والهلا
Feierabe
Feierabe
r. 23.
Unterhaltungsbeilage.
Noahs Tagebuch.
Diese vom Vater Noah eigenhändig niedergeschriebene Urkunde- die zitterige Schrift des Alkoholikers ist unverkennbar wurde achimal der Ala demie der Wissenschaften vorgelegt, welche sich jedoch entschieden weigerte, eine Ueberprüfung vorzunehmen.
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Man muß offenbar annehmen, daß hinter dieser Weigerung politische Gründe oder gar fleinliche Eifersucht berborgen find.
Ich bin sehr zufrieden. Wenn das Wetter weiter so schön bleibt, werde ich wohl meine Weinernte um einen Monat früher als im vorigen Jahre einbringen können.
Am nächsten Tag. Gott hat mich für morgen rufen lassen. Das ist schon das achte Mal. Er stört uns wegen jeder Kleinigkeit. Unter solchen Umständen kann man nicht ruhig arbeiten.
Am folgenden Tag. Gott hat mich empfangen. Er war reizend. Er ist jetzt nicht mehr so befehlshaberisch wie früher. Er wird müde und alt. Er hat mich vertraulich beim Arm genommen und gesagt: Mein lieber Noah , es wird regnen
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Herr," antwortete ich, dein Wille geschehe. Es ist sicher, daß ein bißchen Regen meinem Wein nicht schaden wird."
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,, Es handelt sich nicht um ein bißchen Regen, es wird durch vierzig Tage regnen, Noah . Das Wasser wird die Gipfel der Berge überfluten. Es wird eine schredliche Katastrophe werden."
Darf ich mich nach der Ursache dieser Sintflut erkundigen?" ,, Gewiß, lieber Noah , ich will das Syſtem von Ebbe und Flut einführen. Aber beim erstenmal wird es nicht glatt abgehen. Auf der einen Seite wird zuviel Wasser und auf der anderen Seite zu wenig Waffer sein. Ich muß also eine Sintflut veranstalten. Und dann will ich auch etwas für meine lieben Fische tun. Diese Tiere sind zu rei zend. Sie reden nicht und verlangen nichts von mir. Es wird also eine Sintflut geben. Aber du sollst nicht umfomment."
Wie heißt? Ich?"
Du bist ein netter, gerechter und anständiger Mensch. Ich kenne wohl deine Fehler. Aber du haft ein gutes Herz. Mache also folgendes: Du wirst ein Schiff aus Baumstämmen, die du mit Pech zusammen
Bon André Dahl.
1930.
fügen wirst, erbauen. Wenn du merkit, daß| Am Tage vor Beginn der Sintflut. der Regen fommt, wirst du das Schiff mit-- Also, die Arche ist fertig. Gott hat heute samt deiner Frau besteigen und durch vier um drei Uhr das Fahrzeug feierlich besich zig Tage darauf bleiben...“ tigt. Die Inneneinrichtung hat gut gefal len. Wir haben vereinbart, daß jeder seinen Proviant selbst mitnimmt. Die Ein schiffung beginnt morgen früh. Ich ahne, daß es heilloses Durcheinander geben wird. Gott hat mir nach Schluß der Besichtigung die Hand geschüttelt, indem er fagte: Sehr gut. Ich bin sehr zufrieden, Noah . Du erinnerft dich: je ein Paar von den m reinen Tieren und je fieben Paare von den reinen Tieren. Ich verlaffe mich auf dich, daß du niemanden vergift."
Bierzig Tage mit meiner Frau? Herr, das ist eine fürchterliche Strafe, die ich nicht verdient habe. Da möchte ich lieber ersaufen. Du machst dir keine Vorstellung, was vierzig Tage in Gesellschaft meiner Frau bedeuten. Mit ihr verglichen ist der Plesiosaurus das reine Lämmchen."
Du mußt sie dennoch mitnehmen. Nichts fann eine Frau so bejänftigen, wie das Leben an Bord eines Schiffes. Uebrigens werdet ihr nicht allein sein. Du wirst auch deine drei Söhne und ihre drei Frauen mitnehmen und weiter je ein Paar von allen unreinen Tieren und je sieben Paare von allen reinen Tieren."
Aber, o Herr, da brauche ich ja ein riesiges Schiff.
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Und wenn schon. Aber ich will dir deine Aufgabe erleichtern. Ich will für dich einen Zypressenwald erschaffen. Es werde ein 3ypressenwald!"
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Und sogleich fing es zu regnen an. Am zweiten Tag. Dieser Wolfenbruch will nicht aufhören. Meine armen Weingärten find schon vollkommen unter Waffer. Das Gedränge in der Arche ist schrecklich. Das Schiff hat sich in beunruhigender Weise zur Seite geneigt, als die fieben Paare Elefanten auf einmal einstiegen. Unangenehm ist es, daß wir von den Raubtieren nur je ein Paar mitnehmen dürfen. Augenblidlich entstand vor meinen Acht Wespen sind gekommen. Die ganze Augen ein hundertjähriger Zypressenwald. Familie war vier Stunden lang damit beGott ist nun einmal so. Ich habe noch nie schäftigt, sechs von ihnen wegzujagen. Der jemanden gesehen, der alles so verividelt Hirsch hat mit seinem Geweih die Eingangsmacht. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, türe eingestoßen. Mein Sohn Sem beschäf sogleich die Arche zu erschaffen, damit ich tigt sich mit Lebensmittelgeschäften. Ich mir die Mühe erspare. Daran denkt er stehe vor einem unangenehmen Problem. nicht. Er macht alles so im Handumdrehen. Der Einsiedlerkrebs will durchaus allein
Hier ist der Wald," sagte er, indem er mitfahren. Nun muß ich aber gemäß dem in einer Wolfe entschwand. Beeile dich. Befehl des Herrn ein Paar mitnehmen. Ihr müßt euch alle in die Arche begeben. Wenn ich aber ein Baar mitnehme, dann Wenn ihr heute Abend anfangt, fönnt ihr ist der Einsiedlerkrebs kein Einsiedlerkrebs in hundert Jahren ganz gut fertig werden!" mehr. Ich kenne mich nicht aus.
Einen Tag später. Ich habe die Arche Am fünften Tag. Der Regen fällt in Angriff genommen. Das Gerücht, daß unablässig. Die Aussicht ist unheilverfüneine Sintflut kommen wird, hat sich rasch dend. Nur einige Baumwipfel ragen au& verbreitet. Meine Frau konnte die Nach der Flut empor. Alles sondert sich voneinricht nicht bei sich behalten. Jetzt herrscht ander ab. Wir mußten den Gonokokken ein furchtbarer Andrang von Tieren, die alle und den anderen Bazilfen ein eigenes EdBläge belegen wollen. Da flopft mir alle dhen reservieren, da fie niemand in seiner fünf Minuten so ein riesiger Kerl von einem Nähe haben wollte. Löwen auf die Schulter und bittet mich, ihn doch bestimmt mitzunehmen. Das ist sehr peinlich. Schrecklich ist es, wie ungeduldig sich die Schneden gebärden, sie haben begreiflicherweise Angst, nicht zurechtzufom men...
Es verfließen hundert Jahre.
Eben hatte ich die Eingangstüre ge schlossen, als ich sie wieder öffnen mußte. Es war die Schildkröte, die verzweifelt eingelaffen zu werden bat.
Mit der Riesenschlange lebe ich im besten Einvernehmen. Sie ist entzüdend. Sie hat uns gerne gestattet, fie am Plafond