Wrucht, et«itfrüftcf'ick> auch auf! höchste über die Tatsache,Vvß zur Zeit noch von Vertretern der preußischen Regierungmit Polen verhandelt werde. Anknüpfend an die Tatsache,daß der Minister Hirsch und der Unterstaatssekretärv. Ger lach sich zur Zeit in Posen befinden, um sich überbie Frage des„Hcimatschub Ost" mit den dortigen PolenW besprechen, schreit dieses militaristische Organ:„Mit er-klärten Feinden des Reiches verhandeln diese preußischenMinister über den Schuh unserer Ostgtenzenl Wir mäch-ten glauben, daß..wie die Dinge liegen, der Kriegs-Minister, und nicht der Minister des Innern seht inder Provinz Posen nach dem Rechten sehen müßten."1 Nichts wäre gefährlicher, als seht wieder die Paroleder Gewaltpolitik aufzunehmen! Ganz abgesehen davon,baß wir kaum imstande sein würden, noch eine militärischeAktion im Sinne der nationalistischen Phrasenmacher durch-zuführen,— eine solche Parole müßte vor altem auch inner-politisch verwirrend wirken und der Gegenrevolution zu-gute kommen, und sie würde vor allen Dingen das er-schweren, wenn nicht gar unmöglich machen, was am ehestenKlärung und Sicherung schaffen könnte, nämlich eine Mit-Wirkung der Alliierten bei der Abwehr der polnischen An-spräche.Di« große Mehrheit des Volkes willkein neues Blutvergießen, keine neueKriegspropaganda. DaS deutsche Volk will denFrieden. Weil das Vorgehen der polnischen Regierunggeeignet ist, die friedliche Lösung der heutigen gespanntenSituation zu erschweren, deshalb vor allem verurteilt dasdeutsche Volk diese Herausforderung. Es muß aber auchglles verurteilen, doppelt und dreifach scharf verurteilen,was nur von deutscher Seite versucht oder unternommenwird, die Gemüter nationalistisch zu erhihen und eS zukriegerischen Konflikten zu treiben.i_Ser„vorwsrls" gegen den Vollzngsral.Jedem, dem es ernst ist mit der Erhaltung und Siche-tung der Revolution, muß die Gllximröte ins Gesicht steigenbeim Anblick der unverständigen Angriffe, die sich der„Vor-wärts" tagein, tagaus gegenüber den Arbeiter- und Sol-tatenräten und den sie stützenden Proletariermassen heraus-nimmt. Immer deutlicher zeigt er, daß die A.- undS.-Räte für ihn eine ebenso unliebsame Erscheinimg sindwie stveikende oder demonstrierende Proletariermassen, undbaß die Quintessenz einer revolutionären Politik für ihnund seine Partei Nach wie vor die weise Wahlstrategie vomstillen Kämmerlein aus unter Ausschaltung jeder Massen-pewsgung besteht.Vorläufig nutzt der„Vorwärt»" freilich die günstig«Stellung aus, die seine Partei durch ihre Erfolge bei denDelegiertewivahlen zum Zentralrat errungen hat. Er gleichthierbei jenem Manne, von dem es nach einem drastischenBolksspruch heißt:„Läßt du das Schwein an den Tisch,so streckt es sofort all« Viere darauf." Bei der AuSnuhungeiner vorübergehend errungenen Machtposition ist bekannt-sich niemand anmaßender als derjenige, der sich gesternpoch demuisvoll vor der Peitsche des Herrn duckt« oder sichängstlich ml.Hintergrunde hielt, als fremde Fäuste denjHerrn niederschlugen.Als ein solcher Parvenü feiner eingebildeten Machtbritt