gen dem Wahlrecht zur Rutschen Itationalversammlung gleichen. Weiter wolle man beschließen, daß die jetzige L anbei» regierung zurückzutreten hat, weil sie in ihr Amt nicht durch eine VertraucnÄkiilidgobung de« sächsischen Proletariats oder seiner politischen Organisationen gelangte, sondern zu einer Zeit die Leitung des TtaateZ übernahm, in der die po.'iii- schen Verhältnisse noch vollständig verworren und uniidersichilich traten. Die sächsische Nepublik muß eine Ne�ierun-, erhalten, die sich auf das Veiskmieti einer auf dreitesier demokratischer Rrund- läge tzervor�iangenen Velksvertrelung unbedingt berufen kann � Den RechlSsozioliften wachsen» ist durch den Ausfall der ArdeiterratSwahIen in Dresden und Cbemnitz der Kamm an- scheinend sehr geschwrllen. Sie denken offenbar daran, den Ein- fluß der Unabhängigen in der Regierung, die jetzt paritätisch zu- sainmengesetzt ist, erheblich zurückzuschrauben. Ten Abhängigen in Sachsen sollte bekannt sein, daß die Parität in den Regierung?- stellen die Vrdingung des Zusammenwirken? unserer Partei mit der ihrigen ist und daß aus schwerwiegenden Rründen der Vor- stand ihrer Partei die Bediitgling angenommen hat. Dieselben Bründe gelten auch fllr Sachsen . Wollen die RechiSsozialisten Sachsen? sie nun nicht mehr gelten lassen? Sie sollten sich die Folgen ernstlich vcrgegeuwärligent Hgfkerklassuvg Rühles. Wie dem.Lolal-Anzeiger" mi? Pirna gemeldet wird, ist die !hafientlassUng de? Reichstagsabgeordneten Rühle und seiner Genossen vom Soldajenrat verfügt worden, weil ssck» di« Anschuldigungen gegen nt, einen Putsch perbereitet zu Huben, nickt a'i fi�hhalttg erwiesen haben. ES soll nun «in neuer Soldateurat gewählt, werden» in dem vor allem auch dir Fronttruppen vertreten sein werden. Der Soldat-nrat, der die Verhaftung Rühles verfügte, hat sich damit seiner Aufgab« sehr wenig gewachsen gezeigt. Es ist erfreulich, daß so rasch Remcdur geschaffen worden ist. Die.Täglicke Rundschau" begleitet übrigens die Meldung tzon der Aafitnlassung Rühles mit der Bemerkung„Schädel* Sie ist bezeichnend fiit dieses Organ»für die Gebildeten aller Stände* Wie der„Pirnaer Anzeiger* meldet, gründete sich die gestern durch Mitglieder erfolgte Vcrhgftung de? Arbeiterratet auf den Verdacht beabsichtigter Waffenverteilung, an das Publikum. Ter zurällig im Polksbause anwesende frühere ReichStagSabgcordnete Ruhte stellte sich freiwillig unier den Berhaftbefehl. Ter ÄrSeiierrai bestreitet, die Absicht zut Wafftzn. Verteilung gehabt zu haben. I!e Aebeilerröke von Groß-Zerliv Heut«, um tt Uhr vormittags,»ersammeiten sich in den Eermania-PrachtsäleN in der Chauffcestraß« die von den Groß- Berliner Betrieben veugewähüen Arbeiterräte, um die Dele- gierten für den Zentralrat derdeutschen».-und G.» R ä t» zu wählen. Ter grolie Seal war voll besetzt; etwa IllO Delegierte waren anwesend. Das Bild, da? diese ArbeiterratSsitzung bot. unter- schied sich wesevillch von den ihr voraufzegangencn. Wohl sah «an noch in grober Fahl die �.irakteristi'chen Tiivett det Berliner Arbeiterschaft. Neben lhntn aber«hfifftk Man eilt« stattliche Menne von Leuttzn von hsurgeoismätzigem A"»' h«:: es stst» die Pedtdc'.:t d!: Anaastsvien d?d Sw-!,. tuid RetÄb.bZrdrn. der kauimäniiischcn Angestellken. der Techniker. Ingenieure und Lshrer. Sie stehen durchaus nicht a!S uninteressierte Zuschauer im