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ners glüdlich überstanden und waren alle berühmten Briefschreibern seien nur einige ge- Reiseföstlichkeiten und eindrucksvollen Aben­fehr jiegestrunken... Neulich haben wir, nannt: Arndt, Bismard, Engels,   Feuerbach, teuern. So wird das Buch für jedes Kind zu b. h. die Franconen mit den zwei anderen Goethe,   Grillparzer, Haedel, Heine, Kainz, einem wahren Erlebnis. Burschenschaften einen gemeinschaftlichen Lenau, Lessing,   Mozart,   Rathenau, Wagner, Rotkäppchen","   Schneewittchen", Aschen­Commers gefeiert. Hei! Welche Beseligung! Wedekind u. a. Biele der abgedruckten Briefe puttel" und Dornröschen", diese vier Berlen Hei! Was hat nicht alles die   Burschenschaft gewähren Einblid in das Wesen und in die aus den Hausmärchen der Gebrüder   Grimm getan! Hei! Sind wir nicht die Zukunft Seele ihrer Verfasser. Der Wert der Samm haben soeben wieder eine Auferstehung gefeiert  Deutschlands, die Pflanzstätte   deutscher Bar- lung wird dadurch gesteigert, daß jeder Brief- und zwar in einer hochwertigen, ganz entzüden. lamente! Es ist mitunter schwer, sagt   Juve- gruppe eine furze Lebensbeschreibung des den Ausgabe mit reizenden farbigen Bildern nal, feine Satire zu schreiben." Schreibers und interessante Angaben über seine von Nie Cramer. Jedes diser vier Bilderbü Bon den in der Sammlung vertretenen Mutter vorangestellt sind. cher ist mit vier siebenfarbigen und vier zwei farbigen prächtigen Offset- Bildern geschmückt, bazu ein feiner siebenfarbiger Künstlereinband in Halbleinen, auf bestem weißem Papier. Eltern fönnen ihren Kleinen zum Lesen oder Borlesen gar nichts Besseres laufen, als solche Ausgaben der alten und doch ewig jungen Mär chen der Gebrüder   Grimm. Diese Märchenbü her werden große Verbreitung finden, wozu schon der wirklich billige Preis von Am! 1.40 für jedes dieser Bücher beiträgt. Die Bände sind gleichfalls im Verlag Died u. Co.,   Stutt gart. erschienen.

Auf daß wir das Grufeln nicht

verlernen...

Das Theater bes   Zobes.  

Paris, im Februar 1930.

" Halt! Bedenken Sie wohl, bevor Sie hier eintreten, ob Ihnen die vier Francs, die Sie für die Karte erlegen, morgen nicht abgehen werden! Was Sie hier zu fehen bekommen, Tönnte traurige Gedanken und unangenehme Erinnerungen in Ihrem Geiste wachrufen. Es ist ratsamer, wenn Sie schön nach Hause gehen!" Eine eigenartige Reflame, würdig der seltsamen Stätte, die sich bezeichnet. Die leine, schwarzangestrichene Bude, die inmitten der Varietes, Kinos und Tanzlokale auf dem Montmartre in weithin sichtbaren Lettern die Aufschrift trägt: Rabarett des Nichts, Theater des Todes", ist ein historischer Ort.   Baudelaire, der Dichter des Grauens, soll diese Stätte häu­fig aufgesucht haben. Wenn man sich auf den Cicerone verlaſſen darf, iſt der Dichter, der wie feiner vor ihm die wehmütige Boesie der Bergänglichkeit in Strophen zu bannen ver­mochte, Stammgast in der gruseligen Schenke gewesen.

