WtiA fli flSet wt oftew 5rt wZKlichft bnliice Abschluß et neb PrSNminarsrieixnK, der unS«uS den Banden befrei, in die wir trotz deS WaffenstA' ßlaudeS noch f.eschmiodei sind, und straffe Oroanisatisn der gesamten LebenSmttteleinfutzr. Tem wilden Handel, den kapitalistischen Sonderinteressen dürfen wir e« nicht überlaffcn, ob die» oder jene», ob e» in diesen oder jenen Mengen eingeführt wird. Auch hier kann nur eine sozialistische Bedarf». Wirtschaft, die mit sozialistischen Mitteln arbeitet, Helsen . ES ist begreiflich, daß die Kapitalistenckigue. nachdem da» Boll ihr da» Letzt« hat opfern müssen, auch noch daran gehi, au» der Haut dc» Volkes sich Riemen zu schneiden. Eine soziale Republik ohne durchgreifende und großzügige Bergesellschastung der Produktionsmittel ist undenkbar. Sie muß in der Industrie sofort in Angriff genommen wer» den, sie wird vor der LebenSmitiel-Einfuhr und vor den kran»' Portmitteln nicht halt machen dürfe».«g. Zordenmen 31c ZenwWWon. Mit Phrafendrcschen ist ei nicht getan. Da» haben die bürgerlichen Partren bei jedem ihrer.herrlichen Siege" während des Krieges tun können. Wir haben harte Arbeit zu leisten. eine Arbeit, die gewaltiger und verantwortungsvoller ist. al» alle Arbeit, die bisher in den vier Kriegsjahren geleistet wurde. Vor allem g lt e«, zu demobilisieren. Ein Heer von Millionen Soldaten, erfüllt von brennender Sehnsucht, endlich«ni» dem grauen Rock zu kommen, strömt in den nächsten Wochen über die deutschen Fluren, lind diese» Heer will ernährt, bekleidet und untergebracht sein.«Die Probleme der Demobilifation sind ja in der bürgerlichen Presse reichlich erörtert worden. Zu pcak- tischen Ergebnissen ist man jedoch nicht gekommen. Wenn unsere Truppen jetzt in die Heimat zurückkehren, wird man vorerst für geeignete Unterkunstsräume zu sorgen haben. C» werden Einquartierungen notwendig sein und alle öffent- lichen Gebäude, die durch den llmsturz ihre Bedeutung verloren haben, Schlösser und königliche Schmuckbauten, werden in pro- viforisch« Kasernen umgewandelt werden müssen. El wird vor- erst notwendig fein, die Trupprnkörper gesammelt zu halten, und dann sofort einen ArbeitSnachwei» in Kraft treten zu lassen, per die Unterbringung der einzelnen in geeigneten Arbeitsstellen ermöglicht. Die zahllosen Güter werden au» dem zurückgekehrten Heer ihre Arbeitskräfte schöpfen müsse», da die Gefangenen sowieso in ihre Heimat zurückgesandt werden. Die Bereicherung des Lande» mit Arbeitskräften wird zugleich die Ernährung der Zurückgekehrten wesentlich erle chtern. Eine au»« reichend« Ernährung kann aber nur dann eintretejt, wenn der Abbau des Heere» mit der Wiederaufnahme der Arbeit und mit dem. Wiederaufbau von Handel und Industrie Hand in Hand gehen. Schon heute müßten a�le Vorbereitunzen für einen bald» möglichsten Export von lar�divirtschastlichen Maschinen und Ma» wriÄ getroffen werden. Tie Bedürfnisse der Agrarländer, Ukraine , Ungarn , Rußland , Polen usw. müßten vermittelt wer» den und der Export müßte die Form eine» AuStauschhandel» an» nehmen, so, daß Lebensmittel und Rohstoffe nach Deutschland kommen und fertige Produkt« in» Ausland gehen. Die Abrüstung wird der Industrie Material und Roheisen Hülle und Fülle liesern. WaS an Kriegsschiffen übrig bleibt, muß abmontiert, Kanonen und alle? Kriegsgerät muß eingeschmolzen »der für den Frieden ummontiert werden. Wenn die geringen Winterarbeiten»vcht ausreichen, müssen umgehend Notstand». arbeiten größten St'l», verbunden mit Zwang«-Einquartierung auf dem Lande, besonder» auf den großen Gütern, auch gegen den Willen der Großagrarier in Angriff genommen werden. Aber der Grund, warum die Ueberlegung so schwer ist, und warum der Bedenken so viel« sind, liegt wo ganz ander». Er TiMiff«..., 1.