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Man beriecht ſich!

Brautwerbung bei den Indios.

Von Arnold Nolden.

Die Indios sind ungemein naturveröun-| 14. Lebensjahre an iſt das Kind für seinen den. Ich möchte als Beispiel nur die Annähe Vater verantwortlich. So paffiert es oft, daß rung von Mann und Frau schildern, wie ich ich Männer um die Vaterehre streiten, also sie auf unserer Farm beobachten konnte. Ein genau umgekehrt wie in Europa  . Die indiani­junger Mann, der sich für ein Mädchen inter  - fchen Ehen sind außerordentlich fruchtbar. Nur effiert, gibt ihr das durch allerlei Zeichen zu hat man noch kein Mittel gefunden, die große verstehen und erwartet sie dann draußen irgend Kindersterblichkeit auf ein Mindestmaß einzu­wo im Freien. Kann das Mädchen die Nei- schränken. gung des jungen Mannes erwidern, folgt ste Auffallend ist die Naivität der Indios. Wie ihm, bleibt aber in einem Abstand von unge- Kinder können sie über Dinge lachen, die gar fähr fünf Metern von ihrem Verehrer stehen. nicht zum Lachen sind. Wie Kinder freuen fie Sie sehen sich beide, fehren sich aber den Rüksich über Kleinigkeiten, die ihr Wohlgefallen len zu. Von Stunde zu Stunde rüden sie näher finden. Ein schöner, bunter Kalender zum Bei zusammen. Beide Teile haben dann natürlich spiel wirkt Wunder, sie behandeln ihn wie ein noch die Möglichkeit, fortzugehen. Man sieht sie loftbares Gemälde. Ebenso kindlich ist ihre Stundenlang so sigen, ohne ein Wort zu spre- große Blumenliebe und verehrung, die in der chen, ohne sich zu bevegen. Meistens reicht ein ganzen Welt wohl nur noch von den Japanern Tag nicht aus, und das Sichmähern wird auf übertroffen wird. Es gibt fein Indiofest ohne mehrere Tage ausgedehnt. Endlich ist der Mann Blumen, wie es schon vor fünfhundert Jahren so weit vorgerüdt, daß er dicht neben seiner feinen indianischen Gottesdienst ohne Blumen Angebeteten sist. Nun entscheidet in legter gab. Mit Blumen bekränzt man das neugebo­Minute noch die Wirkung des Körpergeruchs. rene Kind, die Braut, den Gestorbenen. Mit Immer noch hat jeder das Recht, aufzustehen Blumen bestreut der Wirt den Boden seiner und fortzugehen. Ist aber diese Schwierigkeit schmußigen Kneipe. Im blauschwarzen Haar überwunden, betasten sie sich gegenseitig und einer India wirft eine Blume kostbarer als gehen dann zusammen schlafen. Die Ehe ist aber der Brillantschmud auf dem Halfe einer euro­noch nicht geschlossen, denn man will erst Ge- päischen Fürstin. wißheit über die körperliche Harmonie haben. Ist man auch hiervon überzeugt, nimmt der Mann das Mädchen als seine Frau in sein Haus.

Der Wert einer Frau besteht in ihrer Fruchtbarkeit. Je mehr Kinder sie befommt, desto höher wird sie eingeschäzt. Unglücklich sind Ehen nur dann, wenn sie unfruchtbar bleiben. Auch hat der Mann dann das Recht, seine Frau fortzufchiden. Kinder sind die einzige und natürliche Kapitalsanlage des Indios. Vom

Lourdes Rom

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Baris.

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reiche lehrreich nicht im Sinne trodener Lehrhaftigkeit Buch zu erwerben. Es lehrt die Kinder die„ Wunder" der Welt und es gibt für sie deren doch so unendlich viele sehen, erkennen und verstehen, die Wunder" des Lebens auf der Erde, die Pflanzen, die Tierlein, die Naturerscheinungen, der mensch lichen Kultur und Errungenschaften, der Arbeit, der Jahreszeiten und des Sternenhimmels. Seht, so säet der Bauer, so leben die Tiere des Waldes, fo wird aus der Eichel ein Schiff, so wächst das Brot auf dem Ader und vieles an­dere mehr. Auf viele Fragen des Kindes gibt das reich illustrierte Buch, in dessen Text auch zahlreiche Kleine Gedichtchen eingestreut find, Aufschluß. Und überdies saafft es den Kindern viel Bergnügen. Man wird es im Anfang wohl vorlesen müssen, aber bald werden die Kleinen selbst darin blättern und sich an der Hand der Bilder allein zurechtfinden können. Es bringt die Kinder zum Nachdenken, lehrt sie die Welt beobachten und gute Menschen sein und darum ist es ein gutes Buch.

Was mancher nicht weiß.

Der Erfinder der Ansichtskarte soll ein ge­wisser 3. H. Locher in Zürich   sein, der im Jahre 1872 bei einer Nürnberger   Firma eine solche Karte mit Ansichten von Luzern   druden ließ.

Das größte Areal, das sich für den Anbau von Weizen eignet, aber zur Zeit unbebaut ist, *) Vorliegender Abschnitt ist dem Reise- befindet sich in Maroffo in den Niederungen werle A. Noiden:„ Auf Schiffen, Schienen, des Flusses Tadla. Es umfaßt nicht weniger Pneus..." entnommen.( Volksverband als 3 Millionen Morgen. der Bücherfreunde, Wegweiser- Verlag, Die drei Farben: rot, blau und gelb fom­G. m. b. H., Berlin- Charlottenburg   2, in Halb- men niemals zusammen in der gleichen Blu­leder gebunden 2,90 NM). Spannend und mei- menart vor. Diesem Gesetz zur Folge ist eine terhaft erzählt, spiegeln sich hier die Abenteuer, blaue Rose eine Unmöglichkeit. die der Autor als völlig mittelloser und spra chenunkundiger Gelegenheitsarbeiter in Mexiko  und den Vereinigten Staaten   erlebt hat.

