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möglich und übrigens, wo wollte er sie hin- es im Kochen, Nähen und Stricken wohl er­werfen? Unter den eigenen Tisch?

Sie leerten einen Cognac nach den anderen. Mit summte es bereits im Kopf, Kraft­fofigkeit padte ihn und mechanisch trank er immer mehr Gläser. Immerwährend sah er jedoch das durch den Nebel des Rausches ihm drohende Unglück. Es näherte sich ihm unaus­weichlich mit raschem Schritt. Wenn es zum Zahlen kommt, würde der ältere Herr in die Tasche greifen und

Unterdessen banbelte jener mit jener mit einem greff augemalten Mädchen an. Er blickte sie, das eine Auge zukneifend, durch das volle Gläschen wie durch ein Monokel an, dann trank er es aus und verneigte sich tief nach der Richtung des Gegenstandes seiner Anbetung. Das Mädchen lächelte und zwinkerte von Zeit zu Zeit bent jungen und sympathischen Mit zu. Jest war die beste Gelegenheit zur Ret­tung da. Mit griff blizschnell in den Busen, jog die Geldtasche heraus und steckte sie unbe­merkt in die Tasche des älteren Herrn.

Ungewöhnliche Wollust der Ruhe und der Befriedigung ergriff seinen ganzen Körper. Endlich war er gefahrlos und feine Demastie­rung drohte ihm mehr. Er dachte nicht daran, daß sein Erfolg, feine fchiver erarbeitete Errun­genschaft zunichte war. Ihm genügte das Be­wußtsein der Gefahrlosigkeit.

Nun, wie wäre es, wollen wir gehen?" fragte kurz darauf der Partner.

,, Gehen wir. Jah habe es sehr eilig." Zahlen!" 56

Der ältere Herr griff in die Tasche und zog die Geldtasche heraus. Die gleiche Geldtasche. Er legte sie jedoch aufs Tischchen, griff in die Innentasche und zog ein riesiges, bandiges Sederetui heraus.

"

Sie wundern sich sicher, daß ich sogar zwei Geldtaschen habe. Aber diele", und er zeigte auf die fleinere, ist für Taschendiebe bestimmt. Ich habe sie mit gewöhnlichem Papier voll­gefüllt. Als Köder... Man stahl mir schon etliche solcher Sicherungen", aber noch nicht die eigentliche Geldtasche. Ha! Ha! Ha!" Und er hustete vor Sachen. Schon mancher Ritter dieses Ordens fiel darauf herein..."

Und er blickte Mik seltsam an.

Sonderbarer Polizeizwang. In Minnesota   ist es verboten, Frösche zu fangen.

In Kansas   dürfen die Damen sich die Ohr läppchen nicht durchstechen lassen, um Ohrringe daran zu tragen.

In Colorado   sollen Hühner nicht vor 7 Uhr abends ihren Stall betreten und Rinder, die nachts durch die Straßen getrieben werden, müssen Laternen tragen.

In Massachusetts   dürfen Doktoren und Zahnärzte fich feine Badenbärte wachsen lassen. In Jllinois ist es Coiffeuren und Portiers verboten, Typs zu geben.

In Delaware   besteht die Vorschrift, daß Sumpensammler mit eigenen Badewannen ver­sehen sein müssen.

In Oregon   dürfen Kaminfeger nicht bar­fuß gehen.

In Jaho ist es den Müllern und Bäckern untersagt, zu priemen( Kautschuk zu genießen). In Los Angeles   ist es nicht gestattet, Schlangen auf der Straße zu verkaufen, zwei oder mehr Babies zugleich in einer Wanne zu baden, Mixed Pickles auf den belebten Straßen herzustellen und Kindern unter 16 Jahren Schnupftabak anzubieten.

Im Staate Arizona   besteht ein Gebot, daß jedes weibliche Wesen, das heiraten will, einen Schein vorlegen muß, in dem bezeugt wird, daß

fahren ist.

Der Ruffe und die Frau.

Die Tugend der Mädchen ist wie das Wort, das ihnen die Zunge kizelt: Bereit, zu entfliehen.

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( Buschkin.)

Je weniger man eine Frau liebt, desto mehr Chancen hat man, ihr zu gefallen.

( Lermontow  .)

Die Frau ist geschickt, aber sie ist nicht auf richtig. Eine Frau tann gut und zärtlich sein, aber nur in einer ermüdenden Weise.

( Paulow.)

Trau dem Vieh im Felde nicht und deiner Frau nicht zu Hause.( Russisches Sprichwort.)

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So wie Eva aus der Seite des Mannes genommen wurde, so wird sie bis ans Ende der Tage bleiben. ( Tolstoi.)

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Die jungen Mädchen wählen den, der ihnen gefällt, die verheirateten Frauen diejenigen, die jie beherrschen fönnen. ( Tolstoi.)

Es gab schon genug scheußliche Dinge in der Welt, und du, Gott, hast uns auch noch mit Frauen überschüttet. ( Gogol.)

Als der Erfinder des Dynamits

alterte

Aus dem Buche Millionäre", 20 Karrieren aus 6 Jahrhunderten, von Hans Wantoch.