Hintergrund, sie drängen sich eifrig um die Revnerrribüne und ergreichn häufig das Wort zu den mit Unrecht so beliebten Geschäftsordnun�Sde hatten. Kurz vor tl Uhr eröffnet Richard Mülle r die Sitzung mit einer kurzen Ansvrache. Auf der Tagesordnung unserer Sitzung steht die Wahl der Delegierten zum Zentral rat. Am LZ. November entschloß sich der VollzupSra«. dies» Sitzung ein- guberufen; denn wir wollien unsere Tätigkeit nicht fortsetzen ohne Zustimmung der Arbeiterschaft. D'k Zeit für die Wahlen vhir äußerst kurz beniesien, lind die Wahlkommission, deren Be- richt Sie nachher hören werden, hatte schwere Arbeit zu be- wältigen. Sie haben in v». Presse bereirs die provisorische Tagesordnung gelesen die für die Verhandiungen de» Zentral- /ate? vom Pollzugkrat vorgeschbraen ist. Der»ine Punkt dieser Tagesordldung�betriffl die Svzlalisierung, über die Gc- nois« Dr. Hilferdiug referieren wird. Wir suchten»inen Kor- referenlen zu gewiimen, und zwar»'nen Vertreter tzer äußersten Linken. Di« Spart akusgruppe hat jedoch, und zwar mit einer berechtigten Begründung, abgelehnt,»inen Korreferenten »u stellen. Es war uns leider nickt möglich, iü« heutige Sitzung früher einzuberufen; denn die Wahlen zu den Arbeiterräten werden erst heut« mittag abgeschlossen. Daher bitte ich Sie. heut« nur Stellung zu nehmen zu der Wahl tzer Deleflierten für den Zontralrat.(Beifall.) Ein Nediicr bemerkt zur Seschäftsordmmg, daß man überhaupt nicht in die Tagesordnung eintreten könne, weil die ArbcicerruiSwahlcn noch nicht beendigt feien, und daher eine Reihe der Teleg erten nicht anwesend sein könnte. Außerdem bemän- gelt er da? Wahlgesetz für die ArbeiderratSwahlen.— Als Vertreter der Wahlkommission erstattet Maltzahn Bericht über die Vorbereitung der Wahl: Wir hatten«ine ungewöhnlich schwere Aufgabe zu bewältigen. Es ist un? gelungen, sämtliche Rops- und Handarbeiler von Groß-Berlin zu erfassen. Ein« Mil- lio« Wähler war jii erfassen und in Wahlkörpern von je 1000 Mann zu vereinigen. Wir mußten ferner für jeden Wahlkörper einen Wahlleiter bestimmen. Wir Hutten e? zudem mit den Aug«. stellten der Reicks- und Staatsbehörden, mit Apothekern, Tech- mlern, Aerzten. Kaufleuten zu tun, also mit Vevölkerungskreisen. die sich bisher um gewerkschasilich« und politische Ding« nicht be- kümmerten und in Orgauislnionsf ragen wenig Schulung be- sitzen. Außerdem bekamen wir den Einfluß der höheren Behörden sehr deutlich zu spüren, die sogar versuchten, ihr« Angestellten an den Wahlen zum Arbeiterrat zu verhindern, Leute, die sich nock, noch der Ueberlieierung de» alten Systems Präsidenten und Ge- Heimräte schimpfen.(Rufe: Wer war da«?—©egenruf: Der Präsident des landesstalistischen AmteS.) Diesen Leuten haben wir kräftig Beschech gesagt. Viele der kaufmännischen Angcswll- ten mußten wir erst über die Bedsutung der Wablen zum Arbeiter- rat ausllären. Auch die Angestellten der Behörden bSdürsen noch, der politischen und wirtschaftlichen Schulung; die Arbeiterschaft besitzt da eine ganz andere vordere it'lng. Doch alle die schaffenden Stände sind uns willkommen, wir wollen vereint arbeiten. Heute ist der Arbeiterrat ganz ander» zuiammengesetzt ais sonst. Ich führe nur an, daß von den Behörden und KriegSgesellschaflen allein 885 000 Wähler ersaßt werden sintz. Die Angestellten und geistigen Arbeiter mögen sich chcht von der bürgerlichen Presse de- einslusien lassent Urteilen Die selbst, ob die von dieser Presse gegen die unabhängige Sozialdemokrat e gerichteten Angriff« berechtigt sind.