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die Flut an die Felsen jagte, flang an mein Ohr.

Ein Küstenwächter jand feinen Leich nam unweit der Felsplatte und man ver­mutete, daß er in der vergangenen Nacht vom Rebel auf einer Sandbank eingeschlossen wurde, doch wußte man sich nicht zu erflä­ren, wie er da hinauswandern konnte. Und ich, die darüber Aufschluß geben fonnte, verhielt mich still.

Die Leute sollten doch wirklich vor­fichtiger sein, wenn sie zu dem Sandhügel hinauswandern und der Nebel über den Fluß herauftommt", meinte ein Fischer am felben Abend zu mir.

Sicherlich", antwortete ich, es ist für einen Uneingeweihten gefährlich."

Am nächsten Tage pacte ich meine Sachen zusammen und reiste ab. Aber jedes mal, wenn ich Nebel über dem Fluffe her aufsteigen und gegen die Stadt kriechen sehe, muß ich an den traurigen Mann im Schilfe denken und ich frage mich vergeblich: Ronnte ich ihn nicht retten?"

Modernes Waldlied. Nach Eichendorff, von Pikaro. Wer hat dich, du schöner Wald, Abgeholzt so hoch da droben? Stämme liegen rings und Noben, Säge fnirscht und Arthieb hallt. Ach herrje, ach herrje, Lebe wohl, du schöner Wald! Tief die Welt verworren schallt, Motorrad und Autos rafen, Oben Rehe nicht mehr grajen; Alle find längst abgeknallt. Ach wie schad', ach wie schad', Lebe wohl, du schöner Wald!

Wer hat dich du schöner Wald, Drahtumzäunt so hoch da droben? Warnungstafeln find erhoben: Drei Mark Strafe! Achtung! Salt! Na dann nicht, na dann nicht, lebe wohl, du schöner Wald!

gab dann auch der berühmte amerikanische  Meeresforscher Maury.

Ein französischer Physiker, Jdrac, und jeine Begleiter, die kürzlich eine Reise nach Der Golfstrom führt nach Maurys Er- Kuba gemacht haben, um Sudien zu dem gro­flärung stündlich 100 Milliarden Tonnen hen Projekt der Nupbarmachung der Meeres­Wasser mit sich. Seine Temperatur ist immer wärme anzustellen haben sich auch mit dem höher als die des Meeres, in dem er fließt. Golfstrom befaßt. Der Physiker berichtet dar­Täglich enthält er die unvorstellbare Menge über u a.: Bekanntlich enthält das Meeres­von 39,500 Trillionen Kalorien Wärme. Man wasser Gold, und zwar fünf Zehntel Gramm versteht daraus die Wirkung der Strömung in einem Rubikmeter. Nun gibt es aber auf auf die westlichen Küsten Europas  . Natur- unserer Erde etwa 1300 Millionen Kubikmeter gemäß haben die Temperaturschwankungen Meerwasser. Könnte man das Gold gewinnen, des Waffers eine Rüdwirkung auf die flimati- so lame auf jeden Erdbewohner ein Blod Gold schen Verhältnisse der berührten Gebiete. Diese im Werte von 110 Millionen Mark. unbeständigkeit rührt zweifellos von der wech- Golfstrom führt, wie gesagt, durchschnittlich selnden Intensität der Sonnenstrahlung auf 100 Milliarden Tonnen Wasser in der Stunde. die äquatorialen Gebiete her, durch die dann 50.000 Tonnen Golb transportiert also der wieder die Entstehungsursache des Golfstromes, Golfstrom stündlich gegen die Küsten Europas  . die Passatwinde, beeinflußt werden. Wo bleibt das Genie, das diese Schäze hebt?

Die Nordwestpaffage lodt.

Das Leven eines Entdeckers. Der große Foricher und Abenteurer Roald Amunbien erzählt …… Mit grenzenloser Spannung, aber auch Felsplateau, das sich von Oslo   westwärts bis mit tiefer Bewegung wird man die Lebens- zur atlantischen Küste zieht, zu überqueren.- geschichte lesen, die Roald Amundsen   kurz vor Ein Verfuch, der sie fast das Leben loftete. her geschrieben hat, che er zu dem Fluge star- Ach: Tage lang irrten fie im Schneesturm tete, um Nobile zu suchen, und von dem er umher, und als sie nach ihrem Ausgangspunkt micht wiederkehrte. Jei, nach seinem nicht zurüdtehrten, erkannte man sie nicht wieder. mehr zu bezweifelnden Tode, sind diese Lebens- So sehr hatte diese eine Woche ihr Antlig erinnerungen als Buch erschienen( Mein verändert. Leben als Entdeder." Von Roald Amundsen  . Mit 3 Karten und 7 Bildern Im Jahre 1900 begann Amundsein leine und einem Nachwort von Dr. Franz Běhoune!. erste selbständige Expedition vorzubereiten. Das Sch. 6 Mt., geb. 8 M.) und es erzählt in der große Geheimnis der Nordwestpassage dem großen Entdecker eigenen bescheidenen, von lockte ihn; als erster wollte er die Durchfahrt jeder Ruhmredigkeit freien Weise von Amund- vom Atlantischen zum Stillen Ozean   entlang fens Jugend, von seinem Werdegang, seinen der Nordküste des amerikanischen   Kontinents Fahrten und Forschungen, seiner Eroberung erzwingen. Es war ein Unternehmen, an dem des Südpols und der Ueberfliegung des Süd- vierhundert Jahre hindurch die kühnsten Män­pols. Das Leben eines Gntdeders viele werner gescheitert waren; unter ihnen auch John den glauben, es sei wenigstens frei von mate- Franklin, dessen Schriften auf den fünfzehn­riellen Sorgen; von Amundsens   Leben erfah- jährigen Roald so tiefen Eindrud machten, ren wir, daß alles cher als dies der Fall war, daß er beschloß, Enideder zu werden. daß er stets mit finanziellen Nöten zu kämp fen hatte und daß er bis zu seinem Tode von Geldjongen gequält wurde. Tennoch war sein Leben ein reiches und beneidenswert bewegtes. Aus Amundsens   Jugendzeit.