In diesem im Verlage Dr. Hans Epstein, Wien  - Leipzig  , erschienenen, hoch interessanten Buche erzählt Hans Wan­toch die Lebensgeschichte von zwanzig Emporkömmlingen, Genies des Goldes aus sechs Jahrhunderten und er gibt da­mit zugleich ein wichtiges Stüd Welt geschichte, denn mehr als Könige und Kaiser haben diese Männer Weltgeschichte gemacht. Er berichtet mit meisterhaftem Geschick, von welchen dämonischen Trieben geleitet diese Männer große Leistungen in der Zusammenraffung ungeheuerer Vermögen vollbracht und welche Rolle sie in ihrer Zeit gespielt haben. Jedes ein­zelne der von Berfasser enfworfenen Borträts zeichnet sich durch glänzende Charakterisierungskunst aus. Mit Er­laubnis des Verlages geben wir nach stehend ein kurzes Kapitel aus dem Lesenswerten Buche wieder:

1886 wurde das industrielle Werk Alfred Robels durch die Gründung der beiden Welt truste in London   wie in Paris   rationell voll endet. Aber wie vorher, so gab es auch nachher immer wieder jahrelange, aufregende und auf reibende Patentprozesse mit Hochstaplern, die fich Nobels Erfindung aneigneten, es gab finanzielle Schwierigkeiten des einen oder andern Unternehmens, wie des französischen, das in die Panamaspekulation verquickt und beinahe an den Rand des Zusammenbruchs ge­bracht wurde, es gab schwere Enttäuschungen, wie den Verlust eines Riesenprozesses in Eng  land noch im Jahre 1895.

Nobels bis zum Zerreißen angespannte Gehirnnerven ließen nach, sein ewig planender, rasilos arbeitender Kopf war grau, war müde geworden über dem Werk, das ihn seit mehr als dreißig Jahren ivie mit Polypenarmen verstrickt hielt.

höhere Ziele gegeben haben, als Menschen zu verderben und ihre Gehirne auszudörren."

Der Erfinder des Dynamit und Gründer der Nobel- Stiftung hatte etwas von der Gegen­jäglichkeit eines Renaissancemenschen. Aber die Kontraste in ihm waren nicht mit fünstlerischer Ueberlegenheit ausgewogene Kontraposten. Alfred Nobel   erlebte nicht sein Leben, er erlitt es, umherirrend, kompaß- und steuerlos", schreibt er einmal an seine Schwägerin Edla Nobel, wie ein zweckloses, vom Schicksal gebrochenes Lebenswrack, ohne lichte Erinnerungsbilder aus der Bergangenheit, ohne die falsche, schöne Zu­funftsbeleuchtung der Illusionen, ohne Einbil­dung, die plump, aber bereitwillig uns selbst verklärt, ohne die Familie, die das einzige uns zukommende Leben nach diesem ist, ohne Freunde für die gesunde Entwicklung des Herzens, ohne Feinde für die der Galle." Entfeßlich zersetzende Stritit, scharf, wie zerstörende chemische Säuren, spricht aus diesen Worten, die, schon am Rande des Zynismus, selbst die intimsten Funktionen der Seele, Freundschaft und Feindschaft, mit schneidend rationalisiertem Hohn nur als bio­logischen Stoffwechsel des Herzens und dex Galle   gewertet wissen wollen.

Alfred Nobel   ist der Gregers Werle unter den Erfolgmenschen, mit sich und seinem Werk zerfallen. Diese Zerrissenheit steigert sich zu­weilen pathologisch bis zum Lebenseket, wie in dem Brief, den er, der Atheist, an den Pastor der Pariser   Schwedengemeinde richtet; hier sieht das furchtbare Wort, doppelt erschütternd, wenn man bedenkt, von wem und an wen es gerichtet ist: Ich habe Abscheu vor mir selbst."

Mit dreiundvierzig Jahren bezeichnet er jich in einer Zeitungsanzeige, durch die er eine Sekretärin sucht, als alten Herrn". Eine Grä­fin Berta Kinsty scheint den besonderen Anfor derungen am besten zu entsprechen, sie wird auf­genommen, tritt den Posten aber niemals an, weil sie sich kurz darauf verlobt. Der Name, den sie nun erhält, hat dreizehn Jahre später, als ihr aussehenerregender Roman erschien, bald Weltruf: er hieß Berta Freifrau von Suttner.

Jezt erst richtet er sich auf, sieht über sein Werk, über sich. Alles, was seit Jugendtagen gewaltsam verdrängt worden war, bricht empor. Jetzt verlangt er heim, er fauft 1894 die Herr schaft Björkborn. Jetzt dichtet er wieder, zuerst Gleichwohl erbringen die Dokumente der 1895 eine satirische Komödie über den ver- Nobel- Stiftung den unanfechtbaren Nachweis, lorenen Cordit- Prozeß, das Jahr darauf, 1896, daß Alfred Nobel   nicht durch Berta Suttner  geistig tiefer, seelisch beziehungsvoller eine Tra- zum Baulus gemacht wurde. Ter Brief, mit gödie Nemesis", die das Schicksal der Beatrice dem er Die Waffen nieder!" quittiert, ist voll Cenci gestaltet. Die autobiographische Figur, fcharmantes Fronie, die jedwede gläubige Ueber­ein Philosoph, sagt einmal: Die ganze sogezeugtheit ausschließt. 1892 auf dem ersten nannte christliche Welt ähnelt noch immer einem Berner Friedenskongreß, den er zwei Stunden Schlachthof"; und an anderer Stelle: Es war beiwohnt, betäubt er sich in einem Gespräch unser Solumbus, unser Galilei, unser Leonardo, mit der Suttner nochmals durch die illusionäre unser Bruno, es waren unsre Philosophen, Behauptung: Meine Fabriken werden vielleicht Dichter und Künstler, die als erste der Welt dem Kriege früher ein Ende machen als Ihre