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Preis 10 Pfennig.

Morgen- Ausgabe.

Die Freiheit

Rebattion: Berlin   6. diffbanerbamm 19 III. Hernsprecher: Hunt Norden 2895 und 2890. Die Freiheit erscheint zweimal täglich, morgens und nachmittags, an Sonn- und Feftiagen nur morgens. Der Bezugspreis beträgt bet freier Buftellung ins Haus für Groß- Berlin monatlich 2 Mark, nach außerhalb( Busendung unter Streifband) 4 Starh. Bestellungen find bis auf weiteres ausschließlich an ble Expedition zu richten. Für die Erledigung auswärtiger Bestellungen ist vorherige Einsendung ber Bezugsgebühr erforderlich.

Berliner   Organ

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der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

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Wontan, den 25. November 1918

Nummer 18

Die Entlarvung der Schuldigen.

Das Weltverbrechen.

( Also schon damals!)

In einem Telefonat der Berliner bayerischen Gefandb. fchaft vom 31. Juli 1914 früh, wird die Ueberzeugung aus gesprochen, daß die aweifellos reblimen Be mübungen Greys, für die Erhaltung des Friedens au wirken, den Gang ber Dinge ait aufhalten

wie frither die Türkel, auf deffen Huffeffung Muffen, Staltener, frens Surch Abtretumg Seß siblidhen Trentino   erörtert Babe Rumänen, Serben und Montenegriner warten. Ein starkes und erfolgreiches Einschreiten gegen Serbien   würde dazu führen, daß Urkunden über den Ursprung des Krieges. die Oesterreicher   und Ungarn   fich wieder als staatliche Macht Genosse Kurt Eisner  , der bayerische   Minister- fühlten, würde das darniederliegende wirtschaftliche Leben wieder präsident, hat vor kurzem bei der Reichsregierung den aufrichten und die fremden Aspirationen auf Jahre hinaus nieber Antrag gestellt, die Aften über den Kriegs- ballen. Bei der Empörung, die heute in der gangen Monanie Kriegs- halten. werden. ursprung zu veröffentlichen. Diese Antegung war durch über die Bluttat herrsche, tönne man wohl auch der slawischen die Einsicht veranlaßt, daß nur durch die volle Wahrheit Am gleichen Tage wurde nach München   von der bate­jenes Bertrauensverhältnis zwischen den Völkern hergestellt ruppen ficher fein. In einigen Jahren sei bies, bei weiterer rifchen Gesandtschaft das folgende Stimmungsbild tele werden könnte, das Voraussetzung für einen Frieden der Fortwirkung der slawischen Propaganda, wie General Conrad foniert: Bölkerversöhnung ist. Der bayerische   Ministerpräsident bon ösendorf felbst zugegeben habe, nicht mehr der Fall. Es laufen a. 8t. atvei ftimata: Peterburg 13 Ghumben wird seinerseits bemüht sein, aus den diplomatischen Man ist also hier der Ansicht, daß es für Desterreich sich umn Baris 18 Stunden. Petersburg. Anfrage nach Grunb ber Urkunden des bayerischen Dienstes aufklärende Beiträge zur eine Schidsalsstunde handle und aus diesem Grunde hat Mobilisierung, Baris Anfrage, ob neutral bleibt. Beide werden Borgeschichte des Weltkrieges zu veröffentlichen. Vorerst man hier, auf eine Anfrage aus Wien  , ohne Bögern erklärt, daß selbstverständlich ablehnend beantwortet werben. ben dus den Berliner   Gesandtschaftsberichten des Grafen   man mit jebem Borgehen zu dem man fich bort entschließe, ein. Lerchenfeld einige Einzelheiten mitgeteilt: verstanden feien, auch auf die Gefahr eines Krieges mit Rußland  bin.

Das österreichische Ultimatum.

Die Blancovollmacht, die man dem Kabinettschef des Grafen  In dem Bericht vom 18. Juli 1914 hat der baterische Ge- Berchthold, dem Grafen Hoyos  , gab, der zur Uebergabe eines fandie in Berlin  , Graf Lerchenfeld, die Beziehungen er allerhöchsten Handschreibens und eines ausführlichen Prome­örtert, die zwischen der Berliner   Regierung und dem berhängnis- morias hierhergekommen war, ging soweit, daß die Oesterreichisch. bollen Ultimatum Oesterreichs   an Serbien   bestehen. Es heißt in Ungarische Regierung ermächtigt wurde, mit Bulgarien  diesem Bericht:

toegen Aufnahme in den Dreibund zu verhandeln."

