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Ich erlaube dir nicht, mich weiter jo| Tiere, die so verblüffend wirkt. Kein Bild kann nun der Film vorführungsbereit, dann muß er anzureden!" schrie in größtem Zorn der ausgelassen werden, wenn die gute Wiedergabe erst das Urteil der Fachleute über sich ergehen erhabene Herrscher, als er in seinen Palast der Bewegung beabsichtigt ist. Jedes Bild muß lassen. Micki- Maus muß oft viele Bilder ihrer zurückgekehrt war und der Obergeneralzere- besonders aufgenommen werden. fleinen Persönlichkeit einbüßen, bevor es ihr monienmeister vor ihm nach dem Hofzwang, Ist der Film vorführungsbereit, dann wird vergönnt ist, vor einem vergnügten Publikum in den Staub fiel und ihn den Allm cher mit Ton und Laut versehen. 25 Musifer ihre tollen Geschichten vorzuführen und sich so tigen" nannte. stehen bereit, um die ausgelassenen Abenteuer ausgelassen zu betragen, wie es für ein gutes der kleinen Mans mit Musik zu begleiten. Der Geschäft erforderlich ist. Kapellmeister hat hat vorher die Musik zusam- Dafür hat aber auch diese Maus ein Milmengestellt. Nun muß er darauf achten, daß lioneneinkommen. Für den ersten Micki- NausBewegung und Ton genau zusammenpassen. Film wurden 1000 Dollar gezahlt. Heute erhält Das ist heute eine leichte Arbeit, denn die das Mäuschen für die Einleitung des FilmSynchronisierung ist eine häufig geübte Tätig- programms die schöne Summe von 1,200.000 Geburt der Micki- Maus.feit. Die Musik muß auch Geräusche zu malen Mart im Jahr ausgezahlt. Ein Filmstar, der verstehen, wenn eine ganze Menagerie von Millionenverdienste aufzuweisen hat, ohne zu Tridtieren ihre Stimmen erschallen läßt. Jit leben.
Ich dulde es nicht mehr, daß du mich so anlügst!" schrie wutentbrannt der er habene Herrscher. Ich soll allmächtig sein und kann auch nicht einen Menschen glücklich machen!"
Die United Artists " haben für das Filmjahr 1931/32 wieder zwölf neue Micki- MausFilme in Auftrag gegeben, da der Siegeszug dieser eigenartigen Trickfilme noch lange nicht zu Ende ist. Midi- Maus hat ein eigenes großes Filmatelier, und es ist von besonderem Reiz, nach der Schilderung eines Augenzeugen, die Geburt dieser siegreichen Maus aus dem Nichts zu betrachten. Micki- Maus gehört zu den erfolgreichsten Filmstars, und sie hat darum einen wahren Hofstaat, der eifrig um ihr Wohlergehen bemüht ist. In den Zeiten des stunt men Films waren die Hundefilmstars die große Sorge von Hollywood , denn die brachten den Besitzern und Unternehmern ein Vermögen ein, mußten also vorzüglich verpflegt werden, um stets bei bester Gesundheit zu bleiben. Millionenbeträge wurden in Versicherungen abgeschlossen.
Mit Midi- Maus ist es verhältnismäßig einfacher. Sie bekommt nichts zu essen und braucht weder Aerzie noch Versicherungen. Aber trotzdem beansprucht sie rund hundert Menschen, die stets zu ihrer Verfügung stehen müssen. Sobald in einer Filmkonferenz mit den Leitern der Stoff zu einem neuen Film entworfen ist, bekommen ungefähr 40 gute Zeichner Arbeit. Die einzelnen Zeichnungen müssen erst auf einzelnen Bogen Pausleinewars hergestellt werden. Ein Film von gewöhnlicher Vorspiellänge" enthält zwisen 15.000 bis 20.000 der artige Zeichnungen. 15 Mann arbeiten an tieser Riesenzahl einzelner Blätter. Nun werden siese mit Bleistift hergestellten Zeichnungen von besonderen Baufern auf Zelluloidplatten durch gepaust. Dies alles seht natürlich eine lange gemeinsame Arbeit der Zeichner, Manuskriptverfaffer und Trickfilmregisseure voraus. Bevor die endgültige Form des Films festgestellt ist, bergehen mitunter Wochen.
