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bei meinem Aufenthalt am Meeresboden kein| Blut unter der Haut verdrängt. Ich beugte s In Berlin gab es zwei derartige Ber besonderes Unbehagen im Kopf und genoß mich nieder, um eine Muschel aufzuheben, gnügungslofale", eins nur eins hat in vollen Zügen den Anblick des Lebens, das aber im selben Augenblick verloren meine die Polizei geschlossen. Die Zustände waren fich um mich regte. Der Drud auf dem Füße den Halt, und ich merkte, daß ich ohne allzu unwürdig. Das andere Lokal besteht Körper war zwar ein wenig quälend, da ja mein Dazutun nach oben unterwegs war. jetzt noch. nur das Gummizeug und meine Kleider Droben waren fie offenbar unruhig gewor- Oder: Bier Tänzerinnen und der Mamich vom Wasser trennten. Der einzige den, weil ich kein Zeichen gegeben hatte. nager der Truppe schließen Vertrag mit Körperteil, der mit dem Wasser unmittelbar Es saufte und dröhnte wieder in meinem einem Unternehmen für Amüsement. Sie in Berührung kam, waren meine Hände. Kopf, und sobald ein Foil des Körpers über arbeiten einige Tage. Dem Direktor des An den Gelenken hinderten festanliegende der Oberfläche war, spürte ich, wie schwer Sanses wird die nicht ganz einwandfreie Gummibänder das Eindringen des Waffers. ich beladen war. Drunten auf dem Meeres- Stonzeffion für eine bestimmte Luftbarkeit Meine Hände waren ganz freideweiß, offen- grunde war ich mir der Bleigewichte gar entzogen. Tut mir leid," sagt der Direktor. bar hatte der starke Druck des Waffers alles nicht bewußt geworden.
Schöne Frauen in Not. Falsche Illusionen um einen Beruf. Jm Rampenlicht.
Die Truppe fitzt da. Ohne Geld. Ohne die rückständige Gage erhalten zu haben.
Kritit.
O, ihr lieben Tanten beiderlei Ge
Zwei Tage saßen die fünf Menschen und hungerten. Dann fand sich ein anderes Etablissement, das sie großmütig engagieren leben und sie war ja so glücklich. Je gehetz- wollte: Für die fünfköpfige Truppe neun In einem der wenigen noch lebensfähi- ter es in der Vorstellung zuging, Gott, um Reichsmark Tagesgage und freie Wohnung. Proben, Vorstellung, Tausend Tänzerinnen, tausend Artisten, gen Varietéhäuser ist Abendvorstellung. Ein so schöner war es. nicht allzu großes Orchester von Musikern Proben, Vorstellung... Berlin , Hamburg . gleich zweitausend Schicksale, die nachdenklich meistert eine Ouvertüre aus zusammen- ffft! runter nach Leipzig , rauf nach Stettin , stimmen. geflaubten Schlagern, dann geht der Vor- und dann rüber nach London , zurück, runter hang auf. Scheinwerfer zischen, das Ram- nach Rom ... und immer volle Häuser und penlicht der Bühne glüht. Im hellen Licht Applaus und manchmal sogar Blumen, der zehntausend Kerzen stehen ein paar Konfekt, jawohl für die kleine Tänzerin, die schlechts. Ein Girl in einer einigermaßen Dutzend Frauen, feils sehr fvärlich, teise blonde, die dritte von links... Lissy war diskutablen Revue arsitet angestrengt und sehr schwer bekleidet. Frisches Menschenfleisch nur eine fleine Tänzerin in der großen schwer tagein, tagaus( auch Sonntags!), mingibt zu Samt und Seide, Flitterfram und Truppe und doch war sie wer. Glasgefunkel phantastische Kontraste. In Und dann.. schönen und in anstrengenden verkrampften Posen stehen die Frauen. Es ist das Auftrittsbild der großen Monster- Weltausstat tungsrevue". Jeßt knallt wieder die Musik los. Ein, zwei Dutzend Frauen lösen sich aus der Gruppe oder schießen aus den Kw liffen hervor und beginnen die Beine zu schmeißen. Ein Furioso hübscher Glieder fetzt ein. Rumms! macht die Musik und das Spiel geht weiter. Die Mädchen wirbeln Die Mädchen wirbeln ab, um gleich darauf wieder zu kommen, in neuen, schweren Kostümen. Und so verändert sieht man sie noch sechzehnmal an die sem Abend.
destens zehn Stunden. Fünf bis sechs Stun den zwei Vorstellungen. Ein bis zwei Stun den Bereitschaft, denn in legter Minute vor Pleite, Pleite! In Leipzig , dieser Aufgehen des Vorhangs in die Garderobe typischen Varietéstadt, ist jetzt auch das letzte fommen, gibt es nicht. Und dann die ProVarieté geschlossen, meldet die Presse. Bleiben. Denn probieren, probieren... links, ten, überall Bleiten! zwei, drei, links, zwei, drei...
Sie ist nicht mehr ganz so elegant, die Augen Lissy ist acht Monate ohne Engagement. blitzen nicht so hell. Die Scheinwerfer des Lebens sind abgeblendet. Lissy, die hübsche, rassige Tänzerin, 19 Jahre alt, lernt Mutter Not fennen.
