بار الهلال

Feierabe

Feierabe

Jr. 43.

Unterhaltungsbeilage.

Die Aerztin vom Montmartre.

Sie

muß im

Bon E. Jourrier.

1930.

Bitte, sagen Sie mir, wo verspüren| Roja vrsicherte ihm auch diesmal, daß ste Schmerzen?" nicht die geringste Spur eines frankhaften Ueberall!" Zustandes finde. Ungeachtet dessen verschrieb " Das ist doch keine Aufklärung. Jie ihm ein Gurgelwaffer. George war vere wiffen, wo es ist; in der Herzgegend, weifelt. Unterleib oder vielleicht auf der Brust?" Ja, ja! Auf der Brust!"

"

Was verspüren Sie denn?"

Drnd und Atemnot."

" Susten Sie?"

"

Sebr oft..."

Da muß ich Sie untersuchen." Bitte, mit Bergnügen.'

Georg Delrat bewohnte ein fleines Zimmer in der Pronegaffe. In demselben Stockwert, seinem Quartier benachbart, war vor furzem mit ihrer Mutter eine junge Dottorin eingezogen, deren Wartezimmer jich bereits eines größeren Zuspruchs er freute. George begegnete dem Mädchen oft nur auf der Stiege, und ihr jugendfrisches Gesicht hatte es ihm bald schon angetan. Als seine Augen mit jenen feiner Nachbarin beim Borübergehen zusammengerieten, da begann sein Herz immer heftig zu pochen, und George Deirat tam schließlich zu der Ueberzeugung, daß er ohne dieses Mädchen George warf mit großer Eile Rod und nicht mehr werde leben können, wie aber Weste von sich und Fraulein Roja legte ihr mit ihr bekannt werden? Bei seiner Schüchleines Ohr an seine Bruft und versenkte ternbeit, die er den Frauen gegenüber an sich ganz in das Studium der angeblichen den Tag legte, war diese Frage ein fast un- Krankheit. Nach langem Abklopfen und lösbares Problem, und von seinen Belann- Herumihorchen entschied fie: ten stand fein einziger mit Fräulein Lervis Ich bemerke gar nichts, was als in Verbindung. Diese Hindernisse steigerten Strantheitssymptom zu deuten wäre. Lassen natürlich noch mehr in seinem Herzen die Sie sich von der anderen Seite anschauen. Liebe und ließen zuleßt einen Plan in ihm Und fie begann mit dem gleichen Eifer den reifen, dessen Durchführung das angestrebte Rüden des Patienten abzuborchen. Ziel auf dem kürzesten Wege erreichen sollte. Er beschloß, als Patient in das Warte zimmer seiner Angebeteten vorzubringen und sich auf diese Weise ihr zu nähern.

Huften Sie einmal!" befahl fie. Er tat, wie ihm geheißen wurde. " Sagen Sie etwas!"

He... hm... hm..." Aber nicht so! Sagen Sie bitte irgend einen Say fiar und deutlich.

Nachdem er fich eines Tages Mut zu gesprochen hatte, läutete er an und betrat das Wartezimmer, wo sich bereits mehrere Ich bin sehr frank!" jagte er mit so Herren befanden. Er setzte sich und versant lauter Stimme, daß Fräulein Lervis ganz in tiefes Nachdenken. Endlich, nach vielleicht unwillkürlich auflachen mußte. Endlich be­einer halben Stunde, die ihm eine Ewigkeit swang sie ihre Heiterfeit und sagte würde­sapien, wurde er durch einen Blick der jungen voll: Doktorin eingeladen. Fräulein Lervis schloß hinter ihm die Tür und bot ihm den für die Patienten bestimmten Lehnsessel an.

Als sich nun George dem Mädchen gegenüber befand, vergaß er gänzlich den Zwed feines Kommen und sagte eine geraume Weile kein Wort.

Fräulein Rosa, durch das Schweigen

des Patienten verwundert, begann also als erste:

Darf ich fragen, was Sie zu mir

führt?"

Berzeiben Sie bitte, daß ich gelacht habe, aber ich versichere Ihnen, daß Ihre Gesundheit vollkommen einwandfrei ist. Ibre Lunge funktioniert ganz normal und weist feinerlei Defelte auf. Die Atemnot, auch Ihr Brustkorb ist gut entwidelt und von der Sie sprachen, hat gewiß eine vor­

übergehende Ursache und wird bald wieder

verschwinden."

fragte fie.

Zwei Tage später suchte George die junge Dottorin auf Run, wie geht es Ihnen? Besser?" Oja... Fräulein Doktor...", stotterte nein, ich babe noch immer Atemnot." der junge Mann, ich leide sehr..." Das ist sonderbar. Gestatten Sie noch, Sie betrachtete ihn genau, da sie aber daß ich die Kehle untersuche." nur ein gesundheitsstrohendes Antlig jah, George ließ eine genaue Untersuchung feagte fie erstaunt: Meble   über sich ergehen und Fräulein

Laer

Ich muß unbedingt etwas anderes erfinden", jagte er sich, denn falls fie merkt, daß mir tatsächlich nichts fehlte, wird sie vielleicht böse und ich kann mir die Möglich teit bericherzen, meine Besuche fortzusehen.

Nach einer Woche, diesmal schon mute los, befand er sich neuerdings im Warte­zimmer des Fräulein Servis.

Da er Atemnot nicht mehr fimulieren konnte, flagte er diesmal über Herzzustände. Da sagte ihm Fräulein Rosa: Wissen Sie, das einzig Krankhafte bei Ihnen ist, daß Sie sich alle möglichen Krankheiten ein­bilden."

trant bin."

Aber ich versichere Ihnen, daß ich Vielleicht lesen Sie medizinische Bücher; bei empfänglichen Naturen wirkt das oft geradezu verderblich."

,, Nein, niemals", wehrte fich George.

Was soll ich Ihnen also raten? Den fen Sie doch nicht an Ihre angebliche Krank heit, reisen Sie viel und bewegen Sie sich in anregender Gesellschaft. Gegen Einbil dung gibt es eben keine andere Medizin als einen starten Willen."

Zwei Monate vergingen. Eines Tages begab er sich wieder in das Wartezimmer Fräulein Rojas, die von seinem jämmere lichen Anblick diesmal ganz bestürzt war.

Fühlen Sie sich nicht wohl?" fragte sie.hr Aussehen hat sich verändert. Abge­magert sind Sie. Was ist denn mit Ihnen eigentlich?"

Ich fann weder essen noch schlafen." Ich weiß selber nicht, was mir fehlt.

,, Aber Sie haben doch über den Magen

bis jet: nicht geflagt?"

,, Nein aber trotzdem habe ich feinen

Appetit."

Fräulein Roja schien beunruhigt zu sein. Vielleicht hat Jhr Leiden eine seelische Ursache?" Vielleicht..." gab er traurig zur Ant­wort. Sie faßte den Patienten bei der Hand und begann die Schläge seines unregel­mäßigen Puljes zu zählen. Als sie die Rüh­