Da packte Entsetzen die Leute des Wohn- Platzes, und sie flüchteten. Einige fuhren nach dem großen.Robbenort und füllten di« Häuser der dortigen Familien. Ein paar jung« Män­ner ruderten auch im Kajak nach der Steilinsel, um nicht, am Ort des Unglück bleiben zu müsse«. Aber dir Welt war noch nicht zufrieden, sie rächte sich auch an denen, die den Menschen, welche für den Tod bestimmt waren, Gastfreund­schaft erwiesen. Die Krankheit folgte den Flüchtlingen, und di« Menschen, die sie aus- nahnien, gerieten mit in den Fang des großen Todes hinein, und dieser Sommer war voll von Unglück für alle Menschen, die auf der Wind­seite wohnten. So ost einer gestorben war, mußte man ja dem Befehl der Borfahren gemäß f?nf Tage lang, ohne auf Fang zu gehen, am Wohnplatz bleiben, um die Geister nicht zu beleidigen, und deshalb lagen'die Robben faul auf dem Eise, die Bügel schwärmten um die Berg«, und di« Weißwale schnauften in den Spalten im Eise und schwanimen hin und her, ganz bis an den Wohnplatz heran. Die Kinder sahen zu und riefen, daß hier herrliches Essen schwömme, und di« Erwachsenen dachten, daß sie wünschten, wie| Kinder zu sein und nicht das schwer« Gesetz zu kennen, das bei Todesfällen den Fang verbot. Das Vorstehende ist«in Teil des ersten Ka­pitels eines Eskimvromans(Ivalu". Bon Peter Freuchen . Safari-Verlag, BerlinW &7,(Heb. Mk. 4.50), mit Erlaubnis des Ver­lages abgedruckt. Ureigenstes Erlebnis des Dich­ters ist hier zu«incm Roman geformt. Peter Freuchen , von Geburt Däne, hat im Anschluß an di« Grönlandexpedition Rasmussens nicht weniger als zwanzig Jahre seines-Lebens in Grönland gelebt und er kennt Leben und Wesen der Mensche« des hohen Nordens wir kaum ein zweiter, denn er ist in dieser Zeit selbst einer der ihren gewesen und hat das harte Dasein in der schroffen Natur'mit ihnen mitgelcbt, so daß auch jetzt, da er wieder in Dänemark wegen einer Fuhamputation leben muß und Grön­ land , nur vorübergehend einmal im Jahr« be­suchen kann, er sich nur-dort oben in seiner wahren Heimat fühlt. Was. ihn besonders mit Grönland verbindet, das ist," daß er dort«ine Eskimofrau kennen lernte, die in grenzenloser Lieb« zu ihm entbrannte und die allen Wider- ständen zum Trotz sei«« Frau wurde. Als solche hat ihm die Tochter, der Arktis ein Ehe­glück geschenkt, das ihn veranlaßte, ihr Anden­ken durch dieses Buch zu heiligen. Peter Freu­ chen , der ein begnadeter großer Schriftsteller ist, hat bereits eine Reihe von Eskimoromanen (sämtlich im Safari-Verlag erschienen) geschrie­ben, deren Kraft von der Kritik mit Recht"mit jener der Werk« Knut Hamsuns verglichen wurde, deitnoch ist dieses letzte Buch wohl als sein bestes und am stärksten verinnerlichte zu bezrichzien. Wir lermn.das. Volk der Eskimos in seiner seltsamen Eigenart kennen und in der Erzählung der Liebesgeschichte der zwei Men­schen fremden Blutes beweist er ein« Gepal- tungskraft, die den Roman zu einem unvergeß­lichen macht. Amerikaner untereinander. Ratten", sagte Bill,von Raiten kann mir keiner tvaS erzählen/Ich habe Ratten ken- nengrlernt, ich! Ratten, sage ich dir, alter Junge, so groß tvie Ferkel!" Haha!" lachte da Bob,deine Erzählungen reizen mich zum Lachen. Ratten so grüß wir

