Bett. Der Sonntag unterscheidet sich nicht viel von den anderen Tagen. Ein besserer Rock und ein Spaziergang zu zweit. Seit zehn Jahren geht dies jo Tag für Tag. Mathilde entsinnt sich nicht, daß eine Aenderung des Programms stattgefunden hätte, seit sie vor zehn Jahren in ben dritten Stock des Mietshauses, Karlstraße 7, gezogen ist. Damals war sie 18 Jahre. Der Bater hatte Schulden und war froh, die Tochter so los zu werden. Joseph Pappenhuber hat ihr am zweiten Tag die Einteilung des Haus haltes flar gemacht und seit der Zeit verläuft ihr Leben mit derselben Ruhe und Gleich mäßigkeit. Nun kommt das Ungewöhnliche. Eines Tages nach dem Einholen kommt Mathilde an einem Kino vorbei. Sie war noch nie in einem Rino. Pappenhuber hat keinen Sinn für solche Kindereien Plöglich steht Mathildes Entschluß fest, sie wird allein ins Kino gehen. Sie geht auch wirflich. Und was fie fiebt, verwirrt sie derart, bringt sie aus dem Gleichgewicht, daß sie meinen muß. Sie sieht da eine Welt, von der sie feine Ahnung gehabt hat. Sie sieht schöne Frauen, herrliche Kleider, Wohnungen, Städte, Sie macht eine Reise auf einem Schiff mit, sie geht unter Balmen spazieren, macht einen Ritt in die Wüste. Mathilde ist ganz frant, als sie heint tommt. Sein Wort sagt sie ihrem Mann. Aber aut anderen Tag geht sie wieder in ein Kino. Dann fängt sie an, ihre Kleider zu ändern, sich Seidenstrümpfe zu kaufen. Zuerst merft Boppenhuber nichts. Aber eines Tages gibt's einen furchtbaren Krach. Mathilde schweigt, aber am anderen Tag hat sie einen neuen Hut und neue Schuhe. Joseph ist außer fich, aber er erreicht nichts. Eines Tages fourut jie spät nach Hause. Er will sie schlagen, aber sie sieht ihn nur an. Da stedt er die schon erhobene Hand in die Tasche. Es wird immer schlimmer. Mathilde besorgt zwar den Haushalt, aber sie geht viel aus, und einmal, nach einem heftigen Streit, fommt sie nicht wieder. Die Ehe wird geschieden. Am Morgen reach dem Urteil steht Joseph Pappenhuber, fnöpft jeine Weste langsamt zu, schüttelt den Kopf. Zehn Jahre haben sie miteinander ge­

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Kiridhammarmelade auf polnische Art. Man nehme süße Kirschen, Johannisbeeren und Him. beeren je 500 Gramm, steine die Kirschen aus, und treibe die zerdrückten Beeren durch ein Sieb, läutere dann zwei Pfund Zucker, schütte die Fruchtmasse hinein und koche sie unter fort­währendem Rühren zu einer steifen Marme lade.

Wissen Sie schon?...

Bei manchen Naturvölkern findet man den Glauben, daß bestimmte Ereignisse immer mit bestimmten Wochentagen verknüpft sind, So glauben sie, daß Gewitter stets am Freitag zu erwarten sind, Gewitter am Sonntag soll ben Tod gelehrter Männer bedeuten, am Dienstag verkündet Gewitter eine reichliche Ernte, am Mittwoch den Tod von Frauen, am Donners tag Gedeihen für die Schafe, am Freitag einen Mord und am Samstag Seuche und Pestilenz. In anderen Gegenden sagt man bei uns: wenn es über kahlen Bäumen donnert, gibt es viel Obft.

Gartenbesiger verjäumen selten, in ihren Gärten eine Esche und einen Holunder zu pflangen, weil die beiden Bäume als glüd­bringend gelten. Es gibt auch sonst allerlei gärtnerischen Aberglauben. So nimmt man an, daß Rosmarin nur in einem Garten gedeiht, der zu einem Hause gehört, in dem die Frau die Hofen anhat. An anderen Orien wieder glaubt man, daß, wenn Rosmarin am Garten­tor steht, der Herr des Hauses niemals Man­gel an Freunden haben wird. Wo Minze wächst, soll man sie nicht umpflangen, da das Unglüd bringt. Eine Erle, die im Garten steht, zu fällen, bringt Mißgeschick für drei Jahre. Auch gelten Erlen als Schutz gegen Blizgefahr.

Die Bevölkerung der Welt wird jetzt auf über 2000 Millionen geschätzt; wenn sie sich durchschnittlich um ein Prozent vermehrt, wirb diese Zahl in siebzig Jahren verdoppelt sein.

lebt in Eintracht. Nichts hat das Gleichmaß Stilblüten der Wissenschaft

ihres Lebens gestört. Sollte es wirklich etwas geben, das stärker ist als alle Gewohnheit, als

Als die Best in Florenz   wütete, erlagen ihr

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Ein mathematischer Bunst ist ein Winkel, dem man beide Schenkel ausgerissen hat.

Beim Ueberfall von Hochkirch   schnallten die Preußen die Sättel über die bloßen Hemden und ritten in aller Eile zum Tore hinaus.

Eine wichtige Literatururkunde bietet das Werk von Sebastian Brant  : Das Narren­ schiff  ", auf das ich in der nächsten Stunde kommen werde.

