mit die schlechten Stoffe abgeholt werden. Aber es wird wohl fein Blutmann frei sein, alle haben vollauf zu tun, damit nur die vielen dunklen Blutscheiben in der Lunge einiger­maßen aufgefrischt werden. Unser Herr muß nun so lange fein Zahnweh aushalten, bis die Heinen Anochenstüdchen und Eiterflümpchen abgeholt werden." Wir gingen weiter. Endlich waren wir zum Gehirn herausgekommen und standen auf einer Treppe, die zur Haut am Raden führte.

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dagogischen Standpunkte aus geschrieben und ist geeignet, ebenso zu einer tieferen Auffassung des Lehrberufes zu führen, wie zu einem feinsinnigen Verständnis der Kindeswelt. Es spiegelt ein Stüd innerer Entwidlung wider und öffnet der Schaf­fensfreude und Lebenslust ein weites Tor.

Die Erscheinung

Ich gehe wie ein Schatten unter die Völker und feße mich an der Seite der Menschen

nieder.

Reiner ficht mich, aber sie sehen einander an und wissen, daß ich da bin. Mein Schweigen ist das Schweigen der Flut, Die den Spielplatz der Kinder begräbt. Ich bin wie der Frost, der immer kälter wird in der stummen Nacht,

Darauf die Vögel tot find am Morgen. Heere fallen ein, zerstampfen das Land, zer­

Hier kannst du wieder hinauskommen, wenn du genug gesehen haft", bemerkte mein Führer. O ja, o ja!" rief ich, ich habe zu viel Neues gesehen, mir schwindelt ordentlich der Kopf!" Das glaube ich wohl", sagte er lachend, so etwas jieht man nicht alle Tage." Dann gab er mir die Hand und öffnete eine Tür. Weil sie lange geschlossen gewesen, hatte sich vor ihr am Boden des Ganges ein wenig Wasser angesammelt, das nun hinausflog. Es war Schweiß, der aus der offenen Hauptpore tam. Ich spürte die frische Luft des Waldes, sagte nun meinem freundlichen Begleiter Lebe- Mit Geschossen, die von der Erde und vom wohl und wünschte mir wieder als richtiger Mensch im Walde zu stehen. Sofort wurde mein Wunsch erfüllt, und zu meinen Füßen Ich bin mächtiger als Heere, lag wieder der dide alte Herr im Grase und Furchtbarer als die Kanone. schlief und schnarchte immer noch. Könige und Kanzler geben Befehle Ich gebe keinem Befehle Mehr als leidenschaftlichen Rednern. Aber man gehorcht mir mehr als Königen,

Entnommen mit Erlaubnis des Ver­lages Georg Westermann, Braun­ schweig, dem Buche Herzhafter Un un terricht", Sedanken und Proben aus

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ftören

Luftreich brüllen.

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fchehen.

Da beginnen die Muskeln im Naden sich ichmerzhaft zu spannen. Die Kraft der Arme erlahmt, die Verkrampfung der inneren spannung bricht jäh auseinander.

Tief atembolend schaue ich auf. Stapel erledigter Post türmen sich zu meiner Linken, Stapel der unerledigten meiner Rechten.

ju

Acht Stunden hat der Arbeitstag, die Hälfte ist erst vergangen.

Also weiter, geschwinde, geschwinde

Abdrud aus dem ersten großen Erleb­nisbuch einer Angestellten, das dieser Tage unter dem Titel Schidsale hinter Schreibmaschinen" im Sieben- Stäbe Berlog, Berlin NW 6, erschienen ist.

Eva und die Schlange.

Es heißt zwar so sinnig: Ich will Feind­schaft setzen zwischen dir und dem Weibe", und den Nachkommen des Weibes und der Schlange. diese Feindschaft soll weiter bestehen zwischen schen beiden innige Beziehungen, inſoſern, Aber wie man neuerdings sieht, bestehen zwi­als die elegante Frau in die Haut des Rep­tils gefahren ist, wenngleich auch nur mit den Füßen.

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Betrachten wir heute die vielen, schönen Dinge in den Schaufenstern unserer Spezial­geschäfte, so findet man, daß in den letzten Jahren die Haut der Reptilien benüßt und als Eidechsen, Krokodil und Schlangenleder ver­arbeitet wird. Wie man aus den Auslagen der

einer modernen Pädagogik von Hein- Ich entbinde von Eiden, mach Taten unge- Schuhgeschäfte erkennen kann, werden gerade rich Scharrelmann. Das Buch ent hält, wie die vorstehende Lejeprobe be­

weist, anregende und unterhaltsame Er Die nadten Dinge kennen mich. zählungen und Auffäße vom modern- Jah bin der Hunger.

Schreibmaschine, Du!

Von Christa Anita Brüd.

Nach langer Arbeitslosigkeit wieder hinter der Schreibmajchine!

Fräulein 2aue trägt cilfertig Briefbogen, Durchschlagpapier, Umschläge und Schreibstifte herbei.

Auch ich bin geschäftig, hebe den Holz dedel von der Schreibmaschine, lage danke, Fräulein Laue". Niemand bemerkt, daß meine Hände beben.