der„Vorwärts" in seinem heutigen Leitartikol»uchdem Berliner Vollzugsrat entgegen. �„Die ganzeGeschichte des VollzugSrateS—«tafelt er— Ist eine Geschichte von Irrungen, Wimmgen, Abenteuern, ubereiktenpevfll'gimgen, Mlckmchme disfer Verfügungen, eine Kettehon peinlichen Zwischenfällen." Diese Behauv-tung ist eineplatte Verleumdung. Aber wenn sie auch keinewäre, trüg« die Partei des„DarwärtS" die Devantwort-ungdafür, denn die Mehrheit dsS Berliner VollzugsratS bestanddank den Machinationen bei der Wahl am Ist. Novemberpicht aus Unabhängigen, sondern auS Mehrheitlcrn oderp-us solchen, die mit ihnen durch dick und dünn gingen.Vergessen sei hierbei nicht, daß der„Vorwärts" esjvar, der mit allen Kräften bemüht war, die Arbeit de«Die SoHtanenieiuVon Rabinowtts ch.Aus dem Jiddischen von Stefania Voldeyring.Wo das größte Gedränge herrschte und die Leute sich um einenßwpeesitz schlugen, dort fehlten die beiden niemals: Er, schwarz-jhaarig, zerzaust und zerlumpt, mit einem Star am Auge, st«—«ine dürre, pockennarbige Person mit-rotem Haar. Beide inLumpenkleidern, geflickten Schuhen, beide dieselbe War« seil-bietend, die sie in einem Korb am Arm trugen. Er hatte Striezel,harte Eier, Flaschen mit Selterwasser und Apfelsinen in seinemKorb, sie in dem'hren ebenfalls öeriezcl, harte Sier, Setter-Wasser und Apfelsinen. Manchmal hatte v noch schwarze Kirschenpnd Weintrauben, unfehlbar kam auch sie sodann mit KirschenUnd sauren Weintrauben an.Merkwürdigerweise stellte« ist» beiden sich stets in derselbenMinute ein. drängte» sich in dasselbe Coupä und redeten dieselbenWorte, er weich und serflossen, als eck er keine Zunge im Mundehätte, sie stieß dagegen mit der Zunge an.Man glaube aber nicht etwa, daß sie sich gegenseitig die PreiseVerdarben, Gott bewahre! Ihre Konkurrenz bestand einzig undallein darin, wer da, größere Mitleid beim Publikum ,u wecken»erstand. Er hatte fünf verwaiste Kinder, sie— ebenfall». Beidehielten den Leuten die Ware vor die Nase und redeten so lange aufsie ein, bi» man ihnen etwa» abkaufte. Die meisten Käufer wall-ten beiden etwa» zu verdienen geben, da da» Jammern und Bet-teln sie ganz verwirrt«. Wer da, ließen die fliegenden Händlerpicht zu.„Wenn Sie etwa» kaufen wollen, mein Herr, dann ent-schließen Sie sich für einen I Auf zwei Hochzeiten kann man nichttanzen!" riefen beide durcheinander.An einem regnerische« Herbsvag wimmelte der Bahnsteig vonaus geregt hin und her rennenden, hastenden Me»schen. Die Judenwaren wie immer am flinksten mw> vesturimen mit ihren Handtaschen und Bündeln die Abieile Ein unerhörte» Geschrei und Ge.töse schwirr!« durcheilender. Im größten Gedränge tauchten wieimmer die beiden Händler auf,— beide mit Eßwaren beladen.Beide drängten sich durch dieselbe Tür in oaSselbe Kupee. Dochplötzlich... wi» ist geschehen?... Beide Körb« liegen auf derGrde. Striezel, Eier. Flaschen mit Selterwasser, Apfelsinen undKirschen— alle» wälzt sich im Schmutz! Ein wüste» Geschrei undGekreisch, Dränen und Flüche vermischen sich mit dem Gelächter derSchaffner... und den Rufen der Reisenden. Di« Gtocke«riönt,Vollzwgsrllk» flu hemme« wrtt» ju friBfreMitfre«. Nr warH, her den Hofrichterschen Schwindel von den 80vMillionen in die Welt setzte. Er war, wie wir heutefrüh nach den Feststellungen der„Frankfurter Zeitung"nachwiesen, der Hauptschuldige bei der lügnerischen Hetzewegen der angeblichen Nichtanerksnuunlg der A.