Man löst eine Karte, der Vorhang teilt fich: es war also keine Täuschung, man ist in eine Aufbewahrungshalle geraten. Der Billet­teur nimmt die Eintrittskarte ab und ladet die Gäste in einem rauhen Ton ein, zunächst die Schenke des Todeskabaretts zu besuchen. Ein Heiner Raum, von einer Magnesiumlampe beleuchtet. Das blendend weiße Licht läßt Tische und Stühle noch schwärzer erscheinen als fie sind. Der Tisch ist jedoch kein Tisch, sondern ein Sarg. Es ist unheimlich, da zu fißen. Man findet sich jedoch mit dieser Absonderlichkeit bald ab, auch neben dem leeren Sarg fann man fich schließlich unterhalten.

schwingen, hat hier der Künstler mit grobem Pinsel festgehalten. Plöglich wird es finster, nur das Bild bleibt beleuchtet: das Tanzlotal mit den luftigen Gästen erscheint nun im wei­Ben Licht des Magnesiums.

Der Clou des Abends, die Spezialität des Hauses: Eine Dame aus dem Publikum wird aufgefordert, das Podium zu betreten. Eine fleine Blondine ist beherzt genug, der Einla­dung Folge zu leisten. Ein leerer Sarg ohne Dedel steht senkrecht auf der Tribüne. Die junge Dame, mutig und led, stellt sich hinein. Der Saal wird verdunkelt und nur der Sarg mit seiner lebendigen Insassin ist zu sehen. Ein Projektionsapparat, geschidt verborgen hin­ter dem Zuschauerraum, tritt in Aktion und nun sieht man mit Grauen, wie das Gesicht der jungen Frau allmählich totenblaß wird, die Konturen verschwimmen und plöglich erscheint im Sarg ein Stelett! Ein Effekt der Baterna Magica, die dieses Kunststüd, grauenerregend und lehrreich zugleich, vollbringt. Bedenle, daß du sterblich bist."

Theater des Todes! Es ist dafür gesorgt, daß auch wir fachlichen Bürger eines aufge­flärten Jahrhunderts das Gruseln nicht ver­

lernen..

Der Kinder Märchenwelt.

Auch für Kinder ist das schönste Geschent ein gutes Bilder- oder Märchenbuch, denn ein solches behält für das Kind seinen dauernden Wert. Es beflügelt seine Phantasie und bildet seine Seele, entwidelt seinen Schönheitssinn und stärkt seine Beobachtungsgabe. Von Bilder büchern, welche dieser Aufgabe entsprechen, seien die im Verlage   Died u. Co.,  Stuttgart, erscheinenden   Stuttgarter Bilderbücher" genannt:

,, Bärentan und Affensprung, ha, da läuft fchon Alt und Jung!"- ein Buch voll luftiger Geschichten mit Bildern von Else Wenz-   Vietor.

Gudt hinein! Schaut der Tiere Kinder­lein!" Ein Buch für alle kleinen Tierfreunde mit Versen von Adolf   Holſt und Paula   Jordan.

In der Todesschenke hält man viel auf Stil. Die erfrischenden Getränke werden in menschlichen Schädeln dargeboten. Den Besu­chern graust es; nur als man sich überzeugt hat, daß die unheimlichen Becher aus Holz ge­schnitt sind, beruhigt man sich einigermaßen. Schabe, daß es dem alten Schopenhauer nicht gegönnt war, in dieser Schenke zu weilen. An den vielen Aufschriften, die die schwarzen Wände schmüden, hätte der Frankfurter Welt- Beide Bücher sind in die erste Reihe rich weise seine helle Freude gehabt. Nur sein Stolz tiger Künstler- Bilderbücher zu stellen und bil wäre wahrscheinlich ein wenig gekränkt, denn den eine rechte Kinder- und Elternfreude. Die lein ferniges Wort aus jenem Evangelium der prachtvoll schönen, farbigen Bilder, die auf das Lebensverachtung, das er der Welt geschenkt findliche Empfinden eingestellten Terte und hat, ist auf den Wänden des Wirtshauses Zum die vorzügliche Ausstattung machen die Bücher blauen Nichts" vermerkt. Ein tiefes Wort des zu prächtigen Geschenkwerken für die Kleinen.  französischen Denkers Bustaret padt den Gast, Jedes der Bücher umfaßt 20 Seiten und fo­der vom Geschwät des Kassierers der Kerl stet M. 4.80, fürs Ausland Schw. Fr. 6.­ist auch Conferencier sich nicht ablenken Beide Bücher dienen der Naturbetrachtung und läßt. Das Leben ist eine Krankheit, es gibt find daher bestens zu empfehlen. nur ein einziges Heilmittel dagegen, den Tod."