—(y— i. ij w f �'1 TT■»"- r'y' VcTl �»TvOfcv jj wvl Vvv JlTf�lTTniTdi« vT* QÖj Kosten des Volkes ihre Geschäfte machen will, Konjunktur: da» ist da» verhängnisvolle Wort? Die Industrie will-auch da» Elend der Gegenwart noch als Konjunktur verwerten. Darum ist es notwendig, sofort mit der Bergesellschaftlichung der Großindustrien zu beginnen. I» dem Augenblick, in dem da» Kapital au» der In» dustrie entfernt ist, hört der Begriff von Konjunktur auf. Dann ist die arbeitende Klasse nicht mehr an den Willen«ne» Einzelnen gebunden. Dann ist e» nicht mehr möglich et«»» zu tun, was im selbsteigenen Interesse Einzelner, aber dem Volke zum Schaden ist. Die Preise werden n-icht mehr künstlich gezüchtet, und e» wird möglich den tatsächlichen Bedrüfnissen entsprechend zu arbeiten und aus der Arbeit die Früchte zu ziehen, wie sie da» Volk braucht I« schneller die Bergefellschastelung der großindustrieNen Betriebe erfolgt, um so schneller und einfacher wird sich für alle, die mit leeren Händen in die Heimat zurückkehren, eine Möglich- lest finden, zur Arbeit zum Veooienst und zum glücklichen Leben. An dle ssrsven. Die bekannte Führerin der radikalen bürgerlichen Frauen» bewegung, Frau Minna Eaver, wendet sich in einem Ausruf im„Berliner Tageblatt" an dir bürgerlichen Frauen. Die Worte dieser Vorkämpserin für die politische Gleichberechtigung de» weib. lichen Geschlechts verdienen Gehör in der Arbeiterklasse. Gleich- gültlgkeit und Unwissenheit in allen Dingen deS öffentlichen Leben» sind auch unter den Arbeiterinnen herrschend. Darum, Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse, beherzigt die Worte einer echten Temokratin, die auch während de» Kriege» dem Bedanken de» Friedens diente: „Deutschlands Zukunft liegt von nun an in der republikani- scheu RegierungS- und VerfassungSform. Durch diese neue Form iollt ihr. die deutsche Frauenwelt, zu gleichberechtigten Bürge- rinnen werden. Für viele ein fmnr. zu fallender Begk ff, für viele ein« große, innere Freude, die sie mit Slolz erfüllt. Nur so. nur so allein können die Frauen am Werden ihre» Landes tätig mit- schaffen. Und sie müssen eS. müssen, wenn anders nicht einst der Fluch ihrer Kinder sie treffen soll, daß eine anbrechende neue Zeit ein jammervoll kleine» Geschlecht gefunden hat. Das darf nimmermebr feint 'Stellt euch btr Regierung zur Perfügung, dient ihr mst euren Kräften. Bedenkt, welch eine Riesenaufgabe sie zu er- füllen bat. Sie trägt die Last der alten Scbäden noch mit sich und soll doch da» Neue von Grund auf beleben und die Mittel und Wege zum Neubau aufweisen. Die Einberufung der Nationalversammlung steht vor der Tür Zede Frau kann wäblen. Erst dann, wenn die repnbl:- konische Verfassung feststeht, wird die politiscke Gleichberechti- gun.g der Frau zum Gesetz erhoben werden. Erst dann ist sie Bürgerin deS E'aate». Die großen Organisationen aller Kreise haben die Aufgaben. Aufklärung»arbeit zu leisten, besonder» unter den Frauen. Worum verhallen sich diese Organisationen schweigend? Handeln, handeln heißt e» jetztl Wir rufen euch auf. Wir avpellieren an alle, die die große gewaltige Umwälzung zu ver> sieben sich bemühen, die den Ernst der Lage begreifen, die mit» belfen. mitretten wollen. S�eht nickt abseit», bleibt nickt fern! Ein« Republik erfordert Männer und Frauen, di« den Mut der Tat haben, sie erfordert Männer und Frauen, die den Mut de» BekennenS haben. Frauen, leid groß und ban'-ekt grob! Die Zeit verlangt groß» zügige, großdenkende und wcitfchauende Frauenl" ?ilr unsere ZmenN. In diesen revolutionären Zeiten wird auch die