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Eine Ehe in unserer 3eit.

Das dritte Jahr ist vorüber,

Das wir verheiratet sind.

Wir haben noch keine Wohnung,

Aber wir haben ein Kind.

Ich lebe bei einer Tante,

Die mich nicht leiden mag.

Mein Mann wohnt noch bei den Eltern.

Das Kind ist bei einer Frau Schlag.

Wir warten auf bessere Zeiten.

des ersten in Hochglanz zu versehen. Sie fun-| ten haben schnell nach rückwärts gelangt und teln und blizen schon mit den Ringen um die halten nun ein vergnügt krähendes Enkelkind, Wette zu mir herüber. damit es den Orgelmann sehen kann.

Im zweiten Stod sind es kräftige, gut ge­formte Mutterhände, die eine Bubenhose flicken.

Und ganz oben sind krumme, vom vielen Wäschewaschen aufgedunsene Großmutterfinger damit beschäftigt, blizsaubere Wäsche auf eine Leine vor dem Fenster zu hängen.

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Da kommt ein Orgelmann in den Hof. Die neuesten Schlagermelodien erfüllen die ganze Gegend, und die Hände des Schreibmaschinen­

Mein Mann geht doch stempeln. Ein Jahr! fräuleins springen im Talt. Und ich verdiene sehr wenig.

Dabei ist auch das in Gefahr.

Zwei, dreimal bei unserem Kind

Wir treffen uns jede Woche

Um nicht zu vergessen, daß wir

Eine Familie sind.

Hanna d.

Der erhabene Herrscher sprühte vor Zorn

und seine Stimme dröhnte.

Im ersten Stod machen die beringten Fin­ger nervös- abwehrende Bewegungen. Das zweite Händepaar ist nicht mehr zu sehen.

Nun ist er zu Ende.

Die Tippfräulein- Hände greifen schnell in die neben der Maschine liegende Tasche, und ein Geldstück fällt klingend aufs Pflastere. Die Erste- Stocks- Hände sind während des Spiels verschwunden. Die vom zweiten wickeln eine Münze vorsorglich in ein Stück Papier , bevor sie die Reise zum Hof hinab antritt. Vom drit­ten fliegt kein Geld herunter, aber die Hände winken ermunternd dem Enkelkind zu, das ge­rade mit einem großen Stück Brot beladen schüchtern zum Haus heraus auf den Orgel­mann zutritt.

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Ich kenne keine meiner vier Nachbarinnen. Die Mutterhände vom zweiten Stock liegen| friedlich auf den Bubenhosen und die vom drit- Oder tenne ich sie jetzt doch?

Götter, Freund und Feind.

Von Rudyard Kipling .

Der Autor des Dschungelbuches, das Eigene Götter hören nicht... Sie haben weiße Weltruhm sich erwarb, hat

" Niedrträchtiger Lump!" herrigne er den Rebensäabend der Reibe einer an einem Schleifen, an unſere Valsbänder gefſtet. wir

herrschte

Minister des Innern an. Halte den faulen Zwiebel, den du einen Kopf nennst, bereit! Unser weiser Lehrer konnte heute nicht er­scheinen, denn er liegt im Sterben. Und die Geschichte schickt sich an, unseren Namen mit Schmach zu bedecken!"

Der Minister des Innern sank schredens­bleich zu den Füßen des Herrschers:

" Sohn des Himmels! Ist es nicht einer­lei, ob heute oder morgen der Zwiebel von einem Kopf abgehackt werde? Nur einen Tag noch. Ich habe die richtigen Fersen gefunden! Wer legt die Eier? Die Hennen! So müsse man die Hühner auch bestrafen!"

Die erschreckten Mandarinen atmeten wie­der freier auf, als sie die flare und gerechte Lösung vernahmen.

II.

Werke mögen nicht gern. Wir reißen runter. Sind neues hinzugefügt, das in deutscher Ueber- ichlecht zu essen. setzung soeben im Verlage Paul List , Leipzig , erschienen ist: Wie spricht der Hund", Aus dem Leben von Stapf, von ihm selbst erzählt. Wenige haben in die Tierseele so tiefen Einblick wie dieser Dichter und prächtig versteht er es, die menschliche Sprache ins Hundische" um­zuformen. Wenn Hunde sprechen könnten, ihre Sprache würde wohl der, wie Rudyard Kipling fie, man fann sagen, mit Einfüh­lungskraft erfunden hat, am nächsten kom Einfühlungsvermögen in die Seele der Kreatur zeichnet auch sonst dieses Buch aus, das voll Güte und lächelnder Weis­heit ist. Nachstehend ein kleiner Abschnitt aus dem reizvollen Werke:

ment.

Drei Tage lang konnten sich die Menschen Bitt schön darf ich' rein? Ich bin Stapf. nicht verständlich machen: So schrien die Ich bin Sohn von Schwarzbart von Kildonan Hühner! Aber der Eierpreis stieg ins Uner­schwingliche. Denn die Hühner hatten auf­gehört, Eier zu legen.

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preisgekrönte Familie Goldene Medaille sehr feiner Hund; und keine blöden Kunst­stückchen, sagt Herrchen, bloß schön machen kann Der erhabene Herrscher war außer sich. ich. Und Pfoten auf Nase tun. Heißt Bitte Er suchte seinen alten Lehrer auf und fand bitte machen". Schau! Ich tu's aus eignem diesen sterbend vor. Mit dem sanften Lächeln Kopf, nicht auf Wort... Das ist Wohnung eines Weisen wandte sich dieser zum weh in Stadt. Ich wohner mit Eignem Gott . Ich agenden Kaiser, sammelte seine letzten Kräfte erzähle: und sprach:

" Dich beunruhigt, was die Geschichte von dir sagen wird, Sohn des Himmels? Die Ge­schichte wird von dir sagen: Hwang- ti, der er­habene Herrscher, war von den besten Absich ten beseelt. Er bekämpft den Eigennus und sparte nie mit dem Bambusrohr, aber er traf niemals die richtigen Fersen. Das ist jedoch das Schicksal aller Herrscher. Deshalb brauchst du dich nicht besonders zu grämen, Sohn des Himmels!"