- und S.-Räte durch die Entente. Er ist auch heute der Fördereraller Bestrebungen, die sich gegen die A.- und S.-Räterichten und die Einheit der proletarischen Ak-t i o n st ö r e n. Solange der„Vorwärts", getreu denUeberlieserungen seiner verräterischen Kriegspolitik, dasunterhöhlen wird, was der revolutionäre Masienwille deSProletariats geschaffen hat, wird kein ehrlicher Ardeiter denDeklamationen der Medrheitspartei Glauben schenken, daßsie die Einigkeit und nur die Einigkeit des deutschen Pro-letariats anstrebe.ZuMermtg der Armee Mackeuseu.Da» ungarische Telegraphen-KorrespmwenMireau vor-breitet di« Meldung, daß Geueralfeldmarschall d. Mackensennach einer Konferenz mit dem Ministerpräsidenten K a r« l y isich mit Vorbehalt der nachträglichen Genehmigung der deutschenRegierung damit einverstanden erklärt habe, daß seine Armeedie Waffen niederlege. Er selbst habe sich mit seinemStabe in Foth einquartiert und angekündigt, daß er seinerseit»al» letzter Ungarn zu verlassen wünsch«, erst dann, wenn sämt-liche deutschen Soldaten bereit» Heimgemist sein Verden.Militaristische Unverfrorenheiten.Dies«» Kapitel kann wiederum durch Vorfälle, die, sich amMontag in der Kaserne der Garde. Kürassiere abspielten,ergänzt werden. Der Soldatenrat der Ersatz-ESkadron, derseit dem 9. November die Geschäfte der Ersatz-Eskadron in vor-bildlicher Weise geführt hat, wurde durch Regimentsbefehl al»abgesetzt erklärt und wandte sich deshalb an die Doldatenräteder Garde-Jnfan terie, Garde-Kavallerie und an den Soldatenratder BolkS-Marine-Division. Zusammen mit Mitgliedern de» b3erAusschusses der Marine wurde in einer Versammlung im Kasinoder Augustaner eine neunköpfige Kommission gewählt, um di«Herren Offiziere de» Regiment» dahingehend zu belehren, daße» nicht Ihre Sache sei, tn die BesehlSgewatt der Goldatenräte ein-zu greisen. Der Kommandeur de» sjeldregiment» Freiherr von2and»b«rg erklärte in den sachlichen Verhandlungen, daß erseinen Befehl aus Grund der ihm von der Garde-Kavallerie-Schützen-Division gegebenen Anweisungen erlassen hätte.Zur Klärung dieser Angelegenheit begab sich die Kommissionmit den Offizieren zum BolkSbeauftragten Ebert. Der ent-schied, daß der Soldatenrat bi» zur endgültigen Entscheidung derAngelegenheit durch da» Kabinett weiter di« Befehltgewaltfür die Ersatz-T»kadron derkörpert. Dies« Entscheidung ist fürdie gesamten Soldatenräte der Berliner Garnison von Wichtigkeit.Erwähnenswert ist, daß bei diesen durchaus sachlich verbau-fenen Verhandlungen ein Rittmeister de« Regiment» mirNamen Freiherr von Eckardstcin eine sehr traurige Rollespielte, indem er der Kommission der Soldatenräte drohte, siemit der Wach« au» der Kaserne zwangsweise herausführen zulassen. Derselbe Herr hat beim