Feierabend

Feierabe

Dr. 35.

Unterhaltungsbeilage.

Der

arten

1930.

Afrikanische Reise von Arthur Heye.

Heijah, el ajalah! Allah hu akkar! la illah

meinen Gastgebern zu trennen, um die Grenze[ birge Aegyptens fich erhob und den düsteren Tripolitaniens zu erreichen. Vollmond in die dunstigen Tiefen der Sahara Maret, einer der Alten und einige andere drängte. Leute waren meine Reisegenossen. Sie hatten im Bustan el Allah, im Garten Allahs  , wie jil Allah!"( Auf zum Gebet! Gott   ist groß! die Beduinen die Wüste nennen, irgendeine Er ist der Einzige!) Die Kamele sanken in die ihrer geheimnisvollen Angelegenheiten, aus Rnie, wir stiegen ab, wuschen uns mit Sand, denen man nie recht flug wurde, zu regeln und breiteten die winzigen Fledchen unserer nahmen mich mit. Schwer war der Abschied, Teppiche aus und verrichteten in der unermeß­und noch lange hörten wir im Dämmer der lichen Einöde unjer Morgengebet. Ich mit den sternenhellen Nacht die Segenswünsche der anderen. Gott   ist groß... Zurückbleibenden, als wir mit unseren Kamelen in Barken über den See fuhren.

Selten hatte ich Europas   übertünchte Höf­lichkeit gründlicher hinter mir gelaffen. Seit Monaten mästeten sich die Flöhe in den Zelten der Wela Ali von meinem Blut. Ich lernte Mokka bereiten, rauchte die herrlichen Zigaret ten, die man mir aus edelstent persischen Tabak drehte und ritt auf arabischen   Pferden. Auf weniger umständlichem Wege als Karl Mays Old Shatterhand erwarb auch ich mir einen Ehrennamen. Man nannte mich wegen meiner auffallend häufigen Zuhilfenahme des englisch­arabischen Wörterbuches Abu Nitab, Vater des Buches. Ich übte mich in unjäglichem Nichts­tun und verkam in Dred. Dies war in Kürze Ma assalama. Allah   jisalikum!", hallte es mein Dasein bei den Welad Ali- Beduinen, die leiser und leiser von den öden Gestaden uns jenseits der Dafe Faijoum an den Ufern des nach! Zieht hin in Frieden, Gott schüße Sturunsees hausen. Und dennoch würde ich dies euch!... Am jenseitigen Ufer umfing uns Leben, das in ähnlicher Gründlichkeit nur unermeßliche Einsamkeit und der nächtliche wenige Europäer kennenlernen, nicht sobald Eisatem der Wüste wehte uns entgegen. Der aufgegeben haben. Die Welad Ali sind zwar Garten Allahs   lag vor uns ausgebreitet im Räuber und Mörder in den Augen der Gerech- Schimmer der Gestirne, weltentrückt und er tigkeit, und ihre Taten stehen in schroffem Ge­gensatz zur polizeilichen Moral, sie kennen Es war nicht mein erster Wüstenritt, nicht nichts als das Gebot der Notwendigkeit, das bittere Gesetz der Wüste, und dennoch sind sie beffere Menschen. Diese Räuber und Mörder, diese ganz armen Leute, teilten mit mir alles, was sie besaßen, denn sie hatten mich aufge­nommen als ihren Gast.

haben.

mein erstes wildes Schweifen in grenzenlosen Deden. Ich habe Meere und Wildnisse durch zogen und selten eine Stätte des Bleibens ge­kannt. Doch nicht schien mir rätselvoller in ewigem Wandel den Sinn der Ewigkeit den tend, als das zerrissene Antlig der Wüste, das Leider beabsichtigten sie, mehr aus mir zu nun der bläuliche Schimmer des aufgehenden machen. Da ich notdürftig arabisch buchstabieren Mondes übergoß. Verwitterte schwarze Felsen­fonnte und einige Storanjuren auswendig kämme ſtarrten aus sanft leuchtenden Sand­wußte, gieriet ich in den Geruch eines Fikl, eines hügeln. Die Täler zwischen ihnen waren von Schriftlundigen, und ihr Bedauern darüber, daß Schatten erfüllt. Weitaus griffen unsere Hed­mir Ungläubigen Allahs Paradise ewig ver- linen. Der Sand, den ihre Hufe emporwarfen, schlossen bleiben sollten, nahm die Form ein- zerstob leise zischend hinter uns. Hoch und flar dringlicher Bekehrungsversuche an. Man eingewölbte sich der Himmel. Bir ritten schweigend schläferter westlicher Verstand erwachte und riet zum Wechsel. So beschloß ich denn an einem Ritt nach der Dase Garah teilzunehmen, mich dort unter irgendwelchen Vorwänden von

Stunde um Stunde, bis die Wüste in faltem Blau erblaßte, bis die Sterne erloschen und ein grünlicher Schimmer am Horizont stand. Bis endlich die rote Sonne über dem fernen Ge­

Dann teilte mir Marek sonderbar um­ständlich mit, daß er mit seinen Genossen hier in der Nähe zu tun habe. Ich möge so freund­lich sein, inzwischen auf die Kamele zu achten. Gut. Aber das Schicksal wollte es, daß zivei der Tiere fich entfernten, während ich mokka­brauend im Sand hockte, und als ich mit meinem Glase von der Höhe zu den Flücht­fingen spähte, lüftete Allah   ein Zipjeichen des augenblicklichen Geschäftsgeheimnisses meiner Welad Ali. Sie hantierten emjig an einem Felsloch weiter unten im Wadi und zerrten einen länglichen weißen Paden heraus. Einer der Männer lud ihn mühjam auf die Schultern und was da rechts und links im hellen Sonnen­licht aus dem Paket herausvaumelte, waren die braunen Füße und der wackelnde, ver­schrumpfte Schädel einer Leiche. Schleunigst trat ich meinen Rückzug an und verharrte in Unwissenheit, als meine beduinischen Brüder nach einigen Stunden mit den beiden tamelen zurüdfehrten, denn ihre Augen funkelien erregt und drohend aus den weißen Gefichtstüchern heraus.

Ich war ein schlechter Wächter und hatte geschlafen. Aber ich dachte der Wandelbarkeit aller Freundschaft und war der christlichen Vorsehung dankbar, die mich mit einer schuß­fertigen Mauserpistole versehen hatte, während dieje Anhänger des Propheten nur aftertüm­