Ferkel soll das etwa auch etwas sein. Mein lieber Freund, es war im Iahte 1917. Da lag ich in Frankreich int Schützengraben, im Un­terstand. Eines RachtS wache ich aus dem Schlaf aus, blinzele nm mich und was sehe ich? Eine Ratte, die meinen Trrncheoat anpro- bierte...!" Bei uns im Museum gibt es ein Buch, daS ist vom Kaiser Augustus selbst geschrieben. So was habt ihr nicht?" meint« Bill. Ach, du lieber Himmel! Damit kannst du mir ja nicht«in bißchen imponieren..Wir haben in unserem Museum den Bleistift, mit dem

Wenn es das doch schon gegeben hätte, als ivir noch Kinder waren! Das wäre«in Spiel­zeug gewesen! Auf großen Tischen sind Minia - turstadtteilr ausgebaut. Ganze Straßenzüge mit richtigen kleinen Häusern, Billen, Miets­kasernen, AmtSgebäuden, Straßenbahnen und Automobile fahren in den Straßenschächtcn. Kleine Figuren deuten die Menschen an, di« auf Alleen zwischen Bäunzcn, auf den Straßen gehen und dir Fahrdämm« kreuzen. Und in­mitten steht rin« Schuposigur, die den branden­den Miniaturverkehr regelt. Wo sind wir? In einer Weihnachtsaus- strllung eines großen Warenhauses? Um die- scn Planspielkasten herum stehen erwachsen« Männer, ältere und jüngere, und ja, was machen dir da? Spielen sie? In einem anderen Zimmer steht«in an­derer Planspielkasten. In dem scheint es Nacht zu sein, denn kein Mensch und kein Gefährt ist unterwegs. Die ruhen noch in Schachteln ver­packt. Auch hier stehen. erwachsene Männer herum, packen die Figuren äüS und inszenieren einen Minniaturstraßentumukr. Nebenan ist ein kleines großes Warenhaus. Nicht so«in kleiner, billiger Kaufladen, wie er uns alle Jahre zu Weihnachten beglückt«. Ein richtiges. Warenhaus mit vollständiger Ausstat­tung und elektrischer Beleuchtung und vielen Stockwerken, die man einzeln abhehen kann. An einer Stell« sieht man ein in di« Mauer gebrochenes Loch. Einbrecher waren da. Un­ordnung herrscht! Waren sind gestohlen worden. Man untersucht, stellt den Weg fest, den die Dieb« genommen haben müssen, sucht Anhalts­punkt«, Spuren, Indizien. Und wieder, an einer anderen Stell« bicicä merkwürdigen Hauses, diesmal im Keller,. ist plötzlich«in kleiner Wald. Aus einem Moos- und Laubteppich liegt zwischen Bäumen eine Leiche:- Fußspuren sind sorgfältig rmgrzeichnet. und die Fundstelle einer Patronenhülse.^ Die Leiche ist eine Puppe ohne Kohf.Wir yaöen", so erklärt der Führer"diirch diese svnderbaren Räume,für alle unser« Leichen im ganzen Hause nur einen Kopf. Ter wird immer aus­gewechselt. Er wird jetzt sicher gerade wo­anders gebraucht."... Wo also find wir hier? Wo beschäftigen sich Erwachsene mit Planspielkästen und Lei- chenpupprn? Es ist ein sehr ernst«? Spiel und wird in Berkin im preußischen Polizeiinstitnt gespielt, das in einer ehemaligen Käsern« in Charlottenburg untergebracht ist. Dieses In­stitut ist die zentrale Bildungs- und Forschungs­stätte für die gesamte Polizei. Hier hat man di« modernsten Eignungsprüfungen für«ine strenge Berufsauslese geschaffen. Junge Kri­minalkommissaranwärter werden hier ausgebil­det. Außerdem dient das Polizeiinstitut»och