Das magische Eitas.
Bon pton Ginclair.
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Entnommen mit Erlaubnis des Malit- sauberen, weißen Kragen, schönen, zartfarbenen Verlags, Berlin , dem Buche So macht Krawatten fledenlos blankgeputzten man Dollars". Die Hauptfigur des Ro- Schuhen, glatt rasierte, rojige Herren, die eine mans, Jed Rusher, ist nicht vom Dichter unfaßbare, fast göttliche Atmosphäre des Wohlim erfunden, er lebt in der amerikanischen ergehens unt sich verbreiteten. Es war Stadt Denver , ist der reichste Mann der Oktober und trotz der Mittagssonne recht falt; Stadt, Sinclair ist nur sein Chronist und der kleine Bauernbengel stand da und betrachtete zeigt, wie und mit welchen Mitteln man mit weitaufgerissenen, melancholischen, schwarin der heutigen fapitalistischen Gesellschaft zen Augen die Leute; er hatte nur zwei kleizu Reichtum und Macht gelangt. Jed dungsstüde an ein blaues Hemd, das sein Rusher ist der Sohn eines armen Bauern Vater gründlich abgetragen hatte, bevor es für im rauhen Westen, dreißig Jahre alt den Jungen zurechtgeschneidert wurde, und eine geworden, ist er Multimillionär. Dieser lange Hose, die ihm auch noch etliche Jahre Aufstieg vollzieht sich anders, als mitunter später nicht zu klein sein würde. in schmalzig- rührseligen Filmen und Ro- Damen stiegen aus den Wagen, einzeln manen gezeigt wird. Charakterlosigkeit, oder zu zweien trippelten sie herab, zwitschernd, Gemeinheit, Brutalität, Betrug und strahlend, weiche Pelze um den Hals, mit funSchwindel aus ihnen werden die Dol- kelnden Juwelen behangen, und das Haar so lars gemacht, wie auch anderswo das Geld schön frisiert, daß es aussah wie das Werk überhaupt. Sinclair hat diese Geschichte eines Innendeforateurs. Sie hatten zarigeauf Grund dokumentarischer Grundlagen formte Fesseln in durchsichtig seidener Hülle geschrieben; sie läßt diese kapitalistische und an den Füßen feinverzierte Schuhe, und Welt reif für den Untergang erscheinen. hatten hellrosige Wangen, die Jed für bare Als Jed acht oder neun Jahre alt war, Münze nahm, und waren von süßen Düften mußte eines von Hinks' Weibern verreisen, umgeben, wie es sich für himmlische Geschöpfe um an dem Begräbnis ihres Vaters teilzu gehört. Einige schritten allein und mit Würde nehmen, und der feine Blizzzug bekam um ihret- dahin, andere wieder plauderten mit den Herwillen Befehl, seine tosende Fahrt zu unter- ren oder tauschten im Vorübergehen wißige brechen. Da stand sie nun federn- und pelz- Worte. Es war eine Modeschau, eine Stunde geschmückt, mit Schachteln und Koffern auf dem Fifth Avenue oder Bois de Boulogne hier inPerron, und der kleine Jed ristierte eine mitten dieser öden Rindergegend. Tracht Prügel, um dem großen Ereignis bei- Der Luxuszug hatte einen Speisewagen, zuwohnen. Aus weiter Ferne ertönte das und der Speisewagen war dicht neben Jed schrille Pfeifen, die lange Kette brauner Wa- stehengeblieben, und da, vor Jeds Augen, nur Wenn es nun soweit ist, kommt der Kom- gen tam herangerollt und hielt mit märchen- durch eine doppelte Glasscheibe von ihm geponist und Kapellmeister, einer