الملل

Feierabend

Feieraber

Nr. 27.

Enterhaltungsbeilage.

1931.

Maya Ikarlas Geschäfte mit dem lieben Gott.

Von Hans Fischer.

Maya Jkarla lebt jetzt in Hamburg   und weniger weiße Männer in Afrika   als heut- 1 der Justinkt des Naturmenschen sagte ihm, daß betreibt bort einen recht gewinnbringenben zutage. Maya Itarla tat gewiß sein Bestes, hier Schweigen am Plage sei. Tag für Tag Bananenhandel. * er marschierte mit seiner fleinen Sflaventara- tam der freundliche Herr wieder, und schließlich Das hat er aber feineswegs immer getan. wane nur bei Nacht und wählte sorgfältig die teilte er dem Bantu   mit, daß er jetzt aus der Denn May Jbarla ist gar fein Ham- Wege, die von den Garnisonen der weißen Haft entlassen werde und ein neues Leben burger, sondern im Gegenteil ein Bantuneger, Soldaten weit entfernt sind, Aber an seinem beginnen müsse; er habe auch schon genug von und kam wie sich das für einen ordentlichen verwünschten 13. Oktober des Jahres 1912 dem großen und mächtigen Gott der weißen Bantuneger schickt in einem südafrikanischen hatte er trop aller Vorsicht Pech. Er saß Menschen gelernt und dürfe sich jest taufen Negerdorf zur Welt. Da man aber in Süd- gerade an seinem Lagerfeuer und rechnete au lassen. Und überdies machte er ihm die recht afrika  , ganz genau so wie überall auf der den Fingern nach, was er diesmal an seinen erfreuliche Mitteilung, daß die Mission ihm Welt, einen Beruf haben muß, ergriff Maya lieben Sklaven verdienen werde, als der Ruf: anläßlich seiner Bekehrung zwanzig englische Jtarla einen. Es war nicht der Bananenhandel; Afifari- eupe!" erscholl. Das war unter die Pfund schenken wolle, damit er sich eine neue, und das kann man ihm nicht verargen, denn jen Umständen ein böser Ruf, denn Afikari- christliche Existenz schaffen könne. Daraufhin in Südafrika   kaufen die Neger einander teine eupe" heißt zu deutsch   weiße Soldaten". Und sah Maya Ikarla ein, daß die Religion der Bananen ab, sondern pflücken diese Früchte, ehe Maya Jkarla sich's noch versehen hatte, weißen Leute doch eine sehr trostreiche Religion ohne sich in Unkosten zu stürzen, von den waren die Asitari- eupe auch schon in seinem sei, und ließ sich taufen. Stauden. Maya Jfarla ergriff daher den Lager und hatten ihn mitsamt seiner Stlaven Beruf, von dem schon sein Vater und dessen tarawane festgenommen Bater gut gelebt hatten und wurde Sllaven­händler. So etivas gibt es nämlich heutzutage wirklich noch( und überhaupt hat diese ganze Geschichte vor anderen den ungeheuren Bor zug, Wort für Wort wahr zu sein).

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Am nächsten Morgen ließ man seine Neger. flaven frei und schickte sie in ihre Heimat zurüd. Das tat man nämlich im Namen der Humanität. Maya Jtarla fonnte dieses Wort freilich nicht verstehen, denn es kommt in der Bantufprache nicht vor. Was er aber ret gut verstehen konnte, war, daß die weißen Männer ihn in einem großen roten Haus mit vergitterten Fenstern einsperrien.

