Das Gesprächsthema wechselt allmählich. Das Leben verträgt nicht, daß man immer trauert und Klagelieder singt. Man kommt wieder auf die Politik zurück. Große Worte: Sozialismus, Fascismus schwirren durch di« Luft. Der früher bittere Ton des Gesprächs ist geschwunden. Hoffnung, sogar himmelstürmen- der Optimismus brechen sich Bahn. Sollte die Verwirklichung des Sozialismus nur ein ferner Traum sein? Keineswegs. Unsere Kinder werden es erleben. Vielleicht auch wir. Ja, wir werden es jedenfalls noch sehen, wie di« neue Welt anbricht! 4- Wann wird das Begräbnis sein?" fragt ein Genosse.Wir wollen auch nach Lille  fahren." Meine Frau will aber, daß wir den armen Franz hier in Leus begraben." Es hat aber keinen Sinn", sagen mehrere, dafür so viel Geld auszugeben. Dem Toten ist er schließlich alles eins, ob er in Lens oder in Lille   begraben ist." Ja, ja", sagte der Schwager,aber meine Frau mußte ihm versprechen, ihn in Lens be­graben zu lassen, damit er in unserer Nähe bleibe; er hat auch darauf bestanden, daß wir, wenn wir einmal nach Hause gehen, seinen Sqrg mitnehmen." Es kommt sehr oft vor, daß di« Frau, di« in Ungarn   geblieben ist oder auch die Eltern ihre Toten trotz der hohen Kosten nach Ungarn  bringen lassen. Das Land, das sie vertrieben hat oder verhungern ließ, kann ihnen nur Gräber bieten! Der sprachgewandte Kellner. Ich sitze in dem kleinen Lass der Punta Tragara in Capri   und sehe nach der Sonne, die eben hinter den Monte Solaro taucht. Am Rebentifch ruft ein Gast den Kellner:Came- riere,, pagara!"(Kellner, zahlen!") Der dicke Herr an meinem Tisch« fragt die dick« Dame neben ihm:Wollen wir nicht auch gehn, Dorjn?" Dorchen nickt:Ja, wenn de Sonne weg is, wird's mr immr zu gald hier oben." Er zückt daraus die Brieftasche und ruft: Gammrjäre, backare!" Der Kellner versteht das natürlich nicht. Dringender rufr der Dicke: Gammrjäre, backare!" Der Kellner starrt träumerisch nach der Sonne. Ta nimmt der Dicke ein Fünflirestück, klopft damit auf den Marmor des Tisches und ruft, nein brüllt zum drittenmal:Gammrjäre, backare!" Ter Kellner konimt sofort angeflitzt: Signore...?" Backare!" sagte der Dicke mit beleidigtem Gesicht. ???" Backare!" schreit der Dicke und zeigt dem Kellner das Geldstück. Ein freudiges Grinsen überzieht das Gesicht des dienstbaren Geistes:Ah, ik Signore voule pagare! Certamente...!" Si sie, backare!" mordet der Dicke das schöne WortPagare" weiter. Und sagt dar­auf zu Dorchen:Das hab awr lange gedauerd, bis der das begriff« had!" Worauf der Kellner zu allseitigem Erstaunen erklärt:Sie hadden zwei Gaffer und ein Schdiggjn Guchn. nich wahr?" Ja", nickt der Sachse.Saachn Se mal, Sie schbrechn wohl Deudsch?" Nu, freilich, Signore!" Wo Ham denn Sie das gelernt?" Na, hier in Adaljn. Da had mr'S doch so viel mid Deudschn zu dun, und da hawe ich mir ähmd in den zehn" Jahren angeweend, Hochdeudsch zu sprechn. Hier vergehrn doch so viel« Herren aus Leibzig  , und da hawe ich das ähmd mid dr Zeid gelernt»." Der Dicke darauf zu seiner Frau:Hibsch gann der das, nich wahr, Dorjn? Und vollgom- men ohne. Aggzend!" Dies und das. Eine Konkurrenz d«s Wachhundes ist der Gänserich, der von Geflügelzüchtern vielfach benutzt wird, um ihr Eigentum gegen nächtliche Diebe zu schützen. Die Gänseriche melden rascher und wirksamer jede drohende Gefahr als die Hunde es tun. Hinzu kommt, daß die Diebe die Gänseriche mehr fürchten, da man natürlich meist besonders kräftige und bissige Tier« für diesen Posten auswählt. Ein Schlag mit den Flügeln genügt oft, den Gegner matt zu setzen. Auch in Amerika   wurden dir Gänseriche schon lange für diesen Zweck benutzt. Di« Brrmudainseln im Atlantischen Ozean sind ein zoologisches und geographisches Wun­der. Tausend Kilometer von der nächsten amerikanischen Küste hebt sich aus 500 Meter tiefem Meer ein vulkanischer Kegel, auf dessen Spitz« vor unendlichen Zeiten Milliarden von Korallentieren ihre Riffe gebaut habend Es sind die nördlichsten Koralleninseln unserer Erde. Einer der merkwürdigste« Bäume, die«S gibt, ist der Banyanbaum, der zur Familie der Feigenbäume gehört und immergrüne Blätter hat. DaS