Was mancher nicht weiß.

Sehr große Regentropfen fallen immer aus geringer Höhe; je kleiner die Regentropfen find, aus umso größerer Höhe fallen fie. Mary  

Pickford hat in ihrer Steuererklä rung ein jährliches Einkommen von etwa 3 Millionen Mark angegeben. Ihre erste Sage beim Film war ein Wochengehalt von etwa 150 Mark.

In Rostau muß ein Mann zehn Rubel Strafe bezahlen, wenn er einen Arzt unnötiger­weise rufen läßt.

Mohair tommt von der Angoraziege, und Südwest- Teras ist jetzt der große Mittelpunkt Millionen Angoraziegen. der Angoraziegenzucht. Es gibt dort zweieinhalb

Einen Storch zu töten gilt in   Holland und  Belgien als unheilvoll; man glaubt, daß der Täter sein ganzes Leben lang von Mißgeschick berfolgt werden wird.

Ramele tönnen von ihrem fünften Jahre an als Arbeitstier benutzt werden. Ihre Kräfte nehmen jedoch nach dem fünfundzwanzigsten Jahre merklich ab, obwohl sie gewöhnlich ein Alter von vierzig Jahren erreichen.

Einen Reford in bezug auf Ausdauer im Dienst hat Elisabeth Gadsby aufgestellt, die im Alter von neun Jahren in eine Weberei in   Leicester eintrat und noch heute, mit ein­undneunzig Jahren dort beschäftigt ist. also 83 Jahre in der gleichen Firma ausgehalten hat.

Welche Bedeutung ein höflich und fachlich geschultes Berkaufspersonal im Geschäftsleben bedeutet, geht aus den Antworten hervor, die ein Warenhaus erhielt, als es bei 2000 Kunden anfragte, weshalb sie das Geschäft nicht mehr besuchten. Unter den 1220 Antworten befinden fich folgende Begründungen: Es besuchten das Warenhaus nicht mehr: 10 wegen Unzufrieden. heit mit der Ware; 130, weil sie zu lange auf die Bedienung warten mußten; 250, weil sie von der Bedienung takilos oder unhöflich be handelt wurden; 360, weil ihnen die Bedienung die Ware aufdrängen wollte, und 470 wegen Gleichgültigkeit der Bedienung.

Vor dem Kriege tamen in   Deutschland auf hundert heiratsfähige Männer im Heute fährt der Extrazug!" Im Verlage Alter zwischen zwanzig und fünfundvierzig Das primitive Gemälde, das in grellen Died u. Co.,   Stuttgart, ist auch dieses farben Jahren 35 Junggesellen, heute 44. Vor dem Farben das Innere eines   Pariser Tanzlokals freudige, luftige Bilderbuch erschienen. Ernst Kriege fam auf zwei verheiratete Männer ein darstellt, soll den Gefallen des großen Boeten Kuper hat die schönen Bilder gezeichnet, Adolf Junggeselle, heute lommen auf drei Verhei Beaudelaire in ganz besonderem Maße gewon- Holft die Verse geschrieben. Hansl und Lieferatete zwei Junggesellen. Mit anderen Wor nen haben. Verliebte Pärchen, die nach der unternehmen mit Onkel und Tante eine große ten: von 1000 Frauen jind heute rund 400 Mufit einer Militärkapelle die Tanzbeine Ferienreise und dabei ereignet sich gar viel an ebelos.