Sie konnten den Krieg gar nicht mehr erwarten! lands für die Donaumonarchie nicht erwartet zu haben, und Gerr " In Wien   scheint man ein so unbedingtes Gintreten Deutsch  Zimmermann hat den Eindrut, als ob es den immer ängstlichen

Mobilisierung spätestens Samstag ben 1. Auguft Mitternacht.

Breußischer Generalftab fiebt Krieg mit Frankreich   mit großer Zuversicht entgegen, rechnet damit, Frankreich   in vier Wochen niederwerfen an tönnen: im franzöfifchen Geer kein guter Geift, wenig Stellfeuergeschütte und schlechteres Gewehr.

gens hervorgeht, daß die Türkei   sich schon damals ver­In dem Bericht vom 4. August 1914, aus dem übri pflichtet hatte, sich Deutschland   anzuschließen und zu mobi lifieren, wird über Belgien   gefagt: Die Neutralität Belgiens   fann Deutschland nicht respektieren. Der Ge erlauft wäre, da der Angriffs frieg gegen Frankreic neralstabschef hat erklärt, daß selbst die englische Neutra­lität um den Preis einer Respektierung Belgiens   zu teuer nur auf der Linie Belgien   möglich."

" Auf Grund von Rücksprachen, die ich mit Unterstaatssekretär 3immermann, ferner mit dem Balkan  - und Dreibund­Referenten im Auswärtigen Amt   und mit dem Desterreichisch­Ungarischen Botschafts- Rat dahier hatte, beehre ich mich,... 311 berichten: Der Schritt, den das Wiener   Kabinett fich entschlossen hat und entschlußlofen Stellen in Wien   fast unangenehm nur auf der Linie Belgien   möglich." mlung in Belgrad   zu unternehmen, und der in der Ueberreichung einer wäre, daß von deutscher   Seite nicht zur Vorsicht Note bestehen wird, wird am 25. dieses Monats erfolgen. Die und 8urudhaltung gemahnt worden sei. Sinausschiebung der Aktion bis zu diesem Zeitpunkt bat ihren man in Wien   mit seinen Entschlüssen schwankt, beweise der Um. Wie sehr So ist's gewesen! Wir haben es damals in den bangen Grund darin, daß man die Abreise des Herrn Boincaré und stand, daß Graf Berchthold, drei Tage nachdem er hier Borkriegstagen durchschaut, wir errieten die verbrecherische Biviani von Petersburg   abwarten möchte, um nicht den Zwei- wegen eines Bündnisses mit Bulgarien   hatte anfragen laff: n, bundmächten eine Verständigung über eine etwaige Gegenaktion telegraphiert habe, daß er doch noch Bedenten trage, mit Bul­

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zu erleichtern. Bis dahin gibt man sich in Wien   durch die gleich

garien abzuschließen.

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Mache, und wir haben damals so inständig die Partei ge­warnt, fich nicht ins Verderben hineinziehen, sich nicht um­garnen zu laffen von dem bösesten, gefährlichsten Feind. Umsonst! Wie sind wir bedrängt, verfolgt, hinausgetrieben Rönnen gehörte, und die nun herabgewürdigt war zu einer Maschine der Kriegspolitik wie alles, alles in dieser grauen­bollen Zeit!

er Beitige Beurlaubung des Kriegsministers und des Thefs des Generalfta b8 den Anfchein friedlicher Gefin Aftion gegen Serbien   nicht so lange gewarte: und der serbischen worden aus dieser Partei, der unser ganzes Denfen und Man hätte es daher hier auch lieber gefehen, wenn mit der nung und auch auf die Presse und die Börse ist nicht ohne Erfolg Regierung nicht die Beit gelassen würde, etwa eingewirkt worden. Daß das Wiener   Kabinett in dieser Be. unter russisch französischem Drud bon von sich ziehung geschickt vorgeht, wird hier anerkannt und man bedauert nur daß Graf Tisza, der anfangs gegen ein schärferes Voraus eine Genugtuung anzubieten.".

11 Uhr

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Doch vorbei! Seute wollen wir nicht an die Betörten,

geben geweien fein soll, durch feine Erklärung im ungarischenfeld an den Grafen Hertling weiter über die diplomatische Baufelmütigen, Verführten denken. Denfen wir an die

bpcordnetenhaus den Schleier schon etwas gelüftet hat. Wie mit Herr Zimmermann fagte, wird die Note soweit bis jest festiteht, folgende Forderungen enthalten:

1. Den Erlaß einer Proflamation durch den König von Serbien  , in der ausgesprochen werte, daß die serbische Regierung der großserbischen Bewegung vollkommen fernstehe und sie miß

childe binige.