der wichtigsten hafter Präzision; ein weißgekleideter Schaffner trennt, saß ein dider Mann mit drei FeitPersönlichkeiten des Micki- MausFilms, zur öffnete eine Tür, stieg aus und stellte ein wülsten vorn am Kinn und einem hinten am Geltung. Midi- Maus ist nicht stumm, im fleines Ristchen auf den Perron, die stolze Dame Naden. Jed kannte nicht die Namen der Gegenteil, sie entzückt die Menschheit mit mehr stieg ein, und einem halben Dutzend glozz- Speisen, die der Herr aß, aber ihr föstlicher oder weniger schönen Gesängen und Tänzen. äugiger Bauernlümmel wurde die Tür vor der Geschmack schien über das ganze Gesicht des Das wichtigste ist nun die Herstellung der Nase zugeschmissen. Essenden ausgebreitet. Blantes Silber und Musit, die genau zu den Bewegungen der Aber aus irgendeinem Grunde fuhr der schimmerndes Kristall, schneeiges Leinen, weißMäuse und ihrer Genossen passen muß. Jst Bug nicht wieder an. Lokomotivführer, Heizer, gekleidete Neger- und Mulattenkellner, die eilig nun alles zur Aufnahme bereit, dann beginnt Bremser und Schaffner famen sämtlich gerannt hin und her fligten so also verzehren die das große Werk der Aufnahme, die viel schwie- eine Achse hatte sich heißgelaufen und Großen dieser Welt ihr Essen! riger ist als bei den gewöhnlichen Filmaufnah- rauchte, und der Zug mußte warten, bis der Nach einer Weile kam der dicke Herr auf men. Bei den Trickfilmen wird jedes einzelne Schaden repariert war. I den Perron, strahlte Wohlbehagen aus und Teilbild besonders aufgenommen und der Ka- Wunderbares Ereignis für das wißbegierige| tauschte wißige Bemerkungen mit den seinen meramann hat eine besondere Fußvorrichtung, Kind, sein erster Blick in die große Welt"! Damen, und auf seinem Plaze an dem Tisch um die Hebeldrehung für Fertigstellung der Die Wagentüren öffneten sich eine nach der saß jetzt ein kleiner Junge, der nicht viel älter einzelnen Teilbilder zu bewirken. Die 20.000 anderen, die weißgekleideten Schaffner stellten als Jed, aber in Aussehen und Benehmen so Zelluloidtafeln werden nun dem Photographen ihre kleinen Ristchen hin, und nieder stiegen gänzlich anders war! Er hielt eine Karte in vorgelegt, der genau die Zusammengehörigkeit jene himmlischen Wesen, die Jed an jedem Tag der Hand, seine Mama saß ihm gegenüber, und der einzelnen Bilder kennt. Im allgemeinen feines jungen Lebens mit einer Stundenge- Jed vermutete richtig, daß er, der kleine Junge, wird die Figur ohne Arme, Beine und sonstiges schwindigkeit von vierzig bis fünfzig Meilen jetzt seine Wünsche zu äußern habe, und anZubehör festgehalten. Diese Teile, die sich stän- hatte vorüberwirbeln sehen. Herren in tadel- scheinend konnte er aussuchen, was er wollte, dig ändern, um die einzelnen Phasen der Be- los gebügelten Anzügen, die scheinbar frisch aus und bekam es auch, während Jeds Blicke jeden wegung zu ermöglichen, werden dann ausge- der Schneiderwerkstatt kamen( oder wo sonst Bissen verfolgten, der im Munde des kleinen wechselt, und so entsteht die Bewegung der diese Wunderwerke erzeugt wurden), Herren mit Jungen verschwand. In dem Blockhaus bei ihm