Einmarsch de» Regiment» befoh-len, daß die Kapelle di« Nationalhymne spielen muhte, trotzdemsich der Soldatenrat»nd die Kapelle weigerte. Fernerhin hat ereinen Kameraden des Soldatenrat» mit dem Revolver in der Handgezwungen, seinem Befehl zu gehorchen.E« ist an der Zeit, daß diesen Elementen gründlich da»Handwerk gelegt wird. Die aktiv«, Offiziere müssen möglichstschnell demob-ilissert werde».OWers-Vrovokafionen.Nürnberg, 16. Dezember. Wie der»Fränkische Kurier" de-richtet, versammelten sich heute vormittag im Hofe der Regiment»-kaserne die au» dem Felde zurückgekehrten Mann-schaften de» 14. I n fa n te rie-Regi ment» zu einemfeieriichen Akt. Nach den hierbei gehaltenen Steden zweier Ossi-ziere wurde da» Lied»Deutschland, Deutschland übe: alle»" an-gestimmt. AlS daraus der Gemeindebevollmächtigte G i e r m a n nvi« Pseffe schrille, noch eine Minute— und der Zug setzt sich mBewegung.Im 5hrMe schwirrten die Stimmen durcheinander. Mankonnte nur einzeln« Sätze verstehen.:„Schöne Broternte l"»Tin Tierpogrom l"„Was haben ihm di« Apsekfinen getan!"»Was fragen die Leute noch fremden. Unglück!. Judenfeinde!"„Wie hoch schätzen Sie den Schaden?"»E» geschieht ihnen ganz recht! Warum drängen st«immer so?",Wa» sollen sie tun, die armen Teufel, sie wollen doch Gekdverdienen!" Plötzlich verstummten die Stimmen. Die packen-narbige Frau mit den rotgeweinten, verschwollenen Augen drängtesich mtt ihrem leeren Korb durch die Menge, sah sich nach einemPlatze um, stülpte den Korb mit dem Beden nach oben, setzt« sichdarauf und weinte still vor sich hin, die roten Augen mit dem zer»rissenen Kopftuch bedeckend-In dem Schweigen ließ sich ein« Stimm« vernehmen:«ES muß etwa» unternommen werden!"Der Vorschlag ging von einem merkwürdig aussehenden Subjekt mit einer dicken, fleischigen Ras« und blauer Brille auS. Ernahm seine Mütze vom Kopf, warf»in paar Silbermünzcn hinein,ging von einem Passagier zum andern und dröhnte mit seiner Baß-stimme:»Gebt, jüdische Kinder, soviel jeder kann!"Bald hörte man Silber- und Kupfermünzen klingen;«uchein russischer Bauer mit hohen Schaftstiefeln und silberner Ketteum den Hak» warf ein Geldstück hinein, indem er sich gähnend be-kreuzte. Nur«in junger Mann, dessen volle» Gesicht von einemgelben, kurzen Bart umrahmt war, beteiligte sich nlcht an derSammlung. Er war ein„Fortgeschrittener", au» reichem Haus«,reich verheiratet, aber genau- Er reifte dritter Klasse, um zusparen.„Junger Mann, wallen nicht auch etwa» geben?" fragteihn der Mann mit der blauen Brtlle und der Kartoffelnase.„Rem, ich gebe nicht»!'»Warum nicht?"»Au« Prinzw..»Da» habe ich mir gleich gedacht..." Man erkennt an denBacken, wie die Zähne knacken," heißt es bei un».Der jung« Mann wurde feuerrot, der Kneifer fiel ihm vonder Nase,«r fuhr des Wann mtt d« Kattoffielnaje au:'s« Nomen de« Arbeiter« und SokKakettr»!