Centro  " nach, ob ihr Los gezogen wurde, packte ein Huhn und Tortilla- in ein Tuch, «Ulte eine Wasche mit Zuckerrofirschnap», , löschte die Lampions im Hof, holte den Krug von der Stange herunter und zerschlug ihn in Scherben, und lief dann durch die Mai-, felder und Weingärten zu dem Hüu-chen Geronimo  -. b Und nach dem wüsten Lärm, Schießen und Geschrei war jetzt in der schwülen Nacht nur noch da- Rollen der Froiche und da- Schnarchen de- armen Antonio zu hören. Volkmar Jro.
Ora et labora. Bete und arbeite. Es gibt, wie alle Welt weiß, Bienen,, es gibt Hummeln und es gibt Wespen. Diese drei Urten sind sich nahe verwandt, aber jede hat ihre eigene und besondere Lebensweise. Die Biene ist die fleißigste unter den Dreien. Sie gönnt sich keinen Augenblick Ruhe, arbeitet den ganzen Tag und liefert emsig das Wachs und den Honig,' der ihr dann von anderen Leuten weggenommen wird. Die Wespe baut ja zwar auch ihre Häuser, über sie betreibt aller viel lässiger und lebt lieber vom Raub. Denn sie ist ein Kavalier, Immer elegant angezogen, geschnürt und mit gelben Aufschlägen. Wie ein Ulanenleutnant. Und. was die Hummel anbetrifft, so ist sie der Lebenskünstler. Sie geht singend durch den Tag, von Blume zu Blume, wie es sich gerade trifft, und ohne Programm, fie arbeitet nie etwa« und lebt doch herrlich.
Als wir Knaben waren, verschlangen wir die Bücher Sven HedinS   wie ein präch­tiges Abenteuer, diese Wanderungen über den von ihm entdeckten Transhimalaja, durch Ei-wüsten de- höchsten Gebirges und durch die glühende Trostlosigkeit der Gobi  , die um viele- größer ist al- die Sahara  . Damals ging Sven Hedin   seine Forscher­pfade allein, nur von einigen kühnen Ein­geborenen und treuen Tieren begleitet. Heute hat er. eine fast unfaßbare Wand­lung durchgemacht; fast unfaßbar für den, der in Hedin   den Typ des alten Allein­gängers der Wissenschaft sah.Ich bin eine Art Zentralstelle, wo alle Fäden zu­sammenlaufen und von wo au- ich die verschiedenen im Felde arbeitenden Grup­pen meiner riesigen Expedition überwache und leite. Ich bin Organisator und Ber- waltung-bchörde geworden die ihren Sitz in Peking  , am Gdsin-gol, in Urumtschi  , Stockholm  , Peking   und Nanking, in Boston  und wieder in Stockholm   hatte." So sagt Sven Hedin   in seinem neuen Buche über die berühmte Asienexpedition:Rätsel der Gobi  . Die Fortsetzung der Großen Fahrt durch Jnnerafien in den Jahren 19281930."(Mit 74 Abbildungen nach Aufnahmen und Zeichnungen de- Verfas­ser- und seiner Mitarbeiter sowie zwei dierfarbigen Karten. Geheftet M. 13., Ganzleinen M. 15.. Verlag F. A. Brock­hau-, Leipzig  .) Diese Expedition, die auch gn äußern Gefahren einer abenteuerlichen Odyssee Ähnelt es sei nur vermerkt, daß man der Expedition die Schuld an 9tf Ermordung des Generalgouberneur«
Schön. Dies alles ist bekannt und ich sage nicht- Reue-. Aber da ist nun ein amerikani­scher Zoologe auf den Einfall gekommen, die geistigen Fähigkeiten dieser drei Arten zu er­forschen. Indem er ihr Gehirn au-maß und abwog, ihr Aufnahmevermögen verglich und dergleichen. Da- Ergebnis war dieses: Die intelligen­teste von den dreien ist die Hummel  , die nie­mals etwa- arbeitet. An zweiter Stelle kommt die Wespe, aber auf der allertiefsten geistige« Stufe steht die fleißige Biene. Sie hat fast gar kein Gehirn. Die Biene ist ein Ochse, um es mit einem Wort zu sagen. Und nun bleibt noch zu untersuchen, wie da- gekommen ist uiw wie das aller zusam­menhängt. Arbeitet die Biene, weil sie dumm ist? Oder ist sie von der viele» Arbeit dumm geworben? Aber,, um des Himmels willen, liebe, hoffnungsvolle, junge Leute, die ihr dieses leset, hütet euch, daraus Schlüffe auf mensch­liche Verhältnisse ziehen zu wollen. Für den Menschen gilt da- heilige Grundgesetz, daß er auf diese Welt gekommen ist,. um den ganzen Tag, vom Morgen bis zuni Abend, zu arbei­ten, um für seine Kinder zu sorgen, die dann ihrerseits für ihre Kinder ebenfalls jeden Tag vom Morgen bis zum Abend zu arbeiten haben werden. Sollte«ns einmal ein Zweifel kom­men, fällten wir bemerken, daß dieses Gesetz eigentlich Schwindel ist, so bräche die gesamte soziale Ordnung zusammen. Und nicht wahr, eS wäre doch jammer­schade um die gesamte soziale Ordnung? (Viktor Auburti«:Einer bläst die Hir­tenflöte". Verlag Albert Langen  , München  .)
