وبالهناء
Feiera
Feierab
tr. 30.
Enterhaltungsbeilage.
1930.
Gentleman Jim und der Polizift.
Die gute Magizeit würde ihn für die Reise in den Polizeiarrest stärken.
Front des Olympia- Theaters majestätisch aufgebaut stand, da griff er nach dem rettenden Strohhalm lärmenden und ungebührlichen Verhaltens".
Mit der ganzen Kraft seiner heiseren Stimme begann Jim Schimpfworte, finnloses Zeug sowie Schmähungen gegen feine Schwiegermutter zu brüllen. Er heulte laut und anhaltend und tauzte dabei wie ein Rajender auf dem Trottoir herum.
Auf seiner Bank im Hyde Park rüdte Gentleman Jim unbehaglich hin und her. Wenn die Bäume kahl sind und wenn Lon- Doch als Gentleman Jim den Fuß in donerinnen ohne Sealskinpel; zu zu ihren das Luruslokal jezte, traf der Blick des Ehemännern nett und freundlich werden Oberkellners de zerfransten Hosen und die und wenn Gentleman Jim auf seiner alten, ausgetretenen Schuhe. Kräftige und Bant unbehaglich hin- und herrüdi: danu, griffbereite Hände drehten ihn die Dreh ja dann ist der Winter da. hinaus und bewahrten die gefährdete BratHöchste Zeit, irgendwohin auf Winter- ente vor einem unrühmlichen Schicksal. frische zu geben. Gentleman Jims Ehrgeiz Gentleman Sim lentte seine Schritte verstieg sich gar nicht ins Höchste; da gab in die Richtung des Geschäftsviertels. Die es leinen Gedanten an eine Mittelmeer - Fahrt in die Winterversorgung jollie antel im Kreis, drehte Gentleman Jim den reise oder an die Kanarischen Inseln, deren scheinend nicht auf dem genießerischen Weg Rüden und bemerkte zu einem friedlichen Mlima so berühmt ist, oder an die Cheops erfolgen. Man mußte anetwas anderes pyramide. Drei Monate im Polizeigefänge denken. nis waren seine einzige Sehnsucht. Drei An einer Ecken des Strand zogen eine und geregelte Mahl- splendide Auslagenbeleuchtung sowie das zeiten und dazu die entsprechende Gesell- fünstlerische Arrangement der ausgestellschaft mehr brauchte er nicht. ten Lederwaren die Aufmerkjamfeit Jims
Der Stonstabler schwang seinen Knit
Bürger: Das ist einer von den Cam bridge Studenten, die das die das gewonnene Match gegen Oxford feiern. Machen viel Lärm, find aber harmlos. Wir haben den Auftrag, nicht einzuschreiten."
Nun, nachdem Gentleman Jims Ent- auf sich. Nach langem, vergeblichen SuVerzweifelt gab Jim die unnüße Anschluß gefaßt war, ging er sofort an die chen konnte sich Jim bei einem aufgerij- strengung auf. In seiner Phautafie wurde Ausführung. Eine Menge von Wegen senen Stück Straße in der Umgebung eines das Gefangenhaus zu einer unerreichstanden ihm offen: der angenehmste: in Brodens Asphalt bemächtigen, den er mit baren Gralsburg. Er wickelte sich fester in einem teuren Reſtaurant schlemmerhaft zu Wucht in die Spiegelscheibe warf. Leute den Mantel und war trostlos. dinieren und dann, nach deklarierter Zah- rannten um die Ede, an ihrer Spitze ein In einem Zigarrenladen endlich jah lungsunfähigkeit, ruhig und ohne jedes Polizist. Jim stand ruhig da, die Hände er die schönste Gelegenheit: ein gut angeAufsehen einem Polizeibeamten übergeben in den Taschen und lächelte be: dem An- zogener Herr zündete an der dort brennenwerden. Ein menschenfreundlicher Distrikts- blid von Messing knöpfen. den Flamme seine Zigarre an; den seidenen richter würde den Rest besorgen. Schirm hatte er vorher in die Türede gestellt. Gentleman Jim trat frech in den Laden ein, padte den Schirm und ging damit langsam weg. Der Mann mit der 3igarre folgte ihm hastig.
Gentleman Jim machte einen Spazier gang durch die eleganten Straßen der Stadt. Vor einem glänzenden Cafe Nestaurant in der Nähe des Piccadilly Zirkus blieb er stehen. Was sein Aussehen von den Knien aufwärts betraf, so hatte er das vollste Zutrauen zu sich. Gentleman Jim war rasiert, sein Hut war soweit in Ordnung und eine barmherzige Winve hatte ihm vor turzem den Wintermantel des teuren Verstorbenen geschenkt. Wenn er unbemerkt einen Tisch erreichen konnte, war alles gut. Die Körperpartien über der Tischplatte würden bei feinem Kellner Mißtrauen erregen. Eine gebratene Ente. dachte Jim, würde so ungefähr das Rich tige sein dazu eine Flasche Chablis, dann Camembert, eine Tasse Türkischen und eine Zigarre. zu zwei, höchstens drei Schilling das Stüd; er wollte nicht auf fremde Kosten zu verschwenderisch leben und auf diese Art die äußerste Rachsucht der Geschäftsführung hervorrufen. Nein, er wußte sich in gewissen Grenzen zu balten.
Wo ist der Kerl, der das gemacht hat?" erkundigte sich der Polizeibeamte aufgeregt.
Glauben Sie nicht, daß ich etwas mit der Sache zu tun habe?" Gentleman Sim stellte diese Gegenfrage nicht ohne Sartasmus, aber freundlich, so wie man einen guten Ausgang begrüßt.
Aber der Polizeibeamte beachtete ihn nicht weiter. Leute, die Schaufenster einschlagen, lassen sich auf teine ironischen Gespräche mit der Polizei ein, sondern sie machen sich auf die Beine, einen halben Häuserblock weiter unten jah der Polizist einen Mann, der einem Autobus nachlief. Und nun lief der Hüter der öffentlichen Ordnung mit geschwungenem Knüttel hinterdrein. Degoutiert wandte sich Gentle man Jim von dem Schauspiel ab.
„ Mein Schirm", sagte er drohend. „ Wirklich?“ höhnte Gentleman Jim und fügte zum Schaden eines geringeren Eigentumsdelifies noch den Spott hinzu: „ Na, warum rufen Sie denn nicht einen Blauen? Ich habe Ihren Schirm genommen. Schreien Sie doch! Dort steht einer von Ihren Freunden an der Ede."
Der Eigentümer des Schirmes verlangjamte seinen Schritt. Jim tat desgleichen und hatte schon eine boje Ahnung. Der Konstabler an der Ecke schaute beiden neugierig an, bereit. jeden Augenblic einzugreifen.
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Eine plögliche Furcht ergriff ihn, daß„ Natürlich“, sagte der Schirmmann, irgendeine schredliche Verzauberung ihn das heißt Sie wissen ja, wie solche vielleicht unverhaftbar gemacht habe. Der Mißverständnisse entstehen- Ich Gedante jagte ihm eine panische Angst ein wenn das Ihr Schirm ist, so entschuldigen und als er in diesem Augenblid auf einen Sie bitte heute mittags im Restaurant anderen Stonstabler stieß, der vor der wenn Sie ihn als den Ihrigen erken
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