Fugend auf- gerüttelt. Mehr noch al» die erwachsene Arbeiterschaft haben die jungen Arbeiter und Arbeiterinnen, besonder» die Lehrlinge, miter der alte» Ordnung der Dinge gelitten. Ohne Jugendschutz. ohne Berein»- und Versammlungsrecht, bekämpft von Polizei und Staatsanwalt, ausgebeutet von den Lehrmeistern und Fabrik- Herren, wußte unsere Jugend trotzdem ihr« Rechte zu vertreten. Sie schloß sich entgegen den gesetzlichen B.stimmungen zusammen zur.Freien Jugend G r 0 ß- D e r l i n'. In dieser Ver- einigung der Jugend wurde die Jugend durch sozialistisch« Bil- dungsarbeit zu bewußten Kämpfern für den Sozialismus erzogen. ' Priester, der, von, Kindheit an in der Lüge versunken und er- trunlen, oben zum schmerzverzerrten Gesicht»nipor log: � «... der du unseren Waffen deinen göttlichen Beistand schenktest, Lob und Preis und Tank sei dir, der du unser« Waffen gesegnet und mit Sieg gekrönet hast.' Sie rannte die drei Stufen hinauf, prallte gegen den Priester. Durch alle Türen drängte die Menge herein. Und die Per- anlassung dazu verbreict« sich schnell unter den Kirchenbeiuchern: fast nur alten Frauen, von denen die meisten ihrer Söhn« be- raubt waren. Mütter, die, von tödilicher Verzweiflung getrieben, chre letzte Zuflucht bei Gott suchten, und von Gott, von der Liebe getrennt blieben durch die Lügenmauer, die der um Sieg und Segen für unsere Waffen und um Verderben und Tod für den Feind bittende Priester vor ihren Seelen austürmte. Die Rutcr vernahm seine letzten Worte und stand, wie von Gott gesandt, eine ewige Sekunde aufgerichtet vor dem Priester. Da flog daS von Gott selbst ihr auf die Lippe» gegebene Wort »Lüge!" durch die Kirche und zerriß die ungeheure Spannung. Sie warf in einem wilden Schwung die Hände«npor zum schmerzverzerrten Sohne. Der seäng,-:gte Priester wollte die Mulier wegreißen. Während de» kurzen Kampfe» prallten beide gegen den Allar: der Sohn schwankte und neigte sich und sank nach dorne in die «npfangendeu Arme der Mutter. . Der eiitsetzte Priester trat zurück. Ein Hauch zog durch die Kirche, verdichtet«' sich zu vielsiim- mtgem Geflüster und wurde ein Ton, den die Orgel aufnahm und motivisch mit dem melodisch ansteigenden Vorspiele verband. Die erhöhte Mutter stand, das Gesicht den Gesichter« zuge- dreht, den umschlungenen Sohn an der Brust, reglos vor dem Altäre, entschlossen zum Sturm« gegen Gewalt und Mord. Und alle sahen, daß sie da» persönliche Leid hinter sich gelassen hatte und nach dem wilden SchmerzenSIauf durch d'e Stadt iu dieser Sekunde den dunklen Mächten entronnen und eingetreten war in die weißfließcude Liebe. Ganz in ruhevollem Glanz« versunken, sttog die Perklärie die drei Stufen herunter, ging langsam durch den MilUlgang. Und die unglücklichen Mütter brachen, vom jin neinbaren be- rührt, lo« vm- der Lüge w-o folgten. 9' wuvde ich««ort m-- Krochen, Mch nicht mi Mensch blieb zurück. Nun noch der Priester stand seitwärl» neben dem Altar«, die weitgeöffneten Au>zen auf die einmütig Abziehenden gerichtet. Do brach sein Kopf auf die Brust, als habe er einen Hammerschlag in den Nacken bekommen. Er hob da» nicht wieder zu erkennend« Gesicht und folgt« dem Zuge, der schweigend und mit göttlicher SeAsstverständ- lichkeit die Stadt durchzog und von Minute zu Minute mächtiger anschwoll, beständig vergrößert durch die plötzlich Sehenidgewor- denen. Drei Jahre, gefüllt mit Begeisterung, mit Blut, mit zehn- millioiiensacheni Word«, mit Glauben an di« Lüg«, mit Stand- haftigkeit, Arbeit, Hunger, mit Leid und Leid und Leid waren durchschritten. Nicht» war unversucht geblieben; alle« war er» tragen worden. Vergeben«. Der bluig« Krei« hatte keinen Audweg. Jetzt