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Nicaragua , Honduras , Guatemala , Merifo,( Einsame Weltreise". Die Tragödie Hinter ihm her kommt ein spizer Schrei. Kalifornien , um von dort durch den Stillen einer Frau. 336 Seiten. Geb. Mt. 6.- Im Aber wie er abfahren will, legt sich die Ozean über Honolulu , Japan und Indien zu Banne der Südsee", 384 Seiten. Geb. schmale Hand des alten Herrn auf seinen bereisen. Immer im Kampf mit tausend Mr. 6.50. Beide erschienen im Verlag von Wil - Arm, das runzelige Gesicht ist demütig zu ihm Widrigkeiten, Hemmnissen und Gefahren. helm Köhler, Minden i. Westf.). hingebogen. Berzeihen der Signore", sagte die Wiederholt bedroht, ihrer Habe bestohlen, von Frau Alma Karlin hat auf ihrer acht- Stimme aus dem Nebel heraus, wir hätten Strankheiten geschwächt, sinkt oft ihr Kampjes jährigen Weltumieglung, auf der sie mehr ge- nicht dulden dürfen, daß Sie ſo unvorbereitet mut, aber stets aufs neue rafft sie sich auf. so sehen hat, als ein Duhend Forschungsreisende, zu uns kamen. Es ist nämlich... meine TochFaſt vier Jahre einer ungewöhnlich gefahrvollen da sie stets mit und unter dem Bolle leben ter hat vor furzer Zeit ihren Mann verloren, und entbehrungsreichen Reise sind vergangen, mußte, genug der Tränen veraossen. aber sie verloren, verschüttet, ertrunken, man weiß nicht während der Frau Karlin überdies gezwungen hat Kampf und Sieg noch weit teuerer bezahlt: recht seitdem ſucht ihr verwirrter Kopf Tag ist, durch Vorträge, schriftstellerische und andere sie ist seelisch gebrochen und mit auf immer ge- für Tag auf der Landstraße nach ihm. Jedes Arbeiten ihr bißchen Lebensunterhalt zu verdienen, als der eigentlich schwerste Teil ihrer Schädigter Gesundheit heimgekehrt. Was sie in Gesicht, jedes Männergesicht ist Francesco. Und sie bringt jeden zu uns Forschungsreise beginnt. Sie erreicht unter ihren Reijebeschreibungen gibt, das ist so ganz unjagbaren Mühseligkeiten die Injelwelt der anders, als es in anderen Reisebüchern zu bringen es nicht übers Herz, dem Treiben ein Südsee und geht Erfahrungen entgegen, wie eine fein empfindende Seele spricht aus ihnen, finden ist. Eine ungewöhnliche Persönlichkeit, Ende zu machen. man sie nur erleben kann, wo Völler auf niedrigſter Entwidlungsstufe herrschen, das Men- schlichte Bescheidenheit und ein über aue triebten gräßlichen Schrednisse triumphierender fchenfreijertum noch nicht erloschen ist und wo einzig noch auf diesem abgelaufenen Humor. Bewunderung vor dieser Frau! Möganz abgeschnitten von der Außen- gen ihre selten anschaulichen, padend geschriewelt bleibt". Ueber ihre Erlebnisse auf ihrer benen Bücher zum Nutzen, zur Warnung und ahtjährigen Weltfahrt hat Alma C. Karlin zur Belehrung anderer weiteste Verbreitung zwei fabelhaft fesselnde Bücher geschrieben.
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man Erdball
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finden.
Der unheimliche Fahrgast.
Von F. C. Roegels.
Toms Auto steht vor der Kajinotüre. Er Augenblick mehr zweifelt, es handelt sich um selbst gibt den Kameraden die Hand: Fährt ein Abenteuer. Er hofft: upi ein amüsantes. feiner mit zurüd? Die andern lachen, warum Der Seitenweg führt zwischen kleinen Hüdenn man hat sich so hübsch festgetrunken. geln hindurch in eine einsamere Gegend. Der Nur Spielverderber fahren los. Tom judt die Achseln und steigt ein.