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Es war fein Zufall. daß Amundsen   ge­

100 Milliarden Tonnen Waffer rade Entbeder wurde, denn seit seinem fünf­

50.000 Tonnen Gold! Märchenhafte Schäße im Golfftrom.

Die Vorbereitungen wurden mit dem Kauf eines fleinen Fischfutters eingeleitet. Diese Ausgabe hatte Amundsens Baratittel erschöpft; für die Ausrüstung war fein Geld mehr vor­handen. Zwei, drei Jahre bestürmte der junge Forscher, dessen Name noch feinen Weltrahm

besaß, alle möglichen Geldquellen; wiffenſchaft. liche Gesellschaften und private Gönner, aber niemand wollte in das sehr unsichere Geschäft der nordwestlichen Durchfahrt Geld hinein­

zehnten Lebensjahr galt sein Streben keinem anderen als diesem Ziel. In diesem Lebens­jahr fielen ihm die Werke Sir John Frank­Der Golfstrom ist jene lauwarme Waffer- lins, des großen Forschungsreisenden, in die steden. Die Zeit verging, die Gläubiger, die Strömung, die, vom Kanal von Florida   fom- Hände, und wie er sagt, blieb die begeisterte die Ausrüstung geliefert hatten, wurden immer mend, den Atlantik ſchräg von Südwesten nach Erregung, mit der er diese Werte las, für sein drängender, einer drohte, Amundsens   Schiff Nordosten überqueri und auf die westlichen ganzes Leben bestimmend. Gerade die Be- beschlagnahmen, ihn selbst wegen Betruges ein­Küsten Europas auftrifft. Die ungeheurenschreibung der auf den Forschungsreisen Sir sperren zu laffen. Da wählt Amundsen   einen Waſſermaffen schaffen das für dieſe Küsten  - John Franklins erduldeten Entbehrungen, verzweifelten Ausweg. Ein Handſtreich ſezt ihn gebiete charakteristische milde Klima. Die Entfesselte Amundsen   am stärksten und es brannte stehung des Golfstroms wird dadurch erklärt, ein merkwürdiger Ehrgeiz in ihm, gleiche daß die Paſſatwinde das Waffer den Aequator Leiden zu überwinden. Bei grimmigster Kälte zwifchen Afrika   und Amerika   entlang treiben schlief er bei offenem Fenster und jede freie und es in den Golf von Meriko drücken, wo es sich durch längere Berührung mit den heißen Küſten erwärmt. Dann fließt es durch ben Kanal von Florida  , zwischen Florida   und

Ruba, ab.

Man hat lange Zeit die Entstehung der großen Meeresströmung nicht gefannt. Bis 1850 glaubten die Geographen, daß die Strö­mung durch den Ausfluß des Mississippi   im Golf von Mexiko   verursacht werde. Als jedoch Ingenieure die Wassermassen beider Strömun­gen nadmaßen erkannte man, daß die des Golfstromes 20.000mal größer waren, als die des Mississippi  . So war es unmöglich, bie alte Erklärung aufrechtzuerhalten; eine neue

Stunde, die ihm die Schule ließ, lief er im Winter ins Freie. durchforschte die Hügel und Berge um seine Heimatsstadt Oslo  , erhöhte seine Geschicklichkeit im Bezwingen von Eis und Schnee und härtete seine Muskeln für das fünftige große Abenteuer. Seiner Mutter zu liebe studierte Amundsen   Medizin, aber nach ihrem Tode gab er das Studium auf, um sich völlig seiner Entdederlaufbahn zu widmen. Als Zweiundzwanzigjähriger unternimmt er zusam­men mit feinem Freunde seine erste Expe. bition: Bon ihr behauptet Amundsen  , daß fie ihm fast schwerere Gefahren und Mühlale brachte ale feine späteren Polarfahrten. Die beiden jungen Leute versuchten damals mitten im Winter ein etwa zweitausend Meter hohes

und feine sechs verläßlichen Begleiter in den Bejiz des Schiffes der Gjoa"; bei Sturm und Wolkenbruch lichten sie den Anker und steuern um Mitternacht des 17. Juni 1903 der offenen See zu. Als die Gläubiger am nächſten Morgen aufſtanden, waren Schiff und Schuld. ner verschwunden. Erſt nach Jahren fahen fie den Schwarzfahrer" wieder.

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Drei gefahrvolle Abenteuer.

Um Grönland   herum ging die Fahrt und dann steuerte das Schiff, von dem Amundsen  wißig sagt, daß es einem schwimmenden Möbelwagen glich, in das gefährliche Gewirr der Inseln, die der Nordküste Amerikas   vor. gelagert sind.

Da sitzt die Gjoa" schon auf einem heim­tüdischen Felsenriff und rührt sich nicht vom Fled. Nach einiger Zeit schwemmt es die Strömung weiter. Bange Minuten vergehen. Ist das Schiff heil geblieben oder hat es ein