««! Asprechen begann, wurde er durch Widerspruch unter«krochen, Giermann mutzte schKeßlich auf die Fortsetzung seinerAnsprach« verzichten.. Unruhen in Dauzig.DaZ»Berliner Tageblatt' veröffentlicht eine Meldung, itder eS heißt: In Daryig wurden in der Sonntagnacht die ausdem Bcchnh�Sgebäude wehenden roten Fahnen entfernt und durchschwarz-weiß-rote Fahnen ersetzt. Infolgedessen rotteten sichheute zahlreiche Arbeier zusammen und hotten die schwarz-weiß-roten Fahnen vom Bahnhofsgebäude wieder herunter, ebenso einegrößere Anzahl Fahnen in den ReichSsarben in den anderenTeilen der Stadt, die mit Maschinengewehren durchzogenwurden. Ein Zug erschien in der»Danziger Zeitung", von derForderungen erhoben wurden, die man jedoch unter Hinwei» aufdie Pressefreiheit ablehnte. Schließlich wuvven von der Mengedrei Militä'rgefangnisse geöffnet und eine großeAnzahl Gefangener befreit. ES wurde viel geschossen, dockscheint«» ohne Tote und Bertoundete abgegangen zu sein.Man sieht d-r Meldung an, daß sie von bürgerlicher Seitestammt. Man wird sie also mit Vorficht aufnehmen und weiter«Mitte iilungen- abwarten müssen.Nu nettes„vgmärls"'SMchen.Der VolkSmarinerat von Groß-Berlin schreibt uns?„Der»Vorwärts" bringt tn feiner Abendausgabe vomIS. Dezember eine Meldung, wonach bei den Angekchrigen derBolkS-Marine-Division der Wunsch besteht, jetzt,nachdem die Truppen au» der Front zurückgekehrt seien, nachHaus«« n t l a s se n zu werden. Diese Meldung entsprichtnicht den Taffachen. Der..Borwärt»" war auch niim berechtigt,im Namen der VolkS-Marrne-Division zu sprechen. Auf Grundde» Preßgesetzes hat die BolkS-Marine-Division die Redaktionde»„Vorwärts" ersucht, eine Berichtigung zu bringenDi« VolkS-Marine-Divtsion, deren Angehörige SS ProzentBerliner organisierte Arbeiter sind, hält ek im Gegenteil fürnotwendig, vorläufig noch zu bleiben, um wachsamen Auge» jederBewegung entgegenzutreten, die die Früchte der Revolution ge-fährden könnten.Wir möchten dazu bemerken, daß di« r e v o l u t i o-näreZuverlässigkeit derMarine allen offenenund versteckten Gegnern der Revolution ein Dorn im Augeist. Von diesen aina das Verlanaen aus, die Marine setztschleunigst zu entlassen. Der„Vorwärts" aber, statt'diesem Verlangen entgegenzutreten, fördert es nochkEin Wbiger Denunziant.Dem Braunschweiger.Volksfreund" ist ein Schriftstück zu-geflogen, da» bei der Durchsuchung der Akten de» Garnison-kommando» aufgefunden wurde und folgenden Wortlaut hat:Braunschweig, den 5. 4. 16.An da» Kgl. Garnisonkommando, hier.Der ergebenst Unterzeichnete sieht sich genötigt, folgende Mit-teilungen zur geft. Nachprüfung zu unterbreiten:Dem Garnisonkommandv wird«8 bekannt sein, daß die Pol!«tische Redaktion de» hiesigen„Volkssreund" in den Händen de»Dr. Thalheimer liegt und der durch seine von vielen Arbei-kern bereit» al» unheilvoll empfundene Tätigkeit das Blatt sowieda« Unternehmen in schwere Getahr gebracht hat. Talheimer istzum Militär ausgehoben, hat aber auf Reklamation Ur-laub bekommen. Um nun von der Dienstpflicht befreit zu wer�den, hat er sich mit dem Vorsitzenden der Allg. OrtSffankenkaffedem Geschäftsführer des Brauerverbandes hier, M. Müller,in» Benehmen gesetzt, der ihm einen Arzt zuwie», mit demdi« Kasse sonst zu arbeiten pflegt. Wenn ich recht unterrichtet bin,handelt e» sich um