schritten di« Menschen geschlossen und still in den Aus- weg: in die Wahrheit hinein. Ohne Worte der Erklärung. Die Neuhinzukommendcu fragten nicht. Niemand sprach«in Wort. Die Wahrheit braucht nicht den Ton. Die Wahrhei ist still. Der für die Menschen am Kreuze gestorbene Sohn, von der Mutter Europa » dem Krieg« vor da« Mordgesicht gehalten, öffnete von neuem die Herzen für di« Liebe, deren weißglühender Strom dem kilometerlangen Zug beständig durchstoß und allen Piderstand der noch von dunklen Mächten Gefesselten verbrannt«. An« den Auge» eine» reitenden Schutzinanne», der den Zug begleitet«, brach plötzlich da« innere Licht. Er stieg ab. Und da« Pferd, getrennt von seinem Herrn, ganz verdunde,, mit den Menschen, fchritt mit und blickte tief, kindlich und gut. Stumpfe Menschen, vom Leide ausgchölt, empfingen den Keim neuen Leven«. Väter, Mütter, KriegS-vitwen, Krüppel, in de» wi'dglänzenedn Augen di« unmeßbar rief« Frcnde von Menschen, die alle» hingeben vnb verloren hatten und nun plötzlich zusam- men mi» Brüdern gingen. von Zweifel und Frag« wicht berührt, dicht hintereinander, fast am Platze maosch'-trend, dorn Ziele zu, da» alle im tz«rze>. trugen. Ei» endloser, schweiaendee Zug von Brübern, dem Mensch- heitsziel« entgegen,«der den Intergang hinan», hin«» in da» ne:»« Zeitaller, da» im Ziechen der Wahrheit, der Freiheit und der Liebe steht, Wie yngenb Hai Seim ürnch hfneif geringen Anke? m Bts Revolution. Tausende unserer Jugendgenossen sind vordem in die Gefängnisse und Zuchthäuser gegangen. Und al« der Tag der Tat gekommen«rar, da opferten wir unseren Besten: Erich Habepsaath. Er war unser. Er hat dazu beigetragen, daß auch der Letzte aufgerüttelt wurde. In Scharen strömt unS die Jugend zu. Die Jugendorganl- sation ist mit einem Schlage eine Massenbewegung geworden. In gewaltigen Versammlungen hat die Jugend ihre Rechte ge» fordert und die„Freie Jugend Groß-Berlin" al» die revo- lutionäre Jugendbewegung anerkannt. Sie hat der Zeitung „Arbeiter-Jugend" der Abhängigen, fie hat der„Pereinigung Arbeiter-Jugend", die sich durch besonder« Jugendausichüsse von Erwachsenen leiten und bevormunden läßt, die unserer Jugend nicht die volle Selbständigkeit läßt, den Kampf erklärt. Für unsere Jugend erscheint in den nächsten Tagen eine neue Jugendzeitung, die.Soziakistische Jugend'. Die Zusammenkünfte der jungen Arbeiter und Arbeiterinnen finden in den Gruppenlokalen und in den Jugendheimen statt. Die Jugendhenne in Groß-Berlin befinden sich m Berlin , Brunnenstraße b7. H. part. lGeöffnet: Wochen- tag» Uhr abend?, Sonntag» 6— 10 Uhr abend».) Berlin , KönigSberger Str. 7, bar« I.(Wochentags g— 9M, Sonntags 4— 10 Uhr.j Reinicke ndorf. Amendestr. 79. vorn Part.(DienStagS und Freitags 7— 9% Uhr. Sonntag» 4— 0M Uhr.) Lichtenberg , Dossestr. 22, vorn.(Dienst«�» und Freitag« abends.) Friedrichehagen, Scharnweberfir. ö9, Hof geradezu. Mittwochs und Sonnabends 8— 10, Sonntags 7— 10 Uhr.) Mariendorf . Ringstr. 88, vorn Part.(Mittwochs und Sonnabend» 8— 10, Sonntag» 6— 10 Uhr.) Schön eberg, Gleditschstr. 1». dorn part.(Montags und Mittwochs 8—10, Sonutag» 0— 10 Uhr.) Hcoolnfionelailc In w. w. Die Luft rst ozonisiert. Man spürt, baß dort draußen im Zentrum und im Norden riesige Induktoren sich unter fortwäh- rendem Funleurcgcn entladen, Welle au) Welle in alle Weltteile hinaussendend. Gerüchte, ungreifbar Rn. die elektrischen Ströme, schwirren durch die Lust: Soldatenrat im Norken l Nein, im Süden! Da« Schloß gestürmt I Nein, von den Königstreuen be- wacht! Die ganze Nacht durch neue Rcgiwenter in Berlin ein- marschiert! Die Regierung gestürzt! Handgranatenkämpkel Maschinengewehrfeuer l... Nur