Dann fährt er. Die große Autostraße längs der Küste hat schon einige Lichter gehißt, über dem Meer liegt noch ein fahler Streifen. Taglicht und der Abendnebel kriecht niedrig am Boden. Knappe zwei Stunden bis Rapallo , denkt Tom, und beschleunigt das Tempo. In zwei Stunden kann er schon mit Evelyne an dem Tisch unter der Palme sipen.
Da stuzte er plötzlich, stoppt ab, bicgt sich neugierig vor. Dort an dem Baum, denkt er, steht jemand und winkt. Gilt das mir? Winkt da wirklich jemand? Im nächsten Augenblic er fennt er, es muß eine Frau sein, und sie hebt deutlich die Hand, er soll halten. Was soll das? Tom hält also, beugt sich aus dem Wagen, läßt die Frau herankommen. Wie sie in den Lichtkreis der Lampen tritt, sieht er, sie ist gut angezogen, jung sogar, beinahe hübsch. Die Fremde tritt dicht an ihn heran, öffnet, ehe er noch etwas sagen kann, die Wagentür, und macht Miene, einzusteigen. Tom lacht verlegen, fragt:„ Nanu?"" Da bist du ja endlich", jagt die Fremde, aber du mußt nicht so spät fom men, Francesco, ich habe sehr lange im Nebel hier auf dich gewartet". Alles dies in selbstsicherem, selbstverständlich vertraulichem Ton. Tom weiß vor Verblüffung nicht recht, was er sagen soll. Er hebt ein paarmal an, erflären zu wollen, daß es sich um einen Irtum handeln könne, daß die gnädige Frau doch bitte sagen möge... aber er kommt gar nicht zu
Wort. Es fällt ihm auch schwer, italienisch zu
wir Alten
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wir
Sie würde dann wieder so fürchterlich to ben und schreien.. und man würde sie in die Anstalt bringen, verstehen Sie.- Uns bricht das Herz, wenn wir daran denken. Lieber noch dulden wir ihr armes irres Tun... Aber bitte, vergessen Sie das wieder, Signor, und verzeihen Sie das einem Vater und einer
Mutter..."
Das alte Gesicht liegt unter strömenden Tränen.
Tom rast in jagender Fahrt davon und atmct erst auf, als die ersten Lichter von Ra pollo vor ihm auftauchen.
Evelyne hat vergeblich auf ihn gewartet.
De Mädräffe.
Die neue Stenotypistin bei Müller u. Co. hatte gleich am ersten Tag den Kolleginnen erzählt, daß die hübschen Ladschuhe, die sie trug, ein Geschenk ihres früheren Chefs seien.
Als die Neue zum Diktat abberufen wurde, sprachen sich die Zurückgebliebenen also darüber aus:„ Nu da sieht mersch ja gleich, was das fier Eene is, de Neie!"
,, Schlimm genuch schon, dasse de Laatschen iberhaupt angenommen hat, un noch viel frächer, dasse uns das fo gägg erzählt als wenn mir ihresgleichen wärn."
„ Nu ähmd. Das muß ja ä ganz verdormnes Schtide fin!"
,, Genntr eich vorschtälln, daß cene von uns ä Baar Schuhe von Härrn Müller annähm däte?"