Ich höre nichts mehr vom Sprechen der

andern.

Ich ziehe das Wachstuchverded zurüd. Die Schreibmaschine blidt mich an.

An meiner Bewegtheit ermesse ich zum ersten Male die tiefe Beziehung der Arbeiten­ben zu seinem Handwerkszeug, durch das er überhaupt erst zu wirken vermag, diese still­

fchweigende, tiefinnerliche Stanteradschaftlich: teit, stärker als manche Bindung von Mensch zu Mensch.

Nie ist mir cine Schreibmaschine totes Objekt gewesen, immer schon, von Anbeginn unjagbar lebendige Wesenheit.

Feindin die erste, an der ich aufgeregt stümperte, bösartig hämisch, voller Tüde und Sinterlist, ein vorjintflutliches System. Mit der rauhen, schwingungslosen Stimme minder­wertigen Materials zerhadte jie meine ange­Spannten Nerven.

Unter den Schreibmaschinen gibt es lleine behende Mädchen, die laufen wie Wiesel, ge­schäftige treue Tanten, niemals verdrossen, allzeit hilfsbereit, und alte Großmütter, die fich ächzend vorwärtstreiben laffen.

Hebelwerk, von gediegener Feinheit die Tasta­tur. Leichtester Anschlag genügt. Wie Perlen­schnüre reihen sich die Buchstaben auf dem Bapier. Hell und schwingend ist ihre Stimme. Mit lieblichem Glodenton meldet sie das Ende der Zeile.

Geschwinde, geschwinde...

Bom Fenster her tönt das eilige Rasseln von Fräulein Laues Maschine. Fräulein Bar­tels schreibt in furz abgerissenen Säßen. Rhythmus, Rhythmus, Brasseln der Typen, Saufen hin und herschwirrender Wagen, Sum men, Surren, Schnarren von Rädern und Rädchen.

Hör ich dich wieder, Lied meiner Arbeit? Schicksalslied du von Millionen um den

Erdball?

Du bist kein Lied der leichten Freude, du bist Stimme furchtbarsten Ernstes. Lied derer, die sich bücken müssen, tief, tief beugen und das Joch einer unerbittlich vorwärtsstürmen­den Zeit.

Tempo, Tempo, schneller, schneller.

Der Mensch strömt seine Kraft hinein in die Maschine. Die Maschine, da ist er selbst, sein äußerstes Können, seine äußerste Samm­lung und letzte Anspannung. Und er selbst, er ist Maschine, ist Hebel, ist Taste, ist Type und schwirrender Wagen.

Nicht denken, nicht sich besinnen, weiter, weiter, geschwinde, geschwinde, tipp, tipp, tipp­tipptipptipp.

Im Kopf beginnt ein fleiner Schwindel zu freisen.

Geschwindigkeit ist Rausch und Rausch ist

Diefe hier, ich schaue voller Entzüden dar­auf nieber, ist eine Aristokratin, blizblant das Singerissenheit...

in diesem Jahre Schuhe aus Schlangenhaut besonders bevorzugt. Also ein neuer,-guter" Einfall der hochentwickelten Industrie, um mit Hilfe der Mode, die da findet, man müsse doch stets das Neueste tragen, durch ein neues Er­zeugnis Geld verdienen will.

Nun könnten Evas Töchter ja listig be. haupten, darin, daß sie in Schlangenschuhen gingen, erfülle sich in gewissem Sinne die über die Schlange verhängte Strafe, nämlich auf dem Bauche im Staube zu friechen. Manche Käuferin aber würde bestimmt einen derar tigen Luxusschuh nicht erstehen, wenn sie wüßte, mit welcher Grausamkeit die Schlangen ihrer schönen Haut beraubt und zu Markte getragen werden. Die am hübschesten gezeich nete Schlange ist eine Art amerikanische Boa constrictor. Java mit den benachbarten In­feln ist das Land, aus dem die meisten Schlan genhäute geliefert werden. Die Schlangen wer­den für ein paar Mark den Jägern abgekauft. Das der Gesellschaft zugeführte Reptil wird bon einem Eingeborenen am Kopf und Schwanz gepadt, ein anderer befestigt es mit einer um den Hals gelegten Schnur am näch­sten Baum. Sodann wird unmittelbar hinter

dem Kopf ein ringförmiger Schnitt ausge­führt und die Haut von den Muskeln des le­bendigen Tieres gestreift. Eine Stunde danach lann man die Zudungen dieses bestialisch zu Tode gequälten Tieres noch wahrnehmen. Dieses Verfahren wird angewandt, um Haut nicht zu verlegen.

die

Finden Sie nicht, daß die Strafe an Evas Verführerin ein bißchen zu hart ist? F. P.

Mudkipuði.

Mudipudi hat in der Welt der Wunder und Märchen eine Menge von Abenteuern er­lebt, wie sie noch leinem Menschenkinde be­schieden waren. Er ist ein gar niedliches Kerl­chen, ein hölzernes Gliedermännchen, wie sie von Malern gebraucht werden, um an ihnen Sewandstudien zu machen, oder Stellungen