Eigentümliche an diesem Baum ist, daß von seinen Arsten lange Luftwurzeln zum Boden nirderwachsen und sich hier festigen. Dies« Luftwurzeln werden mit der Zeit so dick wie Baumstämme, so daß man den Eindruck hat, in einem ganzen Wald« zu srin, wenn man«ntrr einem Banyanbaum steht. Die größten dieser Bäume gibt»S am Nerbadda-Fluß in Indien  . Der eine von ihnen bedeckt ein Gebiet von 700 Quadratmeter und es gehen nicht weniger als 350 Luftwurzeln von seinen Arsten nieder. Im Verhältnis zu der Ausdehnung ist die Höhe des Banyanbaumcs nicht bemerkenswert. Die Säcke, die bisher für den Transport von Postsachen benutzt wurden, waren insofern unbefriedigend, als sie nicht aus feuerfestem Material gemacht waren. Jetzt sind jedoch in Amerika   Postsäcke erfunden worden, di« allen Anforderungen entsprechen. Sie bestehen auS einer Schicht hundertprozentigen reinen Asbestes mit einer Leinenhülle zu beiden Seiten. Der Stofs ist an den Nähten mit Stahlnieten ge­nietet und hat dreifache Schlösser, die das Feuer hindern, etwa durch die Oeffnung einzudringen. Oben auf den Sack, unmittelbar unter den Ber- schluß, wird«in Luftkissen gelegt, um die warm« Lust bei einem eventuellen Brande von den Postsache« fernzuhalten. - Heiteres. umBa Pech.Der arme John hatte ja schönes Pech mit seinen Losen! Er gewann eine Mast­gans, hundert Zigaretten und eine Flasche Kog­nak!"Und das nennen Sie Pech,"Na ja... er ist Vegetarier, Abstinenzler und raucht nicht!" Moder«« Eh«. In ein elegantes Hotel kommt eine fesche junge Dame und sagt znm Portier:Bitte, rufen Sie Herrn Ritter!" Verzeihung, gnädige Frau, ein Herr dieser Namens wohnt nicht hier oder meinen Sie vielleicht Herrn Räter  ?" ,^)a, Ritter oder Räter oder so ähnlich! Ich bin seine Frau, bitte melden Sie mich!" Uebertreibung. Der englische   Humorist Sidney Smith   hörte eines Tages, daß«in Be­kannter die Absicht hatte, ein« sehr beliebte Dame zu heiraten. Sidney Smith   schlug die Hände übxr den Kopf zusammen und schrie: Da- ist doch unmöglich! Wie kann er die Dicke heiraten! Sie wollten wohl sagen, er will eine« Teil von ihr heiraten! Sie ganz zu ehelichen, das wäre ja Bigamie, ach, was sage ich, Poly­gamie wäre es so fett ist sie! Sie ist so schwabbelig, daß man mit ihr eine ganze eng­ lische   Kolonie bevölkern kann. Sie ist so um­fangreich, daß man seinen Morgenspaziergang rund um sie herum machen kann, vorausgesetzt, daß man gesunde, kräftige Beine hat und daß unterwegs Plätze zum Ausruhen eingerichtet werden." Gemeinheit.Gestern komme ich von der Reise zurück. Als ich den Koster auspackte, fin­den sich zwei Wanzen zwischen meinen Sachen." Ra, die werden sich aber gefreut haben, daß si« wieder zu Hause waren." Di« groß« Frage. Der kleine Paul quält, wie schon ost, seine Eltern mit d«r Frage, wo di« kleinen Geschwister Herkommen. Er wird, wie immer, mit ausweichenden Antworten ab­gefertigt. Da sagt er schließlich resigniert:Na, wenn ihr'S mir's denn auch nicht sagt, wenn ich groß bin, dann ftage ich meine Frau, die wird mich wohl nicht verkohlen." Sein letzter Wunsch. Tin Arzt, d«r allein am Sterbebett eines Kranken weilt, fragt die­sen, ob er noch irgendeinen Wunsch hab«. Mit ersterbender Stimme haucht der Kranke:An andern Doktor möcht' i!" I««ine« Sanatorium de« Berliner  Westens wurde einer sehr eleganten Dame der Blinddarm heraus genommen. Einige Tage nach der Operation sieht sie zum ersten Mal« die entstanden« Narbe.Sie haben mich ab«r schön zerschnitten," meint sie kokettierend zu dem Chirurgen.Ja," sagt er,tief ausge­schnitten werden Sie nicht mehr gehen können." Großschnauzigkeit.Geh halt Hera, nacha schmeiß i die in Luft, daß d' verhungerst, bis d' wieder runterkimmst!"Tue di net äußern, sonst hau i di an d' Wand, daß drei Maurer acht Wochen arbat'n mLassin, di wieda außi kriag'n!" Seit fünf sitze ich hier und warte auf meinen Mann. Jetzt ist es bereit- halb sechs und er ist noch nicht da." Wann hatten Sie sich denn verabredet?" Um vier!" o Wie gefällt«» Ihnen in Ihrem neurn Siedlungshäuschen?" Wissen Sie, eS ist ja etwas schwach g» baut, aber na, wenn ich mal niese« muß, geh« ich eben auf den Hof."