von Sin-kiäng beimaß, daß man sic für eine feindliche Armee(!) hielt, daß einer der chinesischen Gelehrten in einem Wahn- sinnsanfall sich und seinen Diener zerstük- kelte, daß ein anderer Teilnehmer an der Spitze einer chinesischen Polizeitruppe eine Räuberbande vernichtete, diese Expedi­tion also ist die glanzvolle Krönung der fast vierzigjährigen Arbeit HedinS im Dienste her Forschung. Wir entnehmen dem Buche nachstehendes Kapitel: Als Leutnant Haslund unsere Expedition Anfang Februar 1930 verließ, übergab er mir einen kurzgefaßten Bericht über sein Verhält­nis zu dem Fürsten der Torgoten, Sintjin Gigen Khan, und den Erwerb einer vollstän­digen Tempeljurte. Ich lasse ihn hier selbst seine Schicksale erzählen: Mein erster Besuch bei Sintjin Gigen Khan fand im Oktober 1928 statt. Ich hatte mich dorthin begeben, da das Gebiet dieses tor­gotischen Herrschers einsam und, wie ich glaubte, unbemerkt zwischen den prachtvolle», wilden Tsoltfosbergen liegt. Der mongolische Name TsoltsoS bedeutet, daß die breiten, frucht­baren Flußtäler, die man hier hoch oben im Gebirge vorfindet, höher liegen als Hunderte von Gipfeln in der Nähe. Deshalb pflegen die Mongolen zu sagen, daß man da oben sitzen und auf unzählige Berggipfel hinabsehen kann, die niedriger liegen al- die Flußtäler. Die Torgoten lieben Tsoltso- und sind, vielleicht mit Recht, davon überzeugt, daß sie da- schönste Land der Erd« bewohnen. Ihre Lieder, die alten wie di« neuen, erzählen all« von der Schönheit, di« da- Auge«in«» Tor­goten täglich schaut. Di« Melodien harmonie­
ren mit den wechselnd«« Stimmungen eines Naturverehrers, und die Erzählungen der am abendlichen Lagerf«u«r versammelten Jäger preisen die tänzelnde Flucht der Bergziegm und Wildschafe auf die schneebedeckten Gipfel»nd den harten Kampf auf Leben und Tod zwischen Mann und Bär in der halbdunflen Einsam­keit des Kiefernwaldes. Im Juni, Juli und August sind die wei­ten Flußtäler, die auf den Hunderten von Berggipfeln ruhen, ein mongolisches Schlaraf­fenland. Millionen Fettschwanzschafe, Hundert­tausende von Pferden und mi übersehbare Rin­derherden wälzen sich da in einem Meer von sonstigstem Gras, auf den Berghängen fitzen  die Hirten, umgeben von sarbensatten Blumen, und genießen all diese Herrlichkeit, von der die Töne ihrer einfachen Flöte so viel zu er­zählen haben. Vor anderthalb. Jahrhunderten kamen diese kerngesunden und abgehärteten Mensche», vom Edjil-Tsaer, von der Wolga  , wo in den Kämp­fen mit den Ruffen, Oros und Kirgisen viel Blut floß. Der große Obisch Khan führte sie wieder in ihre frühere Heimat zurück/ in das alte Oeret-Kanat, das jetzige Sinkiang, oder richtiger, in die Dsungarei, wo sie Tausende von Pserdestatione»(Urtos) dem heiligen Bu- dul Ole in Lhasa   näher und deshalb in einer weit gesegneteren Gegend waren als dort, wo sie mitten unter weißen Zauberern lebten,, über die ihre lamaistischen Götter- keine Macht hatten. Mein erster Aufenthalt bei den Khara- schar-Torgoten währte nur sechs Wochen, eine Zeit, die ich dazu benutzte, ihre Lieder auf phonographischen Walzen anfzunehmen und unter der Bevölkerung anthropometrische Mes­sungen vorzunehmen. Ter erste Teil meiner Arbeit war sehr einfach, weil die Torgoten selbst und der Khan sich sehr dafür interclsicr- ten. Der Khan sandte Reiter in die verschie­denen Lager seines Gebietes, nm die beüen Sänger und Sängerinnen in seine» Palast, Oereget, zu holen. Am Tage wurden die ein­zelnen Musik- und Gesangstücke geprobt,»nd am Abend würben die Ergebnisse auf meinen Wachswalzen ausgenommen. Ihre Begeisterung war grenzenlos, als sie chre eigenen Leistungen aus dem Blechtrichter des Phonographen   ertönen hörten, und oft war der Beifall so stark, daß die vor dem T ore angebundenen Reitpferde sich losriffen und kol- lerig und aufgeregt innerhalb der Mauer, die den fürstlichen Hof umgab, nnchcrgaloppicrten. Ein Mongole lächelt, wenn er zufrieden ist, und das ist er fast stets. Sieht er einem kecken Reiterstück zu oder einem guten.Ge­wehr- oder Bogenschuß, dann macht er seinem Behagen in muntern Ausrufen oder.lautem Beifall Luft; aber wenn ein paar Mongolen sich richtig amüsieren, machen sie einen solchen Lärm, daß man sie weithin hört. Sie rollen und winden sich auf der Erde, schlagen sich selbst auf die Schenkel, den andern auf den Rücken, und Freudentränen strömen ihnen die Backen hinab. Mein kleiner zusammenlegbarer Phonograph hatte großen Erfolg bei den Tor­goten, und weit flog das Gerücht von dem Mann mit dem sprechenden Kasten(Khili-tai abder kymin). Der zweite Teil meiner Arbeit war be­deutend schwieriger. Der Mongole hat eine angeborene Abscheu davor, sich berühren zu lasten, und wenn man seinen Kasten mit den vielen vernickelten Instrumenten, die zu ge­nauen anthropomctrischen Messungen nötig find, öffnet, zieht er sich höflich, aber bestimmt hinter den zweiten Mann in der Schlang« zurück.
Stea der guten^NenfeHe«. Bon Sven Hedin  .