I.

Jetzt wohnen wir in Auf- dem- Lande, gleich neben Park, und Menge gute Gerüche. Wir sind alle hier. Bitte schau! Ich zähl' meine Pfoten. Da bin ich, und Eigner Gott - Herrchen. Da ist Schlapper, und Schlappers Eigner Gott­Frauchen. Das sind alle meine Pfoten. Da ist Abar. Da ist Köchin. Da ist James- mit­Hütte- die- rollt. Da ist Harry- mit- Spaten. Das find Schlappers Pfoten. Ich kann nicht mehr zählen; aber da ist Mädchen, und Dienstmann , und Postmann, und Telegramm, und Habedie­ehre- Fleischer und Leute. Und da ist die chentazze, die Mauer raufläuft. Bös! Bös! Bös!

In Morgen- Zeit macht Adar von Hütte los und bürstet. Dann ist schnell- die Treppe­rauf- rennen an Köchin vorbei und Götteer zu Frühstück rufen. Dann ist unterm- Tisch liegen­an- beiden- Enden und Köpfe- auf- Füßen von Göttern. Manchmal ist was- Gutes- kriegen­unter- Tisch, aber nicht betteln!"

Nach Frühstück ist Küchentazz- jagen durch ganzen Garten bis Mauer. Sie klettert. Wir sitzen drunter und singen. Dann ist Warten auf Spazier- gehen mit Göttern. Wenns nichts­auf- ihren Köpfen ist, dann ists bloß im- Gar­ Da ist Spaziergang- in- Park- an- Leine. Da ten- rum und runter- von- den- Beeten- ihr- zwei!" ist ohne- Leine- wenn- wir- auf- Gras- kommen. Da Wenns naß ist, dann ists auf- Teppich- liegen an ist andrer Hund, wie ich, ohne Leine. Ich sage: Feuer oder wer- hat- euch- gesagt- daß- ihr- auf­Name?" Er sagt: Schlapper." Er sagt: Stühlen- fizen- dürft- ihr- Strolche?" Es ist im Name?" Ich sage: Stapf. Er sagt: Ich mer zusammen- mit- Eigenen- Göttern- Eige bin feiner Hund. Ich habe Eignen Gott Frau- nem Herrchen und Eigenem Frauchen. Wir sind. chen." Ich sage: Ich bin sehr feiner Hund. sehr feine Hunde... Da ist Großer Hund Ich habe Eignen Gott Herrchen." Da ist Um- von weitweg, der durch Gebüsch kommt und einanderrumgehen- auf- Zehen. Da ist Raufen. schaut. Wir haben ihn bei Kehricht- Kasten ge­Da ist Tracht Prügel. Herrchen sagt:' zeitroffen. Wir sagten: Komm spielen!" Aber hung! Meine Schuld." Schlappers Frauchen er laufte weg. Seine Beine sind ganz biegig. jagt: Oh! Meine auch." Herrchen sagt: Na Und hängige Ohren. Aber größer als Ich! Gott sei Dant, daß wir beide schuld sind. Net­tes Hunderl, Schlapper." Schlappers Frau­ich schön." Schlappers Frauchen sagt: Aller­chen sagt: Finden Sie wirklich?" Dann mach' liebstes Hunders, Stapf." Dann ist wieder an- Beiten und Langen Zeiten- jede Zeit für sich. Leine, und Spazier- gehen mit Schlapper hinter Ich erzähle gute Sachen und schreckliche Sachen. beiden Eigenen Göttern, lange Zeiten Anfang von Zeiten. Da war Spazier­Schlapper ist garnicht- so- übler Hund. Schaut Gehen mit Eigenen Göttern, und was- Guies= ganz aus wie ich. Feines- Paar, sagt Herr- zum- Essen- wenn- wir- Rast- machen, ihr Schnau­chen.. zer!". Das war langes Spazier- gehen. Wir Da ist noch mehr Spazier- gehen in Part. eßten große Menge. Dann nachher waren Im ersten Stock sind zwei Paar Hände zu Da ist Schlapper und sein Frauchen auch im Kaninchen, die nicht bleiben wollten. Wir jag­fehen: lange, weiße, schmale und beringte Fin- mer. Eigene Götter gehen zusammen wie ten. Wir hörten sing in Wald. Sehr fum­ger liegen auf einem Polierkissen, und das an- Leine. Wir gehen hinten. Wir sind müd. mervoll. Wir liefen such- such machen. Da war weite Händepaar ist damit beschäftigt, die Nägel Wir gähnen. Eigene Götter schauen nicht. der Große Hund von weitweg, der sang vor,

Hände.

Von Elli Müller.

Da, wo Menschen dicht zusammengedrängt wohnen, läßt es sich gar nicht vermeiden, daß sie einander hie und da in die Fenster sehen. Hinter den sonnenbeschienenen Glasscheiben des gegenüberliegenden Hauses sehe ich fünf Paar Frauenhände:

Im Erdgeschoß sind es die flinken Finger eines Tippfräuleins, die eifrig arbeiten.

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III. August 1923.

Bitte sigt auf! Ich will erzählen nach