(Beiiall und Widcripnich.i Nach einer Icbbaslen TiSkuision über die Methoden der Wahl- kommission gibt Maltzahn folgende Ertlärung ab: Wir haben die Wablkorper rrchtzeilig zusammengestellt. Es sind hier nur noch wenige Wahlkörper nichl vettrelcn. Rickard Müller stellt fest, daß bereits am 25. November :ie Wahl..'it.ulniungev ösfdjrtllch bekanntgegeben wurden. Es ist also die Eitmld einzelner Wablkörpsr. wenn sie mcki rechtzeitig gewählt habe». Dadurch kann sich du Versammlung jetzt nicht an der Aufnahme ihrer Arbeit hindern lassen. DaS Wahlsystem, da? von einem Redner al? reaktionär bemängelt worden ist, hat restio? alle zu erfassen vermocht; nur die Hausbesitzer und Pfarrer blieben ausgeschlossen. Bei den Pfarrern waren wir un? nicht klar dar- über, ob sie positive Arbeit leisten. ES war auch nicht möalich, den Zentralkongreß weiter hinauszuschieben, da vor allem endlich«in- mal das Verhältnis zwischen vollzugSrat und Regierung klargestellt werden muß. Da eine Anzahl von Wablprotesten eingegangen sind, schlägt der Vorsitzende did Einsetzung einer WahlprüknNgs- kommission vor. Auf den Vorschlag von L ü'd e m a n n wird die Wahlkommisston aus je sechs Mitgliedern der beiden sozialisti» scben Parteien, drei Mitaliedern, die keiner oieser beiden Parteien angebören, und sechs Mitgliedern de? WablansschusseS gebildet. Im Verlauf der weiteren Debatte wird der Wahlmodu? fest- gestellt. Den Delegierten sind drei Listen von je tZ Kandidaten Prä- sentiert worden, und zwar Liste 1 von den Unabhängigen, Liste 2 von den Abhängigen und Liste 3 von denienigen, die keiner dieser Parteien angehören und die sich hauptsächlich au« Angestelltenkreisen usw. rekrutieren.(List« 3 hat z. V. an zweiter Stelle Herrn Dr. Paul Michaelis, den Redakteur des„Ber- liner Tageblattes*, aufgestellt.) Nach einer kurzen Diskussion über die Aufstellung de» Ge- werkschaftsbeamten Adolf Cohen von selten der Abhängigen wird durch Abstimmung mit großer Mehrheit beschlossen, daß über die einzelnen Kandidaten der drei Listen nicht weiter verhandelt werden solle. Der Vorsitzende stellt die UnterstützungSfrag« für die drei vorgelegten Listen. Es ergibt sich au» der Abstimmung, daß alle drei Listen zur Wahl stehen werden. Die Wahl selbst wird nach dem Propvriionalwahlshstcm vorgenommen. Um zwei Uhr verkündet der Borsitzende Müller da? Ergeb- ni?. Im ganzen sind 700 Stimmzettel abgegeben worden. Bon den Unabhängigen sind gewählt 5 Delegierte, und zwar Maltzahn, Eichhorn. Nowakowsti, Reumann und L a u k a n t, voN den Mehrheitssozigsisten 7, nämlich Lüde- mann, Cohen, Matern, Frank, Rickelt. Reite und Beolat; von den Beamten rnid Lehrern F lägtzl. Kurz nach 2 Uhr ist ditz Sitzung beendet. Ae SoldalemSle von Grotz-LerA Die Wahl zum Zenlralrat. Am Sonnabend, den. 14. Dezember, nachmittag? 