nicht» Bestimmte», nicht» Sichere». Den ganzen Vormittag steigert sich die Erregung. Kleine Gruppen heftig gestikulierend. An den..caßenecken Ansammlun- gen. Wirr« Gespräche. Aufgestachelte Neugier. Sensation»- bebürfni». Um jeden Preis will man etwa» Neue» hören. Ab- gerissene Worte, die man im Fluge auffängt, werden von der Phantasie zu Sätzen auSgesponnen und weitergegeben. Die über- füllten Bahnen fahren langsamer und seltener al» gewöhnlich. Die Fahrgäste erzählen von einer Schießeret, die sie im Zenini�. i,»- hört, aber sie wildersprechen»ich. Da... die„B. Z.'I— Die Menge umlagert die Verkäufer. Tin Gedränge. E» handelt sich um Sekunden, aber jeder will der erst« sein, der die gednickie Wahrheit erfährt, jeder zittert vor Aufregung, daß die Zeitung ausverkauft sein wird, ehe er dran kommt. Die Glüd-..en mit dem Blatt in der Hand haben Müh«, sich durch di« Menge hin- durchzustoßen.... „Der Kaiser hat abgedankt." Endlich! Eine Pause der Entspannung, �oer Letzte eine« Despotengeschlcchte«, da« seit Urzeiten sein« Mitmenschen geknechtet hat, ist gewesen! Man weiß, mit ihm ist da« ganze schreckeiwolle Regime gestürzt.... Der frühe Nachmittag steigert Sie Erregung. Di« bekannt- gewordenen Vorgänge in der Stadt wurden eifrig besprochen. Man erwartet die Reflexbewegungen auf dem Kurfürstendamm . Die breite Straße ist gestaut voll. Aber merkwürdig: kein ein- ziger von den gestern noch weitaus überwiegenden Pelzmänteln ist zu sehen. Sie sind zusammen mit ihren Damen, mit ihren. Prachtlaleschen und rassigen Pferden verschwunden. Alles be- müht sich, möglichst.einfach' auszusehen. Plötzlich saust ein Privalauto in rasendem Tempo nach dem: Westen vorbei. Neben dem Chauffeur ein Malrose, stehend, einen Revolver in der Hand. Die Nerven sind so erhitzt, daß man alles erfaßt, begreift, sieht, hört und kombiniert, worauf man sonst nie geachtet hatte. Da» geringst« Vorkommni« erweckt tausenderlei Vermutungen und sofort sind für jede Frage hundert Antworten da, eine schauerlicher al» di« andere.... Die Laden schließe». Die Store» werden heruntergelassen, die Eisengitter aufgestellt. Zwischen den Ritzen sieht man, wie die Juwelier« eilig iqre Koi.�arkeiten in Handkoffer packen. Die LuxuSariikel-Gcschäste der Tauentzienssraße räumen pi« NippcS aus den Schaukästen und den Fenstern. Der Wirnvarr steigert sich. Man hört, wie in der tf«rne die Volksbewegung zunimmt: das erjle Lastauto, vollgestopft mit bewaffneten Soldaten und ri— ,.cn, kommt näher.... . Ein Auto mit Maschinengewehr, ein Lastauto mit Bewaff- neten, halicn vor der Inspektion der Lustjchifferlruppen. Einige Soldaten steigen herunter. Zwei gehen in da« Hans hinein. Andere spre-qcn mit der Wache. Di« Menge staut sich am Damin. Da» Schild wird heruntergerissen, die iwaefc marschiert ab. die Jnspekl>onSmann..,-.,len eilen nach Hau «, auf dem Gebäude weht die roie Fahne..., In derselben Richtung wie dix Militärauto» fährt auch ein Taxameter mit drei Offizieren und ihrem Gepäck. Er holt sie ein. Heben per Hand« seilen« der Osstziere. Ein munterer Zuruf;.Glückliche Reife". Sauere Gesichter im Taxameter. Uni die Droschke eilt in höchster Geschwindigkeit davon,»erfolgt vor tze« Lachen der anderen.... Abend«: Ruhe, leer« Straße», geschlossene Eafzg—»afü, ungewöhnlich viel erleuchtete Fenster, der in ihre Wohnungen ge. flüchieten Bourgeoisie.... Am Sonnlag bei strahlendem Himmel eine bunte Meng«. Noch nie waren so viele Prachthüte und kostbare Pelze ,u sehen —»der blicken jetzt die Augen anders?— Jedenfalls— da? Zu» tränen zu den neuen Herrschern— he« Proletarier« ist schon vor- oande«. �' M. Cd.
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