Und in Deutschland gibt es einige tau send Liffys. Vorsichtig geschätzt find 80 Prozent aller Berufstänzerinnen engagements108.
Zwischenvorhang.
diese hübschen, zarten, fleinen Mädchen... Niemand schläft so schwer und tief, wie und im übrigen bei drei bis vier Reichsmark Tagesgage speisen die Mädchen nicht gewöhnlich im Weinlokal. Nein, zwei, drei, ja vier wohnen sie zusammen, und in der Freizeit focht eine Mittag, die andere stopft und stopft die teuren seidenen Strümpfchen, und die nächste wäscht und flickt und sie ma niküren sich selbst und sie pflegen das Haar und den Körper...
Ricardo.
Sie treten insgesamt achtzehnmal auf. Das heißt achtzehnmal in zweieinhalb Stunden das Kostüm wechseln; achtzehnmal ver- Hier ist nicht die Rede von Tänzerinnen, Nein, die Allgemeinheit macht sich ganz schiedene Tänze auf die Bühne legen; acht die durch die Inflationszeit und die noch falsche Illusionen von den lieben, hübschen, zehn Tänze, flipp, flapp, rud, zud! Acht- günstigere Zeit kurz danach auf die Bühne raffigen Mädchen, die da jeden Abend im zehnmal Nerven und Muskeln angespannt geworfen wurden, als die Revue hoch im Scheinwerferlicht die schlanken Beinchen zu wildem, rhythmischem Gliederverrenten! Kurse standen, und jedes hübsche, rassige schmeißen und die Herzen der Zuschauer beDas sind die Revuegirls, das Sowieso Mädel ins Rampenlicht treten fonnte und geistern. ballett, die Dingsdababies oder die berühmte sich Tänzerin nannte. Wir sprechen von Anderstruppe. jenen Frauen, die nach langer, schwerer LehrUnten im Parkett fizen reihenweise zeit, nach harter Ausbildung, zum eisernen Der Eine und die Vielen. ältere, etwas verfettete Herren mit blanken Bestand des Vergnügungsgewerbes zählen. Köpfen und mustern durch scharfe Operngläser sehr sorgfältig jede einzelne Tänzerin. Abgeblendet.
Es war einmal...
Es gibt noch Revuen und einige hunEin Mensch wanderte, und sein Weg führte dert Girls sind noch heute ständig unterwegs. Gage bei zwei Vorstellungen am Tage hn durch ein Gebirge. Da fam er an einen und zwei bis vier Stunden Probe am Vor Ort, an dem ein großer, schwerer Fels, der mittag drei Reichsmart, und manchmal über die Straße gerollt war, feinen Weg ver fogar vierund: Glüdsfälle, in ersten, sperrte. Und außerhalb des engen Pfades gab seriösen Häusern sogar sechs bis acht Reichs- es keinen Durchgang, weder zur Rechten, noch mart, aber das ist viel und selten, sehr selten. zur Linken. Und die andern?
Als nun dieser Mensch jah, daß er nicht weiterwandern konnte, weil der Fels seinen Weg sperrte, versuchte er, ihn for'zurollen; aber er fonnte ihn nicht bewegen. Er ermüdete schwer bei seiner Arbeit, und alle seine Anstrengungen waren vergebens.
Die kleine raffige Lissy gehörte den bekannten Kiki- oder Kokogirls an. Gewiß, der Truppenchef verlangte viel von seinen Tänzerinnen. Jeder Schritt, jede Kopforehung, jede Handbewegung mußte in der VorWas ist ein Taxi- Girl? ftellung flappen. Jedes Mädel mußte tiptop gepflegt sein. Und auch außerhalb des Diese Einrichtung fommt über Amerika Theaters mußte jedes Mitglied des Ensem- aus China . Bis zu zwanzig Tänzerinnen bles sicher auftreten" tönnen, mußte elegant werden von einem Vergnügungslokal enaaerscheinen: denn jedes Girl ist ein Stüd giert. Die Gäste, Herren sone und solche, Als er seine Ohnmacht erkannte, setzte et Reklame, gehört zur Visitenkarte der Truppe. faufen an der Kaffe Tanzbons. Ein Tanz sich nieder, erschöpft und traur g, und er fürch Ja, es wurde viel verlangt, aber dafür sorgte zwanzig Pfennige. Die Mädels fizzen im tete sich. Was wird aus mir werden?" sagte auch der Truppenchef für seine Mitarbeiter Saal. Will ein Herr tanzen, gibt er dem er, wenn die Nacht kommt und mich in wie ein Vater für seine Kinder. Lissy be- Mädel, das ihm gefällt, einen Bon. lam eine Tagesgage von 18 Reichsmark und Pro Bon erhält das Mädchen zehn felbstverständlich Reisen ersetzt, ja sogar Pfennige. Es gibt Taxi- Girls, die es in der Reisespesen. Die kleine Lissy konnte forglos Nacht bis zu einer, ja zwei Mark bringen.
meiner Einsamkeit überrascht? Ich habe nicht Nahrung und nicht Obdach, und bald schleichen die wilden Tere durch die Nacht, um nach Bente zu spüren."