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2. Die Einleitung einer Unterfuchung gegen die Mit. schuldigen an der Mordtat von Terajewo und Teilnahme eines österreich   schen Beamten an dieser Untersuchung.

8. Einschreiten gegen Alle, die an der großserbischen Be­ Für die Annahme diefer Forderungen soll eine Frist von

wegung beteiligt waren.

48 Stunden gestellt werden.

Daß Serbien   derartige mit feiner Würde als unabhängiger

Staat unvereinbare Forderungen nicht annehmen kann, liegt auf der Hand. Die Folge wäre alfo der Krieg.

Die Provolateure des Weltkrieges.

Sier ist man durchaus damit einverstanden, daß Oeiter reich die günstige Stunde nübt, selbst auf die Gefahr weiterer Betwidlungen bin. Ob man aber wirklich in Wien   fich dazu ausraffen wirt. erscheint Herrn bon Jagow wie Gerrn 8immermann noch immer zweifel haft. Der Unteritaatsietretär äußerte sich dahin, daß Ceiterreich- Ungarn  , Sant seiner Entschluklosigkeit und seiner Berjahrenheit, ießt eigentlich der frante Mann in Europa   jei,

Es wird dann in diesem Bericht des Grafen Lerchen­mit dem Hinweis darauf, daß der Kaiser auf der Nord­Aftion Deutschlands geplaudert. Die Reichsleitung werde, landsreise und der Chef des großen Generalftabes, fowie der preußische Kriegsminister in Urlaub feien, beba up ten, durch die Aftion Oesterreichs   genau io überrascht worden zu sein, wie die anderen Mächte."

Berführer!

Wir, iene Sozialdemokraten, die wirklich unabhängig waren von allen Beeinflussungen durch die Gegner, haben nie an der Schuld der deutschen   Regierung zweifeln fönnen. und doch! Liest man diese Enthüllungen, die ja nur einen fleinen Auszug aus den Aften bilden, dann überwältigt

Weiterhin werden über das vermutliche Verhalten der uns wieder zornige Wut. Betrachtungen angestellt. Es heißt da: Mächte allerlei Betrachtungen angestellt. Da sißen Menschen in Wien   und Berlin  , die das Bolk Herr Zimmermann nimmt an, daß sowohl England und nicht kennt, die der unberechenbare Wille unfähiger, aber Frankreich  , denen ein Kriea zur Zeit faum ernünicht wäre, allmächtiger und unverantwortlicher Monarchen über die auf Rußland   in friedlidem Sinne einwirfen werden; Völker verhängt hat, und konspirieren, wie sie zur höchsten außerdem baut er darauf, daß das" Bluffen" eines der Ehre der Dynastie, zur Befriedigung des Ehrgeizes und des beliebtesten Requifiete der russischen Politik bildet und Machtdünfels ihrer Generale, zur Sättigung der Gier ihrer der Nuffe zwar gerne mit dem Schwerte   drobt, es aber im entscheidenden Momente doch nicht gerne für andere zieht." Sapitaliſten einen Strieg anzetteln fönnten.

Ueber England wird geiagt, daß der Krieg Der Mord des österreichischen Thronfolgers, über den zwischen Zweibund und Dreibund England im jebigen Reit- nirgends größere Befriedigung berrichte als am Wiener Hof, punfte schon mit Rücksicht auf die Lage in Triand menig ist diesen Salunfen eine willkommene Gelegenheit. Denn willkommen sei. Räme es freilich zum Kriege, so sei es die Stunde ist günstig. So gehts nicht weiter. Die Welt die Auffaffung in Berlin  . die englischen Vettern würden will sich nicht von Wilhelm und seinen Generalen fomman wir auf der Seite unserer Gegner finden, da England be- dieren lassen. Krieg muß also sein. Und je früher, desto fürchte, daß Frankreich   im Falle einer Niederlage auf die beffer! Uns fann ja nichts geschehen. Frankreich  , die ent­Stufe einer Macht zweiten Ranges berabfinke und damit artete Republik  , ist in vier Wochen erledigt und das andere das europäische Gleichgewicht geitört würde. Nicht unin.er- fommt dann an die Neibe. England? Tut auch nichts. effant ist es, daß, in diesem Bericht auf eine ganz bertran Das macht die preußische Zucht, der preußische Militaris­liche Mitteilung bingewiesen wird, wonach der deutsche   Bot. Das macht die preußische Bucht, der preußische Militaris­schaftsrat Graf Stollberg in Wien   schon vor einigen ntus. Belgien  , Neutralitätsvertrag, die Meinung der Tagen. bei Deiterreich die Frage einer Entichödianna Sta- ganzen übrigen Welt? Das Loiunaswort unieres Stron