Noah dir Tiere in seiner Liste angekreuzt hat, als sie in die Arche gingen... * Ich habe gehört, Ihr Städtchen soll sehr gesund sein?" Oh ja, das kann man wohl behaupten", sagte MaeNab und spuckte aus. Wie kommt«S aber dann, daß her ganze. Kirchhof voller Gräber ist?" fragte der Fremd«. Bei unS stirbt keiner, da sind wir«in viel zu gesundes Städtchen dazu. Was nun die Gräber betrifft, so liegen darin lediglich hi« Aerzte und di« Leichenfrauen. Dir sind samt und sonders Hungers gestorben..."

dazu, bereits erprobten und bewährten Polizei­beamte» aller Dicnstzwcige den Gesichtskreis zu erweitern. Alljährlich finden hier einige Wei- terbildungslchrgänge, die mehrere Wochen dauern, für Polizeiofsizicre und oberen Krimi­nal- und Polizriverwaltüngsbeamte statt. Um auch bei diesen theoretischen Unter­weisungen engsten Konnex minder Praxis zu halten, hat man im Polizeiinstitut«ine große, außerordentlich interessante Lehrmittelsamm­lung geschaffen, die allerdings aus leicht erklär­lichen Gründen der Oefsentlichkeit streng ge­schloffen. Da sieht man, wie viele Mittel und Wege dir Polizei heut« hat, um an den ver­schiedenartigsten Spuren Verbrechen und Ber- brecher erkennen zu können-, und was«in Krst minalbeamter alles wiffen und lernen muß, unt alle diese Möglichkeiten zu erschöpfen. Da"gibt es nicht nur Werkzeug-, Blut-, Fuß-, Geschoß- jpuren und Fingerabdrücke, da hängt zum Bei­spiel auch eine ganze Knotensammlung. Jeder Beruf macht seine eigenen, ganz bestimmten Knoten. Auch daran kann' man mitunter der» Täter seststellen. Ein ganzer Saal ist der Gra­phologie gewidmet, di««in immer wichtigeres! Hilfsmittel- wird. Bildersammlungen zeigen' bekannte Kapitalverbrechrr: Kürten, Haarmann und andere. Eine der sonderbarsten Waffen­sammlungen enthält neben recht merkwürdigen Dingen«inen Schlagring mit Pistol«, so ein­deutig für den politischen Etraßenkamps ge­schaffen, daß man fich an den Kopf greift,, wie es Fabrikanten geben kann, die damit ihr Geld verdienen., Da ist ein« kleine Falschmünzerei aufgcbant,«ine"kleine Spielhölle mit allen ver­botenen Spielen und Apparaten In einem der der politischen Polizei^ ge­widmete» Räume wird man-an? die'jüngste. Vergangenheit- erinnert. Dort findet niau Bombrnlcgergerär«., Hier ruht auch still in einem Kaste» die Maschinenpistole, mit! der Rathenau ermordet umrdc. Sonderbar wi>-. das ganze Haus ist auch die Lektüre der Leute. Sie lesen Kriminal­bücher, die neuerdings eigens für sie und-den polizeilichen Dienst- und Lehrbetrieb geschrieben worden sind,' und die es vorsichtshalber im Buchhandel nicht gibt, Was der Pitaval sütz die Justiz ist, das wird diese Sammlung ein­mal für die Polizei werden. Der eine Teil die­ser Sammlung behandelt die letzten großen Kriminalfälle und di« Arbeit der Polizei bis zu"ihrer restlosen Auskläruirg. Ter anders Teil der Sammlung, anch ein trauriges Zcicht» unserer Zeit, schildert die starke Beanspruchung der uniformierten Polizei im Straßendienste. Hier werden die ganzen Vorfälle rekonstruiert und kritisiert, so daß inan am praktische» Bei­spiel alle notwendigen Studien machen kämt, M. M,/

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