Maya Jarla also war einmfanyi bias hara watumwa", was in der Bantusprache ganz dasselbe bedeutet, wie im Deutschen   ein Clavenhändler". Er hatte ein paar Dugend armer Neger feines Stammes gemietet, und In diesem unerfreulichen Haus hatte er mit diesen zog er in die entlegenen Neger- Sereits eine Woche zugebracht, als ein freund börfer Ostafrikas  , fing bort bei Nacht und licher Herr in einem schwarzen Gewand in Rebel junge Neger und Negerinnen zufammen feine Belle tam und ihm mitteilte, daß er ihm und begab sich dann mit seiner Beute vor- die Tröftungen der Religion bringe. Maya sichtig zu den Arabern, die immer noch gute tarla fonnte nicht recht einsehen, worin dieser und willige Abnehmer für Negersflaven fins. Serr die Dinge eigentlich gebracht hätte, ba Eine gewiffe Achtsamkeit war freilich nonvendig, er bod weder einen Korb noch eine Riste bei damit man den Weißen, die sich ja überall an sich hatte; aber er hatte von seinem Vater ben Küften Ostafritas unhertreiben, nicht in gelernt, alles, was man ihn brachte, auf seine bie Hände fiel, denn die Weißen sind was Berwendbarkeit zu prüfen, und deshalb ließ noch viel zu wenig bekannt ist ein sivili er sich mit dem freundlichen Herrn in Ver­fiertes Bolt, bessen Gott den Handel mit handlungen ein. Der Mann begann ihm zu Negersflaven ausdrücklich verboten bat,( Die erklären, daß die weißen Leute einen gaus Behauptung, daß die Weißen mit ihren Brole- großen und mächtigen Gott haben, der den bariern taum beffer umgehen, als bie Araber Stlavenhandel verboten hätte. Diese Mittei mit ihren Negersklaven, wird in maßgebenden lung fand nun Maya farla feineswegs jehr Reifen bes weißen Voites als böswillige Ber- troftreid), aber er hielt seine Meinung bei sich leumbung erklärt.) Von solchen tomplizierten und hörte andächtig su. Dann erzählte der Erwägungen wußte Maya Jarla allerdings freundliche Mann, daß nach Befehl dieses Kichis, fondern er hatte einfach von seinem Bater gelernt, baß man den Stlavenhandel möglichst hinter dem Rücken der weißen Beute ausüben müsse.

May Marles Bater hatte leicht reden. Bu seiner guten alten Beit gab es noch viel

Gottes alle Menschen einander lieben und ein­ander nichts Böses antun sollten. Und hier dachte Jtarla, daß es böse genug fei, daß man ihn hier in dem roten Hause festhalte und ihm seine Sflaven weggenommen habe, aber auch diesen Gebanten behielt er bei sich, denn

Tags darauf begann Maya Jlarla ein neues, christliches Leben, gab den riskanten Stiavenhandel auf und wurde Branntwein­schmuggler. Aber man kann es den weißen Benten wirklich nicht recht machen. Raum hatte der Bantu mit seinem neuen Beruf knappe hundert Pfund verdient, als zwei weiße Boli­giften tamen und ihn wieder in ein vergit­tertes Haus brachten. Jfarla fonnte das nicht begreifen, aber er nahm es nicht für ungut, da er hoffte, dort wieder mit einem freundlichen Herrn ein fleines Geschäft zu machen. Er hatte sich nicht getäuscht. Am ersten Tage feiner Haft schon fam ein Herr, der fast no freundlicher aussah als Jarlas erster Ge Schäftsfreund. Er sagte, er sei ein protestan­tischer Pastor, und erzählte wieder von dem mächtigen Gott der weißen Menschen und seinen Befehlen. Der Baniu schloß aus seinen Reben, daß die weißen Menschen wohl verschiedene Götter haben müßten, denn die Erzählungen des zweiten freundlichen Herrn wichen von denen des ersten ein wenig ab. Maya Jarla aber war ein Mann, den solche Kleinigkeiten nicht anfochten, und da cr vom Sklavenhandel her gewohnt war, eine Sache furz und bündig anzufassen, machte er dem sveiten freundlichen Herrn schon am dritten Tag den Vorschlag, er wolle fich taufen lassen. Bejagter Herr war, sichtlich hocherfrent ob dieses Erfolges und teilte dem Neger mit, daß er anläßlich de Taufe fünfundzwanzig Pfund und einen weißen Anzug als Ueberraschung bekommen werde Maya Karla war in der Tat überrascht, dens er hatte bloß zwanzig Pfund und feinen An aug erwartet und dachte im stillen baslibes nach, ob der Gott des ersten freue