3 Uhr, er- öffnet Vorsitzender Ege tzie Sitzung. Schriftführer B l e tz er- stattet Bericht über die bekannten Vorgänge in der PoiSdamer Garnison, ifcal Bureau hat be! dem Kriegsminister gegen diese Vorgänge schriftlich Protest erhoben. Er hat darauf geaniworiei, daß die Untersuchungen Noch nicht beendet seien. Im weiteren Verlauf der Debatte wird der Fall Betzgmann besprochen. Seinsch beschwert sich, daß Bergmann noch als Beauftragter des VollzugSrates beschäftigt wird, > Cohen-Reuß erklärt ünter großem Lärm der Versammlung und heftigen Protestrufen, daß der Soldatenrat nickt dem Voll- zugsrat vorschreiben könne, wen er in seinem Betriebt beschästige. Owldschmidt: Wenn der VollzugSrat unseren Beschlüssen nicht nachkommt, werden wir gegen ihn vorgehen. Pietz: Da? neugcwählte VollzugöratSmitglied Lange hat einen Protest gegen die weitere Beschäftigung von Bergmann ein- gereicht. Lange begründet seinen Protest, der von den folgenden Red- item stnterstrichen wird. G-ttschling: Die Art, wie hier gegtn den VollzugSrat ge- kämpkt wird, schlägt jeder Form der:ärlatntütati?che" Tätigkeit in« Gesicht. (Zuruf: Treten Ate hoch zur« cht) RitMckKH?vn Ihnen hat«in Recht, hen Bollzugsrat zu beschuldigen, er hnbr ein Interesse daran, Bergmann zu dehattetz, weil dieser etwa« auSplatidern könne. Rusch, al? Arboitervertreiet de? VollzuglrateS, betont, daß nur die Vollversammlung der Arbeiter- und Soldatenräte darüber zu beschließen habe, ob Bergmann weiter vom Vollzug?- rat beschäftigt werden dürfe. Sußerdew ist der Vollzugsrat nicht einer Teilkörperschaft, wie der ihrigen, sondern nur dem Ge- samtkongreß Rechenschaft schuldig. Rusch liest dann unter erregier Spannung der Anwesenden eine Erklärung vor, au? der bervorgeht, daß Will» er wegen Mißbrauch seiner Amtsgewali seines Amtes enthoben und vor da? Militärgericht gestellt worden ist. Wöhrend dieser Verhandlungen, die unter ungeheurem Tumult stattfinden, wird Willner auf der Tribüne des Hause» be- merkt. Der Borsitzende wie die Versammlung protestieren gegen die weiteren Ausführungen RuschS, die von dem Lärm der- schlungen werden. Mit großer Mehrheit wird beichloffen, vom Vosszugsrat die soforiige Entlassung Bergmann? au? feiner gegen- wärtigen Beschäftigung zu verlangen. Reumann, der Vertreter der Soldateurät« der stellv. Fn- tendantur, bestätigt die Ausführungen Rusch» übet den Fall Willner. Ege: Räch Schluß det gerichtlichen Untersuchung wird sich der Soldatenrat mit der rlngelegcnbeit wieder beschüfikaen. Gerber teilt mit. daß das KciegSministerium in oer Angelegen- eit Potsdam eine tingehende Untersuchung eingeleitet «t. Wahl der Delegierten zum Zentralrat. Sechs Delegierte sind von der Versammlung zu wählen. Ei» Antrag schlägt da? Proportisnaiwahlsystem vor. Colirn. R e u ß empfiehlt diese» System, weit Mdurch auch die Minderheiten vertreten werden. Die sozialdemokratische MehrhcitSparleWhat eine Liste aufgestellt, ebenso sollen auch die' Unabhängigen und die übrigen Gruppen sich auf Listen einiaen. Kretzschmor beantragt, dielen Antrag abzulehnen, unser« Kandidaten sollen nur für die valdige Einberufung der Nationalversammlung stimmen. Schmidt spricht für die Kameraden, die keiner der sozio- listischen Parteien angehören. KifinSki: E? genügt, wenn unsere Kandidaten di» fchleumge Einberufunia d»r Nationalversammlung beantragen, auf dem Boden der Mehrheitssozialisten stehen(Lachen) und sich für di« Sozialisterung und die Fürsorg« der Kriegsbeschäd�uen einsetzen. Moqrere Redner sprechen darauf für und gegen die Ber- hällniswohl. Dorenbach: Jeder Kandidat, den wir aufstellen, muß dafür «intreten, daß der verfluchte Militarismus nicht wieder hoch- kommt. Wir müssen ferner ein« Erklärung über die Slellung der Kandidaten zu den Offizieren verlangen. E» sind Dinge im Gange, wovon Sie keine ahnurv haben.