbegreiflichste Abschnitt dieses abenteuerlichen Lebens einer Ouled Rail: Was nicht in den Hofpitälern von Algier   oder Constantine bere fommen ist Behrt hmudbelaben in die Berge Aus diefer weltabgeschiedenen Bergeinsam zurüd unb- heiratet! Je reicher an Geld­eit liefert das Hirtenvoll der Ouled Nails seit Jahrhunderten die fäufliche Weiblichfeit für münzen und Goldspangen, um so angesehener ganz Algerien  : Liefert feine zwölf- bis vier. Die begehrten Tänzerinnen der arabischen viert sie bei ben Minnern bes Duled- Nailſtantmes. zehnjährigen Töchter wie eine Ware an die arabischen Menschenhändler, die in jedem Früh- algerischen Hochebene wieber wie in ihrer Cafés melken dann in der Einsamkeit der jahr in die Kleinen Dörfer hinaufsteigen, Muste- Jugend die Schafe, pinnen Wolle für die Tep­rung halten, feilfchen und bei besonders schönen biche und finden es ganz selbstverständlich, daß Mädchen einander überbieten, denn diese gro- bie schönste ihrer einen Töchter eines Tages hen. flanten Bergmädchen mit den felten in einem Duleb- Nail- Viertel figen oder zu den schönen Augen, dem edlen und wie gemeißelten Trommeln der Neger tanzen wird! Profil und dem herben Mund sind das Ent süden aller Männer des nordafrikanischen Tief­landes, sie sind auch die besten Tänzerinnen; alle arabischen Tangcafés, von Algier   bis zum Heinsten Oasennest, haben ihre Duleb Nails. Die Tarantel ist bei uns sprichwörtlich, Faft jebes diefer Cafés bietet das gleiche Bild: An den Wänden hoden Neger, Spahis, Turkos, Wie von der Tarantel gestochen",- die wenig. Araber in weißen Burnussen auf den gepolster ften aber werden sich wohl eine Vorstellung von ten Diwanfißen, auf dem Podium lärmt die diesem recht unsympathischen Tier machen. Die obligate, wilde Negermusik, in der Mitte tanzt Tarantel ist keine Spinne, wie wohl die meiſten die Dules Nails in dem grauen Dunst von glauben, sondern gehört zur Ordnung der Tabak und dem Qualm des offenen Küchen- Bandesseln, die einen fachen Körper mit Rin berdes ihren uralten Bauchtang. Sie tanzt in gen haben. Sie können sich sehr raſch und schlän­ingen vorwärtsbewegen, find lichtschen und hal­langen, greßfarbigen enganliegenden Tüchern, geind vorwärtsbewegen, find lichtschen und hal­die bis zu den Knöcheln reichen, Arme und ten sich am Tage hinter Baumrinden und unter Schultern sind rot and blau tätowiert, Arnt- Steinen versteckt und gehen erst bei Nacht auf und Fußgelenke Mirren von Gold- und Silber- Raub aus. Manche dieser Bandeffen leuchten im Dunkeln. Sehr viele erreichen eine beden­pangen. Ketten von Goldmünzen um den Hals, Goldschmud auch im Haar so tanzt fie lange tende Länge, und ihr Bik kann, da die Mund­fam an den Männern vorbei, streift mit ben werkzeuge mit großen Giftbrüfen verbunden Sänden flüchtig an bie Gesichter, fängt biet, jogar den Tod eines Menschen herbeiführen. Silberfranken und die Fünfzig- Centimesstüde, Das Boltsvort müßte alfo richtig heißen: wie bie ihr zugeworfen werden, gefchidt auf, brüdi von ber Tarantel gediffen. jebes Stupferstäd verächtlich zurüc fie zum Zeichen des Dankes an die Stien, wirft Mancher Kameftreiber opfert hier den Verdienst einer ganzen Karawanenreise, um sich durch Zuwver fen von Silberſtüden die Sunft der schönen Culeb- Nail- Fatma oder Ouleb- Nail- Zaiana zu erkaufen.

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fanden es alſo fehr praktisch ihr ein Halsband anzulegen mit einer daran befestigten Mingel, bie ihre Anwesenheit zu jeder Zeit verra en fonnte. Fräulein Pavian war anfangs ente züdt von diesem Spaß und konnte nicht genug herunspringen, um die Klingel recht in Bewe- Die weniger tanzbegabten Mädchen Hausen gung zu seren. Bald aber merkte sie, daß ihr in den Onleb- Nall- Vierteln. fast jede algerische Spielzeug fie in der Erlangung ihrer sehnlich- Stadt besitzt einige dieser seltsamen Gäßchen. sten Wünsche bedenklich hinderte. Wir fahen fie nun fortwährend an ihrem Salsband zie ben und zerren und fonnten uns das nich er­lären, da fie dod anfangs fo stolz auf ihren neuen Schmud gewesen war. Aber die Auftlä­rung sollte balb fommen: durch das Berren hatte sich das Halsband gedehnt und nun nahm Fräulein Babian, wenn sie auf Raub ansging, einfach ble verräterische Klingel in Maul. War ihr der Diebstahl geglüdt, jo ließ fie das

Bon den Holzballons der grelibunt getünchten Häuser hängen Teppiche herab, auf den Ballons und vor den Haustüren fißen die Ouleb Nails, bie meist blatjung, wenig fauber, dafür mit Saud überladen, spielen Karten, rauchen und fingen. In der Nacht leuchten bunte Ame peln über den Türen, Scharen von Männern ftreifen durch die Gaffen, plaubern mit ben Mädchen vor der Türe und trinken mit ihnen Staffee, denn die Duleb Nails find feineswegs

Die Tarantel ist übrigens nicht der einzige der Gliederfüßler, bem der Mensch aus dem Wege zu gehen hat Es gibt auch verschiedene Spinnen, die sehr giftig sind und deren Bik wenn auch nicht gerade tödlich ist. Die schäd für den Menschen schmerzhaft und schädlich, lichen Spinnen finden wir vonviegend in den tropischen Ländern.

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In tropischen Gegenden kennt und fürchtet man auch den Sandfloh, ber ursprünglich in Südamerika   beheimatet war. Er hat die unan­genchie Eigenschaft, sich das gilt besonders von den trächtigen Weibchen- in die Füße des Menschen einzubohren und hier seine Eier ab­zulegen. Schlimme Geschwürbildungen und Ent­zündungen sind die Folge.

Aber auch dieje Störenfriede werden im Saushalt der Natur ihre Aufgabe zu erfüllen haben, und es wäre vielfach falsch, fie nur mit misgünstigen Augen anzuſchen.