den im Lazarett Gliesmaroderstvaße tätige»Arzt Dr....? Bei diesem oder bei einem anderen Kassenarztist am DienStag vormittag Thalheimer gewesen, um sick unter-suchen zu lassen. Die Vermutung, daß hier ein« unzulässig«Schiebung versucht wird, liegt um so näher, als der genannt«Müller für sich bereit»«in Attest von diesem Arzt bat, das aufSckreiberdienst» in der Garnison lautet, während Müller zumGarnisondienst bestimmt wurde und auch sonst ganz munter er«scheint.Da Thakheimer um jeden Preis au» Anlaß der Varteispal-tung sein« der Fraktion»mehrheit entgegengesetzteArbeiten fortsetzen möchte und auch den dem«n ä ch st in Holland lagenden internationalen So-»Sic sind ein Grobian! Ein Jgnorankl Und frech und auf-dringlich obendrein!"»Aber ich gebe mich, wie ich bin", erwiderte ihm der Man»mit seiner tiefen Baßstimme. Dann wandt« er sich zu der Fraumit den geschwollenen Augen.„Mütterchen, möchtet Ihr nicht aufhören zu weinen! Ihr der«derbt Euch Eure schönen Augen! Haltet Eure beiden Hände her,nehmt dSs bißchen Kleingeld..."Eine seltsame Frau. Ich glaubte, sie würde vor Seligkeitvergehen, wenn sie so viel Geld erblickte. Aber nicht die Spur.Statt Dankesworte zu sagen, begann sie zu fluchen. Eine Flutvon Schimpfwvrten ergoß sich au» ihrem Mund:»Er hat alle Schuld I Hals und Bein soll er brechen! Da?ganze Unglück hat er angerichtet! In die Erde soll er komme»,gütiger Baterl Nicht erleben soll er, nach Hause zu kommen!Cholera, Feuer, Ueberschwemmung über ihn! Zu den Rekrute»sollen sie ihn nehmen! Seine Eingeweide sollen ihm zusammen-schrumpfen 1"Wo nahm die Frau nur alle Flüche her! Ein Glück, daßder Mann mit der blauen Brille sie unterbrach.»Genug derSegenssprüche, liebe Frau..,, Sagt lieber, was wollten dieSchaffner von Tuch?"Die Frau erhob ihre geschwollenen Augen zu ihm.»Er bat doch da» Unglück verschuldet! Der Schlag soll ihätreffen! Er hatte Angst, daß ich ihm die Kunden fortlchnappe, dadrängte er sich in» Kupee. Ich wollte ihm zuvorkommen, d»faßte er den Korb von unten und versperrte mir den Weg. D»fing ich an zu schreien, da gab der Gendarm dem Schaffner«ulZeichen,— da schütteten die Schaffner unser« beiden Körbe i"den Schmutz.... Ihre Knochen sollen zu Staub zerschüttetwerden! Wahrhaftig, Ihr könnt mir glauben, solange ich m�meiner Ware handle und auf dieser Strecke fahre, hat mir nockkeiner etwas getan. Nicht den geringsten Schaden hat man u»�zugefügtl Meint Ihr, au» gutem Herzen? ES kostet mich genug'WaS muh ich an Eiern und Striezeln auf jeder Stationschenken! Vom Geringsten bi» zum Obersten— jedem— mußman den Mund vollstopfen! Kaum, daß der Tag beginnt, fängtman an zu verschenken.... Der Oberschaffner nimmt sich sff"Frühstück allein, auf was er gerade Appetit hat. Den andere�teilt man die Ration au»: dem einen Semmel, jenem ein �oder eine Apfelsine. Denkt Ihr, der Heizer verlangt nicht aucksein Frühstück? Gebe ich ihm nicht», dann zeigt er mich beil»Gendarm an... er weiß nicht, der Gauner, daß der Gendarn'auch gekauft ist. Der bekommt jeden Sonntag«ine Portio.Apfelsinen� dt« schönst«» und größte»