Nebel ballt sich hier stärker zusammen, die Nacht scheint näher zu sein. Tom fährt langsam und vorsichtig. Die Fremde hat eine Hand auf seinen Arm gelegt und streichelt ihn mit zärtlichen Fingern. Auf einmal taucht ein Haus mit verwiſchten Konturen aus dem Nebel. Die bitte halten, weiter Fremde sagt, er möge heran könne er nicht fahren, das müsse er doch wissen. Tom, jest in großer Spannung, hält gehorsam, hilft der Fremden beim Aussteigen, blendet die Lampen ab. Hinter der Fremden her geht er zum Haus, zur Tür herein, die ein sauberes Dienstmädchen unbeteiligten Gefichts öffnet, die Treppe hinauf und steht dann in einem behaglich eingerichteten Salon, in dem ein alter Herr und eine weißhaarige Dame hinter ihren Teeschalen sißen. Tom steht der Schweiß vor Verlegenheit auf der Stirn, er rebt die Hände gegeneinander, sieht sich um und sucht vergeblich in der fremden Sprache nach Worten. Im nächsten Augenblick stehen die beiden Alten auf, streckz ihm liebenswürdig di„ Nu un das wärdse wahrscheinlich soch ge= zittrigen Hände mit freundlichem Gesicht entwäsen sin, de Neic. Wiese ihr Schäff dann sattgegen, reden auf ihn ein, und nennen ihn gleich gehabbt hat, isser gegindicht worden, un dafalls Francesco. Warum habe er sich so lange mit se dn Schnabel hält, hatse zum Abschied de nicht sehen lassen, warum so spät am Abend Laggschuhe in de Hand gedrickt gegricht." -nun möge er Plaz nehmen. Gleichzeitig schmiegt sich die Fremde liebevoll an ihn, legt ihre dünnen Arme mit einem rührenden Ausdruck um den Hals, biegt seinen Kopf zu sich herunter.„ Lieber Francesco", sagt ihre weiche Als die neue Tippkraft wieder das Stimme, du mußt mich nicht immer so lange Schreibmaschinenzimmer betrat, merkte sie sodraußen warten lassen". fort an dem veränderten Wesen der anderen, daß inzwischen tüchtig über sie geklatscht wor den war. Darum meinte ſie jest heiter:
Francesco Tom friert jezt vor Aufregung und Ratlosigkeit. Aber niemand ſcheint es
zu bemerken. Man redet auf ihn ein, man schiebt zu der Stelle hin, wo er immer noch steht, einen zierlichen Salonstuhl, und die Fremde weicht nicht von seiner Seite.
sprechen, er versteht, wenn er sich nicht fon zentriert, gerade nur das, was sie sagt. Es wird sich schon irgendwo noch aufklären, beruhigte er sich schließlich, und gleichzeitig lodt ihn schon das Abenteuer. Vielleicht eine geschickte Art Da padt Tom das Grauen, es kriecht ihm und Weise, sich einen Kavalier einzufangen, von hinten her die Wirbelsäule entlang, es sitt fällt ihm dann ein. Auf jeden Fall läßt er sie ihm fühlbar im Gehirn, es macht seine Hände einsteigen, fährt mit ihr weiter, und die feucht und flatternd. Er zieht einmal die Luft Fremde scheint zufrieden zu sein. Bis zur näch- fest durch die Nase auf, schiebt mit einent grosten Straßenkreuzung freilich nur. Dann will ben Griff die Fremde beiseite, stößt im Handfie unbedingt rechts ab, und er weiß, sein Weg umdrehen den zierlichen Stuhl um und stürzt geht weiter geradeaus. Aber sie ist so entschie- entschlossen zur Türe hinaus, die Treppe hinden, daß er nachgibt und nun nicht einen unter zu seinem Wagen...
,, Ausgeschlossen. Das wärde doch glei ä ferchtbar schlächtes Licht uff de Bedräffende wärfen. Wißter, wie'ch mer da vorgomm däte? Grade wie änne Mädrässe!"
,, Dadsächlich, so wärds gewäsen sin. Baßt nur uff, wenn die sich nich voch an Härrn Mül. ler ranschlängeln dut. So Eener is alles zuzubraun."
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,, Um auf die Ladschuhe zurüdzukommen, ich habe selbstverständlich nicht allein welche er halten. Jeder Dame aus der Firma wurde ein Paar als Weihnachtspräsent überreicht. Das war nämlich in der Schuhfabrik, wo ich gewesen bin, son von jeher Tradition."
„ Su das gonntense doch glei ſaachen“, tadelte schwer enttäuscht die Nachbarin der Beschenkten.
Und auch die anderen fünf fühlten ſich schmählich um eine Sensation betrogen... Lene Boigh