(Unruhe.) Golvichmidt bedauert, daß die Unabhängigen keine Liste auf- gestellt habe«. Sohen-Reutz: Es ist hie Ächuld der Unabhängigen selöst, wenn sie nichl auf dem Posten gewesen sind. Bedauerlich ist es. daß man hier für das Proportionalwahlsystem so wenig Verständnis besitzt. Die Versammlung entscheidet sich mit großer Mehrheit für den Proporz. Test verliest die Wahlliste der Unabbängigen. Die Verbandlung wird durch eine Diskussion über die Recht- mäßigte» de» Mandate« de« 2. Vorsitzenden Kretzsch- mar unterbrochen. Die Angelegenheit wird der Wahlprüfung«- tommiision übergeben. Kretzschmar hat sich bei Abstimmungen der Siimm« zu enthalten. Nachdem eine 8. Lifte aus Spandau wiedSt zurückgezvgsn worden ist, sind somit nur die zwei Listen der beide» lozialistischeu Parteien Vorhände�. Auf einen Antrag Tost wird beschlossetl? daß je ein Vertreter der beiden Richtungen sein Program« darlegt..,- Arndt al» Sprecher der Abhängigen tritt für beschleunigte Ems berufung der Nationalversammlung, für gesetzmäßige Soziallsie« rung und für die Wahrung der besonderen Interessen der Sol- daten ein. Tost ais Sprecher der Unabhängigen betont, daß gerade die Reaktionäre so laut nach der Nationalversammlung schreien. Zu- erst gelt« es, aufzuklären, besonder? die Landarbeiter, die unter dem Joch der Junker geseufzt haben; ferner die sofortige Soziali» sierung der dafür reifen Betriebe. Wir fordern die Bildung einer sozialfstisch-republikanischen Volkswehr, um den Militarismus zu überwinden, und wir hoffen, daß die sozialistischen Massen sich einigen werden.(Stürmi'cker Beifall im ganzen Hause.) Wer aber in diesem Kriege aufhörte, Sozialist zu sein, der wird von den Volksmassen hinweggefegt werden.(Lebhafter Beifall.) Inzwischen hat Wilner cm da? Bureau eine Erklärung gerichtet, in der er dagegen protestiert, daß feine Ehre bot der Oeifcntlichkeit in den Schmutz gezogen werde, ohne daß er die Möglichkeit bab«, sich zu rechtfertigen. Ohne Debatte und einstimmig nehmen die Soldaten räte Groß-Berlin? den folgenden Antrag an: Die Soldatenräte Grvß-BerlinS protestieren energisch gegen da» Vorgehen des früheren ReichStagSpräsi» denten Febrenbach den Reichstag einberufen zu wollen. Sie stellen sich geschlossen auf den Boden der Erklärung Ebert-Haase, daß dieser RelchSW, nicht mehr besteht, and erblicken in dem Vorgehen de» früheren Präsidenten einen Versuch, die Revolution durch die Entente nie der- knüppeln zu lassen. Sie beirachwn diesit Handlungsweise als Verrat am gemeinsamen Vaterlande,»er die schärfste Brandmarkung verdient und verlangen, daß der Prasi- dcnt dafür zur Berantivorkung gezogen werde. Krebs teilt mit, boß der kommandierende General von Böh- mann sich auf den Boden der sozialen Republik gestellt hat'. ES soll ihm ein Kontrollorgan beigegeben werden. Bericht der Siebener-Komisfion. Herz berichtet über da? VollzugSratSmitglied Gelberg. Di« Kommission beantragt sein Ausscheiden aus dem VollzugSrat. Die Versammlung beschließt, zur Tagesordnung überzugehe» und Gelberg in seinem Amte zu belassen. Goldschmidt verliest ein Schreiben BernhagenS, der behauptet. aUf Grund falscher Behauptungen aus dem Vollzug?» rat entfernt worden zu sein. Die Versammlung beschließt, an ihrem früheren Beschlüsse, wonach Dernhagen aus dem