Ausgabe im Verlag Th. Knaur, Berlin  , er­schienen ist. Der Preis jedes der drei Bücher ... was schaden in der Politik die Män beträgt Mt. 2.85 und mit dieser Preisgestal­gel der Menschen, die selbstfüchtigen und genuß- tung ist es vielen, welche leider nicht in der fichtigen Triebfedern, wenn die Menschheit mit Lage sind, neuere Werke der Literatur zu lau­ihrem langfamen, eigenen finnigen Schritt im fen, da sie zu teuer sind, diese Bücher zu er­mer weiter schreitet! Was liegt daran, daß werben. Es sind eminent wertvolle Werte, die dieses verderbte, niedergehende Bürgertum ge- von jedem Sozialisten gelesen werden sollten, genwärtig ebenso im Sterben liegt, wie die soweit sie noch nicht bekannt sind und die nichts Aristokratic, deren Stelle es eingenommen hat, von ihrer Frische und ihrer Aktualität seit der wenn hinter ihm unaufhörlich der unerschöpf- Beit eingebüßt haben, da so manche Menschen liche Menschenvorrat aus der Land- und Stadt- der vorangegangenen Generation durch sie den bevölkerung aufsteigt. Was liegt an der Aus- Weg zum Sozialismus gefunden haben. Zola fayveifung der Verderbtheit des Kapitalismus, fann noch immer und in unvermindertem allzu großer Macht, dem raffinierten, unzüch Maße als der große Romancier der Arbeiter tigen, bei geschlechtlichen Unnatürlichkeiten sich schaft bezeichnet werden. Wenn, was bestimmt aufhaltenden Leben, nachdem es bewiesen zu zu hoffen ist, diese drei Werke durch die Billig­fein scheint, daß alle die Hauptſtädte, dieſe Kö- feit ihres Preises populärer werden, als sie es niginnen der Welt, nur um diesen Preis der bisher waren, so wird dies ein rühmenswertes äußeren Zivilisation, der Religion der Schön Verdienst des Verlages sein. heit und des Vergnügens regiert haben... Und wenn auch die Lohnarbeit in der Tiefe verpesteter Fabriken eine Form der antiken Des Kindes ,, erfte Einführung Sklaverei bleibt, wenn die Toussaints wie in Welt und Weltall  " lahingewordene Tiere auf ihrem ärmlichen La­

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Die Mediziner nehmen an, daß der Sterb tichkeitsprozentjak herabgemindert wird, wenn erst allgemein Elektrizität benutzt wird, denn Gas, Petroleum und selbst Kerzen verschmuzen die Luft des Raumes, in dem sie benugt wer den, so daß sie gesundheitsschädlich wirken.

Der fromme Schweppermann, von dem uns das bekannte Wort erzählt:„ Jedermann ein Ei, dem braben Schweppermann zwei“ ist eine ganz ungeschichtliche Persönlichkeit. In der Schlacht bei Mühldorf  ( 1323) nach der jenes Wort gesprochen sein soll, hat er gar nicht mitgekämpft. Einen Ritter Schwepper­mann hat es damals zwar gegeben, er war aber fein Anführer und hat sich auch sonst nirgends hervorgetan. Sein Grabstein sagt von der Eiergeschichte kein Wort aber das Denkmal, das man ihm 1790 errichtete, zeigt die beiden historischen“ Eier.

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Der Siriusbegleiter ist einer der selta nsten Sterne, die man überhaupt fennt. Sein Duch. messer beträgt nur 40.000 Kilometer, d. i. nur wenig mehr als das Dreifache des Erddurch­messers. Diese Sonne hat also nur die Größe eines Planeten, sie ist ein Zwerg unt; er den Sonnen in des Wortes wahrster Bedeutung.

Das Rätselhafte daran ist, daß dieſes winzige Zwerglein fast ebensoviel Materie in si hat wie unser Sonne. Das ist nur möglich, tern ger noch immer vor Elend sterben, so ist die hat sich ein Buch zur Aufgabe gemacht, das in die Materie durt ungeheuer dicht gelagert, ce Freiheit dennoch an einem stürmischen Tage der Reihe der vom Verlag Friedr. Andr. Per- preßt sein muß. Nimmt man die Dichte des aus dem ungeheuren Kessel hervorgetreten, um thes, Stuttgart  , herausgegebenen Wunder- Wassers als 1, so ist die mittlere Dichte der thren Flug durch die Welt zu nehmen..." bücher" erschienen ist.( Das Wunder- Materie dort rund 50.000. Stoffe von derar buch für unsere Kleinen". Erste Ein- tigem spezifischen Gewicht tennt man auf Er Diese herrlichen Worte, in denen prophe- führung in Welt und Weltall  . Geschildert von den nicht nur nicht, man konnte sich die Tri­tisch das Kommen einer neuen Zeit angefündigt Hedwig Loh, mit 200 Bildern von Eugen stenz solcher Materie auch bisher nit vorstellen. wird, entstammen dem Bande Paris  " der großwald, in Ganzl. Mt. 8.50.) Man möchte, Auf unserer Erde werden jährlich 55 Mil­hen Roman- Triologie Zolas" Die Städte" wenn man in dem„ Wunderbuche" blättert, lionen Rinder geboren, von denen jedoch 18 ( Lourdes  " Rom  "„ Paris  "), die wünschen, alle Eltern wären imstande, ihren Millionen während des ersten Lebensjahres socben in einer äußerst billigen und schönen Kindern dieses schöne, anregende und lehr- sterben.

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