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Wer über diesen Gegenstand etwas Schrift­liches nachlesen will, der findet es in einem Buche, dessen Titel ich vergessen habe; es ist aber das zwefundvierzigste Kapitel.

Nach der Hinrichtung der Maria Stuart  erschien Elisabeth im Parlament, in der einen Hand das Schmupftuch, in der andern die Träne.

Xerges fonnte seine Schiffbrüde nicht ab­brechen lassen, da der Sturm sie vorher zer­trümmert hatte.

Schach- Ecke.

Alle Zuschriften und Anfragen an Gen. Wenzel Scharsch. Zwettnig Nr. 65 bei Teplit- Schönau.

Allen Anfragen ist Retourmarke beizulegen.

Schachaufgabe Nr. 45.

Von Gen. Otto Hoyer, Saaz  . Schwarz: Ke7; Tb4; Sd8; Bd7( 4).

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Matt in 2 Zügen!

Bequemlichkeit und Ruhe. Er zieht seinen Rock auch sämtliche Aerzte der Stadt. Als der legte Weiß: Kg6; Dh7; Tb8, d6; Las, a4; Se8, 17( 8). an. Er, Joseph Pappenhuber, wird das nie Argt dahingerafft wor, entfchwand die Seue. begreifen. Im Wohnzimmer grüßte er hoheits­boll das neue Mädchen, seufzt ein wenig, sest flch an den Tisch und beginnt eine Unmenge Butterbrote au verzehren.

The Franz.

Häusliche Ratschläge.

Die Wohlgerüche Arabiens werden oft genannt, aber wenn man hinkommt, fler ntant nichts davon.

Bösungen find bis längstens 14 Tage nach Ers scheinen der Aufgabe an oben genannte breffe zu fenden.

Lösungszug zu Nr. 42: Te4-01! Richtige Böfungen fanbten nachfolgende Ge In London   ist ein so großer Steinfoblen- noffen ein: Soyer Otto, Saas: Sadys Anton, bampf, daß, wenn auch die Sonne nicht scheint, Traufchlowig; Syna Josef, Softomis: Beutel Wile man doch den Himmel nicht sehen kann. helm, Arnsdorf   bei Letfchen; Choutta Rudolf Auffig: Scholze Edmund, Babowig; Schöpta Josef. Giblig; Subal Josef, Neu- Titschein  ; Döhnert May, Bachmann Reinhold, Mühldorf Adolf, alle Tischau: Materna Franz, Brünn  - Sufcavit: Kreiner Wit

Effig als Bugmittel. Um Glasscheiben, vor allem aber Tafelglas schnell und billig zu Der afrikanische Löwe wächst bis zum reinigen, benuse man Essig; er gibt dem Glas zehnten Jahre, und von da wird er immer einen hellen Hochglanz, den man mit den größer. teuersten Mitteln nicht erzielt. Auch für Glas­einfäße und Tabletts und Untersetzern eignet fich dieses einfache Buzmittel.

bilden sich alle Gegenstände verkehrt ab. Damit Auf der Netzhaut des menschlichen Auges entsteht die Frage: Wieso erblicken Sie mich aufrecht, da ich Ihnen doch eigentlich verdreht ba erscheinen müßte?

Das Waschen von molliger und farbigee Wäsche. Solche Wäsche soll man nur in vei lauwarmen Seifenwassern ausdrücken, wobei man dem Spülivasser etwas Essig susest. Die Die Faultiere leben im tropischen Süd­Farben bleiben dann sehr schön und bie Trifot- amerika und zeichnen sich boburch aus, daß sie twäsche ebenso wie die Strümpfe erhalten einen sich von jeder Tätigkeit mit Fleiß fernhalten. fönen Glanz.

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Sparfamer Gebrauch von Bergen und Dieser Bogel   heißt Entenstößer, aber nur Seifen. Bergen und Seifen sollte man sich stets in der Not, wenn er nichts andres zu fressen einen reichen Borrat halten, weil beibe am hat. ausgiebigften wirken, wenn sie gut ausgetrod­net stub. Je trodener Kerzen und Seifen sind, befto parfamer ist der Berbrauch.

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helm, Teplit: Ulbert Rudolf, Proffebig; Walter Lub., Michel Rudolf, Robet Franz. Schmied Fere gesgrün; Gottfried dans und Utibil Sans, o tau; Sälbig Johann und Bräutigam Anton, Ber­binand, alle Kvitkau; Hofmann Johann, Prob leischen bei Staab; Dinnebier Emil, Tetschen  ; Abolf Menzel, Arnsdorf   bei Saiba; Qual Abolf umb und Trittsch Gustav, Wisterschan; Nachtrag zu Nr. 41: Gottfried Hans und Utibil Sand, Ho letfchen.

Briefkasten.

St. Josef, Sostomig: Auffag bereita einge

fchiat. folgt sbb  - d64 mit Jesselung des T burd Lat! B. Wilhelm, Arnsdorf  : Nr. 38: nach Ta6% e6 Sch. Josef, iblis: Besten Dant für die Mite teilung, betr. 42. 11. R. G. müßte man trachten, für uns zu gewinnen,

Der Weinbau ist eine der herrlichten veiziger verwende, übermittle ich benfelben bent P. Josef, Krochwig: Dreier ist gut, bg ich nur Rheingegenben. Gen. Oona für Freier Sport".