Vollzugsrat auszuscheiden habe, fest» zuhalten. Leander erstattet Bericht über den Fall Molkenbuhr. AuS mehreren Fällen, die austührlich dargestellt werden, geh« hervor, daß Molkenbuhr nicht di« erforderliche Energie bewiese» habe. Die Kommisston stellt fest, baß Molkenbuhr nicht da» Ideal eines Vorsitzenden des soldatischen VollzugSrates sei. Siolt bittet, die Siebener Kvmmissisn zu entlasten. Schkinze: Dre Hautztgegvet des Vollzugsrates, Colist Roß, Walz . Wiener und Kretzchmer haben sich in die junge Republik eingelck*, um im Trüben zu fischen. S Bertreter de» 3. Garde regimen-is macht die Mitteilung.' Offiziere dieses Regiments, da? beute nach Berlin zutzüchnU ist, heute abend dl» Entfernung aller roten Kokar» den gekorbert haben. Sie erklärten gleichzeitäg,«ist dem Pöbel, den„roten Hunden" nicht verhandeln zu wollen. Di« Abstimmung über den Fall Molkenbuhr wird»er- tagst. Ferne? wird auf Antrag tzosi F r t» n k- Neukölln nachstehend« Entschließung angenommen: „Die von Molkendichr uns Müller ausgestellte Vollmacht, durch welche der Saldateurat der Deserteure in Neukölln aner» kanni wird, wird, da zu Unrecht bestehend, sofort für ungültig erklärt.* DaS Ergebnis der Wahlen. Abgegeben wurden 328 Stimmtzn, von denen 3 ungültig waren. 20 Stimmen sind für die Liste der Mehrheitssozialisten, 121 Stimmen für die Unabhängigen. DaS ergibt 4 Maichate iflr di« Mehrheitk'oziasisten, und za-ar: Haiii G e r b st r. Reinhold V i e tz, Ernst Arndt , Alfred Vogt; und 2 Mandate für die Unabhängigen, nämlich: Otto Tost. Paul Ebmilewsks. Dist nächste Sitzung wird von dem Vorsitzenden im VirelS mit dem Bureau festgesetzt werden. Schluß der Sitzung 9U Uhr. Ae Verhandlungen öder die tebensmittelzusuhr. Staatssekretär Eizbergcr traf, nach einer Mitteilung der»Ger-. mania", am Sonnabend abend Mit den übrigen Mitgliedern der WasfenstillstandZkommission wieder in Berlin «in. Die Verhandlungen mit der Entente wegen Leben t» mitelliefetungen nach Deutschland werden so rasch al» irgend möglich ausgenommen. Di« deutschen Vertreter werden schon in wenigen Tagen abreisen. Und zwar soll gleichzeitig in Paris , Brüssel, Rotterdam und London verhandelt werden. Die deUischcn Vertreter habe» in Trier den Eindruck gewonnen, daß die Entente diese neue» Verhandlungen auf» ernsteste zu fördern deabsschfigk. keinerlei Verzöge- rungen zu besorgen sikd, vielmehr mit taschestet Hilf« gerechnet werde« darf. Aufbesserungen für Militärs. Km AtMe-VerordnUngs Blatt vorn Freilag werden den geringet besoldeten Offi zistren, SanitätS-, Veterinär-, Zeug-, Feuerwerks» un Festungsbau-Ofsizieren sowie Heeresbeamten für die Demohil machungSzcit Aufbesserungen ihrer Bezüge bewillig die neben den bereits erhöhten Teuerungszulagen dazu diene» di« durch dist Bezüge der FriedenSgebühriUsse siugetretetze Härten zu beseitig',!». Das neue DeutL ick braucht geluncke tüen wie solche in der soziaiwissrnschaftl. Studie der krau Dr. fifcher-Dückelmann Das Geschlechtsleben der frni geschildert werden. Mit viele« Abbildunzen in Bunt- uiid Schwarzdruck M. 5,— Ferner empfehlen wir daS Lebensbuch der krau Iruhk« Sagienshl Die aufgeklärte krau ein« der wenigen wertvollen Bücher auf diesem Gebiete M. S, Zu bezichen durch Vogler Sc Co., Berlin W 9 Käthener Strafje 27, Abt. 8.
Ausgabe
1 (15.12.1918) 56
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